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Hierarchie oder Nicht?

*******ben Mann
3.383 Beiträge
Da die reine Liebe individuell ist und in meinem Herzen, kenne ich da keine Hierachie.
Allerdings ist die gefühlte gelebte Liebe auch abhängig von "Erfüllung", Hormonen, wie es mir gerade geht ... von daher unterliegt sie natürlichen Schwankungen und kann sich sogar wenn sich z.B. sich Schwerpunkte oder Lebensmittelpunkte verschieben, auch verändern oder gar auflösen.

Anders sieht es aus mit Beziehungen und den entsprechenden Bedürfnissen, die damit abgedeckt werden. Hier gibt es Unterschiede z.B. wenn es gemeinsame Kinder gibt, gemeinsamen Haushalt oder beruflich eine gemeinsame Firma. Hier gibt es klare Prioritäten (Hierachien), wie viel Aufmerksamkeit oder Zeit dahin geht (aber auch dies kann sich verändern)

Veränderung und Fortentwicklung sind Grundenergien des Menschen.
Dazu gibt es aber auch unsere Bequemlichkeit, Sicherheitsbedürfnis, Gewohnheiten, Komfortzone ... die dann durchaus eine andere Ausrichtung haben kann.

All das wirkt auf uns, so das sich zumindestens innerlich immer etwas Bewegung, sowohl in der Liebe als auch unserem Beziehungsbild gibt. Völlig unabhängig, was wir nach außen "verkaufen" oder der Kopf an Rahmen/Prioritäten setzt.
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Ich finde es immer schwierig Liebe zu "wiegen" und dann jedem sein abgewogen Teil zu geben, wobei da einer mehr und der andere weniger bekommt.
Das ist ein Mindset, das man haben kann aber nicht muss. Ich habe zwei Kinder und liebe beide gleich stark aber auch nicht völlig gleich. Das ist auch unabhängig wie lange das Kind schon da ist. Wenn ich heute ein Kind gebären würde, würde ich es auch nicht weniger lieben als die Älteren.
So kann man das auch in anderen Beziehungen empfinden.
Poly-Hirachie verstehe ich so, dass begrenzte Ressourcen wie Zeit, Raum und Geld verteilt werden müssen und das davon einer mehr als der andere bekommt, weil er in der Hirachie höher steht.
Das hat aber an sich nicht mit "mehr Liebe" zu tun, sonder hat viele Gründe.
Das ist auch schon schwierig genug, da einen Weg zu finden, der sich für alle angemessen und gerecht anfühlt.
***ge Mann
205 Beiträge
Bei meiner ganzen Nachdenkerei was nun die Hierarchie aussagen soll bin ich darauf gekommen, dass das eine falsche Sichtweise/Bezeichnung ist. Eben weil es ein oben/unten aka bessere/schlechtere Position verkörpert.

Ich sehe es derzeit eher als ein Rollenmodell an. Welche Person spielt welche Rolle in meinem (Liebes)Leben. Diese Rolle ist eine andere, wenn man den Alltag miteinander lebt zu der Rolle mit den anderen Liebespartnern, die einen seltener sehen.
Diese Zusammenkünfte werden dann, natürlich, anders gestaltet. Je nach Möglichkeit...

Was für mich essentiell ist, ist das jede Rolle für sich ganz besonders ist und nicht ersetzbar durch die anderen. Schon alleine, weil die Natur meiner Lieblingsmenschen so unterschiedlich ist. Jede gibt mir, auf ihre ganz besondere Weise etwas, das mich nährt. Und andersherum habe ich auch ein großes Bedürfnis meinen Teil zu geben und die Rolle, die ich in ihren Leben habe bestmöglich zu nutzen um auch sie zu nähren.
Wenn ich den Vergleich zum Theater ziehe: Es gibt die Hauptrolle, die einen großen Teil des Stückes trägt und die Hauptgeschichte erzählt, aber es gibt auch kleine Rollen, die eine immense Wichtigkeit haben. Alles spielt zusammen. Alle Auftritte zusammen machen die Inszenierung erst perfekt.
Diese Sichtweise kann ich gut verwenden und auf mein Leben adaptieren.

Und wenn man sich dann mal anschaut, welche Probleme es geben kann: Vielleicht ist jemand mal nicht mehr zufrieden mit der Nebenrolle und möchte mehr die Hauptrolle spielen. Eventuell will jemand mehr Bühnenzeit haben... Usw.
Wenn ein solches Ensemble der Rollen gut miteinander spielt und sich austauscht und mit Wohlwollen auf die Wünsche der anderen reagiert, dann kann man da durchaus Abwechslung in das Stück bringen. Rollentausch ausprobieren. In anderen Konstellationen miteinander spielen. Das geht, wenn alle Beteiligten auf dieser Bühne gut miteinander können.

Wenn jemand mit der Rolle, die er/sie hat unzufrieden ist, und es keine Möglichkeit der Änderung gibt, oder zu wenig Flexibilität im Team ist, dann muss man eventuell auch mal die Bühne wechseln. Dann passt es vielleicht in dem Ensemble einfach nicht.
Ich denke, das hat nichts mit Hierarchie zu tun. Eher mit Harmonie.
********reau Frau
279 Beiträge
Bei mir gibt es eine klare Hierarchie *g* Und ich lebe sehr gut damit. Viele Fragen stellen sich dadurch im Alltag gar nicht. Es geht weniger Zeit fürs Aushandeln und Kommunizieren drauf und dadurch fließt mehr Zeit in die jeweilige 1:1 Begegnung.

Bei vielen Diskussionen über Hierarchie und Nicht-Hierarchie habe ich oft das Gefühl, dass das als oben (bedeutet »gut«) und unten (bedeutet »schlecht«) gewertet wird. Dabei hat jede Position – ob primär oder sekundär – ihre ganz eigenen wunderbaren Facetten. Die Wertung fühlt sich für mich fiktiv an. Ich kann sie für mein Geflecht nicht bestätigen.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Zitat von ********reau:
Bei mir gibt es eine klare Hierarchie *g* Und ich lebe sehr gut damit. Viele Fragen stellen sich dadurch im Alltag gar nicht. Es geht weniger Zeit fürs Aushandeln und Kommunizieren drauf und dadurch fließt mehr Zeit in die jeweilige 1:1 Begegnung.

*top* Genauso ist es.
*****Ike
277 Beiträge
Prioritäre Hierarchie im Polykühl würde ich es eher nennen. Die Verbindung und die Verpflichtungen mit dem Partner mit dem ich seit langem schon vor dem Öffnen der Partnerschaft zusammen lebe, haben höhere Prioritäten. Hätte meine Ehefrau einen Unfall oder ernste Erkrankung und muss dafür ins Krankenhaus, hätte das höchste Priorität. Es ist unwahrscheinlich das alle Menschen des Polyküls gleichzeitig solche ernsten Situationen haben. Es gäbe dann also ein Triagieren meinerseits. Das hat mit der individuellen einzigartigen Liebe nichts zu tun. Ich bin verpflichtet mich um meine Ehepartnerin priorisiert zu kümmern.

Ike
********nful Frau
174 Beiträge
Zitat von *******rTM:
Prioritäre Hierarchie im Polykühl würde ich es eher nennen. Die Verbindung und die Verpflichtungen mit dem Partner mit dem ich seit langem schon vor dem Öffnen der Partnerschaft zusammen lebe, haben höhere Prioritäten. Hätte meine Ehefrau einen Unfall oder ernste Erkrankung und muss dafür ins Krankenhaus, hätte das höchste Priorität. Es ist unwahrscheinlich das alle Menschen des Polyküls gleichzeitig solche ernsten Situationen haben. Es gäbe dann also ein Triagieren meinerseits. Das hat mit der individuellen einzigartigen Liebe nichts zu tun. Ich bin verpflichtet mich um meine Ehepartnerin priorisiert zu kümmern.

Ike


Die Frage, die sich hier für mich stellt, wäre, ob das eben auch für dir anderen Partner gilt.
Für den Fall des unwahrscheinlichen Autounfalls.



Ich gebe zu, ich finde diese Vergleiche von Menschen und Beziehungen grundsätzlich unterhaltsam.
Ist es nicht ein grundlegend heteronormativer Gedanke zu glauben, man hätte eine Nummer 1?
Vom ganz klassischen Disney-Prinzessin-Glauben, dass es „den/die Eine“ gibt?
Geht es nicht in Polyamorie genau darum: dass Liebe eben mehr wird, wenn man sie teilt und wir uns zugestehen, dass das durchaus möglich ist?



Auf der anderen Seite halte ich die Vorstellung von nicht hierarchischen Beziehungen für völlig überromantisiert und unrealistisch.
Sobald weltliche Verpflichtungen dazu kommen (Wohnung/Haus, Kinder, etc), kann es passieren, dass der/die Partner:in, mit der man diese Dinge teilt, automatisch eine übergeordnete Rolle einnimmt.
Das muss nicht einmal in schlechter Absicht sein, aber ein Problem im Nest kann automatisch ein Wochenende mit der anderen Partnerperson verhindert.
Die Frage ist ja, wie es geklärt ist.
Führt der/die Nestpartner:in wissentlich diese Probleme herbei oder hat vielleicht sogar ein Veto?
Dann ist es keine Polyamorie mehr.
Für spontane kranke Menschen, geplatzte Rohre und kotzende Hunde kann nun mal niemand was. Das passiert einfach.


Um zu klären, ob hierarchisch oder non-hierarchisch oder wie auch immer man es dann nennt:
Wurden die eigenen Möglichkeiten zu Beginn einer neuer Beziehung (oder Datephase) von allen Seiten reflektiert und klar kommuniziert?
Wieviel Zeit, Kraft/Nerven und sonstige Ressourcen können denn effektiv aufgebracht werden, wenn man die neue Beziehung aufnimmt und diese vertiefen möchte?


Ich denke, im Endeffekt kommt es ja darauf an, wie ihr damit zufrieden seid. Solange alle glücklich sind, ist doch alles prima und dann sollte es auch egal sein, was „die Anderen“ oder „die Szene“ sagt.
Das ist sehr löblich
Aber hätte meine Partnerin in crime einen Unfall ind müsse ins Krank4nhaus hätte sie Priorität und meine Lebenspartnerin hätte dafür auch vollstes Verständnis.
********reau Frau
279 Beiträge
Zitat von ********nful:

Ist es nicht ein grundlegend heteronormativer Gedanke zu glauben, man hätte eine Nummer 1?
Vom ganz klassischen Disney-Prinzessin-Glauben, dass es „den/die Eine“ gibt?

Ob die Ursache Heteronormativität ist, weiß ich nicht, aber mein Gehirn fühlt sich aufgeräumter an, wenn es Nummer 1 und Nummer 2 gibt. Es bringt Ruhe in mein System. Von der Persönlichkeit her tendiere ich dazu, Komplexität zu reduzieren. Das zeigt sich in meiner Berufswahl, in der Organisation meiner Sockenschublade und eben auch in der Gestaltung meiner Beziehung. Wären die Prioritäten nicht geklärt, würde sich das wie ein permanent offener Task anfühlen. Von denen habe ich schon genug *g* Daher hat sich alles so ergeben, wie es derzeit gelebt wird. Ich bin gespannt, ob sich andere mit diesem Erklärungsansatz identifizieren können.
Beziehung kann hierarchische sein, Liebe definitiv nicht. Ich habe zwei Liebesbeziehungen und für mich sind sie absolut gleichwertig auch wenn ich vielleicht nicht der gleiche Zeit mit beide verbringen kann.
Hierarchie passt nicht zu Beziehungen. Ich weiß was du meinst, was ist, wenn es nicht so harmonisch verläuft...aber "es ist was es ist, sagt die Liebe..
*****min Mann
45 Beiträge
Guten Morgen,
Ich finde den Begriff hierarchisch für eine Beziehung sehr ungünstig, um es mal milde zu formulieren *g* . Nahezu bürokratisch *zwinker*
Ich stimme da @******ord zu.
Es sollte passen, finde ich und ein bisschen Mut zur eigenen Freiheit und dem anderen seine Freiheiten lassen kann durchaus beängstigend sein aber eben auch wunderbar
********wise Frau
441 Beiträge
Heteronormative Grundeinstellung, ja, das ist tatsächlich, was ich auch oft fühldenke zu diesem Thema.
Ist ne gründliche Selbstreflektion wert, wenn man als Paar die bisher monogame Beziehung zu einer polyamoren umformen will.

Mich würde interessieren, ob ihr denn schon weitere polyamore Partner habt?
Denn theoretisch poly sein und da schon festlegen wiewaswo ist halt immer was es ist, nämlich viel Kopfkino ohne reales Tun und durch`s Tun entlang der gelebten Beziehungen entwickeln, dazu lernen, adaptieren. Und vor allem eben auch mit Allen zusammen.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Zitat von ********nful:
Um zu klären, ob hierarchisch oder non-hierarchisch oder wie auch immer man es dann nennt:
Wurden die eigenen Möglichkeiten zu Beginn einer neuer Beziehung (oder Datephase) von allen Seiten reflektiert und klar kommuniziert?
Wieviel Zeit, Kraft/Nerven und sonstige Ressourcen können denn effektiv aufgebracht werden, wenn man die neue Beziehung aufnimmt und diese vertiefen möchte?

Das hast du schön geschrieben. Genau darum geht es mir. *top*

Nunja... nach meiner Dating-Erfahrung waren die Männer, die von hierarchischer Polyamorie sprachen, im Schnitt deutlich selbstreflektierter und realistischer in ihren Aussagen. So wurde rasch klar, ob das mit uns überhaupt passen könne oder nicht. So blieb es - wenn es beziehungstechnisch nicht passte - oft bei einer interessanten, lockeren netten Begegnung. Manchmal mit, häufiger ohne unverbindlichen Sex nachdem das Wesentliche geklärt war. Fair Play.
So oder so waren das Begegnungen, an die ich mich gerne zurück erinnerte. Und nach denen ich mehr Lust auf weitere Dates mit Männern hatte.
Sicherlich gab es in der Gruppe "hierarchische Polyamorie" auch sehr negative Ausnahmen.

Mit vielen Männern, welche die "egalitäre Polyamorie oder wie auch immer man es nennt" vertraten, habe ich nicht so gute Dating-Erfahrungen gemacht. Ob diese nun absichtlich oder unabsichtlich (mangelnde Selbstreflexion) in wesentlichen Punkten etwas für ihn Unrealistisches von sich gaben, um dann nach den ersten sexuellen Handlungen eine 180 ° Grad-Wende hinzulegen, lasse ich mal offen. Aber sein "Drama machen", weil - Oh Wunder - ich in den Punkten, die mir wichtig waren, bei dem blieb, was ich zu Beginn gesagt hatte, hätte ich echt nicht gebraucht. So blieb ein übler Nachgeschmack. #Männer_die_nicht_wissen_was_sie_wollen
Sicherlich gab es in der Gruppe "egalitäre Polyamorie oder wie auch immer man es nennt" auch sehr positive Ausnahmen. - Seltene Ausnahmen, die wussten, was sie leben wollen und das auch klar kommunizierten.

Meine Dating-Erfahrungen beeinflussten meine Überlegungen, ob ich überhaupt den Begriff hierarchische Polyamorie verwenden mag, positiv.

Dazu kamen andere Erlebnisse im Zusammenhang mit Hierarchien. Zum Beispiel das Erlebnis, wie ein Mensch, den man gut kennt aufblühte, nachdem er auf der Karriereleiter ganz bewusst einen Schritt zurück machte: Weniger BWL und weniger Geld, welches nun über seinen Tisch läuft. In der Hierarchie seiner Firma ist er nun eine Stufe niedriger. Dafür aber trifft er viel mehr Entscheidungen in technischen Fragen. Und er ist mitten drin in den Projekten, die ihm wirklich Freude bereiten.

Für ihn, für seine eigene Wertehierarchie war das die bestmögliche Entscheidung. Er hat dadurch viel gewonnen.
Doch Menschen, deren obersten Werte Geld und Status waren, bezeichneten ihn als Loser.

Mir ging es da so wie @********reau : Die Wertung der Hierarchie (oben = gut. unten = schlecht) fühlte sich für mich fiktiv an...

Zitat von ********reau:
Bei vielen Diskussionen über Hierarchie und Nicht-Hierarchie habe ich oft das Gefühl, dass das als oben (bedeutet »gut«) und unten (bedeutet »schlecht«) gewertet wird. Dabei hat jede Position – ob primär oder sekundär – ihre ganz eigenen wunderbaren Facetten. Die Wertung fühlt sich für mich fiktiv an.

********er62 Mann
2.463 Beiträge
Zitat von ******oom:
Das ist sehr löblich
Aber hätte meine Partnerin in crime einen Unfall und müsste ins Krankenhaus hätte sie Priorität und meine Lebenspartnerin hätte dafür auch vollstes Verständnis.

die wesentlichere Frage ist doch aber: hätte deine Lebenspartnerin einen Unfall und müsste ins Krankenhaus, hätte dann auch sie Priorität und hätte deine Partnerin in crime dann dafür auch vollstes Verständnis???
Hätte sie das nicht dann müsste ich mich in der Person sehr getäuscht haben.

Ich muss aber auch sagen das ich eine Vorstellung habe wie das läuft die Eventualitäten mit einschließt
Männergrippe habe ich nie
Haustiere die Pflege brauchen gibt es nicht
Kinder Enkelkinder auch nicht
Und Fernbeziehungen die keinen Raum für Spontanität lassen auch nicht.

Und durch nervige Anrufe werde ich auch nie gestört wenn ich unterwegs bin.
****on Mann
16.232 Beiträge
Wie ist Hierarchie in Polybeziehungen gemeint? Im Zweifel werden die Bedürfnisse von Partner A über die von Partner B gestellt? Partner A hat mehr Rechte als Partner B? Ich liebe Partner A einen Hauch mehr als Partner B?

Gerade bei der Liebe empfinde ich nicht unterschiedlich, es ist vielmehr wie mit einer Schwangerschaft: "Mehr oder weniger" schwanger gibt es nicht. Frau ist schwanger, oder eben nicht. Ich liebe zu 100 %, oder eben nicht.

Deshalb kann ich mit Hierarchie in der Liebe gar nichts anfangen.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Und auf der Beziehungsebene?

Ist es nicht unmöglich, alle gleich zu behandeln?
********reau Frau
279 Beiträge
Zitat von ****on:
Wie ist Hierarchie in Polybeziehungen gemeint? Im Zweifel werden die Bedürfnisse von Partner A über die von Partner B gestellt? Partner A hat mehr Rechte als Partner B? Ich liebe Partner A einen Hauch mehr als Partner B?

Ja, das fasst es (für mich persönlich) recht gut zusammen.
******ber Frau
136 Beiträge
Zitat von ******ore:
Und auf der Beziehungsebene?

Ist es nicht unmöglich, alle gleich zu behandeln?

Ist jetzt ne Spitzfindigkeit- aber gleich ist ja nicht gleichwertig. Es sollten alle Partner gleichwertig nach ihren Bedürfnissen behandelt werden. Om Falle eines Nestpartners kann das eben schwierig werden, wenn zB das Bedürfnis nach ähnlicher Zeitaufteilung besteht. Auch, wenn es Kinder gibt, zu denen ja auch eine Beziehung gepflegt werden will.
********chen Frau
396 Beiträge
Für die Überlegung, ob ich eine Poly-Beziehung hierarchisch führen möchte oder nicht, ist es für mich nicht ausschlaggebend, mit wem ich mehr und mit wem weniger Zeit verbringe. Und für ein_e Partner*in, mit der ich zusammen lebe, vielleicht sogar mit Kindern, finde ich "Nestbeziehung" oder "Kernbeziehung" geeignete Begriffe. "Hierarchische Poly-Beziehung" mache ich einzig und allein an der Frage fest: Hat eine/r meiner Partner*innen ein Veto-Recht? Dann ist es hierarchisch. Wenn niemand ein Veto-Recht hat, ist es für mich nicht hierarchisch, egal wie die Zeit und Wohnverhältnisse und und und verteilt sind.

Aber auch da gibt es natürlich nicht nur schwarz und weiß, zB könnte ich mit meiner Partnerin ausmachen, dass niemand ein Veto-Recht hat, aber bestimmte Personen haben wir trotzdem von vornherein zum Tabu erklärt. (Und das ist auch in etwa das, was meine Partnerin und ich leben; aber ob ich das jetzt hierarchisch nennen würde oder nicht, weiß ich gar nicht *lach*)
Ich habe ja schon so einige Beziehungsmodelle durchgelesen.
Die erste Frau mit der ich mir seit langem mal wieder eine Monogame Beziehung hätte vorstellen können, die sagte dann wenn Beziehung dann nur eine offene, sie will auf keinem Fall allein für mein Sexleben zuständig sein bzw gemacht werden.
Fand ich plausibel.
Zufällig beendete Eibe Langjährige Freundschsft Plus von mir ihre Beziehung und wir trafen uns wieder Regelmäsdig.
Irgendwann verschwomm bei bei mir wrt nun was war.
Und ich stellte fest das es Von der Arbeit und vom Gefühl her zwei Gleichwertige Beziehungen waren.
Das war extrem verwirrend für mich, und es fühlte sich dadurch wie Betrug an.
Ich stellte eine auf einen Sockel den sie nicht wollte und die andere bekam jemanden auf dem Sockel dazu.
*hm*
Das war mir zu kompliziert weil mir selbst der Hafen fehlte.
Ich denke das ich sowas nur " aushalten " kann wenn das in einem gemeinsamen Haushalt stattfinden würde.

Ansonsten fühle ich mich mit Hirachien sehr wohl.
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Zitat von ****on:
Wie ist Hierarchie in Polybeziehungen gemeint? Im Zweifel werden die Bedürfnisse von Partner A über die von Partner B gestellt? Partner A hat mehr Rechte als Partner B? Ich liebe Partner A einen Hauch mehr als Partner B?

An der Stelle verwechseln viele männliche Vertreter der egalitären Polyamorie gerne die Liebe mit bereits eingegangenen Verbindlichkeiten.


Nehmen wir zum Beispiel Wohnbedürfnisse. Diesbezüglich können Menschen extrem unterschiedlich ticken.
• Manche Paarungen harmonieren von Natur aus perfekt.
• Das andere Extrem sind Paarungen, bei denen es Mord- und Todschlag (oder Suizid) gäbe, wenn die gezwungen wären, zusammen zu wohnen. Derart gegensätzlich sind deren Wohnbedürfnisse.
• In den meisten Paarungen liegt die Kompatibilität der Wohnbedürfnisse irgendwo dazwischen.

Und nur weil ich sowohl mit Partner A als auch mit Partner B zusammen wohnen könnte, muss das noch lange nicht bedeuten, dass auch die beiden zusammen wohnen könnten.
Läge ich da in der Mitte zweier Extreme...
Partner A bei 1... ich bei 5... Partner B bei 9
Wäre ein Kompromiss der beiden bei Punkt 5 für mich wunderbar. Mein Ideal. *smile*


Sagen wir, ich hätte mit Partner A das gemeinsame Nest aufgebaut.
Im Laufe der Zeit haben wir viele Verhandlungen geführt und viele Absprachen getroffen. Ja, wir sind in Punkto gemeinsames Wohnen viele Verbindlichkeiten miteinander eingegangen.
Würden wir alleine wohnen, läge Partner A bei Punkt 1 und ich bei Punkt 5.
Doch in Punkto Wohnbedürfnisse sind wir hier und da Kompromisse eingangen...
und haben uns irgendwann bei Punkt 3 eingependelt.

Das zeigt sich sowohl in der Struktur als auch in den Abläufen unseres gemeinsamen Haushaltes.

Dieser Haushalt entspricht zwar nicht so ganz meinen Idealvorstellungen vom Wohnen. Doch ich fühle mich dort insgesamt wohl. Und für die Abstriche, die ich gemacht habe, fühlt sich auch mein Liebling im gemeinsamen Heim insgesamt wohl.


Und nun sagen wir, ich wäre ein hinterhältiger Zeitgenosse...

Irgendwie bin ich auf Dauer doch nicht so glücklich mit all den Kompromissen und Verbindlichkeiten, die ich beim gemeinsamen Wohnen mit Partner A einging. Das waren keine für mich gesunden Kompromisse. Statt bei Punkt 3 haben wir uns bei 1-2 eingependelt. Schließlich wollte ich geliebt werden. Aber das ist dann doch recht weit von meinen eigenen Wohnbedürfnissen entfernt. Jaja, ich liebe Partner A. Aber wohl fühle ich mich in unserem Heim nicht.

Dann... oh dann... dann verliebe ich mich in Partner B. Und ich bekomme mit, dass die Wohnbedürfnisse von Partner B in etwa bei Punkt 9 liegen. Das Gegenteil von Partner A. Und ich bekomme das dringende Bedürfnis, dass B auch mit uns zusammen wohnt.

Dieses dringende Bedürfnis zusammen zu ziehen, hatte ich merkwürdiger Weise nie bei Partnern, die tendentiell so tickten wie Partner A. Und schon gar nicht bei Partnern, die noch weiter in dieselbe Richtung gingen wie mein Partner A. Da schwante mir, dass ich dann in Punkto Wohnen noch mehr Abstriche gemacht hätte als ich jetzt schon habe. Neenee... das hätte mir nicht geschmeckt. Oder aber ich hätte in bestimmten Punkten mehr gesunden Egoismus (Selbstfürsorge) zeigen müssen. Dann hätte ich zeigen müssen, wo meine Belastungsgrenzen liegen. Neenee... das hätte mir auch nicht geschmeckt. Ich werde lieber als der großzügige, verständnisvolle und einfühlsame Partner wahrgenommen als der Typ mit eigenen Empfindlichkeiten und Belastungsgrenzen.

Aber nun, nun habe ich in Partner B endlich einen herrlichen Gegenpol zu Partner A gefunden.
Hach, wie ich sehr ich doch Partner B dafür liebe!

Dass damit Bedürfniskonflikte zwischen Partner A und Partner B vorprogrammiert sind, ist doch wunderbar!

So käme ich endlich aus meinen alten Verbindlichkeiten raus!

WIR könnten, nein wir MÜSSTEN das dann alles neu verhandeln! - Mit mir in der glorreichen Rolle des Vermittlers.

Und da ich ja die beiden so sehr liebe und mir die Wohnbedürfnisse der beiden so sehr am Herzen liegen, will ich doch auch die Bedürfnisse beider gleichermaßen berücksichtigen.

Und der gerechte Kompromiss, der liegt selbstverständlich irgendwo in der Mitte der Beiden. So bei Punkt 5. So ziemlich nah an dem, wie ICH unseren Wohnraum schon immer am liebsten gestaltet hätte.
Genau MEINEN Bedürfnissen entsprechend.
Und selbst wenn Einer der beiden etwas dominanter sein sollte und wir am Ende bei Punkt 4 oder 6 landen, hätte ich viel gewonnen.

Hach ja... die Liebe ist doch herrlich. *teufel*

Vor allem, wenn die Liebe so egalitär ist, dass ich mit der passenden Partnerwahl alle einst eingegangenen Verbindlichkeiten einfach so vom Tisch fegen kann. Schließlich geht es doch um die Bedürfnisse meiner beiden Liebsten - nicht um mich *raeusper* - dafür muss man doch Verständnis haben!


Genau dieses Spielchen habe ich in den vergangenen 20 Jahren mit einigen männlichen Vertretern der egalitären Polyamorie erlebt.
Nur dass ich mich im Vorfeld mit meiner Meta kurzschloss, welche Wohnbedürfnisse sie denn so hätte.
Und siehe da: Der Mann hatte sowohl ihr als auch mir gegenüber offensichtlich einen großen Haufen Scheiß gelabert.
Sie und ich waren in Punkto Wohnbedürfnisse extreme Gegensätze.
Das wäre nie und nimmer gut ausgegangen.
*hae* MOMENT MAL...

ER kennt uns doch beide!
Wie zum Kuckuck kam ER überhaupt auf die schräge Idee, vom gemeinsamen Wohnen zu sprechen?!!
Dieser Mann ist doch ansonsten nicht auf den Kopf gefallen sondern ein cleveres Kerlchen.
Und wie ein verschossener Teenager, der wie ein sabberndes Hündchen vor einem sitzt, kam er mir auch nicht vor. Als ER mir diesen Vorschlag machte, klang der Mann wohl durchdacht und sehr reflektiert.
Merkwürdig.
*skeptisch* *alarm* *skeptisch*

Tja... da ich Realistin bin und mir Freude lieber ist als Drama, hakte ich den Traum vom gemeinsamen Wohnen einfach ab.
Daraufhin verlor der Mann erstaunlich rasch jedwedes Interesse an mir.

Sehr merkwürdig. - Wie sehr "all seine Liebe" vom gemeinsamen Wohnen abhing. *gruebel*

Was meint ihr? War das die reife Liebe eines Erwachsenen? Oder die kindliche Liebe gegenüber eines potentiellen Bedürfniserfüllers?

Mir scheint es so zu sein, dass dieses Spielchen bei Männern, die nicht wissen, was sie wollen, sehr beliebt ist. Beziehungsweise ist das ein tolles Spielchen für Männer, die nicht so ganz mit sich selbst im Reinen sind und in ihrer Beziehung Verbindlichkeiten eingingen, mit denen sie nicht leben wollen. Die weibliche Gegenspielerin zur aktuellen Partnerin solls dann richten.

Und dieses Spielchen spielen viele männliche Vertreter der egalitären Polyamorie ebenso gerne in anderen Bereichen der Lebensgestaltung.


In der hierarchischen Polyamorie hingegen sind die Möglichkeiten, dieses Spielchen zu spielen extrem eingeschränkt. Da werden die bereits eingegangenen Verbindlichkeiten zu Beginn auf den Tisch gelegt. Bei bereits gebundenen Männern bedeutet das in der Regel:
Der Mann hat sich im Leben Prioritäten gesetzt. Er hat entschieden, dieses und jenes mit seiner Frau in den kommenden Jahren zu machen. Und bei dieser Entscheidung will er bleiben. Er ist dementsprechende Verbindlichkeiten eingegangen. Diese sind indiskutabel.

Und selbst wenn ich eines Tages bei diesem oder jenem LebensProjekt dazu stoßen sollte, so ist klar, dass es primär deren beider Projekt bleibt. Klar kann ich auch eigene Ideen einbringen bzw. meine Bedürfnisse im Zusammenhang mit diesem Projekt schildern. Womöglich passt das ja da rein. Doch deren bestehende Verbindlichkeiten (welche bereits die Bedürfnisse der beiden berücksichtigen) haben Vorrang. Und auch in Zukunft ist und bleibt das primär deren Projekt.
Das bedeutet:
In dem Moment habe ich die Wahl, ob ich unter den von diesen beiden Menschen gegebenen Umständen (weiter) mitmachen mag oder wenn es mir nicht gefällt, aus diesem Projekt aussteige oder gar nicht erst einsteige.

Und ob er und ich in unserer gemeinsamen Zeit, unter Einsatz seiner verbleibenden und meiner Ressourcen ein eigenes Projekt starten? - Erfahrungsgemäß ist da meistens in den kommenden Jahren nur noch Raum für Mini-LebensProjekte, da andere Interessen und Bedürfnisse überwiegen. Deswegen spreche ich in diesem Zusammenhang max. vom Aufbau einer Polyfreundschaft und nicht von Polypartnerschaft.


Wenn ein Mann bereits heftige Verbindlichkeiten hat, ist mir gleichgültig wie er das nennt:
Ich behandel das dann wie eine hierarchische Polyamorie.

D.h. er soll mir wegen seinem Wunschtraum XY kein Ohr abkauen sondern XY - wie auch immer - mit seiner Partnerin klären und mir das Ergebnis mitteilen.
Ich finde, es ist nicht mein Job, mit seiner Partnerin über seine Wunschträume zu sprechen. Oder ihn dahin gehend zu beraten, wie er mit seiner Partnerin über seinen Wunschtraum sprechen könne.
Er ist doch erwachsen und kann für sich selbst sprechen und ich bin in solchen Fällen nie und nimmer eine unabhängige Paarberaterin, oder?

Jedenfalls bin ich die Letzte, die seine heftigen Verbindlichkeiten für ihn auflöst.
Und seine Liebe allein löst seine Verbindlichkeiten auch nicht auf.


Über egalitäre Polyamorie können wir sprechen, wenn er aktuell nicht allzu viele Verbindlichkeiten hat oder aber nachdem im Laufe vieler Jahre eine gleichmäßige Verteilung der Verbindlichkeiten hergestellt wurde.
Ich würde da viel weniger rumhampeln.
Ich habe ja mein Wertesysthem.

Oh mein Haus ist wie es ist Ich reise keine Wände raus und das Thema Farbe ist in 10 Min erledigt.
Wem das nicht gefällt,so grundsätzlich darf gerneweitetziehen aber ohne mich.

Ich sehe ja schon in der Kennlernphase am Gesicht des Potenziellen Partners
wie es ihr bei mir gefällt.

Komme ich bei ihr in eine Drecksbude oder sterielen Puppenstube stell ich mir vor wie es Bald bei mir aussieht und schwupps bin ich weg.

Wohlgemerkt bei der Lebenspartnersuche!

Eine Grundordnung mit wohlfühlcharakter ist da das was das minimum ist.

Grundsätzlich sehe ich aber Hierachien nicht negativ sondern als etwas das Sicherheit
gibt.

Bin ich irgendwo die Nr 2 dann weiß ich wofür ich nicht zuständig sein werde als Nr 3 ebenso.
Aber wer mich an 2 setzt wird auch bei mir nicht an 1 gesetzt.
Da wünsche ich mir klare Verhältnisse.
*******dDay Frau
4.801 Beiträge
Life is what happens while you are busy making other plans.
John Lennon

Beziehungen sind ohnehin nicht wirklich planbar. Was passiert, passiert. Hauptsache, alle Beteiligten fühlen sich wohl dabei.
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