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Immer bereit für neue Liebe bei Trennung?

*****l85 Frau
197 Beiträge
Themenersteller 
Immer bereit für neue Liebe bei Trennung?
Ich hoffe ich kann mein Frage verständlich genug stellen.
Ich war über mich selbst erschrocken und verwundert da ich frisch nach Trennung, trotz Trauer sehr schnell im Kopf wieder bereit war mich in die Datingwelt zu stürzen.

Erst dachte ich es wäre eine Art der Verarbeitung/Ablenkung aber das kommt auch nicht hin.

Kann es sein das wir Poly fähigen Menschen aufrund der Tatsache mehrere Menschen echt lieben zu können auch differenzieren zwischen "ein Teil des Herzens ist zwar gebrochen, aber der andere Teil ist bereit für neue Liebe"?

Ich bin ja auch noch mit meiner Partnerin zusammen (seit 20j) und wäre mein Herz komplett gebrochen, müsste sich das da ja auch bemerkbar machen.

Info zur Trennung:
8 Monate waren wir eine Triade, nur leider zeigte er sein wahres Gesicht erst später.
Was mir geholfen hat ist mein Interesse an Psychologie und das ich sehr reflektiert bin.
Er hat eine gefährliche Form von Narzissmus die man ganz schwer erkennen kann:
Vulnerabler Narzissmus.
Das ändert aber nichts daran das ich verletzt, traurig und einfach fertig bin.
Dennoch merke ich halt das ich mich direkt wieder öffnen kann, was ich aber aus Selbstschuz erstmal nur auf online beschränke ohne Treffen.

Also ich glaube das Menschen in Monogamie definitiv länger brauchen um wieder bereit für neue Liebe zu sein.
(Natürlich ist da auch jeder Mensch noch individuell anders).

lg

Rachel
*****eur Mann
119 Beiträge
Ich habe eine vergangene intensive Liebe, die unschön beendet werden musste, verarbeitet... das mit meiner Frau zusammen... das ging dann in eine neue Beziehung zu dritt über... alles inklusive... Lust, Liebe, "Gruppenteraphie" ...bis heute
Verrückt oder... ??? *alarm*
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Für eine neue Liebe bin ich immer bereit. Auch ohne Trennung.
********itch Paar
233 Beiträge
Hallo liebe Rachel85,

Ich denke, zu einem gewissen Anteil kann das durchaus sein - aber auch hier sind nicht alle Polys gleich.
Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass du durch die gemeinsame Verarbeitung der Trennung und die emotionale Sicherheit, die deine Partnerin dir gibt, schneller bereit für eine neue Öffnung deines Herzens bist.
Solange du dich mit dem Tempo wohl fühlst (und auch deine Partnerin es nicht als überstürzt wahrnimmt) ist es doch schön, sein Herz für neue Menschen zu öffnen und der Liebe eine Chance zu geben, so sie denn vor der Tür steht.

Es grüßt die Hexe
*****l85 Frau
197 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******icht:
Für eine neue Liebe bin ich immer bereit. Auch ohne Trennung.

Ja das wäre ich auch aber hier geht es auch um den Herzschmerz und ob man sich dann direkt wieder öffnen kann.
Ich finde es ist ein Unterschied mit einem gebrochenen Herzen zu daten.

Zumal mein Beziehungsmodell eine Triade ist.
Ich weiß ich könnte noch mehr Menschen lieben, aber ich hätte Sorge dem zeitlich nicht gerecht zu werden.
Eine Triade ist perfekt für mich und nun ist da ein Teil weggebrochen.
*****eur Mann
119 Beiträge
Zu daten mit gebrochenen Herzen ist in der Tat nicht ratsam...
Allerdings entsteht eine Begegnung unverhofft und mit vielen Gleichsinn und Zeit ist es einfach passiert... wenn es passiert... solche Tiefen verbinden und fühlen sich immer gut an...
*********Limit Mann
317 Beiträge
These 1:
Polyamore Menschen richten ihr Handeln weniger an Moral und Erwartungen der Gesellschaft/des Umfelds aus. In einem monogam geprägten Umfeld wird es möglicherweise negativ bewertet, wenn jemand kurz nach einer Trennung schon wieder datet.

These 2:
Manche Psychologen (auch ich) sehen einen Zusammenhang zwischen Polyamorie und vermeidenem Bindungstyp. Diesem fällt leicht, einen Partner loszulassen, ihm alles Gute zu wünschen, und sich einem neuen zuzuwenden. Wohingegen ängstlich gebundene Menschen viel länger trauern.

These 3:
Wenn jemand polyamor lebt, weil er es unterbewusst "braucht", sein Lieben und Geliebtwerden auf mehrere Menschen zu verteilen, dann ist es völlig nachvollziehbar, die durch eine Trennung entstandene Lücke in seinem "Sicherheitsnetz" bald wieder mit einem neuen Partner zu schließen.
******ore Frau
4.633 Beiträge
Vertrau in dein Gefühl, Du spürst es eher, als Dein Kopf es durchdacht hat.
*******ben Mann
3.381 Beiträge
Naja die Frage ist ja, was du in der Datingwelt aktuell suchst?
Welche deiner Bedürfnisse (weiteren Partner, Triade wieder "voll bekommen", Lücke ausfüllen, Hautkontake, "Frischfleisch", sexuelle Abenteuer, andere Menschen intensiver kennenlernen, Papa/Mama finden, schauen ob ich noch atraktive bin, Wundheilung, ...) du hoffst dir dort erfüllen zu können. Also was ist deine Antriebsenergie in die Datingwelt zu gehen?
******ore Frau
4.633 Beiträge
Vermeiden und Brauchen finde ich wertend und für mich wird es dem polyamoren Gefühl nicht gerecht.
Ich sehe es eher Richtung Selbstfürsorge, Selbstverantwortung und Autonomie.
Ich finde in Polykülen weniger coabhängige Beziehungen.
****sS Mann
1.159 Beiträge
Interessantes Thema. Ich befinde mich in einer nun ja etwas ähnlichen Situation.

Ich bin verheiratet und habe / hatte eine Freundin. Noch ist das bisher nicht so ganz raus. Sie ist eher monogam veranlagt und das mit mir bzw. ist eher so passiert. Von ihrer Seite immer mit der Ansage, dass, wenn da was anderes für sie aufkommt, die Beziehung von uns dann nur noch eine Freundschaft sein könne. Das war alles okay, jedoch es ist jetzt eventuell so weit und der Beziehungspart zwischen uns ist sozusagen ausgesetzt.

Das als kleiner Hintergrund von mir ist sicher ein anderer Schnack wie die Trennung von einem Narzissten.

Back to topic...

Ich leide da, da meine Gefühle ja da nicht weg sind. Allerdings erlebe ich eben auch ein Wechselbad der Gefühle. Das Freuen für sie, dass sie da vielleicht jemanden findet, der für sie toll ist und passt. Die Trauer um den Verlust der Beziehung. Aber eben auch das Gefühl von "Freiheit" jetzt auch wieder offener für weiteres zu sein.

Es ist eine interessante Erfahrung und ich denke, man muss sich darauf einlassen und wächst daran. Es ist sicherlich von außen betrachtet leichter und man ist schneller für etwas Neues bereit. Aber wahrscheinlich sind die Gefühle in der Zwischenzeit etwas intensiver bzw. vielschichtiger.
Ich denke einfach, dass es Menschen gibt die so viel Liebe zu geben haben...dass sie zu jeder Zeit sich auch immer wieder verlieben können.
******y22 Paar
363 Beiträge
@****sS
Es ist (nach eigener Erfahrung und auch nach dem, was ich bisher gelesen habe) sehr ungünstig, als Poly mit Monos in Beziehung zu gehen. Da leidet der Mono-Partner zwangsläufig, weil das, was dieser lebt, zwangsläufig seinen Werten entgegensteht.

Das beste, das du tun kannst, ist sie loszulassen.
Das, was von dir aus als Beziehung wahrgenommen wurde, war von ihr nie mehr als F+ (wenn sie wirklich so monoamor tickt, wie du schreibst).
******rin Frau
1.776 Beiträge
Ich habe diese Erfahrung so noch nicht gemacht, kann mir aber vorstellen, dass es genau so ist wie von @*****l85 beschrieben.

In einer monogamen Beziehung zentriert sich das gesamte Lebensglück auf diesen einen Partner. Mit der Trennung bricht dann die komplette Welt zusammen und man fällt in ein tiefes Loch, aus dem man sich erst sehr mühsam wieder rausarbeiten muss (diesen Teil kenne ich zur Genüge 🙄).

Wenn man dagegen noch einen oder mehrere Partner hat, bricht eben nur eine Teilwelt zusammen. Das Herz schmerzt natürlich trotzdem aber dem Leben wird nicht das komplette Fundament entzogen (finanzielle Existenzen etc.). Außerdem muss man da nicht allein durch sondern hat noch einen liebenden Partner, der einem idealerweise beisteht und hilft. Man wird auch immer noch geliebt und verliert nicht den kompletten Selbstwert. Im Rahmen dieser Geborgenheit ist es dann sicher leichter, einen Verlust zu verarbeiten und die nötige Kraft und den Mut zu finden, sich wieder auf etwas neues einzulassen.

Für mich ist das einer der Hauptgründe, mich für Polyamorie zu interessieren:
Mich nicht zu sehr auf einen einzelnen Menschen zu fokussieren, nicht immer wieder allein im Leben dazustehen, ein soziales Netzwerk zu haben.
*****na3 Frau
3.307 Beiträge
Ich stelle mir die Frage, ob das Wiederaufleben der Lust und Beziehungsbereitschaft nach einer Trennung so viel mit poly oder mono zu tun hat.
Ich bin poly, habe aber auch zuweilen Beziehungen mit Monos. Nach jeder Trennung fühle ich mich traurig und ausgelaugt. Ob dieser Zustand nur Tage oder viele Wochen anhält ist bei mir von vielen Faktoren abhängig, die mit Beziehungsmodell überhaupt nichts zu tun haben.
*****l85 Frau
197 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********Doggy:
Ich denke einfach, dass es Menschen gibt die so viel Liebe zu geben haben...dass sie zu jeder Zeit sich auch immer wieder verlieben können.

Vielen Dank für eure verschiedenen Sichtweisen und den regen Austausch.
Dieser Kommentar trifft es wohl sehr gut.

Eigentlich fehlt mir ja im Grunde mit meiner Partnerin nichts.
Die Erweiterung zur Triade ist als würde ein weiterer Tuschkasten mit vielen neuen Möglichkeiten von Farbnuancen dazu kommen.
Auch die Nähe, dass kuscheln zu dritt finde ich schön und zu wissen das meine Partnerin wenn ich Nachtschicht habe nicht allein schlafen muss.

Ich habe zudem ein sehr großes Herz und möchte einfach noch viel mehr geben.
**********lerin Frau
1.031 Beiträge
Ich glaube, das ist individuell sehr, sehr unterschiedlich.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Zitat von *****l85:
Ja das wäre ich auch aber hier geht es auch um den Herzschmerz und ob man sich dann direkt wieder öffnen kann.
Ich finde es ist ein Unterschied mit einem gebrochenen Herzen zu daten.

Alles was mit Schmerz zu tun hat kenne ich nur im Zusammenhang mit emotionaler Abhängigkeit (Bindung). Die Trennung von einem geliebten für mich wichtigen Menschen löst bei mir Trauer aus. Trauer ist für mich ein Bewusstseinszustand in dem ich mir selber seelisch sehr nahe bin. Diese Trauer lässt bei mir recht schnell nach.

Meine Liebe zu einem Menschen ist der Ausdruck meiner Wertschätzung und Verbundenheit. Niemals Bindung. Daher kenne ich keinen Schmerz sondern nur Trauer, wenn meine Verbundenheit zu einem geliebten Menschen endet.

Emotionale Autonomie ist für mich die Basis für Liebe, Beziehungsfähigkeit und Polyamorie.
*******ase Mann
445 Beiträge
Ich glaube andersrum wird ein Schuh draus. Wenn Du einem monogamen Menschen versuchst zu erklären, dass Du Dich zwar jetzt schon an sie/ihn binden möchtest, Du aber auch noch Deinen Liebeskummer verarbeiten musst, dann haben die sofort die Frage im Kopf, ob Du nun sie ODER immer noch Deinen Ex-Partner liebst. Und deswegen ist es eine der monogamen Konventionen, sich erst neu zu binden, wenn man "über den Ex weg ist", auch wenn man vielleicht schon früher gerne eine neue Beziehung hätte.

Wenn man aber glaubt, dass man mehrere Menschen lieben kann, dann glaubt man auch eher, dass man gleichzeitig einen neuen Menschen lieben und Liebeskummer haben kann. Deshalb brauchen polyamouröse Menschen diese Konvention nicht und das gibt dann Liebeskummernden die Freiheit, sich schneller neu zu binden.
*****na3 Frau
3.307 Beiträge
Bei Trennungen bin ich einfach deshalb traurig, weil die Zerwürfnisse oft nur aus Missverständnissen entstanden sind, die dem Zeitmangel, der allgemein hektischen Welt, geschuldet sind. Ich habe dann einfach Weltschmerz. Ich kann mit dem rasenden Tempo der heutigen Welt nicht mehr mithalten. Diese Treffen mit dem dauernden Blick auf die Uhr.
Aus diesen Gründen fällt mir polyamores Leben immer schwerer. Obwohl ich nie anders gelebt habe als polyamor.
*********lerin Frau
2.266 Beiträge
Wenn man aber glaubt, dass man mehrere Menschen lieben kann, dann glaubt man auch eher, dass man gleichzeitig einen neuen Menschen lieben und Liebeskummer haben kann.

Genau so habe ich es auch erlebt. Ich kann gleichzeitig eine beendete Beziehung verarbeiten und auch eine neue eingehen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Auch meine Fähigkeit zu vertrauen leidet zum Glück nicht, wenn ein Mensch mich enttäuscht und verletzt hat. Denn es war dieser EINE Mensch und sagt nichts über andere Menschen und Begegnungen aus.


Zitat von *****l85:
Dennoch merke ich halt das ich mich direkt wieder öffnen kann, was ich aber aus Selbstschuz erstmal nur auf online beschränke ohne Treffen.

Das wiederum liest sich für mich eher so, als wärest du noch nicht bereit für eine neue Beziehung. Was ja auch völlig in Ordnung ist.
*****ase Mann
42 Beiträge
Natürlich gibt es das Risiko dass man sich zu schnell eine Ablenkung stürzt und im Detail muss das glaube ich jeder für sich selbst bewrten. Ich glaube aber wenn man poly lebt und liebt ist man auch in seiner eigenen Differenzierung weiter.
Also man hängt nicht sein ganzes Glück in eine Abhängigkeit zu einem anderen Menschen.

Man kann traurig sein, dass etwas zu ende, geht ohne jede doch die Freude und liebe die es sonst in der Welt gibt, komplett zu übersehen.
Und ich glaube weil wir einfach uns mehr erlauben zu lieben, lieben wir auch leichter wieder.
**********silon
6.667 Beiträge
Zitat von *****l85:

Also ich glaube das Menschen in Monogamie definitiv länger brauchen um wieder bereit für neue Liebe zu sein.
(Natürlich ist da auch jeder Mensch noch individuell anders).

Nein. ich mache das nicht an der Beziehungsform fest. Für mich hat das eher etwas mit der differenzierten Natur des Menschen zu tun. Mit dem Charakter, wie er individuell gestrickt ist. Für jeden sieht da die Fürsorge für einen selbst erstmal anders aus und wird ganz verschieden gestaltet.

Manch einer möchte dann erstmal seine innere Ruhe wieder herstellen, seine eigene innere Mitte wieder finden und seine Wurzeln spüren, bevor er oder sie wieder loslegen.

Also mir jedenfalls ging das bisher immer so. In ganz unterschiedlich langen Zeitabständen, wenn sich davor mir wichtige Menschen aus meinen Orbit - wie auch immer geartet - verabschiedet haben.

Klar bin ich danach nicht der Kontakt-Eremit gewesen, ganz gewiss nicht, aber für eine gewisse Tiefe brauchte ich dann auch immer erstmal meinen Atem wieder zurück. ich merke sowas innerlich, wenns wieder okay ist.
*********eaker Frau
563 Beiträge
Ich hatte schon Trennungen und war zeitnah schon wieder bereit mich mit vollem Risiko einem anderen Menschen zu öffnen. Und ich hatte schon Phasen wo ich das Gefühl hatte mich erst einmal nicht in emotionale Abenteuer einzulassen und ich deutlich kommuniziert habe, dass ich gerade noch nicht wieder "beziehungsbereit" bin .. auch wenn es sexuell wunderbar passte. Ich glaube bei mir ist das abhängig davon weshalb und wie man sich getrennt hat...
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Ich date nach einer frischen Trennung nicht.


Und je nach dem wie die vorigen Trennungen abgelaufen sind, behalte ich mir auch vor, gar nicht zu daten.


Ich verstehe eh nicht besonders, dass man erst etwas Bestimmtes in einem anderen sieht und man denjenigen dann wieder gehen lässt, nur weil halt mehrere andere als nur positive Sachen zum Vorschein kommen.

Dann am besten gleich am Anfang alle Karten auf den Tisch und nicht mehr diese vermeintliche positive Kennenlernsache abziehen.
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