Warum nennt ihr eure Verbindung zu anderen Poly und nicht F+

Bei F+ ist meines Erachtens keine Liebevolle Zuneigung erlaubt.
Also.. keine Gefühle.
Bei Poly ja. Die lieben eher mehr als garnicht.

Vielleicht ist die Liebe bei einer F+ nicht üblich, aber 'nicht erlaubt'? Sollte eine Definition so sein, ist sie in meinen Augen nicht vollständig. Ich liebe, wen ich will - auch Freunde... und suche mir trotzdem eventuelle Labels selbst aus.

Das setzt voraus, dass es Zuneigung nur in Beziehungen gibt.

Zuneigung und andere Zeichen der Affektion sind aber auch in Freundschaften völlig okay und normal. Vielleicht sollte man F+ weniger danach definieren welche Gefühle im Spiel sind und eher danach, welche Art von Beziehung man zueinander hat.

Die Übergänge können auch hier entsprechend fließend sein.

Was mich an Begriff "Freundschaft+" stört, ist, dass er häufig von Menschen verwendet wird, die unverbindlich, und oft auch intransparent, sein möchten.
Freundschaft ist für mich etwas sehr verbindliches.
Nahe Verbindungen, egal in welcher Form, haben eine Entstehungsgeschichte.

Ich habe auch öfters das Gefühl es wird eher Vögeln+ gemeint, wenn von Freundschaft+ gesprochen wird.

Ich möchte einen Alltag leben, mit meinem Mann und meinem persönlichen Sklaven, Diener, submissiven Partner an der Seite.
Ich habe kein Interesse, viele Leben / Partnerschaften zu leben, sondern nur eine.
Mein/unser Interesse basiert auf einer gemeinsamen Zukunft, in der alle 3 Menschen dieselbe Blickrichtung haben ..... Wir gemeinsam.

Aber ich kenne auch die andere Arten von Sympathie, Zuneigung, Affären, Freundschaft.
Doch die Oberflächlichkeit und das mangelnde Zugehörigkeitsgefühl blieb.
Man selbst und auch der andere Mensch ist schnell ersetzbar, beliebig und im Notfall allein.

Ich persönlich würde es also als die in Deutschland verbotene Variante benennen poly.....

Ich kann zwar das Gefühl "Liebe" oder "verliebt sein" nicht wirklich gut empfinden, allerdings brauche ich gewisse höhere Zuneigung und Vertrauen, um überhaupt ne Beziehung zulassen zu können, deswegen passt F+ für mich nicht gut.

Ich kann generell diese Beziehungsgefühle nicht gut unterscheiden, deswegen nehm ich halt das, was am ehesten zu mir passt.

Ich habe Poly wie es sich für mich anfühlt, mal so beschrieben:
In meinem Herzen gibt es viele Zimmer. Bei manchen ist die Tür offen, bei manchen angelehnt, manche sind zu und eine ist vernagelt.
Liebe ich einen Menschen, dann ist das für immer, es wird niemand aus meinem Herzen raus geworfen.
Dass selbst eine 30 Jahre geschlossene Tür noch geöffnet werden kann, habe ich grad letztes Jahr erlebt.

Freunde mag ich auch gerne. Bin für sie da und verbringe gerne Zeit mit Ihnen. Doch Freunde kommen und gehen, da bleibt nichts hängen.

Gute Frage, diese stelle ich mir auch momentan

Ich verstehe es meistens nicht, wenn Leute eine F+ mit "Sex ohne Gefühle" beschreiben. Für Freunde habe ich auch Gefühle, eine Verbindung, eine gewisse Nähe. Natürlich nicht so wie bei einer Beziehung, aber Gefühle sind da.

Für mich ist der Unterschied, sobald ich mein Leben mit jemandem teilen will. Heißt, wenn die Person an meinem Alltag teilhaben soll und ich anfange, größere Lebensentscheidungen gemeinsam zu treffen, also zum Beispiel nicht einfach wegziehe und sie nicht mehr sehen kann. Für mich ist auch ein Aspekt, ob diese Person vermisse und eine Sehnsucht nach ihr spüre.
Für sind die Grenzen aber fließend und nicht pauschal definierbar. Für mich ist es ein Gefühl, aber eben schwer zu fassen.

Interessant, das ist für mich anders. Für mich fühlt sich eine F+ einfach anders an, unabhängig davon, welche Modelle ich sonst lebe. Ich habe F+ gegenüber (oft sehr) warme Gefühle und viel Zuneigung, bin aber doch distanzierter als in Liebesbeziehungen. Und das heißt sowohl innerlich als auch was meine zeitlichen Kapazitäten angeht, als auch die Energie, die zumeist zwischen uns fließt.

Ja, der Begriff "Gefühle" steht hier lediglich für ganz bestimmte (so als seien die anderen keine, was wirklich Unfug ist), nämlich - noch so ein schwieriges Wort - "romantische". Zu (tiefen) freundschaftlichen Gefühlen hast du ja schon geschrieben, das sehe ich ähnlich. Aber auch der andere Teil, das +: Hätten Menschen wirklich "Sex ohne Gefühle", stellte sich ja sofort die Frage, warum denn überhaupt - denn ohne (gute) Gefühle macht die ganze Unternehmung keinen Sinn.

Meine Frau und ich beschreiben das was wir empfinden eigentlich als hierarchisch poly. Sie ist meine Nummer eins, unangefochten. Was darunter kommt nenne ich zwar Freunde und Freundschaften damit ich verstanden werde, Gott mich sind das aber alles Beziehungen (menschliche) ich mache da bewusst kein Label drauf. Freunde, beste Freunde, Schwager, Tante, Mutter/Vater, alles menschliche Beziehungen. Und manchmal verliebe ich mich in meine Freunde, manchmal nicht, manchmal sexuell manchmal emotional. Bis auf Inzest bin ich da frei und der Sex ist tendenziell besser je weiter oben jemand in meiner Beziehungshierarchie steht. Zudem, je weiter oben desto höher die Privilegien und Vetorechte. Meine Frau genießt das uneingeschränkt. Daher sag ich poly statt F+ oder offener Beziehung etc. Es geht nicht nur um Sex es geht um Intimität und Bindung. Vertrauen, so was.

Es gibts ja auch Poly Konzepte der Beziehungsanarchie - so pflege ich als Solopoly Mensch es gerade sehr. Keine Hierarchien - ich finde Freundschaft+ auch wenn das Freundschaft für mich auch groß geschrieben wird in diesen Beziehungen - so wertet es dieses gegenüber einer Partnerperson ab oder ist dieser mMn vom Wortgebrauch nicht gleichwertig auch ist Freundschaft+ in den letzten Jahren mMn ein ziemlich abgelutschter Begriff geworden, bei dem es den meisten nur stetig um unkomplizierten Sex ohne Verpflichtungen geht - zumindest mein Eindruck, gerade in Berlin
Poly ist für mich mehr als 1 Hauptpartnerperson und anderes nebenher/zeitgleich.
Aber was poly für einen selbst ist muss glaube ich jede*r selbst herausfinden, alleine und natürlich mit den jeweiligen Beziehungspersonen, ganz egal wie man diese nun nennt oder für sich einordnet

Ich seh es so: Zum einen, die "Abwertung" (ein etwas streng klingendes Wort in dem Zusammenhang) ist ja auch beabsichtigt. Eine F+ mag noch so toll sein, in den üblichen Statushierarchien rangiert sie unter der Kategorie Liebesbeziehung. auch wer das nicht so hierarchisch sieht, packt dort zumindest Inhalte rein, die in der F+ nicht drin sind (meist kontinuierliche Liebesgefühle, längerfristige Lebensplanung uvm). Das ist aber keine Abwertung der Person sondern nüchterne Beschreibung eines Sachverhaltes, oder?

Aber ist das Beschriebene nicht eher eine Affäre? F+ setzt für mich tatsächlich Interesse an einer Person und Kontaktdimensionen jenseits des Sexuellen voraus. Um das Abgelutschte mal wieder nachzuschärfen.

Polyamorie bedeutet doch viel- oder mehrfach Liebe. Liebe gibt es in verschiedenen Formen. Ist ja bekannt. Eine Beziehung zu jemandem den ich liebe, also eine Partnerschaft führe, egal ob romantisch, sex pro- aktiv oder asexuell nenne ich Liebe. Wenn ich eine solche Beziehung/Partnerschaft zu mehr als einer Person habe nenne ich das polyamore Lebensweise.
Eine f+ ist im besten Fall eine Freundschaft, bei der hin und wieder auch sexuelle Interaktionen passieren. Dabei spielen gemeinsame Zukunftspläne, Familienplanung (oder auch nicht), feste Partnerschaft keine Rolle. Selbstverständlich können sich Freunde auch lieben, sind aber eher nicht in einer Partnerschaft. Auch kann eine f+ liebevoll sein, ohne Zweifel. Trotzdem ist das Commitment ein anderes.
Allgemein wird unter f+ allerdings lediglich eine Verbindung gemeint die wesentlich mehr + als f hat.
Manches braucht aber generell keine Schublade. Wenn es sich gut anfühlt, nicht toxisch ist und beiden Vorteil bringt völlig legitim.

Freundschaft + im Sinne davon, dass man befreundet ist aber keine gemeinsame größere drumherum Planung und somit kein erweitertes commitment und unkompliziertere Beziehungsstrukturen zu diesen hat, ist doch genau das was eine F+ ausmachen kann?

Ich sehe da keine Abwertung und auch nichts negatives. Ich sehe da eher dass Menschen klar kommunizieren was für sie aktuell wichtig und machbar ist und damit klar sagen was sie anbieten können und was nicht. Wenn jemand grundsätzlich F+ offen ist und auch weitere Entwicklungen befürworten würde, ist das vollkommen oki. Wenn jemand f+ offen ist aber keinen Raum im aktuellen Lebensmodell für mehr als das definierte hat, ist das einfach transparente Beziehungsarbeit und Kommunikation.

Ich gehe eine F+ ein nicht weil ich mich nicht zu mehr commmiten möchte sondern weil ich mit diesem Menschen zum aktuellen Stand des Kontakts nicht mehr als das sehe.
Eine F+ muss und soll nicht automatisch zu "mehr" führen.

Gefühlt ist die Abwertung des F+ Begriffes in "Sex ohne commitment" für mich ein Ausdruck dessen, dass man enttäuscht ist dass mir dieser konkreten Person nicht mehr möglich gewesen ist obwohl man sich mehr gewünscht hat und Missachtung dessen was vorher kommuniziert wurde.
Ganz radikal ausgedrückt das typische "friendzoned" jammern.

Das möchte ich dir hier nicht Unterstellen aber das schwingt für mich dabei immer mit.

Ich habe allerdings auch schon mehrere Kontakte gehabt die dachten, sie müssten nur lang genug warten bis ich in ihnen mehr als nur F+ sehe, dass etwas nur ne Phase ist, dass sie genau richtig für mich sind obwohl ich klar kommuniziert habe, was für mich bei ihnen geht oder nicht. Entsprechend ist für mich da ggf. Auch mehr redflag als für andere in solchen Worten.

Ich gebe @*****izu da recht, dass F+ nicht desavouiert werden sollte (un das doppeldeutige "Abwerten" zu vermeiden). In der Abwehr dessen kann ja auch eine Abwehr von Sex ohne Liebe oder großes Commitment mitschwingen (was ich aber @*******_89 nicht unterstelle).
Paradoxerweise könnte ja gerade gegen Solopoly der gleiche Vorwurf erhoben werden. Beides finde ich falsch: Es muss schon okay sein, was für die Beteiligten okay ist.

Als Always Commitment and Conens is the key

Es geht ja in der Diskussion hauptsächlich um Wortbegrifflichkeiten die für jemensch anderweitige Definition mit sich bringen. Jemand fragt warum nennt ihr es poly wenn es doch für mich Freundschaft+ ist und ich nenn es lieber Beziehungsanarchismus oder Love Outside the Box, weil ich mich mit anderen Definitionen für mich schwer tue. Das soll ja nur aufzeigen warum Menschen etwas von ihnen definiertes so nennen wie sie es nennen und definieren. Andere lesen das und aus ihrem Leben und ihren Begrifflichkeiten und Definitionen dieser versteht sich wieder etwas anderes.

Always communicate! würde ich erstmal vorschlagen. Da Commitment ja immer eine Klärung voraussetzt, wozu, oder?
Welche Art Verbindung dabei entsteht, wäre demnach offen...

Was ist eine Polyamore Beziehung für mich ?

Wenn eine Beziehung mit mindestens 3 Partnern genauso geführt wird , wie eine monogame Beziehung .

Was ist der Unterschied zwischen Polyamor und F+ für mich?

Der Begriff F+ bezieht sich ja in den Kontext auf einen . Es ist kein Begriff der aussagt , ich möchte mehrere Freundschaften plus führen . Doch wie jeder eine Freundschaft plus führt , ist ja unterschiedlich , Mansche brauchen dafür Vertrauen und sich mögen , andere reicht es, ein gemeinsames Interesse zu haben . Doch kommen jetzt Gefühle untereinander ins Spiel , dann kommt es , immer mehr , an eine polyamore Beziehung Dran, oder ist schon eine , doch wird F+ genannt . Doch ich denke , das hängt auch stark damit zusammen , was man für Begrifflichkeiten kennt. Mansche würden F+ sagen und meinen Fickbeziehung . Andere würden F+ sagen , und führen , aber eine polyamore Beziehung , oder wie ich jetzt mir das plus vorstelle , polyamore Freundschaft. Oder Kurzform PF+. Den Begriff finde ich sehr schön .

Was heißt für mich Polyamor zu sein?

Erstmal nur Gefühle oder auch Liebe zur mehreren Menschen fühlen und empfinden zu können, ohne das die das genauso empfinden müssen.

Was ist der Unterschied zur einer offenen Beziehung und Polyamor für mich?

In einer offenen Beziehung führen zwei Menschen eine monogame Beziehung , und würzen ihre Beziehung mit einen Spielpartner. Doch Gefühle und Liebe sind nur für die Partner gegeben.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Zur Polyamorie hat @*********Pain einen sehr guten Beitrag gemacht , das ein sehr aufschlussreiches Bild zeigt, das die Vielfalt der Liebesbeziehungskonzepte erklärt .

BDSM: Polyamorie und deren Konstrukte


Viele liebe Grüße
Luna

Ich habe Freundschaften Plus, und sie sind getragen von Verbindlichkeit, Sexualität und Liebe. Und ich hatte und habe polyamore Beziehungen, sie sind ebenfalls Freundschaften, die von Verbindlichkeit, Sexualität und Liebe getragen sind. Der Unterschied: Polyamore Beziehungen sind bei mir eheähnlich, die Leben sind stärker miteinander verzahnt als bei den F+.

Weils bei mir immer beziehungsähnlich aussieht, wenn ich mit einer Frau intim werde. Ich kann nicht nur einmalig, mags auch nicht und um sexuell mit jemandem zu werden brauch ich das Vertrauen der Frau und muss ihr vertrauen und außerdem Zuneigung.

Bloß vögeln kann ich nicht. Sind also immer Gefühle zur Partnerperson im Spiel. Wie auch immer ich diese nennen könnte. (Kann manche Gefühle aus verschiedenen Gründen nicht richtig wahrnehmen)

Könnte es demisexuell nennen. Und das passt damit zusammen.