„Gelten beide Säulen unabdingbar für euch?
Für mich ist
Transparenz eine tragende Säule.
Die zweite wichtige ist für mich
Verbindlichkeit.
„Was versteht Ihr ganz persönlich darunter?
Ich beziehe mich hier ausschliesslich auf das Einvernehmen.
Einvernehmen heisst für mich, dass beteiligte Mensche einverstanden sind. Beteiligt heisst für mich "direkt beteiligt".
Ich treffe meine Entscheidungen aus mir. Meine Hobbies sind meine Hobbies, meine Wohnsituation ist meine Wohnsituation, mein Job ist mein Job, meine Freunde sind meine Freunde, ... ... ...
Das ist dann sehr verflochten, und hat mehrere Ebenen, die ineinander greifen.
Ich versuche hier ein paar Beispiele zu nennen:
Mit wem ich Sex haben will, entscheide ich alleine,
ob Körperlichkeit stattfindet, und in welcher Form, entscheiden ausschliesslich die direkt beteiligten Personen,
das Thema Safer Sex, also welche Regeln dazu gelten, habe ich mit meinen langjährigen Verbindungen besprochen und ausgehandelt. Diese sind gültig, bis eine Person aus diesem Kreis das Bedürfnis hat, diese Regeln neu zu verhandeln.
Wo ich welchen Job mache, entscheide ich für mich,
ich muss allerdings davon meine Auslagen, also z.B. meine Miete bezahlen können, weil das eine direkte Folge für die Menschen hat, mit denen ich zusammenlebe,
sie haben aber keinen Einfluss auf die Wahl meines Arbeitgebers.
Wo ich meinen Urlaub verbringe, teile ich meinem Umfeld in der Regel einfach mit, da ich bevorzugt alleine reise,
allerdings brauche ich das Einvernehmen, der Menschen, die ich besuche, ob die mich bei sich haben wollen, ob ich ihr Gästezimmer belagern kann.
... ... ...
Vielleicht alles etwas kryptisch, ich hoffe, trotzdem verständlich.
Vielleicht bin ich auch nicht Poly, sondern eher Anarchistisch.
Ich bin grosser Fan von Sein-Lassen, Los-Lassen, Frei-Lassen, das heisst, ich trage die Freiheiten der Menschen in meinem Leben mit, und unterstütze sie, wenn sie mich darum bitten, ich mische mich aber nicht ungefragt in Entscheidungen ein. Ich empfinde ungefragte Meinungen als übergriffig.