Im Allgeimenen driftet der Thread gerade von einer Handlungsfrage in eine beziehungstherapeutische Richting ab - ich möchte aber gerne noch ein bisschen die Neugier befriedigen und Impulse für mich annehmen, die ich vielleicht so noch gar nicht gesehen habe.
@*********uelle
die "innere-Kind-Arbeit" ist mir nicht unbekannt. Ich arbeite damit und sie bringt mich auch immer wieder auf meinem Weg voran.
Wenn ich das Buch "Liebe Lieber Einzig Artig" zur Hand nehme, haben trifft das Kapitel "Die verletzte Liebe: Wie es ..." ziemlich genau. Überraschung, Niedergeschlagen sein, Wut, Vorwürfe, Die Frage warum?, Reflektieren, Für sich selbst entscheiden und dann gemeinsam einen Weg finden, wie es weitergehen soll.
Bewundernswerterweise hat meine Frau auch die Wut/Vorwurfsphase durchgehalten und hat immer an unserer Beziehung festgehalten, war aber auch nie bereit die andere Beziehung zu beenden.
Ich möchte hier einen kurzen Einblick in den Werdegang und das Familienkonstrukt geben und erklären wie und warum die Dinge so sind, wie sie sind.
Ich war am Anfang auf die Freundin meiner Frau überhaupt nicht wütend, sie war wie gesagt immer Teil meines "Framily" Kosmos. Ich hatte am Anfang sogar die Vorstellung gemeinsam in den Urlaub zu fahren oder wenn auch das zweite Kind ausgezogen ist, eine "Alten-WG" zu gründen.
Um das kurz klar zu stellen, sexuelles Interesse meinerseits war und ist der Freundin meiner Frau ggü. nie vorhanden gewesen.
Meine Frau war da eher immer bremsend und hat gemeint dass das nicht passen würde, da unser Lebensstil (Eher spießig, sehr ordentlich, offenen Umgang mit den Kindern, immer schon viel Kommunikation, Probleme bis zur Eskalation besprechen - aber auch liebevoll im Umgang und ein gemeinsames Lebesziel. Wir nehmen uns immer schon als souveräne Menschen war, die eigene Ziele verfolgen ... usw.) mit dem ihrer Freundin (eher spontan, leicht chaotisch und verplant, aber auch loyal bis zum Untergang, konfliktscheu und eher jemand der sich führen lässt - meine Frau hat mal das Wort "Lemming" benutzt) überhaupt nicht zusammenpasst.
Meine Frau betont auch immer wieder, dass sie mit ihrer Freundin nicht zusammenleben möchte, sondern eher alleine wohnen würde - ich glaube aber, dass das ihre Freundin anders sieht (zwar nicht direkt offen kommuniziert aber in der Wutphase immer wieder breitwillig angeboten hat, meine Frau aufzunehmen)
Im Laufe des Aufarbeitungsprozesses des Betruges hat mir meine Frau erzählt, wie es zu der anderen Beziehung gekommen ist:
Meine Frau hat private Sportstunden genommen und sich Hals über Kopf in ihre Personal-Trainerin verliebt. Ich habe davon nichts mitbekommen, weil ich mich zu sehr mit meinen Hobbys, der Arbeit usw. beschäftigt war um die Seelennot meiner Frau wahrzunehmen. Meine Frau hat sich selbst immer als heteronormative CIS Frau gesehen, war mit der Situation vollkommen überfordert und konne/wollte sich in dieser Zeit mir nicht anvertrauen, weil sie sich nicht sicher war wie ich reagiere.
In dieser Zeit war eben die beste Freundin die Ansprechpartnerin - die sich im Laufe dieses Prozesses dann ich meine Frau verliebt und diese getröstet und richtiggehed verführt hat. Mir ist schon klar, dass immer zwei dazugehören dennoch finde ich es auch heute noch nicht okay. Die Freundin selbst hat sich drei Jahre zuvor selbst von ihrem Mann getrennt weil er eine Affäre hatte, was ich als zusätzlich "empörend? ". empfinde.
Ich deute das einfach als Verrat an meiner und ihrer Freundschaft - es ist auch viel leichter einen anderen Menschen "verantwortlich" - mir fällt leider kein anderes Wort ein - zu machen, als die Person, die man liebt und mit der man zusammenlebt.
Die Innere Beziehung zur Freundin meiner Frau ist, dass ich ihr skeptisch gegenüberstehe. Die Freundschaft war tief, ich hab geholfen ihre Wohnung zu renovieren, mal die Kinder von ihr gehütet usw. im Nachhinein fühle ich mich ausgenutzt. Nach einer inneren Krise, die fast zur Trennung von meiner Frau geführt hat habe ich mich total distanziert. Irgendwie nehme ich ihr auch übel, dass sie nach aussenhin weiter die alleinerziehende, heteronormative CIS-Frau gibt und es weder ihren Kindern, noch Eltern, noch Geschwistern erzählt hat. Wir entgegen haben es unseren Kindern und meinen Geschwistern erzählt, auch die nähern Freunde und ein Teil der Verwandschaft weiß Bescheid. Ich kann nur sagen, dass es damals 19- und 13-jährige nicht so weltoffen aufnahmen, wie man es in der heutigen Zeit erwarten würde . Und auch das Umfeld hat nicht gerade "Toll, Glückwunsch" gesagt.
Zur äussenen Beziehung:
Wir nächern uns wieder an, führen lange Gespräche bei 'ner Tasse Kaffee gehen zu dritt auch mal auf Volksfeste, Bergtouren oder zum tanzen. Wir Essen so einmal im Monat, am Wochenende, zusammen (mit allen Kindern und deren Lebensgefährten .....).
Natürlich ist mit dem Ganzen eine Öffnung der Beziehung einhergegangen. Meine Frau kommuniziert aber auch, dass es ihr lieber wäre,wenn ich monogam bliebe oder wenn, dann was mir nem Mann hätte. Sie würde aber eine Freundin akzeptieren.
Ich weiß, dass das nicht alles so frei, reif und abgeklärt ist, wie es sein sollte.
@*********uelle
die "innere-Kind-Arbeit" ist mir nicht unbekannt. Ich arbeite damit und sie bringt mich auch immer wieder auf meinem Weg voran.
Wenn ich das Buch "Liebe Lieber Einzig Artig" zur Hand nehme, haben trifft das Kapitel "Die verletzte Liebe: Wie es ..." ziemlich genau. Überraschung, Niedergeschlagen sein, Wut, Vorwürfe, Die Frage warum?, Reflektieren, Für sich selbst entscheiden und dann gemeinsam einen Weg finden, wie es weitergehen soll.
Bewundernswerterweise hat meine Frau auch die Wut/Vorwurfsphase durchgehalten und hat immer an unserer Beziehung festgehalten, war aber auch nie bereit die andere Beziehung zu beenden.
Ich möchte hier einen kurzen Einblick in den Werdegang und das Familienkonstrukt geben und erklären wie und warum die Dinge so sind, wie sie sind.
• Wie ist dein inneres und äußeres Verhältnis zur Partnerin deiner Frau?
Ich war am Anfang auf die Freundin meiner Frau überhaupt nicht wütend, sie war wie gesagt immer Teil meines "Framily" Kosmos. Ich hatte am Anfang sogar die Vorstellung gemeinsam in den Urlaub zu fahren oder wenn auch das zweite Kind ausgezogen ist, eine "Alten-WG" zu gründen.
Um das kurz klar zu stellen, sexuelles Interesse meinerseits war und ist der Freundin meiner Frau ggü. nie vorhanden gewesen.
Meine Frau war da eher immer bremsend und hat gemeint dass das nicht passen würde, da unser Lebensstil (Eher spießig, sehr ordentlich, offenen Umgang mit den Kindern, immer schon viel Kommunikation, Probleme bis zur Eskalation besprechen - aber auch liebevoll im Umgang und ein gemeinsames Lebesziel. Wir nehmen uns immer schon als souveräne Menschen war, die eigene Ziele verfolgen ... usw.) mit dem ihrer Freundin (eher spontan, leicht chaotisch und verplant, aber auch loyal bis zum Untergang, konfliktscheu und eher jemand der sich führen lässt - meine Frau hat mal das Wort "Lemming" benutzt) überhaupt nicht zusammenpasst.
Meine Frau betont auch immer wieder, dass sie mit ihrer Freundin nicht zusammenleben möchte, sondern eher alleine wohnen würde - ich glaube aber, dass das ihre Freundin anders sieht (zwar nicht direkt offen kommuniziert aber in der Wutphase immer wieder breitwillig angeboten hat, meine Frau aufzunehmen)
Im Laufe des Aufarbeitungsprozesses des Betruges hat mir meine Frau erzählt, wie es zu der anderen Beziehung gekommen ist:
Meine Frau hat private Sportstunden genommen und sich Hals über Kopf in ihre Personal-Trainerin verliebt. Ich habe davon nichts mitbekommen, weil ich mich zu sehr mit meinen Hobbys, der Arbeit usw. beschäftigt war um die Seelennot meiner Frau wahrzunehmen. Meine Frau hat sich selbst immer als heteronormative CIS Frau gesehen, war mit der Situation vollkommen überfordert und konne/wollte sich in dieser Zeit mir nicht anvertrauen, weil sie sich nicht sicher war wie ich reagiere.
In dieser Zeit war eben die beste Freundin die Ansprechpartnerin - die sich im Laufe dieses Prozesses dann ich meine Frau verliebt und diese getröstet und richtiggehed verführt hat. Mir ist schon klar, dass immer zwei dazugehören dennoch finde ich es auch heute noch nicht okay. Die Freundin selbst hat sich drei Jahre zuvor selbst von ihrem Mann getrennt weil er eine Affäre hatte, was ich als zusätzlich "empörend? ". empfinde.
Ich deute das einfach als Verrat an meiner und ihrer Freundschaft - es ist auch viel leichter einen anderen Menschen "verantwortlich" - mir fällt leider kein anderes Wort ein - zu machen, als die Person, die man liebt und mit der man zusammenlebt.
Die Innere Beziehung zur Freundin meiner Frau ist, dass ich ihr skeptisch gegenüberstehe. Die Freundschaft war tief, ich hab geholfen ihre Wohnung zu renovieren, mal die Kinder von ihr gehütet usw. im Nachhinein fühle ich mich ausgenutzt. Nach einer inneren Krise, die fast zur Trennung von meiner Frau geführt hat habe ich mich total distanziert. Irgendwie nehme ich ihr auch übel, dass sie nach aussenhin weiter die alleinerziehende, heteronormative CIS-Frau gibt und es weder ihren Kindern, noch Eltern, noch Geschwistern erzählt hat. Wir entgegen haben es unseren Kindern und meinen Geschwistern erzählt, auch die nähern Freunde und ein Teil der Verwandschaft weiß Bescheid. Ich kann nur sagen, dass es damals 19- und 13-jährige nicht so weltoffen aufnahmen, wie man es in der heutigen Zeit erwarten würde . Und auch das Umfeld hat nicht gerade "Toll, Glückwunsch" gesagt.
Zur äussenen Beziehung:
Wir nächern uns wieder an, führen lange Gespräche bei 'ner Tasse Kaffee gehen zu dritt auch mal auf Volksfeste, Bergtouren oder zum tanzen. Wir Essen so einmal im Monat, am Wochenende, zusammen (mit allen Kindern und deren Lebensgefährten .....).
* Was verstehtst du jeweils unter Beziehung, Liebe, Elternschaft, gemeinsamer Haushalt ... wie weit ist dies auch in der Tiefe wahrhaftig deckungsgleich (gemeinsam ausgearbeitet) mit deiner Frau?
Ich denke diese Teile sind deckungsgleich und waren sie auch schon immer. Für nicht eingeweihte (die auch nicht mitbekommen wenns mal kracht) sind wir das Vorzeigepaar schlechthin. Wir sind sicher nicht immer einer Meinung oder haben die gleiche Sicht auf die Welt - funktionieren als Lebensgemeinschaft wirklich gut. Und die Liebe? ich denke die ist da.• Willst du selber Poly leben oder bist du dort halt drin, weil du sonst nicht mehr mit deiner Frau zusammen sein könntest?
Zuerst hab ich mich auf Poly eingelassen, damit meine Frau sich entfalten kann und ich tatsächlich den Glaubensatz "Liebe-heist-auch-loslassen" leben möchte. Zuerst war ich auf dem Dampfer "Mach was dir gut tut, für mich ist Monogamie das althergebrachte, gute System" Nach zwei Jahren in dieser Konstellation bin ich Poly gegenüber natürlich offener geworden. Ich kenne auch eine Frau, bei der es gegenseitig knistert, die hat aber schon klargestellt: "Wenn wir eine Beziehung führen wollen, dann muss du deine Frau verlassen" ... also bin ich noch in der Wegfindung.• Was habt ihr für euch geklärt, wie ihr zu dritt Poly leben wollt oder auch wie eure Offenheit weiteren Personen gegenüber ist? Was darf sein, wo gibt es klare Grenzen?
Natürlich ist mit dem Ganzen eine Öffnung der Beziehung einhergegangen. Meine Frau kommuniziert aber auch, dass es ihr lieber wäre,wenn ich monogam bliebe oder wenn, dann was mir nem Mann hätte. Sie würde aber eine Freundin akzeptieren.
Ich weiß, dass das nicht alles so frei, reif und abgeklärt ist, wie es sein sollte.