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Beziehungsarbeit mit schwierigem Partner

*********Limit Mann
317 Beiträge
Themenersteller 
Beziehungsarbeit mit schwierigem Partner
Hallo zusammen,

das Thema hat jetzt nicht direkt mit "Poly" zu tun, aber leider gibt es keine Psychologie-Gruppe. (will jemand eine gründen?)

Die Prinzipien moderner Beziehungsarbeit und -kommunikation sind ja unter anderem:
• in Ich-Botschaften kommunizieren
• wenn dich etwas an deinem Partner stört, hat es was mit dir selbst zu tun
• man kann nicht erwarten, dass der Partner sich ändert
usw.

Wenn man aber nun jemandem zum Partner hat, dessen Verhalten von der Norm abweicht. Z.B. weil er zum Narzißmus neigt oder einen paranoiden Persönlichkeitsstil hat.

Nicht so extrem, dass man ihn als psychisch krank bezeichnen würde, aber irgendwo im Grenzbereich: eine schwierige, wenig sozialverträgliche Persönlichkeit, die ihre Umgebung Nerven kostet.

Und gleichzeitig ist dieser Mensch kommunikativ geschult und intelligent genug, um jegliche "Du-Botschaft" mit Hinweis auf die oben erwähnten Prinzipien abzuwehren.

Aber bei jemandem, der viele triggert, scheint mir nicht mehr zielführend, wenn jeder aus seiner Umgebung an sich arbeiten soll, statt er/sie an sich selbst.


Was sind eure Gedanken dazu?
*******n_M Mann
1.666 Beiträge
Wenn ich Menschen haben die so ticken wie Du beschreibst, trenne ich den Kontakt. Egal ob Familie, Freunde, Job
Sie sind Energiesauger und sowas brauch ich nicht in meinem Leben
Umsetzen ist zwar am Anfang immer ein Aufwand auch emotional, aber langfristig gesehen ist es ein plus im Leben
*****olf Mann
1.973 Beiträge
Bin zu alt für sowas, keine Zeit dafür.
**********ellow Mann
643 Beiträge
Wenn Du eine Gruppe mit ähnlichen Themen suchst:

Liebe auf Augenhöhe
*******ben Mann
3.382 Beiträge
... dann würde ich mich fragen, welcher meiner Anteile sich solch einen Partner sucht bzw, was mein Lernen/Gewinn daraus sein kann?
******986 Frau
3.163 Beiträge
Wenn seiner ihrer Seits kein Interesse an Reflexion an sich arbeiten ect gibt, würd ich die Person aus meinem Leben kicken. Wie schön erwähnt sind das Energie Fresser und am Ende ist man eh immer der dumme..keinen Zeit mit solchen Menschen meine Zeit zu vergeuden.
*********nchen Frau
5.062 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich schließe mich an.
Ich rette niemanden (mehr) und brauche meine Energie für Dinge mit Aussicht auf Erfolg.
*****ant Mann
77 Beiträge
Das erinnert mich an ein Setting dem ich einst begegnete, wenn auch nicht im Rahmen von Paarbeziehungen. Ich fand damals ein Buch sehr hilfreich weil das manche Muster dieser Art sehr deutlich adressiert hat: "Stachlige Persönlichkeiten" von Jörg Berger.

Ich habe, das muss man aber auch sagen, den Kontakt letztlich beendet weil das nur Energieraub für mich war.
********aika Frau
1.685 Beiträge
Zitat von **********ellow:
Wenn Du eine Gruppe mit ähnlichen Themen suchst:

Liebe auf Augenhöhe

Die würde ich auch empfehlen.
**********67_sh Frau
4.276 Beiträge
Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit so einen Menschen in unserem Leben. Kennengelernt im Joyclub.
Anfangs dachten wir: okay. Er hat die eine oder andere "Macke". Mit denen wir zunächst leben konnten. Wir leben nämlich nach der Devise: entweder kommen wir mit den Ecken, Kanten und kleinen Macken anderer klar und es passt trotzdem. Oder eben nicht.
Und dann haben wir Silvester zu Hause bei uns zusammen gefeiert. Noch mit einigen anderen zusammen. Erst war es toll. Wir verlängerten das Beisammensein einvernehmlich, weil es eine homogene Gruppe war.
Tja. Und dann zeigte er sein wahres Gesicht. Aber erst, nachdem er und seine Partnerin abgereist sind. Als würde er sich eine Maske herunter reißen. So einen Narzissten haben wir noch nie erlebt.
Er hatte sich mich als "Opfer" ausgesucht und hat dann via WhatsApp und per Videocall so einen Shitstorm über mich los getreten, dass ich heulend auf dem Sofa saß und mein Mann das Gespräch abgebrochen hatte, um mich zu schützen. Ich war tagelang so erschüttert, dass ich nicht schlafen und nicht essen konnte.
Es gab dann nochmal einen Videochat Wochen später zwischen allen Anwesenden. Der wozu führte? Am Ende nur dazu, dass er bestätigt hat, was wir alle im Nachhinein schon wussten.
Wir haben den Kontakt auf allen Kanälen abgebrochen. Und die anderen Freunde auch. Er hat sich dann andere gesucht.
Und es scheint tatsächlich Menschen zu geben, die mit seinem Narzissmus leben können. Unvorstellbar und unbegreiflich für uns.

Long story short:
Ich rate jedem den Kontakt zu solchen Menschen abzubrechen. Sie schaden einem am Ende nur. Und wie hier bereits mehrfach erwähnt: sie sind Energiefresser. Saugen einen aus wie ein Vampir. Und halten einem genau so lange die Stange, wie sie meinen, dass man ihnen nützlich ist.
Als jemand, der nicht viel von Küchentisch-Psychologie und Ratgeber-Literatur hält:

Wenn ich ein Problem mit einer Person habe, das ich alleine nicht lösen kann und wofür ich die Mithilfe dieser Person brauche, habe ich zwei Möglichkeiten:

• ich bemühe mich, das Problem gemeinsam zu lösen, ggf. auch im Rahmen einer Beratung, Moderation, etc.

• ich breche den Kontakt ab oder schränke ihn ein
*******ben Mann
3.382 Beiträge
Klar kann ich (und muss manchmal dringend und schnell) mich trennen. Aber es gibt ja einen Grund, warum ich solch einen Menschen (oft halt unbewußt) in mein Leben geholt habe.
Finde ich den nicht raus, um mich "nachzunähren, zu verändern, erfüllen, daran zu wachsen ..." werde ich immer wieder (innerer Magnet, wo der Kosmos mir ein Geschenk machen will) solch einen Menschen in mein Leben reinholen.

*my2cents*
*********lerin Frau
2.282 Beiträge
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass in nahezu jeder Beziehung eine Lernaufgabe (oder mehrere) für einen selbst drinsteckt.

Der Vorwurf "Narzissmus" - sofern nicht wirklich diagnostiziert - meint meistens das gleiche wie "Egoismus".
Es gibt aber natürlich auch den gesunden Egoismus, auch Selbstliebe und Selbstfürsorge genannt.
An Menschen mit viel Egoismus stören sich meist besonders die Menschen mit zu wenig Egoismus.
Denen also ein gewisses Maß an Selbstfürsorge fehlt. Weil sie selbst so schlecht für sich einstehen können, erwarten sie (bewusst oder unbewusst) von ihrem Umfeld, dass es dauerhaft und in allem für sie mitdenkt und fühlt.

Finde deine persönliche Lernaufgabe(n) in dieser Beziehung.
Das kann das konsequente Einstehen für die eigenen Bedürfnisse sein, das kann das Abgrenzen innerhalb der Beziehung an bestimmten Stellen sein.
Das kann natürlich im Extremfall auch das Beenden der Beziehung sein. Es besteht aber eine gewisse Chance, dass du so lange immer wieder ähnliche Beziehungspartner von Leben präsentiert bekommst, bis du die jeweilige innere Aufgabe gelöst hast.

PS: Auch ich empfehle die Gruppe "Liebe auf Augenhöhe".
**********derHB Mann
2.673 Beiträge
Zitat von *********lerin:
An Menschen mit viel Egoismus stören sich meist besonders die Menschen mit zu wenig Egoismus.
Denen also ein gewisses Maß an Selbstfürsorge fehlt. Weil sie selbst so schlecht für sich einstehen können, erwarten sie (bewusst oder unbewusst) von ihrem Umfeld, dass es dauerhaft und in allem für sie mitdenkt und fühlt.

Toller Gedanke, da kann ich mich zumindest in meiner Vergangenheit gut drin wiederfinden.
***al Mann
75 Beiträge
Wie ich den TE verstanden habe, geht es nicht nur im Narzisten. Sonder ganz allgemein um "Schwieriges" Verhalten.

Aus eigener Erfahrung: Meine Frau und ich sind eigentlich sozial verträglich. Nur haben wir beide auch eine leicht paranoide Seite. Kommt die bei einem von uns raus und erwischt damit den anderen auf dem linken Fuß kann es heftig krachen.

Die Beziehungsarbeit besteht darin, dass der/die wo noch im Normalmodus ist, das erkennt und sich so lange zurücknimmt bis die Situation geklärt ist.
Ich erwarte eigentlich von einem Partner, dass er nicht nur egoistisch handelt, sondern auf mich und meine Gefühle Rücksicht nimmt. Ich mache das andersrum genauso. Das ist für mich ein essenzieller Bestandteil einer Beziehung. Ich finde nicht, dass man Arschloch-Verhalten rechtfertigen sollte in dem man anderen zu wenig Selbstfürsorge vorwirft.


Aber irgendwie spiegelt das für mich schon wieder zu viel die Gesellschaft wieder: jeder ist nur noch sich selbst der nächste. Finde ich furchtbar.
Zitat von *********uelle:
Klar kann ich (und muss manchmal dringend und schnell) mich trennen. Aber es gibt ja einen Grund, warum ich solch einen Menschen (oft halt unbewußt) in mein Leben geholt habe.
Finde ich den nicht raus, um mich "nachzunähren, zu verändern, erfüllen, daran zu wachsen ..." werde ich immer wieder (innerer Magnet, wo der Kosmos mir ein Geschenk machen will) solch einen Menschen in mein Leben reinholen.

*my2cents*

Ja, vielleicht um zu lernen, loszulassen. Du kannst niemand anderen ändern.
*******ben Mann
3.382 Beiträge
Zitat von *********horny:
Ja, vielleicht um zu lernen, loszulassen. Du kannst niemand anderen ändern

Das könnte einen der Gründe sein. Allerdings kenne ich da, dass der Kosmos mir da eher andere Persönlichkeiten schickt (zum Anhimmeln, die mensch gerne nach oben hebt) ... hier loszulassen ist ja auch ohne eigene innere Veränderung leicht möglich.

Zitat von *********horny:
Du kannst niemand anderen ändern.
Yepp aber begleiten/untetrstützen, wenn sich welche verändern wollen.
Aber darum geht es mir hier nicht. Es geht darum sich selber wahrhaftig zu erkennen und verändern; mit dem tollen Nebeneffekt, das mensch dann nicht mehr Magnet ist für solche Menschen.
*********lerin Frau
2.282 Beiträge
@*********tten

Ich finde, dass es um eine gute Balance geht. Dass man sich selbst UND andere Menschen sehen kann. Und beide für wichtig hält.

Es gibt aber Menschen, die sich selbst (zumindest in Gesellschaft) kaum wahrnehmen und die ganze Zeit um den anderen kreisen.
Diese Menschen erwarten dann, dass sich das Gegenüber ebenso verhält. Dann wäre ja auch für beide gut gesorgt. Wenn die dann auf jemanden treffen, der gut bei sich selbst bleibt, fühlen sich sich schnell vernachlässigt oder schlecht behandelt.

Wenn beide gut bei sich selbst bleiben und auch den anderen nicht aus den Augen verlieren, ist für beide gut gesorgt.
Wenn beide nur um den jeweils anderen kreisen, theoretisch auch. Wobei man dann über eine evtl. ungesunde Symbiose diskutieren könnte.
Wenn aber einer bei sich selbst bleibt und einer stets um den anderen kreist, entsteht natürlich ein Ungleichgewicht.
*********lebee Mann
1.593 Beiträge
Is‘ das Kunst oder kann das weg ?
In Berater & Therapeuten findest Du möglicherweise psychologisch geschulte Antworten. Soviel dazu.

Ansonsten ist die Gruppe hier auch nicht ganz blöde, was das angeht.

Von einigen hast Du‘s ja schon gehört und im Grunde dir selbst im Eingangsthread schon beantwortet.

Welcher Anteil in Dir braucht ihn noch ? Und wann hast Du dich soweit ent-wickelt, dass Du ihn nicht mehr brauchst und er gehen bzw. ‚weg‘ kann ?

Und manchmal passen einfach manche nicht zusammen. Isso. In dem Lösungsprozess ist gerade eine Freundin nach 20 . . . zwanzig . . . Jahren Distanzbeziehung. Bin ihr Anfang des Jahres über den Weg gelaufen und habe gerade mitbekommen, wieviel Gift von dritter Seite ‚übertragen‘ wurde.
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von *********Limit:
Die Prinzipien moderner Beziehungsarbeit und -kommunikation sind ja unter anderem:
• in Ich-Botschaften kommunizieren
• wenn dich etwas an deinem Partner stört, hat es was mit dir selbst zu tun
• man kann nicht erwarten, dass der Partner sich ändert
usw.

[...]

Und gleichzeitig ist dieser Mensch kommunikativ geschult und intelligent genug, um jegliche "Du-Botschaft" mit Hinweis auf die oben erwähnten Prinzipien abzuwehren.

So funktioniert es nicht. Es geht weder um Du-Botschaften, noch darum, die Sache in sich selbst zu "reparieren", noch darum, sich selbst oder den Partner zu ändern. Es geht darum, zu erkennen, was für einen selbst geht - und die Konsequenzen daraus zu ziehen.
*********Limit Mann
317 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure zahlreichen Beiträge.

Ich denke, vor dem Ziehen der Reißleine wünsche ich mir in so einer Konstellation die Einsicht meines Partners, dass sein Verhalten "schwierig" ist, von der Norm abweicht.

Wenn Selbsterkenntnis vorhanden wäre, könnte man solche Situationen spielerisch umschiffen, z.B. augenzwinkernd sagen "Aufgepasst, jetzt hast Du wieder deine paranoiden Anwandlungen".

Doch was, wenn Ego und Selbstschutz zu stark sind, um diese Selbsterkenntnis zuzulassen?
***al Mann
75 Beiträge
Zitat von *********Limit:


Wenn Selbsterkenntnis vorhanden wäre, könnte man solche Situationen spielerisch umschiffen, z.B. nach dem Motto "Aufgepasst, jetzt hast Du wieder deine paranoiden Anwandlungen".


Ich glaube nicht dass es so geht. Damit schiebst Du den Anderen nur noch tiefer rein. Erst mal tief durchatmen und Du musst Dir klar werden, was gerade passiert. Und dann ganz sanft mal nachfragen: Wenn oder was greifst Du jetzt gerade an?
*******oded Mann
344 Beiträge
Zitat von *********Limit:
Beziehungsarbeit mit schwierigem Partner
Hallo zusammen,

das Thema hat jetzt nicht direkt mit "Poly" zu tun, aber leider gibt es keine Psychologie-Gruppe. (will jemand eine gründen?)

Die Prinzipien moderner Beziehungsarbeit und -kommunikation sind ja unter anderem:
• in Ich-Botschaften kommunizieren
• wenn dich etwas an deinem Partner stört, hat es was mit dir selbst zu tun
• man kann nicht erwarten, dass der Partner sich ändert
usw.

Nein, das sind keine Prinzipien die universell immer gelten. Um ein Beispiel aus diesem Blogpost zu geben:

https://brighterthansunflowers.com/2020/02/16/bees-in-the-closet-a-polyamorous-parable/

Wenn meine Partnerin oder mein Partner einen Bienenstock in meinem Kleiderschrank installiert, und mich das stört, ist es absurd zu behaupten dass es an mir liegt, wenn mich das stört und ich nicht erwarten dürfte, dass er/sie das Bienenhobby jetzt wieder aufgibt.

Zitat von *********Limit:
Und gleichzeitig ist dieser Mensch kommunikativ geschult und intelligent genug, um jegliche "Du-Botschaft" mit Hinweis auf die oben erwähnten Prinzipien abzuwehren.

In dem Fall missbraucht die Person die Prinzipien bewusst. Man darf dann klarmachen dass das nicht akzeptiert wird. Vermutlich wird sich die Person trotzdem nicht ändern, und dann muss man halt die Konsequenzen ziehen.
*******oded Mann
344 Beiträge
Zitat von *********Limit:
Ich denke, vor dem Ziehen der Reißleine wünsche ich mir in so einer Konstellation die Einsicht meines Partners, dass sein Verhalten "schwierig" ist, von der Norm abweicht.

Ich denke die Unfähigkeit zu dieser Einsicht zu kommen ist ein starker Grund, die Reißleine zu ziehen.
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