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Beziehungsarbeit mit schwierigem Partner

*****izu Frau
408 Beiträge
Zitat von *********Limit:


Ich denke, vor dem Ziehen der Reißleine wünsche ich mir in so einer Konstellation die Einsicht meines Partners, dass sein Verhalten "schwierig" ist, von der Norm abweicht.

Ich glaube das Problem an dieser Hoffnung ist, dass er seine Norm ist. In erster Linie weichen ja andere von der Norm ab, die er für sich gesetzt hat?

Und zusätzlich - wenn diese Person keinen Leidens - oder anderen Druck hat etwas an sich zu ändern, warum sollte sie? Solange es weiterhin gut so funktioniert, wie die Person es gewohnt ist, gibt es keinen Grund für eine Einsicht.

Dieser Wunsch sich zu ändern und diesen "Makel" an sich zu erkennen und behandeln zu wollen muss von deinem Partner und aus seinem inneren kommen. Wenn und solange das nur von außen kommt und selbst keine Einsicht besteht wirst du nur gegen Wände laufen. Immer und immer wieder. Austesten welche Seite härter ist würde ich nicht raten?
*********lerin Frau
2.283 Beiträge
Zitat von *********Limit:
Ich denke, vor dem Ziehen der Reißleine wünsche ich mir in so einer Konstellation die Einsicht meines Partners, dass sein Verhalten "schwierig" ist, von der Norm abweicht.

Wenn Selbsterkenntnis vorhanden wäre, könnte man solche Situationen spielerisch umschiffen, z.B. augenzwinkernd sagen "Aufgepasst, jetzt hast Du wieder deine paranoiden Anwandlungen".

Doch was, wenn Ego und Selbstschutz zu stark sind, um diese Selbsterkenntnis zuzulassen?

Das Problem ist, dass es niemanden gibt, der absolut über den Dingen steht und objektiv beurteilen kann, wer von beiden sich nun schwierig oder normal, richtig oder falsch verhält.

Du nennst es "Ego und Selbstschutz", aber für die Person selbst ist ihr Verhalten vermutlich richtig und angemessen. Sie muss daher auch nicht dir zuliebe "problematisches Verhalten" einsehen und die Schuld auf sich nehmen.
Genauso gut hat sie vermutlich umgekehrt auch viele Argumente, weshalb dein Verhalten falsch ist und auf ungünstigen Mustern beruht und du es daher ändern solltest.

Selbst mit dem Umfeld oder anderen Personen kann man nur schwer argumentieren. Es gibt immer Menschen, die das Verhalten der einen Seite normal und richtig empfinden - und umgekehrt. Es gibt sogar Fälle, in denen ein manipulatorisch geschickter Mensch das gesamte gemeinsame Umfeld auf seine Seite zieht und so versucht, seinen Partner zu einer Einsicht und Änderung zu zwingen. Muss hier nicht vorliegen. Ich sage nur, selbst eine vermeintliche Stimmenmehrheit ist kein absulutes Argument für richtig oder falsch.

Die Frage, die sich mir über die Jahre immer wieder bei den meisten Themenerstellern stellt, ist, möchte derjenige wirklich neue Ideen, also auch sich selbst infrage stellen und lernen - oder möchte derjenige Zuspruch und Mitgefühl? Beides ist legitim. Ungünstig finde ich nur, wenn das eine als das andere getarnt wird.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Zitat von *********lerin:
Die Frage, die sich mir über die Jahre immer wieder bei den meisten Themenerstellern stellt, ist, möchte derjenige wirklich neue Ideen, also auch sich selbst infrage stellen und lernen - oder möchte derjenige Zuspruch und Mitgefühl? Beides ist legitim. Ungünstig finde ich nur, wenn das eine als das andere getarnt wird

*guterbeitrag*
*********lerin Frau
2.283 Beiträge
PS: Ich glaube, dass gerade dieses Behaupten von Objektivität/Allgemeingültigkeit/Norm viele zwischenmenschliche Konflikte unnötig verschärft.

Es ist nämlich etwas anderes, ob man sagt:
"Es ist im Allgemeinen schlecht, schlimm, schwierig, was du da machst. Andere Menschen verhalten sich doch auch nicht so, also sei endlich mal normal."
Oder ob man sagt:
"Du bist so und das ist in Ordnung. Ich habe manchmal aus diesen und jenen Gründen Schwierigkeiten damit. Können wir vielleicht nach einer Lösung suchen, mir der wir beide gut leben können?"

Es gibt keine objektive Macht, die auf der einen oder anderen Seite steht. Lasst sie also besser aus dem Spiel und sprecht jeweils nur für euch selbst.
Schreibst du von dir selber oder geht es um deinen Hauptpartner oder eine momentane Liebschaft?

Letztlich sind Begegnungen oft Spiegel für eigene Lernaufgaben und selten ganz zufällig.

Es gibt eine Grenze an Normabweichung, da wird es sehr ungesund für eine echte Partnerschaft.

((Edit:))
Ein psychotischer Mensch mit einem sehr hohen IQ kann sehr nachhaltig emotional verletzen, wenn er selber nicht bereit ist an sich zu arbeiten und somit (noch?) therapieresistent ist. Besser ist es sich nicht in jemanden zu verlieben den man ,,retten” möchte. 🙈😎😇
*********Limit Mann
317 Beiträge
Themenersteller 
Hmm...

Einerseits könnte man zustimmen, dass "es niemanden gibt, der absolut über den Dingen steht und objektiv beurteilen kann, wer von beiden sich nun schwierig oder normal, richtig oder falsch verhält."

Andererseits ist auch nicht zu leugnen, dass es ja manchmal im Umfeld einen Konsens gibt, dass eine bestimmte Person z.B. narzistisch sei, oder "schwierig" auf welche Weise auch immer.


Also kann man nun einem Menschen spiegeln und auf Einsicht hoffen, dass er "anders" ist, oder nicht?
*********lerin Frau
2.283 Beiträge
Das Einzige, was du damit erreichst, ist, dass der Mensch sich nicht gemocht und akzeptiert fühlt. Und für jemanden, der mich weder mag noch akzeptiert, wie ich bin, würde ich mich gleich 2x nicht ändern wollen. *zwinker*

Aber ich fürchte, wir drehen uns im Kreis.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von *********Limit:
Also kann man nun einem Menschen spiegeln und auf Einsicht hoffen, dass er "anders" ist, oder nicht?
Spiegeln kann man.
Mit dem Hoffen ist das so ne Sache. Hoffnung ist etwas großartiges. Aber zu hoffen das andere sich ändern ist etwas schwieriges.
Und: der Mensch ist nun mal nicht anders, Respekt!
Auch wenn das Umfeld eine Meinung hat, ist das (noch) kein Beleg dafür, das bei einer anderen Perso was nicht stimmt. Umfelde haben Dynamiken, in die andere manchmal einfach nicht rein passen.
Das liegt mal so und mal so, aber nicht per se an anderen.

Dennoch kenne ich das Gefühl das du beschreibst und habe es auch selbst so erlebt. Obige Gedanken sollen nur eine Erweiterung darstellen, Möglichkeiten.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *********Limit:
Andererseits ist auch nicht zu leugnen, dass es ja manchmal im Umfeld einen Konsens gibt, dass eine bestimmte Person z.B. narzistisch sei, oder "schwierig" auf welche Weise auch immer.

Naja, ändere das Umfeld, dann bekommst du eventuell eine andere Bewertung der Person.
Mehrheit heißt nicht zwangsläufig Recht.
Ich denke, das wissen gerade wir hier nur zu gut.
Es scheint aber ja nun nicht so zu sein, dass die Person selbst irgendeinen Grund zur Änderung sieht.
Wenn dem so ist, dann ist dem so.
Dann kann ich eben nur sagen, warum was für mich schwierig oder gar untragbar ist und man schaut gemeinsam, ob man Wege aufeinander zu findet.
Wenn man aber schon mit vorgefertigten eigenem als richtig empfundenen Ziel in so ein Gespräch geht, kann das ja nicht klappen.

Im Übrigen wird der Begriff 'narzisstisch' sowieso mittlerweile inflationär benutzt, ähnlich wie triggern oder derlei. Aber das nur so am Rande 🙈
******_71 Mann
18 Beiträge
Doch was, wenn Ego und Selbstschutz zu stark sind, um diese Selbsterkenntnis zuzulassen?
————
Es gibt Menschen, die wollen oder können sich nicht verändern. Häufig ist es das „Wollen“ meiner subjektiven Lebenserfahrung nach, da es z.B. einfacher erscheint eigene Problemlagen auf andere zu projizieren.
Wenn Kontaktabbruch nicht möglich oder sinnvoll erscheint ist eine Kontaktreduzierung oftmals hilfreich.
Wünsche Dir alles Gute 🍀
******ter Mann
1.388 Beiträge
Zitat von *****izu:

Ich glaube das Problem an dieser Hoffnung ist, dass er seine Norm ist. ...

Und zusätzlich - wenn diese Person keinen Leidens - oder anderen Druck hat etwas an sich zu ändern, warum sollte sie? Solange es weiterhin gut so funktioniert, wie die Person es gewohnt ist, gibt es keinen Grund für eine Einsicht.

Dieser Wunsch sich zu ändern und diesen "Makel" an sich zu erkennen und behandeln zu wollen muss von deinem Partner und aus seinem inneren kommen. Wenn und solange das nur von außen kommt und selbst keine Einsicht besteht wirst du nur gegen Wände laufen. Immer und immer wieder. Austesten welche Seite härter ist würde ich nicht raten?

Warum sollte der Wunsch auch aufkommen? Wenn wirklich kein Leidensdruck besteht, so ist dieser Mensch doch mit sich im reinen. Warum sollte man da von Außen Druck aufbauen?

Nur weil ein paar Mediziner behaupten, so etwas könnte man als "Störung" sehen? Das wurde von Homosexualität auch lange behauptet, die Transgender-Bewegung steckt noch immer in der Durchsetzung des Normalen. Und hier steht ein Mensch genau so in seiner Norm. Wer sagt uns denn, dass er "zur Einsicht kommen muss". Vielleicht ist er schon zur Einsicht gekommen, genau so sein zu wollen.

Wie von @*********uelle schon geschrieben wurde, der einzige wichtige Punkt für dich ist - wer willst du in Bezug auf diese Person sein. Du kannst ihn annehmen (für mich das Entscheidende in der Liebe - somit trainiert er dich sogar zu lieben) oder dich distanzieren.
Sonst könntest du lediglich mit ihm reden - erkläre ihm Konsequenzen seiner Handlungen und frage, ob er diese möchte, und ggf. beredet, was IHM helfen würde, falls (WICHTIG!) er doch nicht den aktuellen Zustand erhalten möchte. Gerade Narzismus kann auch aus einer bedürftigen Haltung entstehen.

Druck auszuüben würde die Person aber aller wahrscheinlich nach weiter in die Enge treiben und die Situation verschärfen.
*******oded Mann
344 Beiträge
Der Punkt ist hier ja weniger, dass der Partner "anders" ist, als darum dass hier wohl Selbstreflektion und Beziehungsarbeit bei sich selbst abgelehnt, vom anderen aber eingefordert wird.

Das kann man natürlich alles "annehmen" - endet aber dann darin, dass du in diesem Fall die gesamte emotionale Arbeit übernimmst, da dein Partner ja keinen Grund sieht, irgend etwas zu ändern oder zu tun. Und eventuell versucht er auch mehr oder weniger bewusst, diesen Zustand zu erhalten.

Und wenn du jetzt klare Grenzen ziehst, wird das vermutlich auch wenig gefallen.

Aber auf eine magische Einsicht zu hoffen - ganz egal ob durch "Druck" oder durch noch mehr Zuwendung - wird wenig bringen. Irgendwann wirst du dir überlegen müssen ob du mit deinem Partner so wie er gerade ist eine Beziehung führen möchtest, und dann die entsprechenden Konsequenzen ziehen.
*********Seil Mann
1.601 Beiträge
Zitat von *********Limit:
Wenn man aber nun jemandem zum Partner hat, dessen Verhalten von der Norm abweicht. Z.B. weil er zum Narzißmus neigt oder einen paranoiden Persönlichkeitsstil hat.

OK, nehmen wir mal an, das ist so.
Was meinst du, wie hoch deine Chance ist, daran noch was zu ändern, ohne selbst viel tiefer rein gezogen zu werden, als für dich gesund ist?
Du hast weder eine therapeutische Ausbildung noch den gebotenen therapeutischen Abstand.

Zitat von *********Limit:
Wenn Selbsterkenntnis vorhanden wäre, könnte man solche Situationen spielerisch umschiffen, z.B. augenzwinkernd sagen "Aufgepasst, jetzt hast Du wieder deine paranoiden Anwandlungen".

Doch was, wenn Ego und Selbstschutz zu stark sind, um diese Selbsterkenntnis zuzulassen?

Selbst wenn die Selbsterkenntnis vorhanden wäre, würde das nicht automatische zum Willen zur Besserung führen.

Ich verrate dir ein Geheimnis: Ich bin auch so Einer, der so ein bisschen "von der Norm abweicht", aber um ehrlich zu sein, ich hab mich daran gewöhnt und wer mich ändern will, der bekommt erstmal den Spiegel vorgehalten.
Ich hab da irgendwie keinen Bock mehr drauf, mich auf die letzen paar Jahre noch für irgendwelche Besser-Menschen zu verbiegen. Das Ding ist durch.
Wem ich nicht so passe wie ich bin, der hat noch eine ganze Menschheit anderer Menschen, um sich mit denen abzugeben. Ich komme mit der verbliebenen Restmenge immer noch klar.

Was wenn dein(e) Partner(in) genau so denkt?
******ter Mann
1.388 Beiträge
Zitat von *********ter42:
Und wenn du jetzt klare Grenzen ziehst, wird das vermutlich auch wenig gefallen.

Grenzen gehören dann natürlich genau so anerkannt, wie Verhaltensweisen.
Soweit die andere Person davon "profitiert" anerkannt zu werden, so sollte sie entsprechend auch Grenzen anerkennen.
Eine Übergriffigkeit in beiden fällen wäre für mich ein Grund zur Distanzierung.
*******o_F Mann
3.284 Beiträge
Narzissten ändern sich nicht und saugen nur Energie ab. Narzissmus ist nicht heilbar.
Es sind mitunter spannende und charismatische Menschen - und genau das ist eine der Fallen. In meinem privatem und besonders beruflichem Leben hat es schon sehr viele Narzissten gegeben - zum Glück nie in der Partnerschaft - und allen gemeinsam ist, dass sie sich nur um sich selber drehen. Das wird sich nie ändern.
****ef Mann
1.943 Beiträge
Ich prüfe, ob mich diese Verbindung bereichert und beende sie ggf. ☹️
Zitat von *********Limit:
Hmm...

Also kann man nun einem Menschen spiegeln und auf Einsicht hoffen, dass er "anders" ist, oder nicht?

Spiegeln um WEN zu verändern oder um WAS zu manipulieren? Übertreiben in der Körperhaltung oder anderes?

Ich kenne das von Leuten die rudimentäre NLP Ausbildungen haben und sich dann genauso hinsetzen und versuchen zu spiegeln. Mich macht so was wahnsinnig …

Es ist aber ein Unterschied ob man z.B. eine KÖRPERhaltung einnimmt, um zu spüren wie sich das gerade anfühlt (geht nur mit Empathie) – oder ob man dem anderen einen Spiegel vorhält (Nasebohren als blödes Beispiel, nachäffen oder Ähnliches).

Um zu spiegeln muss man emotional in der Lage sein den anderen zu spüren.

(…)

Ich finde Spiegeln eher sinnvoll für sich selber. Oft stört einem an anderen eigentlich das am meisten, was man an sich selber nicht mag.

Und oft verliebt man sich in Anteile vom anderen, die man selber hat oder wie man gerne wäre.

Spiegeln als eigene (!) Lernaufgabe und Erkenntnis finde ich gut. Jemand anderem einen Spiegel vorhalten funktioniert aber meistens nicht so gut …
********ch_4 Frau
289 Beiträge
Mein Ex-Partner hatte es ganz hervorragend drauf, dass sich jeder andere durch seine bloße Anwesenheit vorkam, als hätte er meinen Partner irgendwie verletzt. Beinahe jeder war der Meinung, mein Ex-Partner hätte etwas gegen ihn. Viele Gespräche später hatte ich die Einsicht, dass ich ihn nirgends mehr mit hinnehme, weil auch ich mich nicht mehr wohl damit fühlte. Das fand er auch doof. Geändert hat er aber nichts. Auch aus diesem Grund ging die Geschichte in die Brüche. Witzigerweise hatte ich nach der Trennung ein Gespräch mit seiner Ex. Dort fand die Trennung aus denselben Gründen statt aber dort waren es die Freunde und Familie, die sich letztlich verbaten, diesen Mann mit zu Zusammenkünften zu bringen.
Und beide Beziehungen liefen über Jahre - also nicht weithin weggeworfen. Das Verhalten war auch zu Beginn jeweils sichtbar; nur - wo das liebende Herzchen nicht hinschauen will...

Es ist toll, wenn es hilfsbereite Menschen gibt aber bei solchen Persönlichkeitstypen muss man auch schwer auf sich aufpassen nicht auf der ungesunden Schiene Helfersyndrom, Co-Abhängigkeit oder im Gedanken "das wird schon" herumzusurfen. Tut nicht gut, muss man nicht haben. Selbstverständlich halte ich es für total normal, wenn innerhalb einer schon länger bestehenden Beziehung etwas hervorbricht und man dann gemeinsam dran arbeitet als sich sehenden Auges in eine frische Geschichte mit solchen Anteilen hineinzubegeben. Aber auch da gilt, Achtsamkeit zu sich selbst und lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Auch Therapeuten arbeiten sich an so etwas ab!!
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Zitat von ********ch_4:
nur - wo das liebende Herzchen nicht hinschauen will...

es ist weniger das liebende *herz* (manchmal die verliebte rosa Brille) sondern so meine Erfahrungen, die ungestillten innerlichen kindlichen Bedürfnisse
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ich halte nicht so viel von Persönlichkeitsstörungs- Diagnosen. Sie stigmatisieren häufig zu Unrecht.
Ich habe eher den Eindruck, dass es sich um sehr manifeste Entwicklungstraumata handelt.
Die Bereitschaft derjenigen, in die Selbstarbeit zu gehen ist häufig geringer, weil die Sicherheitsmuster sehr hartnäckig im Wege stehen.

Beruflich ( HP- Psych) ist es mein täglich Brot. Privat habe ich eine Wahl.
Mein Selbstfürsorge -Anteil lässt mich häufig auf Distanz gehen.
********1990 Frau
19 Beiträge
Ganz simpel: es sein lassen. Ich bin kein Psychologe und die Person scheint genug Ballast zu haben, um an sich arbeiten zu dürfen. Aber ohne mich. Wo ist für mich der Mehrwert mich mit nem Psycho umzuschlagen?
***le Mann
349 Beiträge
Zitat von *********Limit:

Ich denke, vor dem Ziehen der Reißleine wünsche ich mir in so einer Konstellation die Einsicht meines Partners, dass sein Verhalten "schwierig" ist.

[..]

Doch was, wenn Ego und Selbstschutz zu stark sind, um diese Selbsterkenntnis zuzulassen?

Eine solche Erkenntnis entsteht meistens erst ab einem gewissen Leidensdruck, bspw. weil bestimmte Persönlichkeitsanteile oder erlernte Kompensationsstrategien immer wieder verhindern, dass ausreichend harmonische und liebevolle Beziehungen gelebt werden können. Aber diese Erkenntnis kann nur bei der betroffenen Person entstehen. Von außen liebevoll einzuwirken ist zwar möglich, aber nicht besonders oft von Erfolg gekrönt. Es gibt jedenfalls keine Garantie, dass die Erkenntnis während der Dauer eurer Beziehung kommt. Und du kannst nicht Therapeut spielen.

Zitat von ******ore:
Ich halte nicht so viel von Persönlichkeitsstörungs- Diagnosen. Sie stigmatisieren häufig zu Unrecht.
Ich habe eher den Eindruck, dass es sich um sehr manifeste Entwicklungstraumata handelt.

Dass Diagnosen stigmatisieren können, ist möglich und sehr traurig, denn Stigmata erzeugen Scham und Scham verhindert (die Suche nach) Hilfe und Heilung. Für manche kann eine Diagnose aber auch der erste Schritt zur Linderung von Problemen darstellen. Nichtsdestotrotz gibt es nun mal diese Persönlichkeitsstörungen. Klar, man könnte sie auch zunächst als Persönlichkeitstypen bezeichen, denn als Störung werden sie immer erst in Beziehung zu anderen Menschen offenbar - aber seien wir ehrlich: der Großteil des Lebens spielt sich nun mal mit anderen Menschen ab. Darüber hinaus gebe ich zu bedenken, dass Entwicklungs- und Bindungstraumata bei vielen Persönlichkeitsstörungen (mit)ursächlich sind - bei affektiven und psychotischen Krankheitsbildern ohnehin. Das zu verstehen ändert jedoch nichts an den Folgen für die Menschen, die mit den Betroffenen Umgang haben (müssen).

Zitat von *********lerin:

Du nennst es "Ego und Selbstschutz", aber für die Person selbst ist ihr Verhalten vermutlich richtig und angemessen. [..] Genauso gut hat sie vermutlich umgekehrt auch viele Argumente, weshalb dein Verhalten falsch ist und auf ungünstigen Mustern beruht und du es daher ändern solltest.

Das ist ein guter Einwand. Für sich genommen ist jeder Mensch erstmal im Recht. Erst im Zusammenleben entstehen die Probleme. Letztlich muss man sich die Beziehung des TE mit der anderen Person anschauen, um zu erkennen, wo man vielleicht im Miteinander Lösungen findet.

Zitat von *******a74:

Ein psychotischer Mensch mit einem sehr hohen IQ kann sehr nachhaltig emotional verletzen

Meintest du psychopathisch?
@***le

Zitat von *******a74:

Ein psychotischer Mensch mit einem sehr hohen IQ kann sehr nachhaltig emotional verletzen

Meintest du psychopathisch?

Ich meinte ,,psychotische Phasen“, ob durch Schlafmangel oder anders ausgelöst ist erstmal egal.

Ich weiß aber immer noch nicht wirklich, worum es dem TE ging.

Also WAS die eigentliche Normabweichung ist.

Er schreibt, das er im Poly-Forum ja nicht wirklich thematisch richtig sei … und ein Psychologie Forum bräuchte.

Nur weil andere ein Verhalten als grenzwertig im Umgang empfinden, ist ja trotzdem noch nicht klar, ob es sich um einen Freigeist unter Spießern handelt, oder um Abmachungen die nicht eingehalten werden (Treue?) oder um was auch immer.

Im Moment entwickelt es sich zwar zu einem spannenden Thread um andere Leute in dieser Gruppe kennenzulernen, ihm selber kann man aber nicht helfen, wenn er nicht ein wenig ,,konkreter“ wird.

Hellsichtigkeit ist vielleicht hilfreich, aber nicht angebracht 😇


((Beispiel-Link: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/psychosen/ … aber ich habe ja keine IDEE worum es geht))
****co Mann
59 Beiträge
Zitat von *********Limit:
...Ich denke, vor dem Ziehen der Reißleine wünsche ich mir in so einer Konstellation die Einsicht meines Partners, dass sein Verhalten "schwierig" ist, von der Norm abweicht...
@*********Limit
Ich kann deinen Wunsch nach Einsicht des schwierigen Partners verstehen.
Es ist DEIN Wunsch, die andere Person kann dazu ja, nein, so nicht oder jetzt nicht antworten. Du hast kein Anrecht auf ein JA

Du kannst jedoch deine Gefühle, Gedanken und Empfindungen näher betrachten und deine Themen darin wiederfinden.

Viel Erfolg (und Heilung) damit
Buzico
*****u70 Frau
226 Beiträge
Aus meiner Erfahrung:
Das Problem offen ansprechen, gemeinsam versuchen, einen Weg zu finden -- dabei vielleicht auch Kompromisse eingehen, aber nur bis an die eigenen Grenzen -- wenn es nicht funktioniert, Konsequenz ziehen, auch wenn es wehtut
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