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Polyamory- wenn einem ein Partner nicht genügt?

Polyamory- wenn einem ein Partner nicht genügt?
Mir ist schon oft aufgefallen, dass hier Mitglieder nahezu verzweifelt nach einem 2. Partner suchen....

Das widerspricht meiner Vorstellung (wobei da natürlich jeder eine andere hat) von Polyamory- denn für mich bedeutet es zunächst einfach, die Fähigkeit zu besitzen, mehrere Menschen lieben zu können.

Ich liebe meinen Partner und wir sind beide einem weiteren Partner aufgeschlossen.
Würde ich mich nach einem weiteren Partner sehnen, dann würde das für mich bedeuten, dass mir mein Mann nicht genügt, in der Partnerschaft etwas fehlt oder ich das dringende Bedürfnis habe, mehr geliebt zu werden....
**********ucher Mann
5.526 Beiträge
Also ich ...
... habe hier noch niemanden "verzweifelt" suchen sehen. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur mit Blindheit geschlagen. *zwinker*

Was aber wäre verkehrt daran, zu suchen? Suchen wir nicht alle irgendetwas? Warum wären wir sonst hier?

Ich hab schon viele gesehen, die in ihrem Profil bei Suche stehen hatten "eigentlich nichts" ... doch auch sie haben gesucht bei näherem Hinsehen. Und ist "aufgeschlossen sein" nicht auch eine Form von Suche?

Wer nichts sucht, der findet auch nichts ... findet keinen Gefallen an etwas oder jemandem ... schade wär's eigentlich ... lächel.

Lieben Gruß

Jens
Prof. Dr. Bluemchen
Hallo Ultraviolet!
Ich habe mich sehr über deine Frage gefreut und dachte viel bei dem Duschen eben über meine nun folgende Antwort nach.

Ganz klar sagt die Polyamorie aus, das es die Kunst es, mehrere lieben zu können - und es sich einzugestehen. Meine Motivation ist u.A. das mich ein Partner/ eine Partnerin nie komplett ergänzen kann. Wenn schon in Sicht ist, das es in vier, fünf Jahren langsam unbefriedigend werden kann, geht man schonmal aus Prophylaxe auf die Suche - und sei es aus dem Grund, das man JETZT schon die Ergänzung auf einem anderen Gebiet der Liebe sucht. Jede Beziehung ist ja unterschiedlich, und vielleicht fehlt bei der einen Beziehung schon recht schnell das eine oder andere, was auch komplett in Ordnung ist.

Zum anderen denke ich auch, das man auf konventionellen Wegen einfach so wenige Leute kennenlernt, die Interesse an einer solchen Beziehung haben. Der Hannoverstammtisch hat ~10 Leute, bei einer 6oo.ooo - Stadt + Umgebung. In meinem Freundeskreis habe ich eine einzige Person, die es sich auch vorstellen könnte, und ein paar, die das durchaus nachvollziehen können, sich aber davon distanzieren.

Also sucht man (favorisiert) im Internet nach Gleichgesinnten und guckt, ob das DIE Ergänzung ist. Würde ich ebenso machen.

Meine Wunschbeziehungsform ist eine Dreiecksbeziehung, Mann-Frau-Mann. Und wenn ich einen Part davon gefunden habe, dann werde ich nach dem anderen Teil suchen und sehen, was noch kommt. (Ohne nun sexistisch wirken zu wollen.)

Und neben dem Interessensaustausch ist das Internet ja auch eine super Partnerfindplattform. Also aktiv sagen:

Ich suche!


Schwarzherrlich,
das
Mauerbluemchen.
*********uple Paar
141 Beiträge
suchen oder Fähigkeit
Ich würde das auch so in der Art sehen, wie hamamelis.

Wir suchen ja auch nicht verzweifelt, wir sagen aber auch nicht wie so oft "wir lassen uns finden".
Denn das würde für uns bedeuten, wir überlassen es anderen, wer mit uns Kontakt aufnimmt. Also eher dem Zufall..

Nee, das ist zumindest nicht unsere Art.
Was wir allerdings nicht suchen.. und daher kann man es auch sicherlich nicht als verzweifelt betrachten ... das ist "unbedingt" eine(n) zweiten zum "lieben".

Das, ist wie bei uns, dann eine Sache die sich ergibt, wenn man mehr Zeit miteinander verbringt, sich kennen und lieben lernt.

Doch nach Liebe suchen, das denke ich (Er) geht auf jeden Fall schief.

Wenn man jedoch ein Mensch ist, der besonders emotional ist, sehr starke Gefühle haben und geben kann, dann ist Polyamor mitunter möglich.

Ohne das es nur eine Affäre wäre (was an sich ja nicht negativ sein muß), wenn es auch zu körperlichkeiten kommt.

LG
CC(Er)
Polyamory- wenn einem ein Partner nicht genügt?
Mir ist schon oft aufgefallen, dass hier Mitglieder nahezu verzweifelt nach einem 2. Partner suchen....

Das widerspricht meiner Vorstellung (wobei da natürlich jeder eine andere hat) von Polyamory- denn für mich bedeutet es zunächst einfach, die Fähigkeit zu besitzen, mehrere Menschen lieben zu können.
Also ich ...
... habe hier noch niemanden "verzweifelt" suchen sehen.

Ich stimme Ultraviolet zu.

Vielleicht sollte man es nicht "verzweifelt" nennen, aber es gibt hier immer wieder Nachrichten, dass jemand auf der Suche nach einem zweiten (oder weiteren) Partner ist, und dies mit der Begründung, man sei ja polyamor und hätte derzeit "nur" eine Beziehung. Das kommt dann gerne auch bei mir so an, als ob das einander ausschließen würde. Wer poly ist, "muss" mehrere Beziehungen leben. Ist womöglich nicht von jedem so gemeint, aber es klingt immer mal durch.

Es gibt eben Menschen, die sich nur dann polyamor fühlen, wenn sie auch mehrere Beziehungen wirklich leben. Und mir scheint es bei einigen der hier auftretenden Menschen auch wie ein Zwang zu sein, unbedingt jemanden für eine weitere Beziehung zu finden zu müssen (womöglich auch verzweifelt...).

Sollen sie.
Aber auch meine Vorstellung von Liebe ist etwas anderes. In meinem Leben ergibt sich Liebe von selbst. Ich muss nicht danach suchen, und insbesondere muss ich nicht in Beziehung gehen, um jemanden zu lieben. Das ändert sich auch nicht, wenn es um mehrere Menschen geht. Liebe kommt von ganz allein. Und dafür kommen viele wundervolle Menschen auf dieser Welt infrage. Wenn man einen davon trifft, mit dem es passt... schön.

Aber ich glaube, ähnliches schrieb ich schon mal an anderer Stelle.
*g*

Grüßele
Chennai
für mich bedeutet poly ebenfalls nicht, mit mehreren personen zusammen sein zu müssen. ich kann monatelang mit nur einer partnerin glücklich sein.

aber manchmal hat man zb im erotischen bereich das bedürfnis, neues zu erfahren, grenzen auszuloten, spiele zu spielen, für die sich die gegenwärtige partnerin vielleicht nicht interessiert. und dann suche ich auch gezielt danach. also das eine schließt das andere nicht aus.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Poly != mehrere Partner lieben müssen
Genau so sehe ich es auch - Poly zu sein ist kein Zwang, sondern die Möglichkeit, mehrere Menschen gleichberechtigt zu lieben (und auch dazu zu stehen).

Das zeigt ja auch die Umfrage, die hier vor kurzem durchlief - es gibt doch etliche, die sich als Poly sehen und dennoch als Single oder mit nur einem Partner durchs Leben gehen. Deswegen sind sie doch nicht gleich unglücklich oder keine Polys mehr.

Ich glaube, mit der Suche nach einem Zwei- oder Drittpartner ist es nicht anders als bei der Partnersuche als Single: Wenn man es verkrampft angeht, schwinden die Chancen gewaltig *zwinker*.
Also an der Suche an sich finde ich jetzt auch nichts verwerfliches. Verzweifelt wäre allerdings eher kontraproduktiv. Verzweiflung deutet auf Ausweglosigkeit hin, auf einen schlimmen Mangel der nur zu leicht mit einem Surrogat aufgefüllt wird, das nach kurzer Zeit schal ist.

Seit ich mich dem Polythema geöffnet habe ist vieles leichter und entkrampfter geworden und ich könnte mir z.B. nicht vorstellen, wenn ich mit jemandem eine Beziehung anfange, da erstmal noch jemand zusätzlich mit all den Schwierigkeiten des Anfangs hinzu zu nehmen.

Das Leben teilt man doch am Ende immer in erster Linie mit einer Person und die Beziehung zu weiteren ist eine Ergänzung in Freiheit, die dieser Dritte auch für sich so akzeptieren kann. Jemand der den gleichen Alltagsanspruch mit all dem zeitlichen Aufwand an Zuwendung und lebensgemeinschaftlichkeit wäre dabei die schwierigste Variante der Integration, sozusagen die Quadratur des Kreises. Manche können das andere nicht.

Aber in eurer Aussage finde ich liegt ein Widerspruch, wozu sollte man sich öffnen, wenn mit dem einen Partner schon alles abgegolten und erledigt ist? Einfach nur aus Jux und Dollerei und sich damit all die bekannten und hier vielfach diskutierten Probleme aufzuladen? Macht für mich keinen Sinn. Natürlich ist die Offenheit durch ein Bedürfnis in der einen oder anderen Art bedingt, sonst wärs ja Schwachsinnig sich diesen inneren Auseinandersetzungen auszusetzen wenn der Mehrwert dafür fehlt.
aber manchmal hat man zb im erotischen bereich das bedürfnis, neues zu erfahren, grenzen auszuloten, spiele zu spielen, für die sich die gegenwärtige partnerin vielleicht nicht interessiert. und dann suche ich auch gezielt danach. also das eine schließt das andere nicht aus.

Dies ist aber kein Verhalten, das als rein polyamor gilt. Das tun viele andere Menschen auch, ohne polyamor zu sein.

Ein bisschen blöd finde ich es, wenn jemand z.B. postet, er sucht dringend eine weitere Beziehung, WEIL er polyamor ist - als ob dies eine der wichtigen Dinge für Polyamory wäre.

  • Es gibt polyamore Menschen, die mehrere Beziehungen wollen
  • Es gibt nichtpolyamore Menschen, die mehrere Beziehungen wollen
  • Es gibt polyamore Menschen, die mit einer Einzelbeziehung glücklich sind
  • Es gibt nichtpolyamore Menschen, die mit einer Einzelbeziehung glücklich sind
  • Es gibt polyamore Menschen, die zwischendurch noch sexuelle Abenteuer suchen
  • Es gibt nichtpolyamore Menschen, die zwischendurch noch sexuelle Abenteuer suchen
u.s.w.

Mir stößt immer auf, wenn jemand sagt: "Ich bin polyamor, und deshalb suche ich dies oder das..." Polyamory kann in einem einfachen kleinen Satz erklärt werden, und dieser beinhaltet nicht, dass man auf der Suche nach mehreren gleichzeitigen Beziehungen sein müsste.

Gruß
Ch
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Genau :-)
Wie es auch auf meiner Homepage "Polyamory" steht - es ist die Möglichkeit, mehrere Menschen gleichzeitig aus ganzem Herzen lieben zu können und zu dürfen.

Dennoch kann es verschiedene Gründe geben, einen (weiteren) Partner zu suchen. Darunter verstehe ich, nicht nur für neue Beziehungen offen zu sein, sondern auch nach Gelegenheiten zu suchen und/oder diese zu schaffen, dass (weitere) Beziehungspartner in die engere Wahl kommen können. Das muss nicht unbedingt Unzufriedenheit mit dem derzeitigen Partner sein - manchmal wünscht man einfach eine Ergänzung. Ich auch *zwinker*
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Nachtrag:
Manchmal ist auch einfach schön, wenn mehr als nur 4 Beine unter einer Bettdecke stecken. Und da ich Sodomie nicht unbedingt befürworte, wäre auch dafür ein(e) weitere(r) Partner(in) ganz passend *lach*
******602 Frau
80 Beiträge
Nicht immer möglich
Also ich halte mich auch für einen polyamoren Menschen.
Ich habe einen Ehemann und einen Liebhaber. Ich liebe sie beide von Herzen. Dennoch kann ich die Polyamorie nicht ausleben, weil meine Partner eher auf Monogamie stehen und mich für sich allein haben wollen bzw. mein Mann zwar einen zweiten für Sex erlaubt, aber Liebe sollte nicht im Spiel sein.
Um die Polyamorie richtig ausleben zu können, müßte man schon den passenden Partner suchen, um ihn zu finden.
LG
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Sex ja, Liebe nein ???
... bzw. mein Mann zwar einen zweiten für Sex erlaubt, aber Liebe sollte nicht im Spiel sein.

Das ist z.B. etwas, worüber ich schon öfter gegrübelt habe. Wie will ich denn überprüfen, ob mein Partner noch einen anderen liebt (wenn er es mir nicht ehrlich sagt)? Und vor allem - wie will ich verhindern, einen anderen zu lieben, wenn mein Partner es nicht möchte? Das geht ja nur, indem ich keinen Kontakt mehr zu anderen habe. Da ist es noch einfacher, keinen Sex außer mit meinem einen Partner zu haben - das kann ich selbst kontrollieren (im Gegensatz zu Gefühlen - die sind da, ob ich will oder nicht).

OK, ich weiß, dass man Sex und Liebe durchaus trennen kann - ich liebe selbst eine Frau, ohne eine sexuelle Beziehung zu ihr zu haben. Ebenso kann man auch Sex haben, ohne den anderen unbedingt gleich zu lieben. *g*

Aber gerade wenn ich Sex mit jemandem öfter/regelmäßig habe, gehören für mich auch tiefere Gefühle dazu.

@*****602: Wie stellt sich dein Mann das vor? Und - wovor hat er Angst, wenn du mehrere Männer lieben würdest? Wahrscheinlich hat er Angst, dich dann evtl. zu verlieren. Sprecht über diese Angst, sie ist normal. Er muss vertrauen zu dir haben, genau wissen, wie du zu ihm stehst.

Meine Michi hatte auch in der Anfangszeit sehr viel Angst davor, von mir wieder wegen einer anderen Geliebten verlassen zu werden. Das ist eine ganz normale "Denke" eines monogam geprägten Menschen. Inzwischen hat sie gelernt, dass ich gerade als polyamor Mann sie nie wegen einer anderen Frau verlassen würde - das ist ja gerade ein ganz wichtiger Punkt bei Poly. Natürlich hat sie dieses Angstgefühl immer noch, aber sie kann damit umgehen, weil sie weiß, dass diese Angst unbegründet ist.
********el64 Frau
638 Beiträge
Jaaaa...
ich kann mit dieser Angst die zu Anfang sehr groß war mitlerweile sehr gut umgehen.
Sie wird nie ganz weg sein diese Angst...das gebe ich zu und das weiß sorbas auch ...
aber allein unser intensives reden über diese Angst hat mir gezeigt das ich keine Angste mehr haben muss ihn wegen einer anderen Frau zu verlieren..

also glaub mir und ihm...rede mit deinem Mann drüber...es hilft ungemein...

lg blackangel64
******ses Frau
8.575 Beiträge
Suchen,.... nicht wirklich !
Gefundenes offen genießen und lieben dürfen, trifft es für uns eher.

Das Wissen jemanden anderen Lieben zu dürfen, ohne dass der bestehende Partner verletzt wird oder eifersüchtig sein muß ist das Beste, was wir in unserer 25 Jährigen Beziehung erfahren durften.

Großes Vertrauen und offenes Reden über mögliches Wunschdenken setzt dies voraus.
Es ist ein wahnsinns Gefühl, so geliebt zu werden, sich einer Sache so sicher zu sein und immer zu wissen, mein Partner kommt zu mir zurück, egal mit wem oder was er gerade unterwegs oder sonst was ist.

Würde ich mich nach einem weiteren Partner sehnen, dann würde das für mich bedeuten, dass mir mein Mann nicht genügt, in der Partnerschaft etwas fehlt oder ich das dringende Bedürfnis habe, mehr geliebt zu werden....

Nicht weil wir vermissen , ...was man nicht kennt kann man nicht vermissen, sondern eher, weil doch kein Mensch alle Fähigkeiten in sich haben kann um alles geben zu können.
Wir lieben uns nicht mehr oder weniger, nur weil wir unserem Partner auch das Vergnügen gönnen, sich auch mit anderen vergnügen, auszuleben und lieben können.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Naja, ich hab da (ausnahmsweise *baeh*) mal eine kurze Antwort auf die Frage ...

Früher hätte ich mir das als poly nicht vorstellen können. Dann waren wir dem aufgeschlossen und haben es langsam angegangen. Und heute fehlt mir durchaus manchmal etwas, wenn ich "nur" mit meinem Mann zusammen bin, weil nun mal die Erfahrung, SO ausgefüllt zu sein, etwas ganz anderes ist.

Das macht die Beziehung zu meinem Mann nicht weniger glücklich oder erfüllt, aber ich weiß inzwischen, daß da ... so viel mehr ist und geht. Und natürlich suche ich nach dem mehr auch aktiv, aber nicht ... gequält. Ist völlig egal, ob der Single nach dem einen Partner sucht oder der Poly nach dem weiteren, das Grundprinzip ist immer das selbe: (k)einer kann mich nicht "abdecken", dafür bin ich zu vielschichtig.
******ses Frau
8.575 Beiträge
@Venice
Genau so ist es *spitze* *top*
So sehen wir das auch.
Chennai hat mein Gefühl ziemlich genau getroffen:
Ein bisschen blöd finde ich es, wenn jemand z.B. postet, er sucht dringend eine weitere Beziehung, WEIL er polyamor ist - als ob dies eine der wichtigen Dinge für Polyamory wäre..

Aber glücklicherweise habt ihr mich mit eueren Postings sehr beruhigt- war in letzter Zeit etwas am Zweifeln, ob das Konzept der Polyamory von vielen als Rechtfertigung bzw. Ausrede vor sich und dem Partner dient, wenn man sich nicht eingestehen will/kann, dass etwas in der Beziehung fehlt.

Denn mein Freund und ich sind grundsätzlich offen und auf der Suche *g*nach interessanten, offenen Menschen, da sich zu viert/fünft bzw. mit einer weiteren Frau oder Mann einfach mehr Möglichkeiten bieten.
Wir sind jedoch nicht auf der Suche nach einem weiteren Partner, da wir eine glückliche Beziehung führen, in der wir nichts vermissen.
Wenn sich eine Freundschaft zu einem dieser interessanten Menschen *g* zu einer Beziehung entwickelt ist das natürlich schön- aber nichts worauf wir zwingend aus sind bzw. dringend auf der Suche.
****lCo Mann
154 Beiträge
Die vorigen Aussagen, daß Polyamory nicht mehrere lieben müssen, aber können bedeutet, sind natürlich völlig richtig. Ich würde das aber - auch wenn es hier und da schon durchklang - noch einmal explizit erweitern wollen: Polyamory bedeutet nicht mehrere lieben müssen, aber können - und durchaus auch wollen dürfen! *lach* Meiner Meinung nach ist die Frage der bewußten, aktiven Suche (ich sag jetzt mal bewußt bewußt statt verzweifelt *zwinker*) keine von Polyamory oder nicht, sondern eine des Status der Selbstfindung.

Auch bei monoamor ausgerichteten Menschen gibt es ja solche, die einfach mal schauen, was sie so im täglichen Leben treffen, und andere, die eine schwache bis überaus feste Vorstellung vom Partner und der Art der Beziehung haben, die sie mit dieser Person gern führen möchten. Letztere Menschen suchen halt eher jemanden, der bereit und in der Lage ist, ein mehr oder weniger detailliertes Schema auszufüllen. Ob das gut oder weniger gut ist, ist eine ganz eigene Frage, aber auch die hat nichts mit der Definition von Polyamory zu tun.

Jedenfalls gibt es durchaus objektive wie auch subjektive Gründe, warum eine bestimmte Polyamory-Konstellation von jemandem als vorteilhaft und erstrebenswert angesehen wird. Manche Polys finden halt durch Zufall zu einer bestimmten Beziehungsform, die sie dann aus der Erfahrung heraus ideal finden, und an der sie weder strukturell noch personell etwas ändern möchten. Andere Polys schlußfolgern aus ihrer Vergangenheit oder aus unabhängigen Überlegungen, was sie für ideal halten, und versuchen das dann umzusetzen ... und suchen für diese Umsetzung natürlich aktiv Personal. Was ich ihnen in jedem Falle zugestehen würde ... *zwinker*


Und außerdem (Achtung, Scherz): Wieviele monoamore Menschen hängen romantischen Vorstellungen an wie Du vervollständigst mich oder Ohne Dich bin ich kein Ganzes. Wenn die monogamen von der besseren Hälfte sprechen können, die sie u.U. momentan noch suchen, warum dann die Polys nicht von den zwei besseren Dritteln, fünf besseren Sechsteln oder, wenn es um einen Wing geht, Auch-nicht-schlechten-12,5%? *zwinker**lach*
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