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Beziehungs-Anarchie
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Das liebe Geld

******ven Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
Das liebe Geld
Hallo liebe Mitlesende,

ich würde euch mal gerne nach eurer Meinung fragen, oder wie ihr das handhabt.
Folgender Sachverhalt: Ich lebe in einer V - Polybeziehung, d.h. meine Frau ist mir mir verheiratet und hat noch eine Lebensgefährtin, mit der sie seit über sieben Jahren zusammen ist (Ich weiß aber erst seit zwei Jahren davon). Sowohl die Lebensgefährtin als auch ich leben (bisher) monogam - meine Frau ist der Center.
Meine Frau und ich haben ein gemeinsames Bankkonto auf die unsere Gehälter eingehen und wir alle Ausgaben von diesem gemeinsam bestreiten. Jeder von uns bekommt monatlich ein gewisses "Taschengeld" auf sein eigenes Bankkonto zur freien Verfügung überwiesen.
Bisher haben die Beiden nur kleinere Wellnesswochenenden miteinander verbracht, die sie gut von ihrem eigenen Geld bezahlen konnte.
Nun wollen die Beiden aber nächstes Jahr gemeinsam zwei Wochen nach Barcelona reisen. Nicht dass ich eh ganz schön an mir arbeiten muß, weil's sich halt doch anders anfühlt als ein Wellnesswochenende. Meine Frau möchte nun, dass ein Teil der Reise vom Gemeinschaftsgeld bezahlt wird.
Ich bin da echt in einer emotionalen Zwickmühle, einerseits möchte ich keine Reise mitbezahlen die sich für mich nicht gut anfühlt - immerhin bin ich fünfeinhalb Jahre betrogen worden und hab in der Zeit (da hat meine Frau mit 40 Jahren nochmal studiert) alle Familienkosten - und unwissend Zweitbeziehungskosten - alleine getragen, andererseits argumentiert meine Frau damit, dass meine Vereinsbeiträge, Besuch von Stammtischen etc. auch vom Gemeinschaftsgeld bezahlt werden, womit sie Recht hat.
Wie handhabt ihr das?
Habt ihr Vorschläge?
... oder wenigstens moralischen Support ...
****ven Mann
1.282 Beiträge
Hmm. Die Sache mit dem Betrogen worden sein: ihr habt euch geeinigt, dass ihr diese Konstellation wollt.
Von daher gilt dieses Argument nicht mehr, denn sonst hättet ihr euch getrennt.

Wenn es bisher so war, dass ihr ohne Gegenrechnen alles vom Gemeinschaftskonto bezahlt habt, wäre es jetzt an der Zeit, mal grob auszurechnen und sich anzugleichen.

Oder aber: sie nimmt Summe X für Barcelona und du nimmst eine ähnlich hohe Summe (natürlich nach Absprache) und überweist sie auf dein Taschengeldkonto.

Oder aber: sie nimmt die Hälfte von Summe X, du bekommst die andere auf deinem Taschengeldkonto und schenkst den beiden bzw. ihr diese Summe. So wäre das Thema "Gönnen können" etwas mehr im Focus.
Ich zum Beispiel liebe es, wenn ich meiner Frau gönnen kann, dass sie auch mal eine tolle Zeit (ohne mich) hat. *herz2*
******ter Mann
1.388 Beiträge
Lässt sich nicht einfach das Taschengeld erhöhen?

Es trennt dann die Finanzen einfach etwas mehr. Du kannst deine Vereine dann aus dem Taschengeld zahlen und sie kann das Geld für den Urlaub sparen.

Ein gemeinsames Konto bietet sich ja in erster Linie auch für gemeinsame Kosten, also vor allem Wohnung, Nebenkosten, etc. an
*********lerin Frau
2.283 Beiträge
Ginge es vor allem um das Geld, dann würde ich sagen: Wenn genügend Geld auf dem Gemeinschaftskonto vorhanden ist, dann nimm du dir doch zum Ausgleich einen ähnlichen Geldbetrag für eine Sache, die du dir selbst gönnst. Das kann ebenfalls ein Urlaub (vielleicht sogar zum Zeitpunkt der Barcelona-Reise) sein oder ein Hobby, eine Anschaffung, was auch immer dir gut tut.

Hier sehe ich aber noch die anderen Aspekte:

1.) Dich stört der lange Urlaub der beiden. Warum genau? Wünschst du dir ebenfalls einen langen Urlaub oder eine andere größere Unternehmung mit deiner Frau? Wenn ja, plant eine solche.

2.) Du hast den Betrug durch deine Frau noch nicht richtig verarbeitet und verziehen. Was bräuchtest du dafür? Ein Gespräch, ein Ritual zum Loslassen/Neubeginn, etwas anderes?

3.) Hast du das Gefühl, insgesamt mehr für eure Beziehung zun tun als deine Frau? Oder zumindest auf finanzieller Ebene? Denn du argumentierst mit der Studienzeit. War das mit dem Studium so abgesprochen und zugestanden? Oder hat sie das alleine entschieden?
Hat deine Frau vielleicht andere wertvolle Beiträge geleistet? War mehr Zeit zu Hause, hat die Kinder großgezogen, macht den Haushalt?
******986 Frau
3.163 Beiträge
Mmh also ich würde sagen müssen sie halt Länger sparen. iIch finanziere das nicht mit, schon auf grund der Vorgeschichte. Also meine persönliche Meinung.. Wenn es sich für dich nicht gut anfühlt klar kommunizieren.
**un Mann
253 Beiträge
Für mich eine Frage der Kommunikation:

1. Sie hat dich betrogen, aber ihr seid noch zusammen. 💕

Sicher gibt es viele gute Gründe, dass ihr es noch seid, denn sonst wärt ihr es nicht mehr.
Aber dieses Thema gährt immernoch in Dir.
Es möchte nochmal angesehen werden. Es ist noch aktuell.

Redet darüber, bis ihr euch beide verstanden fühlt.

2. Vorschläge zu den finanziellen Möglichkeiten gibt es ja schon gute.

Hat sie bisher vielleicht etwas für eure Beziehung getan, dass beachtet werden will? Könnt ihr euch darauf einigen, dass auch du etwas für dich tust und dir dafür etwas vom gemeinsamen Konto nehmen darfst?
Sprecht darüber.

3. Wieso fühlt sich die Reise für dich nicht gut an?

Was ist dahinter, dass vielleicht noch garnicht angesprochen ist?
Ich kann das total verstehen. Ich antworte nur die Geld Frage und sage es wie es bei uns ist. Mein Mann und ich haben immer das Gegenteil gemacht: das eigene verdiente Geld bleibt auf unsere persönliche Konto. Gemeinsam haben wir ein Haushaltskonto wo wir abhängig von wie viel wir verdienen eine monatliche Summe einzahlen. Das gemeinsame Konti ist für Haus und Kinder da. Am Anfang (vor 20 Jahre) haben wir gleich viel bezahlt. Wenn ich mich um die Kinder gekümmert habe, hat nur er bezahlt, jetzt zahlen wir circa 65/35 weil er mehr als ich verdient.

Das System funktioniert richtig gut und wir haben uns nie wirklich darüber gestritten. Ich kann mein Geld ausgeben wie ich will und auch ihn überraschen zum Weihnachten oder Geburtstag.
****wo Mann
31 Beiträge
Moin,
über Deine emotionale Betroffenheit wurde hier ja schon geschrieben, deshalb werde ich nur über den schnöden Mammon schreiben. Wir haben zwar eine andere Konstellation, d.h. wir leben zu dritt zusammen, aber hier unsere Lösungen als Idee.
Wir tätigen alle Ausgaben nach der prozentualen Aufteilung unserer Nettoeinkommen (Bsp. 45/30/25). So werden sämtliche Kosten des Hauses aufgeteilt, eine Bonkiste für Einkäufe, die am Monatsende entsprechend berechnet wird und unsere Urlaubskasse, in die wir monatlich einzahlen.
Und nein, es gibt und gab nie eine Diskussion ums liebe Geld, denn zwei Dinge stehen für uns fest.
Das letzte Hemd hat keine Taschen und Liebe ist bedingungslos, denn die Antwort auf die Frage, ob ich jemanden liebe, kann nur mit ja oder nein beantwortet werden.
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Also ich finde, dass alles was ich mir persönlich allein nur für mich gönne, sich auch mein Partner finanziell gönnen können muss.
(Verheiratet, kein Ehevertrag, keine Reichtümer, aber beide Vollzeit beschäftigt, haben jeder unser eigenes Konto).
Also wenn ich alleine eine Woche irgendwo hin fahre (was durchaus vorkommt) muss genug Geld da sein, dass mein Partner sich das auch finanziell erlauben kann. Ob er das will, steht ja auf einem anderen Blatt.
Es ist ja bei vielen Dingen so: Frau und Mann haben unterschiedliche Präferenzen, wo das Geld ausgegeben wird. Schwierig finde ich es, wenn der eine für sich dauerhaft mehr ausgiebig als der andere.

Konkret:
Wenn ihr genug Geld habt, damit Du rein theoretisch einen Monat später mit Deinem besten Kumpel oder Deiner Mutter genau den gleichen Urlaub machen könntest, fände ich das okay. An Deiner Stelle würde ich mir das Geld für "Me-Time" oder "Me-things" zurücklegen oder reservieren.
Bei uns hat sich gezeigt, dass es eben solche und solche Zeiten gibt. Mal braucht der eine mehr Kohle für die Nebenbeziehung, mal der andere.
Aber man kann nicht mehr als die Hälfte der vorhandenen für seine Nebenbeziehung verwenden.
Und wenn Du keine Nebenbeziehung hast, wird es vielleicht Zeit für ein schönes neues Hobby oder etwas anderes Schönes.
Da wird sich schon was finden.
Vielleicht kannst Du ja schon Ideen entwickeln, wie Du Deine Zeit verbringen willst, während sie im Urlaub ist. Da könntest Du ja vielleicht auch etwas Geld gebrauchen um das auch für Dich schön zu gestalten.
Ich unterstelle ihr mal, dass sie daran auch ein Interesse hat.
******ven Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die vielen ausführlichen und einfühlsamen Antworten. Ich fühl mich echt an- und aufgenommen.

Ich kann leider nicht auf alle Punkte und Anregungen eingehen, picke aber gerne ein paar heraus, gerade weil mich eure Nachfragen angeregt haben nochmal über ein paar Dinge nachzudenken.

Also erstmal, es gab nie Ärger wegen Geld - auch diesmal nicht, es ist eher meine innere Zerrissenheit zu dem Thema. Denn einerseits möchte ich gerne sagen, ja - nimm hab ne gute Zeit. Andererseits habe ich das Gefühl, dass gemeinsames Geld auch für gemeinsame Unternehmungen, Anschaffungen usw. ausgegeben werden sollten.

Es waren aber sicher ein paar Vorschläge dabei, die durchaus machbar wären.

Weil die Frage auch immer wieder aufkommt - ja, meine Frau ist wegen unseren Kindern daheim geblieben. Das wollte sie aber auch so - ich hätte gerne meine Arbeitszeit reduziert um mehr "Carearbeit" zu leisten, das wollte sie aber nicht. Und es gibt auch eine klare Arbeitsteilung, ich koche, kaufe ein, bin Hausmeister, Handwerker und bin für die Sauberkeit in eiem Teil des Hauses verantwortlich, sie macht den Rest - ich würde sagen fair verteilt ... *lach*

Ich denke der Betrug an sich ist schon ganz gut verarbeitet und ich hab meiner Frau auch verziehen. Wir in Bayern würden sagen: "Des is rum ums Eck". Wir lieben uns und möchten miteinander alt werden. Die Freundin meiner Frau war/ist aber seit 22 Jahren die beste Freundin der Familie, hat Schwangerschaft und Geburten miterlebt und umgekehrt genauso, wie sie sich vor 10 Jahren hat scheiden lassen waren wir der emotionale Support ... und alles was sonst noch dazugehört. Ich bin also quasi zweimal betrogen worden und der Freundin meiner Frau kann ich nicht so recht verzeihen. Das mag schon auch eine Rolle spielen.
Wir haben aber Kontakt und feiern z.B. Weihnachten und Silvester im Großen Kreis 3 Erwachsene und 4 Kinder zw. 21 und 15 Jahren + Freunde zusammen.

Gerade die dritte Frage von Tom bzw. erste Frage von der Grenzwandlerin hat mich nochmal nachdenken lassen. Ja es ist das Reiseziel. Meine Frau und ich hatten zu 20. Hochzeitstag eine wunderbare Reise nach Barcelona und ich glaune es nagt an mir, dass ich das Gefühl habe, dass mir die Einzigartigkeit dieser Reise genommen wird. Es ist auch so, dass es nicht das erstemal icht, dass die Beiden irgendwo hinfahren wo meine Frau und ich schonmal Urlaub gemacht haben und ich jedesmal das Gefühl hatte, dass meine Emotionen, die ich bei Erinnerungen daran habe dadurch irgendwie "beschädigt" werden.
******ven Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
@*******ata

einen Teil deiner Fragen habe ich schon weiter oben beantwortet.
Meine Frau war Pysiotherapeuten und konnte wegen beginnender Arthrose in den Händen auf keine Fall den Job bis zur Rente weitermachen können. Deswegen hat sie studiert. Jetzt ist sie Sozialarbeiterin. Sie arbeitet jetzt 30 Std. die Woche und verdient damit etwa 1/3 des Haushaltseinkommens.
Es gibt keine besonderen Absprachen bezüglich grosser gemeinsamer Ausgaben - die fallen an und werden bezahlt.
Wer welche Auslagen bezahlt ist schwer zu sagen, sie geht ab und an mit KollegInnen essen, ich treff mich einmal im Monat mit Freunden, das wird nicht haarklein ausgerechenet - bei uns würde das auch zu nur Konflikten führen.
Ich denke in Geldsachen sind wir gegenseitig eher großzügig - mich wurmem auch nur und ausschließlich Ausgaben für die andere Beziehung. Das Taschengeldkonto ist tatsächlich nur für Hobbies und Geschenke. Wir bekommen beide gleich viel Taschengeld.
*******ata Frau
1.456 Beiträge
Zitat von ******ven:
... , das wird nicht haarklein ausgerechenet - bei uns würde das auch zu nur Konflikten führen...

Warum würde es zu Konflikten führen?
So, wie du schreibst, ist alles super, ihr seid euch bei gemeinsamen Anschaffungen einig, ihr seid "grosszügig".
Woher kommt denn dieser imaginäre Konflikt?

Was sich mir nicht erschliesst, wenn's dich so sehr wurmt, warum sagst du nicht "Nein"? Sind die Konsequenzen bereits in deinem Kopf? Habt ihr Konsequenzen besprochen?
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Gibt es denn einen Grund, warum die Reisr unbedingt nach Barcelona gehen soll?
Es gibt doch auch anderer wundervolle Orte, die für Dich emotional nicht mit Euch als Paar verbunden sind.
Wäre es keine Option mit ihr darüber mal.zu sprechen?
******ago Frau
301 Beiträge
Ich finde ja deine Ehe-Beziehung gar nicht so harmonisch.

Sie hat dich über 5 Jahre betrogen und in der Zeit auch auf deine Kosten gelebt, wie du schreibst. Sie vergleicht das mit deinen (offenen!) Aktivitäten. Sie geht an die Orte, mit denen euch in eurer Beziehung etwas verbindet. Und nun reicht ihre Kohle nicht und sie möchte, dass du den Urlaub mit ihrer Liebsten finanzierst, den sie ausgerechnet dort verbringt, wo sie mit dir eine schöne Zeit hatte.

Joa, hat so ein Geschmäckle. Ich hab hier oft gelesen, dass gerade der poly-lebende Teil sich schon ein bisschen Mühe geben muss, damit die Beziehungsmenschen glücklich sind. Bist du glücklich?
******ven Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ata:
Zitat von ******ven:
... , das wird nicht haarklein ausgerechenet - bei uns würde das auch zu nur Konflikten führen...

Warum würde es zu Konflikten führen?
So, wie du schreibst, ist alles super, ihr seid euch bei gemeinsamen Anschaffungen einig, ihr seid "grosszügig".
Woher kommt denn dieser imaginäre Konflikt?

Was sich mir nicht erschliesst, wenn's dich so sehr wurmt, warum sagst du nicht "Nein"? Sind die Konsequenzen bereits in deinem Kopf? Habt ihr Konsequenzen besprochen?

Weil es unweigerlich zu einem Aufrechnen der jeweiligen "Privatausgaben" kommt, man fühlt sich plötzlich kontrolliert oder muß sich rechtfertigen, warum man dies oder jenes bei Amazon bestellt hat, warum die Pizza so teuer war .... - das birgt immer Konfliktpotenzial. Ich denke weil man dann wechselseitig in eine Art Verteidigungsposition gerät. Man muß da auch in die jeweilige, einzigartige Beziehung schauen - denn sowohl meine als auch ihre Eltern haben über Geld gestritten, das wollen und wollten wir einfach nicht.

"Nein" sagen zu der Reise, geht gegen meine innere Einstellung - ich besitze meine Frau nicht, sie kann frei entscheiden (auch wenn es mir manchmal egoistisch oder unsensibel vorkommt *oh* ).
Sie hat auch gefragt ob das in Ordnung ist - ich hab mich halt selbst verleugnet und "passt scho" gesagt.
Welche Konsequenzen soll ihre Reise haben? Würde ich jetzt "Nein" sagen und meine Gründe darlegen, würde das nur Schuldgefühle in ihr wecken - das möchte ich nicht. Eine Beziehung, die so einen Sturm überstanden hat muß sorgsam gepflegt werden, man kann auch den "Betrüger" durch ewiges Vorhalten der Schuld oder ein "das verletzt mich jetzt aber" mürbe machen und in die Flucht treiben.
Ich versuche meistens mit meinen Gefühlen selbst fertig zu werden. Diesmal habe ich mich aber entschlossen um Rat zu fragen.

Nach der Offenbarung der zweiten Beziehung musste in unserer Ehe eine ganze Menge repariert werden. Als Gleichnis: Der Baum unserer zu dem Zeitpunkt 21-jährigen Ehe ist umgesägt worden - jetzt wächst ein junger Baum der gehegt und gepflegt werden möchte. Wenn man nicht aufpasst trampelt man ih kaputt.
******ven Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********rauh:
Gibt es denn einen Grund, warum die Reisr unbedingt nach Barcelona gehen soll?
Es gibt doch auch anderer wundervolle Orte, die für Dich emotional nicht mit Euch als Paar verbunden sind.
Wäre es keine Option mit ihr darüber mal.zu sprechen?
Klar, es war so schön, das möchte sie ihrer Liebsten auch zeigen.
******ven Mann
11 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******ago:
Ich finde ja deine Ehe-Beziehung gar nicht so harmonisch.

Sie hat dich über 5 Jahre betrogen und in der Zeit auch auf deine Kosten gelebt, wie du schreibst. Sie vergleicht das mit deinen (offenen!) Aktivitäten. Sie geht an die Orte, mit denen euch in eurer Beziehung etwas verbindet. Und nun reicht ihre Kohle nicht und sie möchte, dass du den Urlaub mit ihrer Liebsten finanzierst, den sie ausgerechnet dort verbringt, wo sie mit dir eine schöne Zeit hatte.

Joa, hat so ein Geschmäckle. Ich hab hier oft gelesen, dass gerade der poly-lebende Teil sich schon ein bisschen Mühe geben muss, damit die Beziehungsmenschen glücklich sind. Bist du glücklich?

Erstmal - ja, ich bin meistens glücklich, wobei das Glücksempfinden ja individuell ist. Ich für meinen Teil lebe ein Leben mit Familie, das (vieleicht nicht so, aber nah dran) ich mir immer vorgestellt habe... Beziehungen sind einfach zu einzigartig, andere wären bei Konflikten, die unsere Beziehung locker überstanden hat, schreiend davongelaufen.
Ich sehe es aber auch so, dass jeder der mir erzählt, dass eine 26-jährige Beziehung mit zwei Kindern, Hausbau usw. immer glücklich und super war ... nicht sehr glaubwürdig für mich klingt.
Ich denke sie muss in ihrer Polyrolle einfach noch ein bisschen was lernen.
***xy Frau
4.774 Beiträge
Vielleicht bist Du einfach ein wenig mehr "lieb", als Du es verkraften kannst?
So etwas gibt es...und zwar aus Liebe. Aber wenn man sich selbst...aus Liebe!!!...zu oft überfordert, dann kann das auch schief gehen...und zwar gerne im falschen Augenblick. Nicht da, wo der andere dann großzügig und entspannt damit umgehen kann, sondrn da, wo er auch unter Druck steht.

Manchmal ist ein "nein, das kann ich jetzt nicht" auch ein Schutz für beide.

Trixy
*******ebe Frau
48 Beiträge
"Ja es ist das Reiseziel. Meine Frau und ich hatten zu 20. Hochzeitstag eine wunderbare Reise nach Barcelona und ich glaune es nagt an mir, dass ich das Gefühl habe, dass mir die Einzigartigkeit dieser Reise genommen wird. Es ist auch so, dass es nicht das erstemal icht, dass die Beiden irgendwo hinfahren wo meine Frau und ich schonmal Urlaub gemacht haben und ich jedesmal das Gefühl hatte, dass meine Emotionen, die ich bei Erinnerungen daran habe dadurch irgendwie "beschädigt" werden. "

Ach, ich danke dir sehr fuer den Einblick. Das habe ich so auch schon mal vor einiger Zeit gefühlt. Ich habe es derzeit mit dem Beziehungsmensch auch offen thematisiert.

Jetzt mit etwas Abstand, kann ich nachvollziehen, dass wenn wir in die Ferne reisen, es sich ja auch gut anfühlt, vertrautes wieder zu sehen, nochmal da hin zu fahren, wo wir schon waren und wenn deine Frau mit ihrer Liebe da unterwegs ist, bist du ja auch in der Erinnerung mit dabei, nämlich immer dann wenn sie an solchen Orten wandeln, wo ihr schon mal glücklich wart *love4*
"Ach warte.... hier war ich doch schon mit DanHeaven.. "

Bezüglich des Geldes:
Ich bin froh und dankbar ueber ein eigenes Konto. Ich arbeite viel und bin froh, wenn es da landet. Einfache Struktur.
Dennoch, ich persönlich halte wenig von der Idee - alles fuer alle - a la ueberweise dir doch genau den gleichen Betrag.
Ich habe es immer schon so gehandhabt.
Jeder was er*/sie* braucht. Fuer den einen hat jenes mehr Bedeutung (bspw. diese Reise nach Barcelona mit ihrer FrauenLiebe) und fuer den andere ist etwas ganz anderes wichtig (was vielleicht weniger/mehr materielles kostet....).
Ergo: Was brauchst du? *blume*
Das mit die Reiseziel verstehe ich gut ABER du solltest als Kompliment sehen! Weil sie soooo eine tolle Zeit mit dir in Barcelona und XYZ Stadt hatte, will sie ihre Freundin auch dort hinbringen.
*****izu Frau
408 Beiträge
Zitat von ******ven:

Ich versuche meistens mit meinen Gefühlen selbst fertig zu werden. Diesmal habe ich mich aber entschlossen um Rat zu fragen.

Nach der Offenbarung der zweiten Beziehung musste in unserer Ehe eine ganze Menge repariert werden. Als Gleichnis: Der Baum unserer zu dem Zeitpunkt 21-jährigen Ehe ist umgesägt worden - jetzt wächst ein junger Baum der gehegt und gepflegt werden möchte. Wenn man nicht aufpasst trampelt man ih kaputt.

Zitat von ******ven:

Ich denke sie muss in ihrer Polyrolle einfach noch ein bisschen was lernen.

Und hier liegt für mich in Teilen die Crux in der Sache.. was macht sie um ihrer Polyrolle gerecht zu werden? Sie als Scheitel des V hat meiner Meinung nach in eurer Beziehung gerade den größten Anteil daran, beide Seiten glücklich zu stimmen.

Wichtig und gut ist an dieser Stelle, dass du entgegen deiner normalen Praxis hier nun um Rat gebeten hast.
Persönlich würde ich dir Raten all die kleinen Gedanken aufzuschreiben, die sich gerade umtreiben. Sortiere dich. Danach sprich deine Frau darauf an - dabei formuliere auch, dass das Gedanken sind die dich gerade beschäftigen, die dich verunsichern, die dir gerade zu schaffen machen und auch, dass du in dem ersten Gespräch keine Lösung dafür willst (das muss dir auch in dem Moment bewusst sein, das geht nicht!) sondern, dass die Themen da sind und du gerne vertieft mit ihr darüber sprechen möchtest sobald sie diese neuen Informationen auch sacken lassen konnte.

Letzteres ist wichtig. Du beschäftigst dich gerade viel mit deinen inneren Dämonen und sie weiß mitunter gar nichts davon. Wenn du sie nun mit Lösungswünschen überhäufen würdest, ist ohne eine gewisse Bedenk- und Vorbereitungszeit für sie vermutlich nur eine Abwehrhaltung ihrerseits zu erwarten. Wenn sie selbst etwas Zeit hatte, kann sie diese hoffentlich überwinden und mit dir gemeinsam über die aktuellen Sorgen reden.

Sie ist dabei natürlich nicht alleine für deinen Seelenfrieden verantwortlich. Mit Konflikten die du innerlich führst musst du natürlich auch arbeiten. Das tust du gerade ja auch.
Am Ende des Tages klingt für mich deine Situation aber so, dass sie die Poly-Schiene haben wollte und du sie nun notgedrungen mitgefahren bist. Sie hat da nun auch Verantwortung dafür Beziehungsarbeit mit dir zu führen. Um das tun zu können, müssen die Karten auf den Tisch. Wenn du die nur für dich alleine hältst, zermürbst du dich innerlich und gibst ihr auch keine Chance dir zu helfen. Sei ehrlich und rede mit ihr. Reden ist das, was in guten Beziehungen - egal ob Poly oder nicht - eben das A und O ist. Und ja dazu gehören auch Konflikte die keiner mag aber zurückstecken brauchst du an dieser Stelle wirklich nicht. Lass ihre Hilfe genauso zu wie unsere.
******RGA Mann
1.024 Beiträge
Das liebe Geld
Hallo liebe Mitlesende,

ich würde euch mal gerne nach eurer Meinung fragen, oder wie ihr das handhabt.
Folgender Sachverhalt: Ich lebe in einer V - Polybeziehung, d.h. meine Frau ist mir mir verheiratet und hat noch eine Lebensgefährtin, mit der sie seit über sieben Jahren zusammen ist (Ich weiß aber erst seit zwei Jahren davon). Sowohl die Lebensgefährtin als auch ich leben (bisher) monogam - meine Frau ist der Center.
Meine Frau und ich haben ein gemeinsames Bankkonto auf die unsere Gehälter eingehen und wir alle Ausgaben von diesem gemeinsam bestreiten. Jeder von uns bekommt monatlich ein gewisses "Taschengeld" auf sein eigenes Bankkonto zur freien Verfügung überwiesen.
Bisher haben die Beiden nur kleinere Wellnesswochenenden miteinander verbracht, die sie gut von ihrem eigenen Geld bezahlen konnte.
Nun wollen die Beiden aber nächstes Jahr gemeinsam zwei Wochen nach Barcelona reisen. Nicht dass ich eh ganz schön an mir arbeiten muß, weil's sich halt doch anders anfühlt als ein Wellnesswochenende. Meine Frau möchte nun, dass ein Teil der Reise vom Gemeinschaftsgeld bezahlt wird.
Ich bin da echt in einer emotionalen Zwickmühle, einerseits möchte ich keine Reise mitbezahlen die sich für mich nicht gut anfühlt - immerhin bin ich fünfeinhalb Jahre betrogen worden und hab in der Zeit (da hat meine Frau mit 40 Jahren nochmal studiert) alle Familienkosten - und unwissend Zweitbeziehungskosten - alleine getragen, andererseits argumentiert meine Frau damit, dass meine Vereinsbeiträge, Besuch von Stammtischen etc. auch vom Gemeinschaftsgeld bezahlt werden, womit sie Recht hat.
Wie handhabt ihr das?
Habt ihr Vorschläge?
... oder wenigstens moralischen Support ...

Selbstverantwortung in Allem.
Eigenes Vermögen, Besitz, Geld, eigenes Konto.
Gemeinschaftliches von allen die es betrifft, gemeinschaftlich, je nach individuellen Möglichkeiten getragen und bezuschusst, emotional, sexuell, finanziell.

Schenken und bezuschussen kann man dann immer noch zusätzlich, emotional, sexuell, finanziell.

Vielleicht alle Bereiche mehr Ent-Kontrollieren und ggf. auch etwas Anarchisieren, so wie das alle Beteiligten können und Eigenverantwortung übernehmen.

"Taschengeld" ist nur ein Symptom von viel weitergehender Unfreiheit.

Mehr Freiheit ist unbequemer und zumindest scheinbar unsicherer, aber echter, ehrlicher und freier.

Nur stets das leben, dass man wirklich leben will und kann.
Wo nötig eigene Grenzen, stets nur für sich selbst, ziehen.

Zusammensetzen, reden, die Lebensumstände dem veränderten Leben anpassen um nicht an der Anpassung des Lebens an ungünstig gewählte Lebensumstände der Vergangenheit, die ein anderes Leben war, krank zu werden.

"Moral" ist häufig vorgeschoben, um keine selbstverantwortlichen Entscheidungen treffen und sich nicht wirklich auseinandersetzen zu müssen, wie die jeweilige Realität situativ wirklich aussieht.

Aufhören aufzurechnen und einen Neuanfang wagen.
Mit den gleichen Partnern, oder wo nicht möglich, mit anderen oder allein.

Oder einen lebenslangen "Unterbietungs-Wettbewerb" weiter treiben, wer dabei auf Dauer die meisten "Kröten" schluckt, emotional, sexuell, finanziell,...

Das banale "Zauberwort":

Beziehungs-Filz entwirren.
*******ben Mann
3.383 Beiträge
was ich aus meinen Erfahrungen "Innenarbeit" noch dazu geben könnte

• in 90% der Fälle wenn ich als Erwachsener ein Einzigartigkeitsrecht an einen anderen Menschen "brauche" ist hier der innere Junge am Ruder. Den nehme ich dann an die Hand. Meist gilt es dann noch mal eine Reise in die Kindheit zu machen und oft hier was nachzunähren. Die Liebe (das Beste für den Anderen zu wollen) braucht so etwas nicht, der bedürftige Junge (oder in 10% mein inneres Mädel) eben schon. Als Kleinkind geht es da biologisch auch ums Überleben; entsprechend hoch die emotionale Bedürfnis/Bedürftigkeit.

• Dinge nicht ansprechen, mit Gefühlen & Emotionen den anderen nicht "belasten" geheime "Partnerschaften", fehlende regelmässige Kommunikation, keinen Weg haben innere wichtige Dinge mit dem Anderen teilen zu können, es is schon ums Eck / passt scho, ... mögen zwar eine gewisse Berechtigung in der Geschäfts-/Nachbarschaftswelt haben. Aber für wahrhaftige Liebesbeziehungen sind sie der schleichende Tod. Man richtet sich damit halt ein für die "Sicherheit", das das Gewohnte weiter geht.

• Liebe und intimere Beziehungen brauchen Wachstumsräume, Offenheit und passende Kommunikation(sformen). Leider nichts, was wir normalerweise in der Schule oder den meisten Elternhäusern lernen.


Dann habe ich noch Fragen für den TE, die deiner inneren Standortbestimmung vielleicht weiter helfen können:
• Willst du selber Poly leben oder bist du dort halt drin, weil du sonst nicht mehr mit deiner Frau zusammen sein könntest?
• Was habt ihr für euch geklärt, wie ihr zu dritt Poly leben wollt oder auch wie eure Offenheit weiteren Personen gegenüber ist? Was darf sein, wo gibt es klare Grenzen?
• Wie ist dein inneres und äußeres Verhältnis zur Partnerin deiner Frau?
• Was verstehtst du jeweils unter Beziehung, Liebe, Elternschaft, gemeinsamer Haushalt ... wie weit ist dies auch in der Tiefe wahrhaftig deckungsgleich (gemeinsam ausgearbeitet) mit deiner Frau?
*******ata Frau
1.456 Beiträge
" ...man fühlt sich plötzlich kontrolliert oder muß sich rechtfertigen..."
Warum fühlt MAN sich kontrolliert? Warum muss MAN sich rechtfertiegen? Wer ist MAN?

Warum hast du nicht darauf bestanden, prozentual Kinderbetreuung zu übernehmen?

Habt ihr über die Aufteilung der Betreuung gesprochen, bevor ihr Kinder hattet?

Warum bist du sauer auf die Partnerin deiner Frau, und nicht auf deine Frau? Du lebst mit deiner Frau zusammen.

Warum konfrotierst du deine Frau nicht? Hast du Angst, dass das (unterstellte) schlechte Gewissen vielleicht gar nicht vorhanden ist?

Haben deine Frau und du feste verabredete Paarzeiten?

Wenn ich lese, was du schreibst, sehe ich einen klassischen heterosexuellen cis-Mann, der den gesellschaftlichen Erwartungen entspricht - Alleinverdiener, Rasen-mäher, Handwerker...
Was willst du?
Wie genau willst du?
Was ist wirklich deins?
Was sind eingeprägte gesellschaftliche Erwartungen?
Was willst du, zu welchem Preis?
Wo hat es Platz für "sowohl als auch", und nicht nur für das gesellschaftliche "entweder/oder"?
****on Mann
16.232 Beiträge
Zitat von ******ven:
Ich bin da echt in einer emotionalen Zwickmühle, einerseits möchte ich keine Reise mitbezahlen die sich für mich nicht gut anfühlt - immerhin bin ich fünfeinhalb Jahre betrogen worden

Solange der Groll noch da ist, ist er die Zwickmühle selbst. Was würde es brauchen, damit er sich auflöst?
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