Definitionssachen

OK. Kann man machen, aber es ist gut sich immer zu vergegenwärtigen, dass Definitionen etwas Äußerliches und Formelhaftes sind. Ist es nicht vielleicht besser einfach zu erklären welche Erwartungen, Ansprüche man an den/die anderen hat? Klare Absprachen was geht und was nicht?

Klar Absprachen sind ja eine Definition 😜

Naja, klare Absprachen brauchen (gemeinsam verstandene) Definitionen, aber Absprachen gehen darüber hinaus - da geht es um Bedürfnisse und den Umgang damit.

Definitionen mögen äußerlich und formelhaft sein, aber die TE hätte sie halt gerne. Dem aktuellen Spielpartner von ihr hingegen langt es, wenn er gelegentlich einen wegstecken kann und Definitionen vermeidet er. Ich kann nur vermuten, weil sie mit was auch immer kollidieren, entweder ist er verheiratet oder hat noch 2, 3 andere Freundinnen. Insgesamt gesehen vermute ich, dass eine langfristige Partnerschaft voraussichtlich nicht stattfinden kann, wenn man sich nicht darüber einig ist, was man da eigentlich gemeinsam veranstaltet. Für eine begrenzte Zeit mag es gehen, aber auf Dauer sehe ich eher schwarz...

Ich würde mal in dem Kontext über das Thema Beziehungsanarchie mit ihm reflektieren. Ich mag das Labeln auch nicht, aber Gregor dennoch Absprachen, z.B. ob man körperlich/emotional exklusiv lebt und an welchem Punkt das beginnt/endet. Mir reicht es mich zu meinen Gefühlen zu bekennen und alles andere brauche ich nicht…vllt ist das für ihn ja ähnlich?

Ich konnte jetzt nicht alle Beiträge lesen, so ca 50 % nur.

Ich mag aber dennoch meinen Senf dazu geben - so ganz meine eigene Sicht:

1) Es ist (mir) nicht wichtig, WAS jemand SAGT, sondern WAS jemand MEINT. Versuche, hinter die Worte zu schauen, und öffne nicht nur die Ohren, sondern auch die anderen Sinne. Die "Gesinnung" ist es, die zählt. Daher auch der Begriff "Sinn".

2) Ich persönlich mag mich nicht mit Definitionen festlegen lassen, denn diese sind fließend. Jeder definiert aus seiner Sicht und mit den eigenen Erfahrungen, dem eigenen Wortschatz, der eigenen Sichtweise. Und dabei gibt es - wie in jeder Sprache - auch "Dialekte", sowie auch "Fremdsprachen".

Wenn ich zu jemandem, zu einer Sache, zu einer Aussage stehe, so bekräftige ich: "Schau her, was ich tue" - dann kannst Du mir glauben und auch versuchen zu verstehen, was meine Worte bedeuten.

3) Worte sind Werkzeuge, um sich verständlich zu machen. Wer nur Worte und Definitionen hat, für den ist jede Verständigung eben nur auf Worte und Definitionen beschränkt.

So wie für jeden, der als Werkzeug nur einen Hammer hat, jede Aufgabe halt ein "Nagel" ist.

So wie ich es verstehe ist hier mit "Definition" ja eigentlich gemeint "Sagen, was Sache ist".
Es einfach mal aussprechen.

Wenn jemand sich dem, nach angemessener Kennenlernzeit und in angemessenem Rahmen, verweigert, dann ist das schon eine gehörige Red Flag in meinen Augen.

Jemand, der sich als zu Fluid in seinen Beziehungen sieht, den sollte man auch entsprechend als ungeeignet für eine emotionale Beziehung betrachten. Denn diese Person hält sich damit ja eigentlich das Recht offen jederzeit opportunistisch zu handeln und das ganze dann schönzureden.
Und genau da sind wir bei dem Problempunkt, dass die Verweigerung das Kind beim Namen zu nennen, das "implizieren statt aussprechen" auch eine beliebte Manipulationsstrategie ist.

Zu einer ehrlichen Kommunikation gehört auch, dass man es ehrlich ausspricht.
Und Euphemismen sind nicht ehrlich.
"Fluid" ist dann einfach ein Euphemismus für "ich möchte mich nicht festlegen und mir das Recht offen halten opportunistisch zu handeln". Fertig.

Klar, lügen kann jeder.
Aber wenn man im Innern mit sich kämpft macht es einen großen Unterschied, ob die Person ganz klar gelogen hat oder sich mit kommunikativen Tricks aus der Affäre zieht und einem vielleicht noch die Schuld dafür einredet.