Für mich und meine Erfahrungen mit Mono und Polykonstellationen stimme ich inhaltlich dem Eingangspost zu und sehe einige Überlegungen warum es (bei mir) so ist.
Die großen Gefahren an monogamen Beziehungen sind Abnutzung, Verlust an echter Aufmerksamkeit, Neugier und Interesse (durch die Gewohnheit) und Alltag und Routine. Ich sehe generell eine erhebliche Gefahr, dass dadurch dann auch die Eigenmotivation beidseitig sinkt. Das verbissen festhalten an der monogamen Beziehung, führt zu weniger Entspanntheit und Natürlichkeit und Beziehungsarbeit endet dann oft in einem pflichtbewussten, verzweifelten Kampf Verlorenes wieder zu bekommen.
Hingegen ist eine Polykonstellation wesentlich dynamischer und man schleppt nicht tote Beziehungen über die Zeit mit sich, weil man alternativlos sich glaubt.
So unpassend die Formulierung klingen mag aber an der Richtigkeit habe ich keinen Zweifel: "Konkurrenz motiviert und belebt den Alltag"
Bei Poly müssen die meisten, die monogam sozialisiert worden sind (wie ich selbst), erst einmal ein paar Dinge lernen und begreifen, nicht nur mit Hirn, sondern vor allem Herz:
• "Gönnen können" und ohne Eifersucht leben können, obwohl da mal eifersüchtige Anlagen waren.
• Liebe ist etwas selbstloses
• Beliebigkeit nicht mit Poly verwechseln
• mMn ist echte Poly immer beidseitig, dazu gehört auch das beide ca ähnliche Chancen haben auf entsprechende Partner (cockold kann ich zwar in Ansätzen nachvollziehen, kommt für mich aber nicht in Frage bzw nicht als "old")
Das wird leichter durch Erfahrungen und eine Angst/Unsicherheit des Unbekannten wird durch eigene Erfahrungen meist aufgelöst oder zumindest relativiert.
Auch denke ich dass viele auch lernen müssen eine tiefe Leidenschaft außerhalb der gesicherten monogamen Verhältnisse zu empfinden. So lange man das nicht kann bleibt es dann doch eher ein meinetwegen abenteuerliches Herumgevögel.