dann will ich versuchen genauer zu erklären wovon ich ausgegangen bin und was ich meinte...
@*******erli
ich muss zugeben, dass ich immer etwas skeptisch bin, wenn paare nach den "hot-bi-babe" ("heißer bisexueller feger") suchen um ihre beziehung zu "erweitern".
Logischerweise .... weil Du vermutest das es mehr um Sex geht, als um andere Dinge.
nein, weil ich vermute, dass es um mehr als sex geht und das paar massiv unterschätzt welche emotionen eine solche konstellation in jedem beteiligten heraufbeschwören kann, welche komplexen neuen fragen und probleme auftauchen können und welche hohen selbstreflektiven und kommunikativen fähigkeiten es von den beteiligten fordert diese zu begreifen und lösen!
aber ich bin hier davon ausgegangen, dass du/ ihr eine partnerin sucht, die ihr beide liebt... mein missverständnis. das meinte ich auch mit gemeinsamer liebe. wenn es aber nur darum ging eine weitere partnerin mittelfristig ins "heim" des paares zu integrieren ist es schon weitaus leichter zu leben, aber noch lange nicht leicht!
mir ging es darum dich dazu zu bringen dich und diesen wunsch zu hinterfragen: wie du dir das vorstellst, warum du eine solche konstellation willst und was deine lieben wollen.
ich hatte die hoffnung, dass du in dieser reflektion dir vielleicht ein wenig "auf die schliche" kommst:
erkennst welche bedürnisse und wünsche sich für dich damit verbinden... erkennst welche unbewussten grenzen du ziehen würdest...
welche befürchtungen sich damit für dich verbinden...
welche bedürfnisse deiner partnerin/ deines partners in dieser vorstellung unerfüllt bleiben...
und somit vielleicht verstehst weshalb es bisher für dich/ euch nicht funktioniert hat und aus diesen reflektionen über zeit lehren ziehen kannst, die es dir/ euch besser ermöglichen diesen traum zu leben.
ich habe die erfahrung gemacht, dass ich manchmal noch nicht alle fähigkeiten bzw. das bewusstsein für die erwünschte beziehungsform entwickelt hatte und es deshalb nicht so ganz funktionieren konnte... aber wenn ich loslassen und gleichzeitig aus dem erlebten lernen konnte hat sich relativ schnell das ergeben was ich mir gewünscht hatte. meist etwas anders als gedacht und doch sehr schön.
@ venice
ich stimme dir zu, wenn du darauf hinweist, dass niemand sich irgendwo hineinquetschen will!
ich glaube es ist immer schwer nachzuvollziehen wie es sich anfühlt wenn man als dritte/r zu einem bestehenden paar dazu kommt. und dieses verständnis ist notwendig um die bedürfnisse und nöte des dritten wirklich zu sehen und zu erkennen wo man ihm/ ihr zu wenig raum und metgestaltungsfreiheit lässt.
wenn ich zurückdenke, dann hatte ich ein vages rationales verständnis davon wie es sich anfühlt, aber das war nichts gegen das erleben einer solchen situation... und ich habe einiges (!) an verständnis gewonnen als ich eine beziehung mit einem verheirateten poly mann hatte.
egal wie offen ein paar ist, egal wie sehr es sich bemüht für die dritte person raum zu schaffen - das gefühl des außen vor seins ist schon durch die tatsache gegeben, dass jedes paar eine eigene kultur entwickelt und diese anderen nicht so einfach zugänglich ist wie man gerne denkt.
mit meinem vorigen beitrag wollte ich darauf hinaus, dass wir uns oft eine konstellation vorstellen, diese herbeisehnen und dabei vollkommen übersehen welche romantisierenden gefühle dabei das skript schreiben und damt uns natürlich enttäuschungen bescheren, da die realität selten unseren idealvorstellungen folgt.
wenn wir als paar eine unserer lieben mit in unseren haushalt aufnehmen würden, dann wäre mir bewusst, dass unser leben wie wir es bisher gelebt haben zum großen teil sich verändern würde bzw. müsste. wir könnten nicht wie bisher dinge auf "unsere" art machen, wir müssten nun zu dritt neue absprachen, ein neues gleichgewicht zwischen unseren bedürfnissen, wünschen und grenzen verhandeln - und das selbst bei vermeintlichen kleinigkeiten. natürlich nur, wenn wir die dritte person auf augenhöhe und als gleichberechtigte person sehen und mit ihr dieses "v" gemeinsam neu gestalten.
wenn man lediglich davon ausgeht die eigene beziehung oder wohngemeinschaft zu "erweitern" - als würde sich die/der hinzukommende nur in das bestehende einfügen müssen - dann wird man natürlich so viel vom status quo behalten wie nur möglich und dem hinzukommenden bleibt lediglich anpassung oder abschied.
ich habe großen respekt vor denen die eine solche konstellation leben, weil es eine große herausforderung für mich wäre... schon allein wegen meiner ganzen peniblen vorstellungen wie dinge "in meinem haus" sein sollen.
das mit einer person zu klären und hinzubekommen ist schon schwer genug aber jeder weitere potenziert die komplexität exponentiell.
@ sebifera
ich finde es schön, dass du auf deine erlebnisse schaust und deinen blick auf die dinge fokussieren kannst, die du daraus für dich mitnehmen kannst an schönen moment und wichtigen erkenntnissen über dich selbst und beziehungen... ich habe das gefühl, dass diese erfahrung mit der zeit und aus verschiedenen perspektiven betrachtet weiterhin voller einsichten bleiben wird.
ich wünsche dir, dass du mit liebe und freude darauf blicken kannst auch wenn du für dich entscheiden solltest, dass es etwas war was du so nicht mehr leben möchtest!
alles liebe,
venuskind