Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
Wenn die Sexualität nicht ausgeübt werden kann!?59
Bei mir geht es um folgendes Problem. Ich bin mit meiner Freundin…
zum Thema
Sich selbst lieben und endlich akzeptieren178
Warum fällt es mir so schwer, mich selbst zu lieben?
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Glauben und Lieben - Poly und gläubig, geht das?

****ra Frau
27 Beiträge
Liebe Kryssie,
Dein Leiden kommt mir sehr bekannt vor. Nur dass mein Ex-Mann nicht bereit war sich auf meine Veränderungen einzulassen und ich mittlerweile geschieden bin. Und frag nicht, was das für ein Kampf in mir war…
Ich suche nach wie vor nach einer Gemeinde in der ich nicht das Gefühl habe verurteilt zu werden, denn ich glaube fest, dass Jesus nicht derjenige ist der mich für meine Liebe und Sexualität verurteilt - sondern die Menschen.
Wenn du magst schreib mich privat an für einen Austausch, ich habe einige Quellen (viele davon auf insta) mit denen ich mich beschäftige und ich freue mich immer über jemanden, mit dem ich über diese Dinge reden kann.

Lobpreis geht übrigens wieder - allerdings nie ohne Tränen und viel bewusster als früher…
******e81 Frau
25 Beiträge
Themenersteller 
Ihr Lieben,
Ich bin sehr überwältigt von euren Rückmeldungen und danke euch sehr.

Noch ein paar Infos: ich bin nicht katholisch, sondern evangelisch und hab mich auch im FeG-Kontext bewegt, die ja tw fundamentalistischer als die KK sein können. Von dort kommt v.a. auch der Gedanke, dass man sich nicht nur die Rosinen rauspicken lang, sondern das Gedamtpaket nehmen muss (und die Sünde dann halt sein lassen, sonst zählt es nicht).

Mein Mann ist nicht gläubig, aber hat es nie in Frage gestellt oder mich in irgendeiner Weise eingeengt.

Und ja, in diesem Konflikt spiegeln sich meine Ängste wider, Angst vor dem Verlassen werden, vor Ablehnung, davor verurteilt zu werden.

Ich nehme mit: Jesus einfach von diesem Konflikt zu erzählen. Dürfte ja nun auch keine Überraschung für ihn sein 🙈😅 und darüber wieder ins Gebet zu kommen.

Auch werde ich mich an eine Pfarrerin wenden, die sehr liberal ist. Es wird zwar einiges an Mut kosten, aber ich denke, dass sie mich nicht verurteilen wird.

Und ich nehme eure positiven Erlebnisse und Beispiele mit @*****ona und @********chen

Und die Literaturtipps.

Ich denke inzwischen, dass es in der Beziehung zu Jesus und Gott vor allem darum geht, die Verbindung zu ihm trotz unseres sehr profanen Lebens hier nicht zu verlieren. Ihn mitzunehmen, ihn einzubinden. Und das wird bei mir wieder höchste Zeit...
****ou Paar
50 Beiträge
Es kommt auf die Exegese der Bibel an (die wortwörtliche Auslegung würde ich nicht empfehlen...aber kannst dich dazu ja mal einlesen - allein schon wegen der ganzen Übersetzungsfehler oder dass du gar nichts vom Zeitgeist jener Zeit weißt, in dem bestimmte Passagen geschrieben wurden).

Nehmen wir z.B. die Bergpredigt:
"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen"
Allein genommen klingen diese Sätze absolut. Liest man jedoch die gesamte Bergpredigt, interpretieren die Meisten sie nicht als Pflicht für Christen, sondern lediglich als Ideal, das es anzustreben gilt ("Engels-gleich" zu werden).
Es zu erreichen ist jedoch (nahezu) unmöglich.

Wenn Du außerdem im alten Testament die Ehen anschaust, siehst Du tatsächlich sehr häufig Polyamorie und das gerade bei den von Gott ausgewählten Personen/"Hauptfiguren" der Bibel:
Abraham hatte mehrere Nebenfrauen
König David hatte mehrere
Salomon hatte angeblich 1000 Nebenfrauen
...

Ich denke, der Glaube an den Gott Abrahams ist durchaus möglich ohne den über die Jahrtausende ausgehärteten Starrsinn der katholischen Kirche...

Lass Dich von einer Religion nicht in Fesseln legen (außer das ist dein Ding).
Glaube lieber das, was du glauben willst.
******ter Mann
1.388 Beiträge
Zitat von ****ou:

Glaube lieber das, was du glauben willst.

Meiner Erfahrung ist Glaube keine Frage des Willens, sondern die Frage, wo dein Weg dich hin führt.

Ins Gebet zu gehen und zu erzählen ist ja schön, aber wenn du ins Gespräch kommen willst solltest du auch offen für die Antworten sein. Und habe da lieber selbst ein offenes Ohr (oder Herz) als sie dir durch Religion vorschreiben zu lassen.

Dazu fällt mir einer meiner Lieblingswitze ein.

Eine Flut, ein Mann rettet sich auf ein Hausdach und betet Gott môge ihn retten.
Nach einiger Zeit kommt ein Boot und möchte den Mann mitnehmen.
Der jedoch entgegnet: Nein, nicht nötig Gott wird mich retten.
Etwas späer kommt ein Hubschrauber, aber wieder schickt der Mann ihn weg: Gott wird mich retten.
Letztlich ertrinkt der Mann, kommt in den Himmel und steht vor Gott. Dort fragt er: Ich habe die ganze Zeit gebetet, warum hast du mich nicht gerettet?
Da antwortet Gott: Was willst du denn, ich habe dir doch extra ein Boot und einen Hubschrauber geschickt.
***jm Paar
93 Beiträge
Gott muss uns nicht vergeben.
Weil er uns nicht verurteilt.
*******olas
7 Beiträge
Hey, mir fällt es ehrlich gesagt immer schwer, in Foren meine Meinung zu schreiben, aber dein Beitrag hat mich sehr berührt und deshalb möchte ich es versuchen.

Erstmal danke für deine große Offenheit, mit der du dein Dilemma beschreibst.

Ich bin queer, studiere Theologie und würde mich als sehr gläubig beschreiben. Als ich anfing, mich mit 17 Jahren mit poly zu beschäftigen, habe ich mich auch oft gefragt, ob das mit meinem Glauben zusammenpasst. @********chen hat von meiner wunderschönen Einsegnung schon erzählt, die mir wirklich so viel bedeutet und gezeigt hat, dass mit Glück Pfarrer*innen einen sogar ermutigen, alle Beziehungsmenschen einzuladen, solche Momente in der Kirche miteinander zu erleben. Das vielleicht als ein Lichtblick *g*


Ich hatte auch schon einige Krisen mit meiner Beziehung zu Jesus aus dem Gefühl raus, dass ich mich falsch verhalten würde. Was mir dabei immer wieder geholfen hat, ist einerseits Jesus genau das zu sagen. "ich habe das Gefühl, ich kann nicht mit dir reden, weil..." Und das hab ich immer wiederholt und oft kam dann so ein Gedanke von "ok, das erzähle ich dir jetzt auch noch..."... Andererseits habe ich mich gefragt, was ich einer guten Freundin in so einer Situation sagen würde: Jesus war Mensch und kennt alle Facetten des Menschseins - meiner Meinung nach auch Sexualität. Und genau deshalb können wir mit ihm über alles sprechen. Jesus freut sich, wenn wir ihm vertrauen und mit ihm über alles sprechen.

Es wird in der Kirche sehr schnell über Sünde gesprochen...meiner Meinung nach, ist Sünde in einer ersten Betrachtung keine Tat, sondern ein gestörtes Verhältnis zwischen dem, wie Gott uns sieht (wunderbar und geliebt) und wie wir uns sehen (nicht liebenswert oder so). Und da spricht Gott immer wieder seine Liebe über uns aus.
Und wenn Sünde eine Tat bezeichnet, dann würde ich sagen, dass poly oder Selbstbefriedigung da nicht rein fällt. Ehebruch ist etwas ganz anderes als poly. Du erzählst deinen Partnerpersonen, dass es da noch andere Menschen gibt, ihr findet für euch Grenzen und Regeln, ihr achtet aufeinander. Ehebruch wäre es in meinen Augen, heimlich zwei Menschen zu lieben und ihnen nicht die Möglichkeit zu geben, sich für oder gegen ein solches Konzept zu entscheiden.

Zur Selbstbefriedigung würde ich auch sagen, dass Gott Sexualität extra so schön geschaffen hat, dass wir uns daran erfreuen können und das dürfen wir in vollen Zügen genießen - auch mit Pornografie. Was mir den Genuss der Filme ermöglicht, ist dafür Geld zu zahlen, damit bestimmte Standards für die Darsteller*innen gewährleistet sind etc.

Ich weiß nicht, ob ich meine Gedanken klar formulieren konnte, ansonsten kannst mich auch gerne nochmal anschreiben. *zwinker* In einem nicht so öffentlichen setting kann ich mich meistens besser ausdrücken.
******ndy Paar
185 Beiträge
Bleibe neugierig…
🙏
Wenn du beginnst dich zu lieben , mit dem was du tust , das was du bist, das was du fühlst….
aufhörst dich bei jemanden oder etwas zu schämen und zu entschuldigen was du tust…
…. Wird alles gut. Aber achte .. schon allein der Weg zur Veränderung ist das Ziel…

Sei im SEIN und liebe dich und dein Tun.

Love & Light für dich
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Jesus liebt Dich - bedingungslos!
Zitat von ******e81:
Glauben und Lieben - Poly und gläubig, geht das?

Obwohl ich in meine jungen Jahren (Teenager und 20er) sexuell sehr aktiv war, war ich schon immer gläubig. Ich hatte damit nie ein Problem, ich hab meine Libido als Gabe/Geschenk Gottes angesehen. Und irgendwie war auch immer die Suche nach Bindung und Liebe dabei. Bis ich meinen Mann getroffen habe (der natürlich auch ein Geschenk Gottes ist, weil er der einzige Mensch ist, der mich tatsächlich bedingungslos liebt). In meiner Ehe kam ich quasi an, bekam 4 Kinder, war ziemlich fromm, ging regelmäßig zum Gottesdienst, leitete Kindergruppen, fuhr auf Seminare, hatte einen Bibelkreis usw.
Die allnächtlichen Pornofilme und das tägliche Masturbieren waren "nicht schön" und machten ein schlechtes Gewissen... aber hey, Gott ist gnädig und nobody perfect und mein Mann weiß es und irgendwie war es nicht soooo schlimm. Auch dass ich mich hin und wieder fremdverliebt habe, war nicht schlimm, denn für Gefühle kann man ja nichts und außerdem hab ich immer alles mit meinem Mann kommuniziert.
Alles war gut.

Ich finde es immer noch gut.

"Sünde" (rein sprachliche Bedeutung: Das Ziel verfehlen) heute ist das, was die Kirchen daraus pervertiert haben. Und: Der Mensch bedarf der Gnade.

Sprich mit Jesus - er wartet und freut sich auf Dich, ganz bestimmt.

Ich glaube vor etlichen Jahren einmal einen Beitrag geschrieben zu haben mit der Frage (und Anhaltspunkten dafür), ob Jesus selbst polyamor war -- und das bejaht.

Wegen Deiner Depressionen suche Hilfe. Die kann auch ganz andere Ursachen haben.

Herzlich
🐻💓

PS: Seit Jahren mein einziger Diskussionsbeitrag, weil mich das Thema wirklich berührt hat.
********bber Mann
60 Beiträge
Das Konstrukt des christentums von Monogamie, Sünde, Belohnung und Bestrafung im Leben nach dem Tod ist eines gemacht von Männern, um Besitz abzugrenzen und Frauen - wenn auch nur eine - ein Leben lang für den Sex bereitzustellen.

Unsere Körper sind evolutionsbiologisch nicht gemacht für Monogamie und ewige Liebe.

Selber habe ich darunter lange gelitten. Seit ich aus der Kirche ausgetreten bin und mir Freiheiten wieder geschaffen habe, die ein guter Christ nicht haben darf, geht es mir besser.

Dein Beitrag ist herzzerreißend. Ich lese darin wie es mir ergangen ist seit ich von meiner Ehefrau getrennt bin. Ich wurde damit zum Christen zweiter Klasse, der nicht an der Heiligen Kommunion teilnehmen darf solange er in Sünde lebt.

Ich empfehle das Buch Sex at Dawn (Sex, die wahre Geschichte), C. Ryan & C. Jethá
******e81 Frau
25 Beiträge
Themenersteller 
Ich hab leider gar keine Likes mehr übrig für die ganzen tollen und lieben Beiträge. Sie berühren mich sehr. Habt ganz lieben Dank! Mir zeigen eure Geschichten, dass ich tatsächlich gar nicht alleine bin. Und ihr macht mir Mut. Mut daran zu glauben, dass beides geht, dass es kein Oxymoron ist, sondern durchaus kompatibel!
********aika Frau
1.690 Beiträge
Ich finde es großartig, dass du, @******e81 dieses Thema ansprichst! Danke dafür!
Und ich bin sehr positiv überrascht und berührt von den bisherigen Kommentaren! Danke auch dafür!

Ich kann dein Dilemma auch gut nachempfinden, aus eigenen Erfahrungen heraus. Bin ziemlich konservativ-dörflich-christlich aufgewachsen. Aber es fühlte sich nie richtig stimmig für mich an. Irgendwann trennte und unterschied ich dann Gott/Schöpferkraft von Kirche und Religion, denn das ist so verfälscht und manipuliert worden. Und in letzter Zeit wird mir immer klarer, was göttlich-lichtvoll-hochschwingend, und was satanisch-dämonisch-dunkel-niederschwingend ist nach meiner Intuition. Und ich denke, WAS wir tun, ist schon wichtig, aber noch wichtiger ist, WIE wir es tun, welche innere Haltung wir haben.

Jedenfalls ist mein Weg immer direkt nach "oben", ohne Umweg über Kirche oder Religion und deren Machenschaften. Und wenn ich Probleme und Fragen habe, rede ich einfach mit "denen da oben". Und irgendwann und irgendwie kommt eine Antwort, man muss nur lernen, auf Zeichen zu achten und sich derer bewusst zu werden.
**********rMann Mann
231 Beiträge
Wow, das ist meiiin Thema. Ich bin ev. geprägt, besuche aber wenn, dann bei den Comboni Missionaren in Opfenbach die Messe. Spielt für die keine Rolle wie ich lebe. Sinners welcome. Ich habe intensiver zu beten gelernt. Herr, du nimmst mich an wie ich bin
du bist die Kraft, aus der ich leben will
allein vermag ich nichts
sprich nur ein Wort, und meine Seele
wird gesund.
Ich fühle mich nicht mehr unwürdig, in sein/ihr Haus einzutreten. Ich nehme die Menschen beim Friedensgruß in den Arm. Ich nehme am Sakrament teil. Ich habe volle Gemeinschaft mit Gott/Göttin und den Menschen.
Das hatte ich so nicht, als ich noch depressiv und anständig war.
Heute liebe ich die Sexualpartner*innen und es wird immer schöner. Früher habe ich manchmal einfach nur geflickt.
Gott macht keine Fehler.
Wenn ich dem Liebesgebot folge, fühle ich mich als sein/ihr Kind. Als Poly kann ich vielleicht mal Rechenschaft ablegen. Ich hoffe auf das Feedback, ich habe alles richtig gemacht, die Liebe vermittelt, indem ich sie geteilt habe, bin meiner Bestimmung gefolgt und habe das gemacht, was ich am besten kann.
Nichts auf der Welt kann mich von der Liebe Gottes trennen.
*******enig Mann
10.109 Beiträge
Hallo @******e81 ,

Ich bin etwas aus der Übung, da ich mich schon lange von der Kirche abgemeldet habe. Aber ich weiß, dass du im Buch der Bücher nachlesen kannst, wie Dinge zu dritt ernsthaft gehen, siehe Gen., 4:19 und ob du sündigst, kannst nur du selbst wissen. Ich persönlich glaube nicht, dass du sündigst, solange alle Beteiligten Bescheid wissen (und der liebe Gott sieht ohnehin alles), so, wie du es beschrieben hast und was deine nächtlichen Übungen unter der Bettdecke betrifft, da habe ich gute Nachrichten für dich: alles, was zugedeckt ist, bleibt unsichtbar, seien es die Haare unter einem Kopftuch oder deine Hand unter der Decke. *zwinker*
*******n_M Mann
1.669 Beiträge
Ich möchte nochmals kurz eine Anmerkung machen. Für mich ist glauben nicht das was in den Büchern steht, sondern der Grundgedanke dahinter. Liebe, Mitmenschlichkeit, Fürsorge, Verständnis und Rücksichtnahme . Das findet sich in allen Glaubensgemeinschaften wieder. der Rest ist deko. Ich bin schon ewig aus der Kirche raus und glaube auch nicht, das ist aber egal, denn wenn Menschen diesen Glauben für sich haben müssen, respektiere ich das.
********2018 Mann
15 Beiträge
Hi @******e81,

als polyamor lebender Religionslehrer (evangelisch) kann ich deine Situation relativ gut nachvollziehen. Mir haben damals die Gespräche mit unserer Studentenpfarrerin sehr geholfen und ich hatte auch immer Rückhalt von meinen Kommilitonen und Kommilitoninen erfahren. Es gibt sehr viele liberale Gemeinden, welche die Bibel eben auch aus einer anderen Perspektive betrachten, was auch durch die Individualität des Glaubens auch absolut legitim ist.

Jesus nimmt dich immer an auch mit deinen "Fehlern" die eigentlich keine sind. Wir können für das Heil auch aktiv nichts tun, denn dieses geschieht durch Gottes Gnade.

Zudem wird Jesus auch oft als Liebe bezeichnet, also kann es ja wohl auch nicht schlecht sein, mehr Liebe zu empfinden und zu geben.

Liebe Grüße
Harlekin
******987 Frau
538 Beiträge
Glaube und Religion sind definitiv kein Widerspruch zur Sexualität
Solange alle Beteiligten das Gleiche wollen und offen kommunizieren ,sollte es doch kein Problem darstellen

Gott vergibt alles, heißt es doch so schön
Und was soll an Liebe denn Sünde sein?

Könnte auch sagen, Dank meiner neuen Lebenspartner (Frau und Mann) fühl ich mich geliebt, wieder glücklich und verbunden.... mit ihnen raus aus den Depressionen und wieder ein Lächeln auf den Lippen
Was soll denn dann dagegen sprechen? Meiner Meinung nach nichts
Lg

PS... grad erst gelesen, dass über mir mein Partner geschrieben hat *g*
War uns wohl beiden ein Anliegen
******tar Frau
4.840 Beiträge
Wenngleich nicht direkt polyamor, aber eben durchaus verwandt und du ja dich ja ebenfalls in der BDSM-Schublade verortest, findest du hier bestimmt auch Ansprechpartner, die das innere Dilemma kennen:
https://www.bdsm-und-christsein.de/
Alles Liebe für dich. *blume*
*******one Mann
843 Beiträge
Hallo, ich meine, dass es unbedingt zusammenpasst - bei jesus ging es einzig und allein um die Liebe.
Wenn man es damit zu tun bekommt, fragt niemand mehr nach Moral. Moral und Liebe passen nicht gut zusammen, weil die Moral von Menschen gemachter Wert ist, die Liebe jedoch von allerhöchster Stelle verschossen wird.
Und: Leid wird halbiert, wenn man es teilt - Liebe potenziert sich, wenn man es teilt.
Das Ego in der Liebesfrage ist nochmal ein Thema für sich
*******o_F Mann
3.298 Beiträge
Zitat von *******one:
Hallo, ich meine, dass es unbedingt zusammenpasst - bei jesus ging es einzig und allein um die Liebe.
Wenn man es damit zu tun bekommt, fragt niemand mehr nach Moral. Moral und Liebe passen nicht gut zusammen, weil die Moral von Menschen gemachter Wert ist, die Liebe jedoch von allerhöchster Stelle verschossen wird.
Und: Leid wird halbiert, wenn man es teilt - Liebe potenziert sich, wenn man es teilt.
Das Ego in der Liebesfrage ist nochmal ein Thema für sich

Ich muss dir widersprechen, @*******one.
Moral und Liebe passen zusammen. Sie gehören zusammen. Die Frage ist, welche Werte du der Moral zu Grunde legst. Wir Menschen brauchen Moral für unser Miteinander, da diese übergeordnete Regeln für uns definiert.

Deine Aussage würde implizieren, dass du unmoralisches Verhalten befürworten würdest.

Du hast das bestimmt nicht so gemeint, wie es zu verstehen ist. ich empfehle dir, dich über "Moral" zu belesen. Das ist ein sehr weites, mitunter widersprüchiges Feld. Hier ein Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Moral
********tant Paar
54 Beiträge
Ich habe mir jetzt nicht alle Kommentare durchgelesen.

Was mir bei deinen Zeilen auffällt , du schreibst recht kindisch.
Vielleicht ist es nicht anders ausdrückbar für dich- dann verzeih mir mein anmaßen , aber es kam kurz der Gedanke: meinst du das wirklich ernst ?

Aus meiner Erfahrung heraus , als Christ , Kirchgänger und Polyamor.

Lüge ist die schlimmste Sünde. Solang niemand angelogen wird in deiner Beziehung ist alles gut.
So handhaben wir das.

Ich habe mich einer gemeindereferentin geöffnet und wir kamen zu dem Ergebnis.

Wir nehmen die Bibel nicht wörtlich , wir hören was sie uns sagen will und so kommen wir damit überein.

Seit 19 Jahren.
*******n_M Mann
1.669 Beiträge
Sünde… allein bei dem Wort rollen sich mir die Fussnägel hoch.
Wer lügt, betrügt und sich nicht an Abmachungen hält disqualifiziert sich.
Vielleicht fehlt mir auch der Sinn für solches Vokabular.
*******o_F Mann
3.298 Beiträge
Zitat von *******n_M:
Sünde… allein bei dem Wort rollen sich mir die Fussnägel hoch.
Wer lügt, betrügt und sich nicht an Abmachungen hält disqualifiziert sich.
Vielleicht fehlt mir auch der Sinn für solches Vokabular.

Die Themenstellerin hat ausdrücklich darum gebeten, keine Grundsatzdiskussion über Religion, Glaube oder Kirche zu führen. Sie hat ihren Glauben und das sollten wir akzeptieren.
*******n_M Mann
1.669 Beiträge
Das habe ich schon klargestellt… weiter oben.. es geht um Begrifflichkeiten
*****uri Frau
597 Beiträge
Auch wenn ich jetzt nicht alles gelesen habe, aber auch ich kann für mich Poly, Glaube und Co. vereinbaren.
Ich bin zwar Christin, würde meinen Glauben allerdings alles andere als klassisch bezeichnen (aber das tut jetzt weniger zur Sache).
Ich war früher, bevor ich mich für das Thema Sexualität geöffnet habe, (ab der Konfirmation davor gab es einige Jahre Pause) sehr aktiv in der Gemeinde (Kinder- und Jugendarbeit, teilweise Gottestdienstmitgestaltung usw.). Inzwischen hab ich mich da komplett rausgezogen, weil ich einfach festgestellt habe, dass viele, die sich Christ nennen, gar nicht so offen sind oder so nächstenliebe leben, wie es sich für mich gehört. Bei uns in der Gemeinde selbt hat sich das im laufe der Zeit, seit meiner Konfirmation so extrem verändert von "jeder ist willkommen, egal wie er etwas glaubt" bis hin zu "wie du siehst das anders, ne das ist ja gar nicht so, das siehst du falsch".
Ich meine wenn man Gründungsmitglied eines Hauskreises ist und am Ende die Gründungsmitglieder (ich sag jetzt mal die Teens, die "erwachsenen", die das geleitet haben haben das leider unterstützt, gebeten werden die Gruppe zu verlassen, weil man immer mehr junge reingeholt hat, statt einen neuen Kreis zu machen und es dann heißt, ja die fühlen sich unwohl, weil ihr ja studium und beruf thematisiert, während sie in der schule ja andere Themen haben dann läuft einfach was gravierend falsch. Und wenn man dann noch aus der whatsappgruppe geschmissen wird, weil "die trauen sich ja nicht offen zu schreiben", sorry da war bei mir (und auch für mein bester Freund) dann Ende Gelände. Das war unser Kreis, nicht deren.

Was mir aber immer ganz gut geholfen hat war für mich die Unterscheidung zwischen Glaube und Religion. Ich für mich sage ganz klar: Gläiubig ja, religiös nein. Ich lasse mich nicht gerne in Schubladen stecken und ich verhalte mich nicht wie A oder B nur weil das so erwartet wird. Und im Glauben noch weniger wie im Berufsalltag. Mein Glaube definiere ich für mich (deswegen ist er auch nicht "klassisch"). Er passt in keine Schublade, aber für mich ist er so wie er ist korrekt.

Und was ich noch an Lesestoff empfehlen kann: https://www.amazon.de/Das-Haus-K%C3%BCste-James-Rubart/dp/3865916341
Das Buch hat mich so gefesselt, dass ich es als Leiterin sogar im Teenkreis (szenenweise) thematisiert habe. Auch wenn es ein Roman ist, habe ich das Gefühl, dass dieses Buch einem so viel mit auf den Weg geben kann. Ich kann es wirklich nur empfehlen. Hab auch noch ein anderes Buch, dieses Autors im Schrank stehen, das ich jedoch noch nicht gelesen habe. Aber wenn das nur halb so gut ist, wie Das Haus an der Küste, dann lohnt es sich genauso.
*********eeker Mann
1.582 Beiträge
Für alle, die mich vorher schon mal gelesen haben mag der folgende Text unerwartet sein.

Kontext: Ich bin evangelisch-lutheranisch aufgewachsen und das in einer sehr im Glauben verwurzelten Familie. Meine Patentante war und ist im Kirchenrat ihrer Gemeinde. Ich habe eine Katholikin geheiratet (und mich später habe scheiden lassen), die ebenso in ihrer Kirche verwurzelt war. Habe also mit dem Thema aus erster Hand einige Erfahrungen. Allerdings bin ich Atheist. Und habe aus ganz anderen Gründen die Kirche und den christlichen Glauben hinter mir gelassen, auch wenn einige kulturelle (puritanische) Einflüsse noch immer spürbar sind. Ganz kann man nicht aus seiner Haut. Das zum Hintergrund.

Jetzt zu deinem Thema. Prinzipiell ist vor allem in Freikirchen die Interpretation des Glaubens so willkürlich und inkonsequent, dass diese eigentlich kein Problem damit haben sollten. Wie du selber erfahren hast, ist dies aber sehr anders. Hier wirst du in der evangelischen Landeskirche die größeren Chancen haben. Im Herbst wird es hier in Wiesbaden sogar einen Themenabend der evangleischen Landeskirche zu Polyamorie und alternativen Beziehungsformen geben. Die persönliche Auslegeung ist also nicht das Problem, sondern dein Wunsch eine Gemeinde zu finden, die dich nicht verurteilt. Ich habe aber auch herausgelesen, dass du auch dir selbst "verzeihen" musst. Das dürfte der schwierigste Teil werden, wenn du mit der Prämisse herangehst, dass du dem christlichen Glauben treu bleiben möchstest.

Hier kann ich dir nur den Tipp mitgeben, dass du dir bewusst machst, was dir an dem christlichen Glauben wichtig ist. Denn mit den Regeln der Bibel lebt heute niemand mehr. Die sind teilweise einfach zu sehr aus der Zeit gefallen oder sind eben für ein Wüsten- bzw. Steppenvolk geschrieben und mit modernem urbanen Leben (das wir heute selbst auf dem Dorf haben) nicht vereinbar. Damit erfordert das Bekenntnis zu einer der drei Wüstenreligionen (Judentum, Christentum und Islam) Flexibilität. Du musst jetzt für dich erkennen, dass die Beziehungsvorgaben der Kirche
1. keine biblische Grundlage haben. Das monogame Beziehungsmodell ist erst ca. 200-250 Jahre alt. Die Bibel kennt Polygamie (klar nur die Polygynie). Die Bibel kennt den Ehebruch. Allerdings ist auch der nicht ganz so klar definiert, wie die Kirche sich das heute zurecht interpretiert. Man kann den nämlich auch viel weitreichender fassen. Dann wäre dein Forenbeitrag bereits dieser Ehebruch.
2. keine tradierte Grundlage haben. Weihnachten und auch Ostern sind heidnische Feste, welche die Missionare übernommen haben, um den germanischen und skanidnavischen Völkern Europas das Christentum näher zu bringen. Wieso also solltest du deine Lebensweise nicht genauso pragmatisch anpassen können und deinem Glauben treu bleiben. Das Anbeten von Götzen (Hase und Tannenbaum) sind da eigentlich sogar schwerwiegender.
3. keine Glaubensgrundlage haben. Dieser Teil dürfte für dich der wichtigste sein. Das neue Testament hat einen roten Faden und eine gute Eigenschaft. Nämlich die, die alle Menschen annimmt. Wenn das Christentum einen positiven Aspekt für sich verbuchen kann, dann eigentlich den, dass nur die ehrliche Begegnung mit diesem Gott erforderlich ist, um von diesem angenommen zu werden. Vor diesem Hintergrund sind alle anderen Vorgaben menschliche Festlegungen. Ja, das sechste Gebot ist eine Herausforderung. Aber brichst du denn deinen Treueschwur deinem Mann gegenüber? Was ist diese Treue für dich? Polyamorie fordert genauso die Ehrlichkeit, wie sie der christliche Glaube fordert. Polyamorie fordert genauso das gegenseitige Einverständnis, wie es dieses sechste Gebot fordert. Wie dein Mann und du und dein weiterer Partner Ehebruch definieren, ist am Ende eure Sache. Wenn du dies vor dir und deinem Glauben geschafft hast zu vertreten, dann hast du as Sicht des Glaubens selbst alles Notwendige getan.

Wenn du an dem Punkt angekommen bist, kannst du auch selbstbewusst in eine Gemeinde zurückkehren. Die Idee des Christentums ist es nicht auszuschließen. Von allen drei Wüstenreligionen ist es die einzig missionarische. Das Judentum wird über die Frauen vererbt oder muss vor dem Beit Din für würdig befunden werden. Nachdem Islam sind wir alle Muslime mit der Geburt und wenden uns davon ab. Nur das Christentum kennt die Mission und das Bekehren. Damit das funktioniert, kann eine Kirche eigentlich nicht urteilen. Genau der Umstand macht es ja der katholischen Kirche so schwer die Kinderschänder in den eigenen Reihen der Priester auszuschließen.

Praktisch hilft das aber nicht. Wie du selber weisst und ja auch schon geschrieben hast, stehen deine Chancen darauf angenommen zu werden, bei Freikirchen eher nicht so gut. Wenn du aber offen zu einer evangelischen Pfarrerin oder Pfarrer gehst, stehen deine Chancen glaube ich gar nicht so schlecht. Sicher wird es auch da den ein oderen anderen Wolf im Hirtengewand geben, aber ich kenne einige Pfarrer und Pfarrerinnen, die dir da sehr offen zuhören und dich auch mit offenen Armen empfangen würden.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.