Vielen Dank an diese Erinnerung.
Ich kenne es jedoch so, dass die Adventszeit die Zeit zur Besinnung ist. Also Wünsche sammeln, in letzter Konsequenz zu Ende denken und sortieren. In der Zeit des Wünsche-Sammelns kristallisiert sich dann so nach und nach heraus, was man am meisten will und worauf man verzichten will.
Was ist mir wirklich wichtig? Ist mir mein Wunsch die Konsequenz a b c auch wert?
Dabei auch darauf achten, dass man keine widersprüchlichen Wünsche behält.
Grob formuliertes Beispiel: "Ersehnter Karriersprung" versus "mehr Zeit mit der Familie".
Jede Entscheidung für etwas, ist zugleich eine Entscheidung gegen etwas.
Entscheidungen treffen.
Und all das, wogegen man sich entschieden hat, auch wirklich loslassen!
Je nach Tradition wird das, was man loslassen will auch auf Zettel geschrieben oder brennbare Symbole gebastelt und in den Tagen VOR der Wintersonnenwende verbrannt.
Ich folge da keinem detaillierten Zeitplan.
Wenn ich bereit bin, etwas loszulassen, dann verbrenne ich was.
So kann es vorkommen, dass ich tagelang gar nichts verbrenne und dann, wenn ich soweit bin, vier Dinge an einem Tag verbrenne.
Und es gab auch schon Jahre, da habe ich mit meinen Entscheidungen so schwer getan, dass ich diese bis kurz vor der Wintersonnenwende aufschob oder mich entschied, das Ritual in diesem Jahr komplett sein zu lassen.
In den 13 Rauhnächten - also dann, wenn das Licht wieder in die Welt zurück kehrt - werden die Wünsche verbrannt, die man gerne im folgenden Jahr verwirklichen will.
Da habe ich dann auch den Rhythmus: Einen Wunsch pro Tag.
Daher macht es auch Sinn, große Wünsche in Portionen zu verteilen.
So ein "ersehnter Karrieresprung" zum Beispiel kann sich auf 6 bis 9 Wünsche verteilen, von denen jeder einzelne Wunsch bedeutsam für den Karrieresprung ist.
Zum "das Ritual mit dem Partner machen"
„Und das erste 3/4 Jahr von 2023 war eher schwierig.
Deswegen nochmal, meine Freude auf dieses Ritual der Wünsche und des Loslassens*, zusammen mit einem ganz wunderbaren Menschen.
Sowas finde ich auch super spannend und habe es mit einem meiner Ex (in meiner Version) auch mal gemacht. Und wir haben es - bis auf wenige bittere Momente der Erkenntnis - in vollen Zügen genossen. Vor allem die Zeit danach.
Es ist toll, wenn man sich wirklich kennt und weiß, was dem anderen wie wichtig ist, vice versa.
Eine Beziehung bekommt dadurch viel mehr Vertrautheit, Geborgenheit.
ABER: Es ist verdammt schwierig, gegenüber einem Partner einen Herzenswunsch zu formulieren, der dem eigenen Beziehungsinteresse entgegen steht. Mein damaliger Partner hat es nicht geschafft. Aus lauter Verlustangst hatte er selbst die Augen vor einem seiner Herzenswünsche verschlossen. Ihm war das nicht bewusst. Und ich glaube ihm (er kann so schlecht lügen). So hat er sich von diesem einen Herzenswunsch auch nie wirklich verabschiedet. Und wenige Monate später hat uns dieser Wunsch eingeholt.
Nichts desto trotz war sowohl das Ritual als auch die Monate, die wir danach miteinander verbrachten sehr wertvoll. Ich bereue nichts davon.
Ich glaube sogar, ohne dass wäre unsere spätere Kommunikation in der Krise, die zur Trennung im Guten führte, nicht so dolle gelaufen.