Monogamie-Versteher gesucht
Mir ist Klar, dass schon die Überschrift aussagt in der "falschen" Gruppe gepostet zu sein, aber vielleicht finde ich hier bei den erfahrenen und reflektierten Menschen Rat ...Zum Setting: 20 Jahre Beziehung, 3 Kinder, eine sehr gute liebevolle Beziehung, die in fast allen Bereichen gut ist .... aber nur fast. Meine Frau hängt sehr an der monogamen Idealvorstellung und für sie ist sexuelle Exklusivität nicht verhandelbar. Gleichzeitig hat sie aber keinen besonderen Fokus auf Sex und dieser ist schon seit länger auf Null gesunken. Da sie ein mit Sex verbundenes Entwicklungstrauma hat, möchte ich sie zu nichts drängen und sie frei von Druck sich selbst der Traumabehandlung und ihrer Entwicklung zu ihrer eigenen Sexualität überlassen und ihr dabei alle Unterstützung auch falls gewünscht mit anderen Menschen geben. Allerdings bleibe ich dabei auf der Strecke und ich habe vorgeschlagen die Beziehung zu öffnen und lediglich die sexuelle Exklusivität frei zu geben und die anderen Exklusivitäten wie gemeinsames Wohnen, gemeinsame Finanzen, Kinder, Zukunftsplanung, etc. beizubehalten. Obwohl sich meine Frau bewusst ist hier eine paradoxe Situation zu kreieren (Du Sex nur mit mir + ich keinen Sex = du keinen Sex) macht sie ein Veto und begründet dies mit ihrem Monogamieverständnis.
So nun hier meine Frage an die Monogamie-Versteher: Was ist der Kern der sexuellen Exklusivität, wenn diese gar nicht genutzt werden möchte?
Zweite Frage in Richtung Lösung: Als Lösungen wurden mir von Monogamieverfechtern durchgängig zwei Wege genannt:
a) Beziehung beenden. (Dies kommt nicht wirklich in Frage, weil alles andere gut ist und diese "Lösung" viel Leid bei ihr, mir, den Kindern, der Restfamilie + wirtschaftliches Leid erzeugt und sich nicht wirklich wie eine Lösung sondern wie Weglaufen anfühlt.)
b) Fremdgehen: (Kommt für mich ebenfalls nicht in Frage, weil ich unmoralisches, wie das Veto, doch nicht mit eigener Unmoral begegnen kann. Dazu ist Fremdgehen als Vorschlag aus dem Lager der Monogamen ein Armutszeugnis.)
-> Frage 2: Gibt es weitere moralisch tragbare Lösungsansätze?
Aber wichtiger für mich ist Frage 1, denn ich möchte gerne verstehen können, warum die sexuelle Exklusivität so einen hohen moralischen Stellenwert hat. (So hoch, dass das offensichtliche unmoralische sexuelle Einschränken des Partners auf Null gerechtfertigt wird)