Ich finde das Freitesten ziemlich problematisch. Das war es schon bei Corona. Der Test ist eine Momentaufnahme. Zudem bringt mir bei einigen STIs der Test von gestern nichts. Warum? Weil die Inkubationszeit, bis die Tests anspringen sehr unterschiedlich sind. Tripper braucht mindestens 2-3 Tage. Syphilis sind schon 10-14 Tage, können aber auch in einigen Fällen bis 90 Tage sein. Hieran sieht man schon. 3 Monate ist eine extrem gute Richtschnurr, wenn man regelmäßig wechselnde Partner hat oder die Partner regelmäßige Partner haben, ... Ihr wisst, was ich meine.
Warum ein häufigeres Testen auch mathematisch wenig Sinn ergibt, erspare ich euch.
Viel wichtiger ist aber mein erster Punkt. Tests sind nicht zum Freitesten gedacht. Nicht nur, dass ich mich vor 2 Wochen mit Syphilis infiziert haben könnte und mich testen lasse und trotzdem einen negativen Test bekomme, liegt bei über 37%. Tests dienen aber einem anderen viel wichtigeren Punkt.: die Erkennung von Krankheit. Fast alle STIs sind zumindest behandelbar, die meisten sogar heilbar. Je eher sie erkannt werden, desto problemloser. Sich im gesamten Polykül regelmäßig alle drei Monate zu testen erhöht die Chance der Erkennung und Behandlung!
Zusammengefasst:
1. Negative Tests sind keine Garantie, dass der getestete nicht infiziert ist!
2. zu kurz zurückliegende oder einzelne sporadische Tests haben einen extrem niedrigen Aussagewert!
3. Nur regelmäßige Tests (etwa alle 3 Monate) an mehreren Messstellen (verschiedenen Personen) des gleichen Polyküls helfen bei Erkennund und Behandlung!
Tests ersetzen keine STI-Prävention mit Kondomen, PrEP, Doxy, ...!