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Poly wollen/können/sein? Der Kampf mit Verstand vs. Gefühl

****ice Mann
597 Beiträge
Zitat von *******ious:
Zitat von ********n_bi:
Wenn wir definieren, was echte Polyamorie ist, würde es auch falsche Polyamorie geben. Ich tue mir damit etwas schwer. Da könnte man verstehen, so und so muss das sein. Ich denke, es gibt viele mögliche Arten von Polyamorie. Jedoch auch Vieles, was ich da definitiv nicht einordnen würde.

Hat Liebe nicht auch etwas mit gegenseitiger Unterstützung zu tun? Das Leben ist halt nicht nur Sonnenschein. Aber warum sollte ich da alleine durchgehen?

Aber der Satz "Begriff Echte Polyamorie ist toll." stammt doch von Dir...

Ich denke viele neigen manchmal zu ungeschickten Formulierungen. Im Kern denke ich, sind wir uns alle halbwegs einig. Die differenzierteren, anderen Darstellungen aller hier gehen doch in ähnliche Richtungen.
Am ehesten würde ich "echt" als Abgrenzung zu recht emotionslosen Herumgevögel verwenden aber auch das ist eine Bewertung von außen.
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*******icht Mann
3.666 Beiträge
Wir sind uns alle im Kern weder halbwegs einig, noch gehen die Darstellungen aller hier in eine ähnliche Richtung. Genau das macht den Austausch so vielschichtig und bietet damit verschiedene Sichtweisen und Impulse.
********n_bi Mann
274 Beiträge
Zitat von *******icht:
Wir sind uns alle im Kern weder halbwegs einig, noch gehen die Darstellungen aller hier in eine ähnliche Richtung. Genau das macht den Austausch so vielschichtig und bietet damit verschiedene Sichtweisen und Impulse.

Das finde ich nicht verkehrt. Auch dass der Austausch in einer angenehmen Art und Weise passiert. Bisher noch keine Beleidigungen... Respekt.

Ja, ich habe von echter Polyamorie geschrieben. Das war nicht so günstig. Es war als Abgrenzung zu anderen Beziehungsmodellen gemeint, die alle auch irgendwo ihre Berechtigung haben. Was die Sache auch nicht einfacher macht, ist dass man mit Polyamorie eine Beziehungsform bezeichnen kann oder die Einstellung einer bestimmten Person. (Eine polyamore Person könnte z.B. eine offene Beziehung führen.) Mir zeigt dies wieder, dass das Denken in Schubladen (das sind Definitionen ja) die Sache auch nicht einfacher macht. Menschen sind halt verschieden und diese Vielfalt finde ich auch sehr bereichernd.
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*******icht Mann
3.666 Beiträge
In meiner Grundhaltung geht es mir im Austausch um Sachlichkeit und Wertfreiheit. Selbst einer KI gegenüber wird sich meine Einstellung dabei nicht ändern.

Es kommt allerdings mal vor, dass ich ein Zitat aufgreife und Fragen dazu stelle, wie heute. Den konkreten Grund weshalb ich das tue, kann ich nicht genau benennen. Vermutlich halte ich das in dem Moment intuitiv für wichtig, warum auch immer.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Fakt ist, das so ein "Sicherheitsnetz" von Polyamorie völlig unabhängig ist, das kann ich mir als Monogamer und Monoamorer genauso einrichten. Die Polyamorie so in den Himmel zu heben bringt sie nicht weiter, das wirft sie eher zurück in alte Glaubensmuster.
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*******icht Mann
3.666 Beiträge
Sicherheit steht der Freiheit gegenüber. Freiheit bedeutet Unabhängigkeit. Ein Sicherheitsnetz das sich auf mehrere Menschen verteilt macht auch gleichzeitig von mehreren Menschen abhängig, was sich auf das Beziehungsgemenge und die eigene individuelle Entscheidungsfähigkeit auswirkt. Während sich das Sicherheitsnetz in einer monogamen Beziehung auf einen einzigen bezieht, bezieht sich das Netz im Polykontext auf mehrere gleichzeitig.

In Abhängigkeit zu sein bedeutet meist Kröten schlucken zu müssen, die einem nicht schmecken. Ob ich in einem Monat 10 Kröten in einer monogamen Beziehung oder einer polyamoren mit 3 Beziehungsbeteiligten schlucken muss, macht für mich keinen Unterschied. Ich für meinen Teil habe grundsätzlich ein Problem damit Kröten schlucken zu müssen, weshalb ich mich bewusst für meine Unabhängigkeit entschieden habe und deshalb gerne auf Sicherheit verzichte.
******Fox Mann
2.328 Beiträge
Zitat von *******icht:
Während sich das Sicherheitsnetz in einer monogamen Beziehung auf einen einzigen bezieht, bezieht sich das Netz im Polykontext auf mehrere gleichzeitig.
Grundsätzlich finde ich das treffend. Aber wir sprechen hier von einer inneren Freiheit die sowieso nicht die Allgemeinheit betrifft.
Es ist lange nicht Mainstream, und doch leben auch Monogam liebende Menschen ohne Kröten schlucken zu müssen in Freiheit. Sie sind genau so wenige wie in der Polyamorie. Weil letztere keinen anderen Menschen aus uns macht. Obwohl sie das Potential dazu hat.
********n_bi Mann
274 Beiträge
Ich würde nicht zustimmen, dass ein Sicherheitsnetz abhängig machen muss. Im Idealfall schätzt man in einer Beziehung die andere Person, so wie sie ist, ohne sie verändern zu wollen. Man muss also keine Kröten schlucken. Jede Person ist auf ihre Weise toll.

Wenn ich jemand helfe, dann tue ich dies nicht, weil ich muss, sondern weil ich es will. Weil es mir ein gutes Gefühl gibt. Und ich tue dies nur als Angebot. Die andere Person kann sich entscheiden, ob sie sich von mir, von jemand anderem oder überhaupt nicht helfen lassen will. Möglicherweise kommt sie auch gut alleine klar oder kann manche Dinge nur für sich alleine klären.

Ein berühmter Mann hat mal gesagt: "Wer Freiheit für Sicherheit aufgibt, hat beides nicht verdient." Für ihn schien beides durchaus parallel existieren zu können.

Ich füge noch das Originalzitat an, da es noch interessanter ist: "Those who would give up essential Liberty to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety."

Die Frage wäre dann, welche Freiheit wir als unabdingbar einschätzen.
******rin Frau
1.779 Beiträge
Zitat von *******icht:
Sicherheit steht der Freiheit gegenüber.

Dem muss ich ebenfalls widersprechen. Ich habe ein Sicherheitsnetz aus Menschen, die im Fall der Fälle für mich da sind. So ein Netz beschränkt sich im Übrigen nicht auf monogame oder polyamore Liebes-/Lebenspartner sondern Familie, Freunde, Verein, Kollegen, Nachbarn etc. gehören ebenfalls dazu. Keiner dieser Menschen schränkt mich in meiner Freiheit ein. Und meine individuelle Entscheidungsfähigkeit ist durch diese Menschen auch in keinster Weise beeinträchtigt.
*******Top Mann
1.164 Beiträge
@********rz79

Komische Parallele!
Ich war nach einer etwas unangenehmen Trennung auch Single und hatte auch vor, es erst mal zu bleiben. Uncharmant ausgedrückt: Von Frauen und Beziehungen die Schnauze voll. Dann kontaktierte mich eine Frau, die einen Tanzpartner suchte…
Leben ist, was passiert, wenn man andere Pläne macht.

Einen Kampf zwischen Verstand vs. Gefühl finde ich sinnlos. Beides gehört zu Dir. Sinnvoller finde ich, Gefühle zuzulassen, den Verstand aber nicht auszuschalten. Als „Tantra-Tante“ — lieb gemeint — müsste Dir so eine ganzheitliche Betrachtung doch vertraut sein? Im Einklang leben.

Ob Polyamorie das Richtige ist, würde ich weder als „Lebensstil“ definieren noch an einem „Misserfolg“ messen. Einen Stil kann man sich zulegen, wie man fühlt oder fühlen kann, wenn es sich ergibt, tendenziell nicht. Was mit dem einen nicht geklappt hat, kann mit anderen durchaus funktionieren. Richtig ist es, wenn und solange es für Dich „funktioniert“.

Wenn Verstand und Gefühl ambivalent sind, hast Du eine ganz andere Baustelle! Was erwartest Du vom anderen, wenn Du mit Dir selbst schon Uneins bist? Anders ausgedrückt: Das macht es dem anderen nicht gerade leichter.

Frei und unabhängig? Schön und gut. Wenn Du einen Teil Deiner Freiheiten aufgibst, dann doch nur, weil Du etwas wertvolleres dafür bekommst. Man kann in wahrer Freiheit leben und doch nicht ungebunden sein! Die Frage, die hinter dem Brett vor’m Kopf zu beantworten ist, ist die nach dem „lohnt sich das?“ Und auch: Sind Angst, Eifersucht, und Zweifel es wert? Manchmal kommt man zu dem Schluss, dass es Wichtigeres gibt als Angst. Zweifeln klettert auf den Baum der Erkenntnis. Eifersucht, wenn Du selbst frei lieben willst? Die Freiheit, die Du für Dich beanspruchst, solltest Du auch anderen zugestehen oder –realistisch– selbst kleinere Brötchen backen. Das fände ich ehrlicher.

Du kannst viel lesen. Willst Du das Gelesene leben, oder Dich? Sich Inspirationen, Impulse und Denkanstöße zu holen ist nicht verkehrt, aber Du musst für Dich selbst etwas daraus machen und Dein Leben selbst leben, keine „fremden“ Konzepte.

Dein Freiheitsbedürfnis und Deine Neugierde stehen verbindlichen Beziehungen nicht entgegen. Du hast immer die Freiheit, dich für oder gegen eine Beziehung zu entscheiden. Beides [!] hat jeweils seinen Preis. So ist das Leben. Neugierde kann man nicht nur streuen, sondern auf und mit Partnern ausleben. Auch in langjährigen Partnerschaften gibt es immer etwas zu entdecken, täglich gibt es auch da Neues. Zugegeben: Im Außen ist es einfacher; beim Partner erfordert es etwas mehr Disziplin und Anstrengung. Insbesondere, wenn man das selbst/zusammen gestaltet.

Falls Dir der Lebenswandel des Objektes Deiner Begierde nicht gefällt, dann stellt sich mir eher die Frage, ob es insgesamt passt, und nicht nur an den Stellen, auf denen derzeit Dein Fokus liegt. Es könnte ja durchaus sein, dass es keine Frage der Polyamorie oder Beziehung oder Freiheiten ist, sondern dass Ihr einfach so unterschiedlich tickt, dass es langfristig wahrscheinlich nicht passen würde. Ein Bisschen Tanzen und Sex sind nun mal nicht das „Gesamtpaket“. Da finde ich die Zweifel verständlich, sie haben nur die falsche Überschrift.
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