@brian_lorenzo
Da hast du mich wohl missverstanden.
Ich schrub sinngemäß: Ich unterscheide nur 2 Arten der Beziehungen und meinte damit auf der einen Seite die auf längere Zeit angelegten, tiefen, verbindlichen Liebesbeziehungen und auf der anderen die (zumindest momentan) vorübergehenden Bekanntschaften mit Verliebtsein (ob das wirklich tiefe, selbstlose Liebe wird, muss/kann sich erst zeigen).
Das bedeutet auf der anderen Seite, dass ich gerade innerhalb dieser beiden Gruppen keine generellen Wertigkeiten oder Hierarchien unterscheide - diese ergeben sich nur temporär aus dem täglichen Umgang miteinander (eben situationsbezogen).
Und wie kommst du darauf, dass diese temporären Bedeutsamkeiten einzelner Partner nichts mit den Gefühlen zu tun haben, sondern nur auf Absprachen beruhen? Genau das Gegenteil ist eher der Fall - meine Gefühle leiten mich, und die (notwenigen) Absprachen erfolgen dann auf dieser Grundlage und natürlich unter Einbeziehung aller unmittelbar Betroffenen.
Ein Beispiel: Momentan ist mir meine Michi sehr wichtig, wichtiger als alle anderen - das hängt mit einer Reihe objektiver Umstände zusammen, die dazu führen, dass sie auch eine besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung benötigt (OP am Knie, Sorgen mit der Tochter, dem Job usw.). Da treten andere vorübergehend in den Hintergrund.
Das muss dann auch mit den Anderen abgesprochen werden, dass sie mein momentanes Verhalten verstehen können und sich nicht zurückgesetzt fühlen. Trotzdem kann es sein, dass z.B. Katrin zwischendurch mehr in den Focus meiner Gefühle drängt, sie meine Nähe vielleicht sogar auch braucht. Dann werde ich meine Aufmerksamkeit ggf. zwischendurch auch vermehrt ihr widmen (wollen) und natürlich muss ich darüber auch mit Michi sprechen. Sie wird es verstehen und wohlwollend unterstützen (denke ich mal).
Das verstehe ich unter gleichberechtigten Beziehungen.
Was mich stört ist der feste Verhaltenscodex der in der Aussage:
"Fordere eine Entscheidung und du bist die die geht." mitschwingt und auch die eingeschränkte Sichtweise, dass die Aufforderung Position zu beziehen grundsätzlich einen Besitzanspruch darstellt.
So stand es nicht zur Debatte. Die Forderung war: Pistole auf die Brust: entweder - oder. Und da ist meine Entscheidung klar: dann eben das "oder". Sicher werde ich versuchen, darüber zu reden. Aber ich hatte es schon, dass Frauen mir über diesen Weg klargemacht haben: "Ich bin die Nummer 1 bei dir - oder ich gehe." Und wenn sie dann nicht verstehen will oder kann, dass es bei mir keine Nr. 1 geben kann (genau so wie keine Nr. 2 oder 3), dann muss sie eben gehen. Es passt dann einfach nicht, denn sie stellt damit Besitzansprüche - und ich gehöre nur mir. Genau so wie mir auch nur ich gehöre
. Jede andere Entscheidung wäre ein Verrat an den anderen Partnerinnen -
das ist in meinen Augen Untreue. Und Untreue ist Gift für jede Beziehung. Ist bei Polys nicht anders als bei Monos - nur das Monos die treue viel enger definieren
.