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Lieben ohne verliebt gewesen zu sein?

****ne3 Frau
26 Beiträge
Themenersteller 
Lieben ohne verliebt gewesen zu sein?
(Ich hab ein bisschen gesucht, aber genau das, was mich gerade beschäftigt, nicht gefunden bzw. wenn es in eine ähnliche Richtung ging, ist das schon einige Jahre her. Zur Not darf das Thema natürlich gerne verschoben werden.)

Aktuell versuche ich für mich etwas auseinander zu dröseln, zu dem ich gerne eure Gedanken und Erfahrungen lesen würde:

Den Impuls bekam ich durch eine Freundin, die von einer dritten Person erzählte, die für sich herausgefunden hatte, dass sie lange Zeit mit einem Mann in Beziehung war, den sie zwar geliebt hatte, aber in den sie nie VERliebt war. Das brachte mich ordentlich zum Grübeln.

In meiner ersten Beziehung (monogam), in die ich logischerweise absolut unerfahren reingestolpert bin, war es definitiv so, dass ich zu Beginn nicht in diesen Mann verliebt war. Es war mehr das "endlich will mich jemand und es ist ja auch angenehm mit ihm" (ja, ich weiß, klingt traurig, aber damals mit 17 war ich so verzweifelt :)). Wir waren insgesamt 4 Jahre zusammen und hatten auch ziemlich guten Sex (das nur erwähnt, um klarzumachen, dass eine gewisse körperliche Anziehung schon da gewesen sein musste). Am Ende hab ich mich getrennt und bin mit vielen Erfahrungen herausgekommen, die mir einiges für die Zukunft gebracht haben. Bisher dachte ich immer, ich hätte diesen Mann damals nie "wirklich" geliebt. Mittlerweile, da ich mich durch den ENM-Kontext viel viel mehr mit dem Thema Liebe auseinandersetze als noch zu monogamen Zeiten, ist mir klar, dass so etwas wie wirkliche, wahre, einzige Liebe für mich nicht existiert bzw. dass sie sehr sehr unterschiedlich aussehen kann. Ich glaube, ich habe ihn schon geliebt, war aber eben nie verliebt in ihn. (Abgesehen davon haben viele andere Dinge in der Beziehung nicht gepasst.)

Folgende Fragen treiben mich nun um:

Ist es für euch bisher immer so gewesen, dass sich eine Beziehung aus Verliebtheit entwickelt hat? Oder kennt ihr auch, dass ihr jemanden liebt oder geliebt habt, aber nie vorher (oder auch zwischendurch) mal verliebt in die Person ward?

Und haltet ihr es für wichtig oder zwingend, dass eine glückliche Beziehung auf anfänglicher Verliebtheit basiert?

Bedeutet es automatisch, wenn man nicht verliebt ist, dass dann die Chemie nicht zu hundert Prozent passt und ggf. auch eine gute Beziehung mit der Person eher unwahrscheinlich wird?

Denkt ihr in dem Zusammenhang, dass die körperliche Anziehung sich aufgrund der sich entwickelnden Liebe noch ergeben kann, auch wenn sie anfangs - durch die fehlende Verliebtheit - nicht so stark war?

Vielleicht werfe ich auch noch zu viel durcheinander, bitte seht es mir nach. Ich bin mir einfach noch nicht ganz klar über alles.

Vielen Dank schonmal für euren Input!
*******enig Mann
10.108 Beiträge
Verliebtheit ist nur ein Zustand der Verwirrung. Besser ist es mit jemandem zusammen zu sein, den man liebt.
******_88 Frau
82 Beiträge
Super interessante Frage!

Zunächst kommt es darauf an, wie man Liebe und Verliebtheit für sich definiert. Da habe ich für mich definitiv (noch?) keine klare Definition gefunden, aber ich kann den Unterschied gut für mich erfühlen.

Liebe ist für mich etwas ruhiges, großes und monumentales für mich. Es braucht einiges, um sich zu entwickeln und ebenso, um sich abzubauen. Ich empfinde Liebe als hauptsächlich mentalen Zustand der Verbundenheit, Zugewandtheit, Vertrauen und mit dem Bedürfnis, dass es der geliebten Person gut geht. Ich verschmelze nicht mit der Person, aber sie ist ein Teil von mir, eine Erweiterung. Ich habe kein Verlangen nach diesem Gefühl, aber es bereichert mich. Und es erstreckt sich nicht nur auf romantische Beziehungen sondern auch auf freundschaftliche.
Verliebtheit empfinde ich als Rausch, der intensiv und vergänglich ist, sie flammt schnell auf, verschwindet schneller, kann aber auch regelmäßig wieder aufflammen. Sie hat ein gewisses Suchtpotential und verdrängt/überlagert oft alles andere, was ein gewisses Risiko birgt, weswegen ich durchaus auch mal aktiv dagegen arbeite. Sie fühlt sich sehr intensiv und tief an, gleichzeitig aber auch oberflächlich.

Die meisten meiner Beziehungen gründeten auf Verliebtheit, aus der später Liebe erwuchs. Meine erste Beziehung als Jugendliche war, ähnlich wie im EP beschrieben, allerdings ohne beides. Vielleicht mit einer kleinen Verliebtheit am Anfang.

Meine aktuelle Beziehung ist auf erstaunliche Art ohne Verliebtheit entstanden. Wir sind sehr schnell mit intensivem Deeptalk ins Kennenlernen eingestiegen und haben uns intellektuell so umfassend herausgefordert und erprobt, dass da gar kein Raum für den Rausch der Verliebtheit blieb. Es entstand eine intensive Bindung und Vertrautheit, aus der zunächst Zuneigung und mittlerweile Liebe erwuchs.
Spannenderweise spüre ich jetzt manchmal ein ganz leichtes aufflammen von Verliebtheit, die dieser Liebe zu entspringen scheint, aber ohne den Rausch und ohne das zurückdrängen von allem anderen.
Das ist ein sehr spannender Prozess wie ich finde und ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt 😁😎
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Verliebtheit ergibt sich hormonell. Ja, das klingt wenig romantisch, soll den Zustand aber nicht schmälern.
Es ist eine Phase der hormonellen Euphorie, gerade wenn die Verliebtheit erwidert wird.
Man ist aufgedreht, trägt die "rosarote Brille", sieht vor allem die positiven Seiten am Partner.

Ich dachte jüngst, dass ich mit meiner jetzigen Partnerin diese Phase übersprungen hätte, weil diese "rosarote Brille"-Phase bei uns nicht vorkam. Wir hatten kein klassisches "Verliebt sein" und gingen gleich in die Liebe über.

Dann habe ich überdacht was "verliebt sein" auch sein kann und was wir hatten:
Die Freude am kennenlernen.
Die Neugier auf die andere Person.
Dabei aber eben keine Reflexionslosigkeit, sondern das genaue Gegenteil. Wir haben uns sehr viel miteinander, mit unseren Vergangenheiten, mit Erfahrungen, mit Sorgen und Bindungsgefühlen auseinandergesetzt. Wir hatten Konflikte, haben diese aufgearbeitet, geschaut wo die her kamen, haben uns eingeruckelt. Dabei haben wir Zeit miteinander verbracht, gemeinsame Ruhe genommen, waren gemeinsam unterwegs, hatten einen ersten Clubabend zusammen und haben gemeinsame Freunde gegenseitig kennengelernt.

Es war keine klassische Phase der Verliebtheit, sondern etwas, das zu uns passte und anders gar nicht geklappt hatte:
Als verkopfte Menschen wollten wir uns sehen, wollten Zeit miteinander verbringen, aber vor allem schauen ob es "matched", während klassisch verliebte Paare daran gar keinen Zweifel haben, da sie einfach "machen" und erst dann schauen, ob es wirklich langfristig klappt, wenn diese Hormone heruntergekühlt sind.

Eine Kennenlernphase, die in ihrer Art quasi die Einstiegsphase war, hatten wir, nur war dies keine klassische "Verliebtheit", sondern etwas sehr eigenes, dynamisches und für uns passendes.

(Und jetzt hat sie zeitlich mit mir gepostet.... :D)
*******agen Frau
390 Beiträge
Verliebtheit und hormonelle Euphorie finde ich eine treffende Assoziation

In meiner aktuellen Ankerbeziehung wurde diese Euphorie auch irgendwie umgangen und (zumindest was mein Empfinden angeht) wir starteten direkt mit Liebe
Nahezu sofortige Verbundenheit und ein Gefühl von Angekommensein
*****izu Frau
410 Beiträge
Ich habe schon geliebt ohne vorher verliebt gewesen zu sein. Das hat sich bei mir aus Freundschaften heraus entwickelt.

Verliebt sein empfinde ich für mich gar nicht mehr als sinnvollen Indikator für das aufbauen einer Beziehung. Klar es ist toll, spannend, aufwühlend und schön aber es ist auch oft irrational.. übersieht Red flags, übersieht Probleme die kommen können und aus purer Verliebtheit zu handeln kann zu Beziehungsarbeit führen bevor wirklich eine Beziehung als solche wirklich etabliert war. Verliebtheit kommt oft mit vielen Hoffnungen, Wünschen und teilweise auch Anforderungsdenken einher, die in einer so frühen Phase einer Beziehung noch gar nicht realistisch sind.

Persönlich habe ich erlebt, dass Beziehungen die langsam und ggf. Auch ohne dieses brennende verliebt sein anfangen, am Ende tiefer gehen können. Wichtig ist für mich da nicht zu früh ein Beziehungslabel drauf zu kleben, bevor ich mir nicht wirklich sicher bin, dass ich mir das längerfristig mit diesem Menschen vorstellen kann.

Ich habe erlebt, dass es problematisch wurde wenn eine Seite viele Gefühle entwickelt hatte, die andere Seite aber nicht. Das hat in beiden Positionen zu viel verletzten Gefühlen, viel Beziehungsarbeit, viel Stress geführt.. das waren meist Beziehungen bei denen eine Seite stark verliebt war, die andere aber nicht. Da gab's auch kaum Raum bzw. Zeit für Entwicklung von Gefühlen weil bei der einen Seite waren sie ja jetzt! da und das Bedürfnis groß, dass die andere Seite ebenso empfindet.

Körperliche Anziehung kann sicher entstehen. Liebe ist da ein anderes Blatt. Ich habe aus tiefer Verbundenheit und vertrauen bei zwei meiner ExPartner für mich festgestellt, dass das für mich eine sehr starke Art von Liebe waren. Diese haben sich bei beiden sehr unterschiedlich angefühlt, brauchten lange im Aufbau aber waren in ihrer Intensität und Beständigkeit weit fundierter als das schnelle verliebt sein. Diese Gefühle sind auch für mich dann die Indikatoren dafür, dass die Beziehung zu diesem Menschen etwas ist, was für mich funktioniert.

Grundvoraussetzung ist für mich, dass ich den Menschen interessant finde, mit den Informationen die ich von diesem habe mir grundsätzlich mehr vorstellen kann, es menschlich passt und wir ähnlich ticken. Dann kann man sich auch ohne verliebt sein annähern und schauen ob sich was entwickelt. Ganz aufgeklärt, unaufgeregt aber auch nicht unromantisch.
*********lebee Mann
1.600 Beiträge
Kenn‘ ich . . .
@ Ist es für euch bisher immer so gewesen, dass sich eine Beziehung aus Verliebtheit entwickelt hat?
Keineswegs

@ Oder kennt ihr auch, dass ihr jemanden liebt oder geliebt habt, aber nie vorher (oder auch zwischendurch) mal verliebt in die Person ward?
Kennich . . .

@ Und haltet ihr es für wichtig oder zwingend, dass eine glückliche Beziehung auf anfänglicher Verliebtheit basiert?
Keineswegs.

@ Bedeutet es automatisch, wenn man nicht verliebt ist, dass dann die Chemie nicht zu hundert Prozent passt und ggf. auch eine gute Beziehung mit der Person eher unwahrscheinlich wird?
An der Sache mit der Chemie is‘ wohl was dran, weil die ja auch Partner zusammenbringt zur Zeugung des optimalen (Chemie/Gene) Nachwuchses, auch wenn sich die Partner dann trennen.

@ Denkt ihr in dem Zusammenhang, dass die körperliche Anziehung sich aufgrund der sich entwickelnden Liebe noch ergeben kann, auch wenn sie anfangs - durch die fehlende Verliebtheit - nicht so stark war?
Ja.
****ne3 Frau
26 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure Beiträge! Ich finde, es deckt sich durchaus auch mit meinen weiteren Erfahrungen. Trotzdem hab ich mich schon gefragt, ob denn dann nicht etwas fehlt, wenn man liebt ohne verliebt gewesen zu sein. Das klingt aber bei den meisten nicht danach, danke fürs Teilen! Und da verschwimmen die Grenzen zwischen Liebe und Freundschaft defintiv.

Über das Hormonchaos in der NRE-Zeit bin ich mir im Klaren. Genauso, dass es kein Garant dafür ist, ob man anschließend eine erfüllte Beziehung führen wird. Ich denke allerdings @ Smartkoenig, dass es umgekehrt auch nicht bedeutet, dass alles, was aus Verliebtheit hervorgeht, nichts Gutes ergeben kann und grundsätzlich zu vermeiden sein sollte - falls sowas überhaupt möglich ist.
******a7x Frau
20 Beiträge
Gerade seit ich mich mit Polyamorie auseinander setze merke ich, dass Verliebtheit und Liebe für verschiedene Menschen unabhängig voneinander existieren können.
Verliebtheit ist für mich ein "Crush", hormonelles Durcheinander, Schmetterlinge im Bauch... der Klassiker: ein Blick erhaschen und alles um eine herum Vergessen. Das kann mit allerlei Menschen passieren: auf eine Party, in der Bahn, mit Arbeitskolleg*innen, usw.
Darauf sollte die Abwägung folgen, ob eine daraufhin ein Kennenlernen mit romantischen Absicht verfolgen will oder nicht.
Liebe dagegen entsteht nach einer Kennenlernphase, die seinerseits mit oder ohne Verliebtheit stattfand.
D.h. A kann B lieben und eine Beziehung etablieren, sich irgendwann in C vergucken/verlieben, und unter Berücksichtigung seiner bestehenden Beziehung dieser Verliebtheit nachgehen (oder nicht). B wiederum könnte sich "beiseite geschoben" fühlen, denn bei Verliebtheit ist es oft wie mit einem neuen Spielzeug, die neue Beziehung zieht viel Aufmerksamkeit und Zeit.
****on Mann
16.237 Beiträge
Verliebtheit ist meine Phase der Projektion... ich projiziere Idealvorstellungen auf die betreffende Person und bin entsprechend begeistert von ihr. Das selbst ist keine Liebe, sondern Vernarrtheit.

Verliebtheit kann eine Art Schuhanzieher für Beziehung oder Liebe sein, ist aber nicht unbedingt hilfreich, wenn die Projektionen zu fern der Realität sind.

Liebe aus Verliebtheit ist für mich nicht häufiger oder besser als Liebe aus Freundschaft. Ich habe beides öfter erlebt.
***3n Frau
1.980 Beiträge
Ihr dürft meinen Ansatzpunkt dazu gerne als esoterisch einstufen:

Ich glaube an Seelenverwandtschaft und dass die Liebe (samt Verliebtheit am Anfang) eine ganz andere Größenordnung ist, da eine unbeschreibliche Vertrautheit von Anfang an gegeben ist.
In dieser Beziehung wird heiß gegessen (Verliebtheit, Leidenschaft, Freundschaft und Liebe gleichermaßen) und andere Beziehungen erscheinen mir danach nur noch als Aufgewärmt.

Zerreißt mich nicht. Lasst es ggf. einfach so stehen. Danke.

LG und frohe Weihnachten euch allen,
Q
****ne3 Frau
26 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ***3n:
Ihr dürft meinen Ansatzpunkt dazu gerne als esoterisch einstufen:

Ich glaube an Seelenverwandtschaft und dass die Liebe (samt Verliebtheit am Anfang) eine ganz andere Größenordnung ist, da eine unbeschreibliche Vertrautheit von Anfang an gegeben ist.
In dieser Beziehung wird heiß gegessen (Verliebtheit, Leidenschaft, Freundschaft und Liebe gleichermaßen) und andere Beziehungen erscheinen mir danach nur noch als Aufgewärmt.

Zerreißt mich nicht. Lasst es ggf. einfach so stehen. Danke.

LG und frohe Weihnachten euch allen,
Q

Ich finde, da gibt's überhaupt nichts zu zerreißen - das sind deine Gefühle und Erfahrungen zu den Thema und ich danke dir fürs Teilen!
*******ben Mann
3.383 Beiträge
Meine Erfahrungen (auch aus der Begleitarbeit):
Der Hormonrausch der Verliebtheit kann einem die Energie (und Mut) geben sich auf neue Menschen/Dinge/Wege/Sexualität einzulassen, den Kopf/Verstand mal hinten anzustellen. Eine starke Motivationskraft aktive zu werden.
Leider macht er aber auch potentiell blind bzw. neigt dazu auf den Anderen alles Mögliche zu produzieren. Ebenso vielleicht etwas unvorsichtig zu sein oder sinnvolle Grundsätze (wie z.B. Safer-Sex) dann doch etwas zu vernachlässigen. Oder heftigste Eifersuchtsanfälle oder Zweifel zu bekommen, wenn die Gegenresonanz nicht so stark wie erwünscht.
Manchmal eine schnelle Möglichkeit für Kinderseelen, sich da zu inkarnieren.
Öfters bemerkten die Menschen, wenn er dann abklingt, dass das Gegenüber doch nicht passt für eine langfristige Beziehung.

Gelegentlich bei manchen Menschen auch öfters, geht es da aber auch eher um das innere Kind; welches hier einen Mama- oder Papaersatz erhofft.


Die Anziehungskraft zu einem Menschen bzw. das Bedürfnis einen Menschen näher kennen lernen zu wollen, ist aber für mich davon völlig unabhängig.
******ore Frau
4.634 Beiträge
Der Hormonrausch der Verliebtheit ist aus meiner Sicht nur dazu da, um Menschen zusammen zu bringen, die genetisch gut zusammen passen, um Kinder zu zeugen.

Wenn das dann vorbei ist, (meist nach 6-12 Monaten) die Hormone ihre Pflicht erfüllt haben, kann häufig etwas übrig , was sich wie zähes Kaugummi anfühlt und oft zur Trennung führt.
Verliebtheit ist wunderschön, mit dem Bewusstsein, wozu es eigentlich da ist, kann man das Gefühl von seinem Zweck entkoppeln und mit dem anderen in Liebe leben und das Verliebsein immer wieder in kleineren Situationen empfinden.
******a7x Frau
20 Beiträge
Das klingt für mich schlüssig. Als
reifere Frau ohne (weiteren) Kinderwunsch und (manchmal fürchtbaren) Kopfmensch steht für mich zunächst der Genuss im Vordergrund.
Hormonrausch, sexuelle Kompatibilität erforschen, bei Zuneigungsgesten dahinschmelzen...
Mein Kopf ist aber nicht aus. Gibt acht auf red flags, wägt ab, bewertet Informationen: welche Art von Beziehung ist mit diesem Mensch sinnvoll? Spielgefährte? Für ab und an? Oder alltagstauglich? Tut mir das mittelfristig gut?
***al Mann
75 Beiträge
Verlieben tue ich mich spontan und schnell. Noch nie ist was draus geworden. Mittlerweile weiss ich das, genieße die Verliebtheit aber achte ganz genau darauf, dass ich die Menschen, zu denen eine tiefe Verbundenheit besteht, nicht verletze und immer noch da sind, wenn der Spuk vorbei ist.

In diese besonderen Menschen war ich nie verliebt. Da ist die Liebe langsam gewachsen
*******dDay Frau
4.804 Beiträge
Verliebtheit ist für mich NRE, die rosarote Brille, die einen alle red flags übersehen oder ignorieren lässt.

Mit der sexuellen Anziehung hat das für mich nichts zu tun. Die kann unabhängig von dieser hormonellen Verwirrtheit da sein oder auch nicht.

Und, ja, ich kann Menschen lieben, ohne je in sie verliebt gewesen zu sein. Das sind dann Menschen, die zu engen Freund:innen werden.

Beziehungsbeginn ist für mich immer mit einem mehr oder weniger starken Verliebtheitsgefühl verbunden. Das ist aber nicht Voraussetzung für eine Beziehung, sondern es stellt sich bei mir automatisch während der Beziehungsbildung ein. Ich glaube aber, je weniger stark das die Verliebtheitsverwirrung, desto tragfähiger die Beziehung.
****ne3 Frau
26 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******dDay:
Verliebtheit ist für mich NRE, die rosarote Brille, die einen alle red flags übersehen oder ignorieren lässt.

Mit der sexuellen Anziehung hat das für mich nichts zu tun. Die kann unabhängig von dieser hormonellen Verwirrtheit da sein oder auch nicht.

Und, ja, ich kann Menschen lieben, ohne je in sie verliebt gewesen zu sein. Das sind dann Menschen, die zu engen Freund:innen werden.

Beziehungsbeginn ist für mich immer mit einem mehr oder weniger starken Verliebtheitsgefühl verbunden. Das ist aber nicht Voraussetzung für eine Beziehung, sondern es stellt sich bei mir automatisch während der Beziehungsbildung ein. Ich glaube aber, je weniger stark das die Verliebtheitsverwirrung, desto tragfähiger die Beziehung.

Ich muss kurz mal nachhaken: Basiert sexuelle Anziehung nicht auf Chemie/Hormonen und ist genau das (gepaart mit der Begeisterung für den Rest des Menschen als nur seinen Körper 😉) nicht dann der NRE-Zustand?

@ all: tatsächlich geht es mir gar nicht so, dass ich mich schnell oder häufig verliebe und somit dieses intensive Hoch erlebe, dafür kann ich aber schneller Menschen unaufgeregt in mein Herz schließen und lieben. Vielleicht daher auch meine Assoziation, dass es dann aber wirklich was Besonderes sein muss... Interessant, dass einige von euch das genau umgekehrt erleben.
*******dDay Frau
4.804 Beiträge
Zitat von ****ne3:
...

Ich muss kurz mal nachhaken: Basiert sexuelle Anziehung nicht auf Chemie/Hormonen und ist genau das (gepaart mit der Begeisterung für den Rest des Menschen als nur seinen Körper 😉) nicht dann der NRE-Zustand?...

Der NRE-Zustand muss (für mich) nicht zwingend mit sexueller Anziehung verknüpft sein. NRE-Begeisterung kann ich (als reine Hete) auch bei neuen Freundinnen erleben.

Kommen Begeisterung für den Menschen und sexuelle Anziehung zusammen, ist die NRE natürlich stärker.

Wenn Du das in Deiner Frage oben so hart verknüpfst, denkst Du, asexuelle Menschen können gar keine NRE erleben?

Und, wenn Du denkst, sie können es, warum erscheint es Dir bei nicht Asexuellen so unmöglich?
*******dDay Frau
4.804 Beiträge
Vielleicht war aber auch nur das hier von mir unscharf formuliert.

"Mit der sexuellen Anziehung hat das für mich nichts zu tun. Die kann unabhängig von dieser hormonellen Verwirrtheit da sein oder auch nicht."

Natürlich verstärkt die sexuelle Anziehung gegebenenfalls die NRE.
****ne3 Frau
26 Beiträge
Themenersteller 
Nein, ich wollte niemandem die NRE absprechen 😊

Ich hatte nur gedacht, Chemie/Hormone ist/sind bei beidem im Spiel (sexueller Anziehungskraft + NRE) und kann es außerdem persönlich nicht leicht nachvollziehen, wenn relativ viele Menschen Verliebtheit als absolut unrationalen Zombiezustand beschreiben, auf dessen Grundlage man besser nichts entscheiden sollte. Es macht logisch für mich Sinn, aber scheinbar erlebe ich das dann nicht so krass. Oder habe noch nie 😊
*******dDay Frau
4.804 Beiträge
Aber ich habe doch zweimal betont, dass ich NRE als Spektrum sehe und eben NICHT als absolut irrationalen Zombiezustand!?

Und, ja, Chemie/Hormone sind bei beidem im Spiel. Auch dem habe ich nirgends widersprochen.
****on Mann
16.237 Beiträge
Zitat von *******dDay:
Der NRE-Zustand muss (für mich) nicht zwingend mit sexueller Anziehung verknüpft sein.

Das geht mir auch so. Verliebtheit habe ich wiederholt auch ohne jede sexuelle Anziehung empfunden. Aber auch mit, es ist von Fall zu Fall verschieden.
******ngr Mann
3.911 Beiträge
NRE kam bei mir auch schon vor, weil es menschlich einfach passte, man ob der gemeinsamen Tätigkeiten und der Person, jenseits des körperlichen, "euphorisch" war.
Es war bei mir also durchaus schon ein spontanes "brennen" für die Person, die mit Energie einherging, ohne dass irgendetwas körperliches im Fokus lag.

Das bemerke ich jetzt gerade auch (obwohl da körperliches absolut dazu gehört).
Dabei, wie oben schon beschrieben, nicht die blinde Euphorie einer Verliebtheitsphase, aber durchaus Energie, die alleine durch die Anwesenheit der Person in meinem Leben erzeugt wird. "Anwesenheit" meint dabei alle Aspekte, vor allem die langen Austauschphasen (gestern mal eben 5 Stunden einfach nur sehr intensiven Deep-Talk), aber auch das Ganzheitlichkeitgefühl, welches ich mit ihr verspüre und das mit sehr großer Gewissheit nicht nur NRE ist, sondern anhalten wird, weil wir über sehr viele sehr intensive psychologische, philosophische, sexuelle, faktisch alle Themen, die man sich vorstellen kann, auf einem Level miteinander kommunizieren, das ich in meinem Leben so vollständig und allumfassend mit einer Person noch nicht hatte, bei gleichzeitiger Passgenauigkeit im sexuellen Bereich inklusive umfänglicher Akzeptanz von Unterschieden, auch wenn wir die manchmal herausarbeiten müssen.
*********asmus Mann
2.215 Beiträge
Sich verlieben ist eine neue Momentaufnahme die sich sehr positiv auf den eigenen Organismus auswirkt, was aber nicht dem Gegenüber sich auch so auswirken muss...,aber kann..., also auch einseitig stattfinden kann.

Übrigens geht es da nicht nur um Lebewesen, sondern kann alles sein... .

Allerdings entsteht daraus Liebe als Dauergefühl und kann stetig wachsen, aber auch wieder zerfallen... .
Der Zerfall oder auch die Zerstörung ist um so schmerzhafter je stärker und länger das Verliebtsein angedauert und sich entwickelt hat...und als Gegenspieler in der Geschwindigkeit bis hin zum Überraschungs-Drama sich enttäuschend darstellt.
Das Drama ist dann meist um so größer je größer die Enttäuschung ist..., was wiederum auch nur einseitig stattfinden kann.

Darum ist es auch möglich, dass eine neue Liebe über ständig wachsendes neues Verliebtsein eine alte große Liebe langsam auflöst.

Bei mir findet das gerade doppelt statt...
indem der Döner meine heißgeliebte Currywurst mit Pommes langsam überholt...
Und verraten hat mir das der Appetit...

Und meine Frau seit Jahren sich anderweitig verliebt hat und wir seit Montag nun geschieden sind... .
Verraten hat es mir ihr ständig wachsendes liebloses Verhalten und die planhafte finanzielle Absicherung...

Verlieben ist zwar schöner wie Liebe..., kann aber auch als Mittel zum Zweck für Vorteilsannahmen be- und ausgenutzt werden.
Als JVA-Beamter habe ich dazu mal die Akten eines verurteilten Heiratschwindler's gelesen und eines Auftragsmordes einer Frau... .
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