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Urlauber und ihre Herausforderungen

****4me Frau
5.888 Beiträge
Themenersteller 
Urlauber und ihre Herausforderungen
Hallo liebe Alle,

Ich bin gerade im Urlaub mit Schatz und Kind und der Liebste ist zu Hause.
3 Wochen getrennt tut schon echt weh, aber der Familienurlaub war schon geplant und gebucht, bevor der Liebste in mein Leben getreten ist, somit war es diesmal nunmal, wie es ist.

Außerdem leben wir ein V. Meine beiden Männer wollen nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben (wobei der Liebste aber auch mein Kind kennt und das auch für alle fein so ist).

Jetzt habe ich aber eine Herausforderung und freue mich einfach über andere Perspektiven, Ideen, Gedanken - Keine Ratschläge, sondern lediglich eure Erfahrungen oder wie ihr das handhabt, weil es meinen Horizont evtl. etwas weitet.

Für mich ist klar, dass ein Großteil meiner Urlaubstage auf der Arbeit automatisch für Schulferien drauf gehen und auch für Familienurlaub, aber ich würde so gerne auch mal gemeinsam mit dem Liebsten weg und zwar länger als nur 3 Tage.
Aktuell weiß ich aber nicht, wie ich das hinbekommen soll. Wenn die Schule zu ist, braucht das Kind Betreuung und meine Urlaubstage sind begrenzt (ich habe 6 Urlaubstage mehr als mein Schatz) und ich decke einen großen Teil der Ferien mit ab, damit wir auch gemeinsam noch Urlaub machen können. Und bei 2 Wochen Ostern, 6,5 Wochen Sommer, 2 Wochen Herbst und 2 Wochen Weihnachten plus 4 bew. Ferientage und noch päd Schließtage etc ist dann eigentlich schon alles aufgebraucht, selbst wenn er schon teilweise in die Ferienbetreuung geht.

Wie regelt ihr sowas. Ich würde super gerne einfach mal eine Woche mit ihm weg, organisatorisch wäre das machbar, aber ich weiß nicht, wo ich mir die Urlaubstage herzaubern soll.

Verzichtet ihr dann teilweise auf Familienurlaub? Unsere Familienzeit ist aber so wichtig, gerade auch für den Kleinen. Großeltern die einspringen könnten etc stehen nicht zur Verfügung, da kann ich also auch nichts drehen.

Bin gespannt auch euch.
Liebe Grüße only
*********eaker Frau
579 Beiträge
... Alles hat seine Zeit. Ich habe in dieser Phase den Familienurlaub und die Ferienbetreuung immer höher priorisiert als Quality Time mit meinem Partner - so gerne ich auch vielleicht mal weggefahren wäre.

Wir haben dann eher mal ein Wochenende zusammen verbracht, wo mein Mann dann den Familienteil komplett alleine übernommen hat.
********itch Paar
235 Beiträge
Hallöchen,

Die Situation ist bei uns genau so.
Bisher haben wir auch noch keine passende Lösung gefunden.
Aber Familytime geht immer vor Zeit zu zweit.

Vielleicht kann dein Kind mal 1-2 Tage bei einer Freundin übernachten? Oder bei Oma/Opa? So würde aus einem Wochenende, zumindest mal 5 Tage *g*

Wir lesen mal interessiert mit, welche Ideen noch kommen.

Grüße von der Hexe
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wenn es tatsächlich nur um die fehlenden Urlaubstage geht: in den aktuellen Zeiten des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften sind viele Arbeitgeber auch zu mehr Zugeständnissen bereit. Und eine Woche unbezahlter Urlaub außerhalb der Ferien ist da vielleicht möglich.
******bie Frau
45 Beiträge
Vielleicht wäre es eine Option für dich, unbezahlten Urlaub zu nehmen? Meine Chefin hat uns das zur freien Verfügung gestellt, allerdings ist das natürlich auf Dauer keine Option und für die Kinderbetreuung ist das auch keine Lösung, aber das würde immerhin mal mehr Urlaub "zaubern".
******963 Paar
7 Beiträge
Ja, diese Zeit mit nicht gelebten Gefühlen wird/ muss sich hinten anstellen bis die Kinder nicht mehr der Hinderungsgrund sind. Ob dann die Gefühle noch die gleichen sind bleibt abzuwarten.
****na Frau
148 Beiträge
Alle Kinder im Polykül sind zum Glück schon erwachsen. Und ich fahre nicht gerne in den Urlaub. Deshalb kein Problem, wenn mein Nestpartner seinen Urlaub mit seiner anderen Frau verbringt. Und ich dafür Sturmfrei und meine Liebste da habe.
*****uja Frau
2.503 Beiträge
Je nach Alter der Kinder geht ja auch mal sowas wie eine Kinderzeltfreizeit. Unsere Zwei waren da ab 6 oder 7 Jahre immer gern. Das waren 10 Tage Kinder frei!

(PS: Und ich selbst war als Kind auch immer gern im Zeltlager, nur mal so am Rande. Damit nicht der Gedanke aufkommt, es ginge um "Kinder abschieben")
******rin Frau
1.784 Beiträge
Eine Möglichkeit wäre ja auch ein gemeinsamer Bildungsurlaub mit dem Liebsten. Das ergibt eine zusätzliche Woche Freistellung aus dem Job. Da hat man tagsüber zwar Programm. Aber das ist in der Regel recht spannend und kann einen als Paar ja auch verbinden. Und die Freizeit könnt ihr dann nach eurem Geschmack gemeinsam verbringen.
*********ting Frau
6 Beiträge
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der "Schatz" dann ja zuhause, also kann das Kind daheim schlafen und bekommt vielleicht abends noch etwas zu essen. Somit wären auch Ferien-Kurse/Freizeiten ohne Übernachtung für das Kind interessant.
Da gibt es Angebote von Vereinen (Sport, ...), Kirche, aber auch von Stiftungen (Politik, Wissenschaft, ...).

Hier ein Beispiel: https://www.tschira-jugendakademie.info/

Du kannst Dein Kind natürlich auch dorthin schicken, wenn Du arbeitest, falls Du flexiblere Zeiten wie Dein Schatz hast und somit Urlaub "sparen".
**yx Mann
1.350 Beiträge
Zitat von ****4me:
Hallo liebe Alle,

Pflege Deine Pflichten und nicht Deinen Egoismus.
******ore Frau
4.633 Beiträge
@**yx,

das liest sich sehr patriarchalisch.

Die TE sucht ja gerade nach Lösungen, um NICHT egoistisch zu sein.

Und es sind tolle Lösungen dabei.
Ich möchte rückblickend nicht auf meine CVJM - Camps und die Pfadfinder verzichten!

Es gibt vielleicht noch die Möglichkeit, sich mit befreundeten Familien so zu arrangieren, dass die Kinder in der jeweils anderen Familie mit in den Urlaub fahren. So haben die Kinder 6 Wochen Urlaub und die Eltern sind entlastet.

Auch ältere Menschen als "Ersatzgroßeltern" zu suchen, kann für alle eine Bereicherung sein.
****4me Frau
5.888 Beiträge
Themenersteller 
Danke schon mal alle für euren Input. Ich selbst war auch Pfadfinder und habe selbst als junge Erwachsene Zeltfreizeiten geleitet. Leider ist unser Kleiner wirklich sehr introvertiert und ich kann ihn so gar nicht motivieren (selbst Feriencamp als reines Tagesprogramm haben wir schon abbrechen müssen, weil er einfach keinen Anschluss gefunden hat und nachher abends ständig weinend im Bett lag).

Ich lasse mal alle Ideen einsickern und arbeiten und spüre dann mal in mich rein, was sich gut anfühlt. Für mich ist ganz klar, dass Mini Prio1 ist und egal wie die Lösung am Ende aussehen wird, er soll sich damit gut fühlen.

So, ich wage jetzt den Sprung ins Meer und vielleicht hilft das Wellenrauschen beim Denken *zwinker*

LG, only
**yx Mann
1.350 Beiträge
Zitat von ******ore:
das liest sich sehr patriarchalisch.

Das mag sein, - es ist aber aus meiner Sicht völlig unwichtig, wie ein Satz ankommt. Viel wichtiger ist, inwieweit er wahr ist!

Du möchtest wie andere auch - "nicht verzichten". Das erinnert an die in den Sechzigern geborene Haltung der Gesellschaft "Ich will alles, ich will alles, - und zwar sofort!" (Gitte, die heute auch noch im Übermaß gelebt wird, obwohl sie nur damals plausibel war..

Ungern wird gesehen, dass, wer sich für Kinder entschieden hat, sich bis zu deren Beginn der Adoleszenz einzuschränken hat, damit sie nicht zu Zombies werden nach dem Muster von Trump, Putin oder der Höcke-Gefolgschaft beispielsweise.
Entwicklungspsychologisch, hirnphysiologisch und traumatherapeutisch ist das alles aufgeklärt und plausibel. Aber keiner wills wissen aus Gründen des eigenen Mindsets.

Achte auf meine Worte: Nach dem Tod von Trump wird es eine Flut von wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen geben, die erläutern, wovon ich hier schreibe, denn Kinder brauchen die stete sicher gefühlte Liebe, Zuwendung und Einigkeit und Einheit ihrer Eltern, um zu psychisch gesunden Menschen zu werden...
******ore Frau
4.633 Beiträge
Ja, wenn die Grundbeziehung stabil ist, ist es aber auch wichtig, die sozialen Strukturen zu erweitern. Sonst wirst du zum Helikopterelternteil, was mindestens ebenso destruktiv ist.
Wenn es keine Zeltlager sind, vielleicht eher "Ersatzgroßeltern"?!
********itch Paar
235 Beiträge
@****4me
Wäre es für euch denkbar den Urlaub zu splitten?
Sprich wenn ihr zB 3 Wochen Sommerurlaub habt, ihr seid ja feriengebunden, 2 Wochen mit der Familie zu verbringen und eine Woche machst du mit deinem Partner Urlaub und dein Kind mit Papa einen Papa-Kind-Urlaub mit Abenteuern oder einer Aktivität, die evtl nur den beiden Spaß macht und dir vielleicht nicht so?

Wir machen das zumindest teilweise so, dass mein Mann mit unserer Tochter Dinge unternimmt die mir keinen Spaß machen aber den beiden schon während ich Zeit mit meinem Partner verbringe. So kommen alle "auf ihre kosten" und keiner hat das gefühl etwas zu verpassen.
Auf der anderen Seite finde ich es dann wichtig, dass du auch Zeit mit deinem Mann / Vater deines Kindes alleine verbringst und auch dass er dann mal die Möglichkeit hat etwas "für sich" zu tun.
Bei uns funktioniert das so relativ gut in etwa so:

Ich möchte Zeit mit meinem Partner = Papa und Tochter machen etwas zu zweit / treffen Freunde
Mein Mann und ich wollen Zeit miteinder = Töchterchen schläft bei Oma/ bei einer Freundin
Mein Mann braucht Zeit für sich = ich unternehmen etwas mit unserer Tochter was er eh nicht mag - reiten

Allerdings habe ich zeitlich wohl etwas mehr Kapazität, da ich "nur" Teilzeit arbeite.
Hast du evtl die Möglichkeit deine Arbeitszeit flexibler zu gestalten und sozusagen in einer Woche mehr zu arbeiten und dafür in der nächsten durch Überstunden 1-2 Tage frei zu machen?
Oder unbezahlten Urlaub zu nehmen? (Mal 3 Tage für einen "Partnerurlaub" über ein verlängertes Wochenende)


Es grüßt die Hexe
****4me Frau
5.888 Beiträge
Themenersteller 
@********itch wir haben schon ein ziemlich gutes Gleichgewicht, dass alle Seiten berücksichtigt und deren Bedürfnisse. Einzig dieses wirklich mal eine Woche mit dem Liebsten weg hakt noch.
An der Familienzeit möchte ich auf keinen Fall reduzieren, die Zeit für den Liebsten muss ich irgendwie anderweitig auftreiben.

Bei uns im Unternehmen ist es nicht wirklich ne Option unbezahlten Urlaub einfach so zu nehmen und wir haben auch keine Gleitzeit / Überstunden Regelung. Überstunden müssen bei uns schriftlich beantragt und begründet werden und werden nur in Ausnahmefällen überhaupt genehmigt und müssen dann auch innerhalb von 3 Tagen wieder abgebaut werden. Puffer aufbauen geht also nicht.
****4me Frau
5.888 Beiträge
Themenersteller 
@**yx du hast kein Stück erfasst und verstanden um was es mir geht, daher gehe ich auch nicht weiter auf deine Beiträge ein. Wenn du über deine Thesen reden willst, dann eröffne doch bitte ein eigenes Thema, hier passt es nicht hin.
****4me Frau
5.888 Beiträge
Themenersteller 
@******ore ja, vielleicht Ersatzgroßeltern, mal schauen. Die Gedanken sortieren sich noch *zwinker*
*******ias Frau
4.411 Beiträge
Zitat von ****4me:
Ich selbst war auch Pfadfinder und habe selbst als junge Erwachsene Zeltfreizeiten geleitet. Leider ist unser Kleiner wirklich sehr introvertiert und ich kann ihn so gar nicht motivieren (selbst Feriencamp als reines Tagesprogramm haben wir schon abbrechen müssen, weil er einfach keinen Anschluss gefunden hat und nachher abends ständig weinend im Bett lag).

Dann abzubrechen war das einzig Richtige.

Als Teenager hatte ich auch eine Horror-Freizeit. Abholung am 4. Tag der Freizeit.
Ich hätte aber nie gedacht, dass MIR das Mal passiert. Dass ich zum "Freizeit-Abbrecher" werden könne.

Zwar kannte ich die Familien-Story von der einen Horror-Kinderfreizeit meine Mutter & meiner Tante. Die Kommunikation zwischen Kindern & Eltern wurde kontrolliert. Danach vereinbarte Oma vor jeder Freizeit ein Code-Wort mit ihren Kindern. (Zum Glück wurde es in den folgenden Freizeiten nicht gebraucht.)
Doch das war früher. Ganz andere Zeiten. Warum sollte mich sowas treffen?

Ich? Ich war doch immer gerne auf Ferienfreizeiten - verschiedene Anbieter - gewesen.
Bei der ersten war ich noch in der Grundschule - die Sommerferien zwischen zweiter und dritter Klasse.
Auch alle Freizeiten danach waren klasse.
Und wenn meine Schwester und ich aus unseren Freizeiten (meist unterschiedliche) zurück kamen, waren meine Eltern auch wieder richtig gut drauf. (Mehr Schäkern, mehr Küsse, mehr zarte Berührungen. Was man als Kind halt so von der Paarbeziehung seiner Eltern mitbekommt.)

Aber diese eine Horror-Freizeit, die war... *angsthab*
Insbesondere die Camp-Leitung war gegen mich. Und bald darauf war es auch fast das ganze Camp. Von oben initiiertes Mobbing.
Gleichgültig, wie ich auf was reagierte: Es war immer verkehrt.

"Willst du Frust ablassen? Hast du Lust deinen Sadismus auszuleben? - Geh zu Galinthias.", so hatte es die Camp-Leitung vorgelebt.

Sie selbst versetzte nur Mini-Nadelstiche. Zu den einzelnen Situationen hätte man nur sagen können: "Das war jetzt pädagogisch ein wenig ungeschickt." oder "Ach nimm das nicht so persönlich. Der Humor von der ist halt etwas derb." Aber es waren viele "Vorführungen" - zu Beginn nur in abwechselnden Kleinst-Gruppen (3 oder 4 Anwesende). Und sie verfehlten nicht ihre Wirkung in der Gruppe.
Ich meine... niemand passt perfekt in irgendeine Gruppe außer er hat sie selbst zusammengestellt. In manche Ferienfreizeit passt man etwas besser in andere etwas weniger gut hinein. Kein Thema. Ob man nun 2 oder 12 "Ferienfreundschaften" schließt, ist ja egal. Alle wollen ja Spaß haben und konzentrieren sich auf die Gemeinsamkeiten und suchen Gleichgesinnte. Wenn nun aber ein sadistischer Betreuer von Anfang an wiederholt Situationen kreiert, in denen offensichtlich wird, was Kind XY von allen anderen trennt... und das mit Abwertungen & Demütigungen (mögen sie noch so minimal sein) verknüpft.

Das verfehlte seine Wirkung in der Gruppe nicht.
Die Gruppe passte sich an, verstärkte und vervielfältigte das Vorgelebte.

Die anderen Teilnehmer rückten mir auch körperlich immer mehr auf die Pelle.
Mal ein Ellenbogen hier. Mal ein Rempler dort.
Verbal waren sie schon weiter.

Und wenn die Camp-Leitung sowas mitbekam, dann schien sie amüsiert zu zuschauen... oft blieb es dabei. Nur selten setzte sie ihr "Ich bin die Campleitung und was ist denn hier los?"-Gesicht auf und schob dem weiteren Verlauf einen Riegel vor. Und dann suchte sie den Fehler in der Regel bei mir. Obendrein kam dieses Riegel-Vorschieben immer später. Die Camp-Leitung ließ immer mehr Feindseeligkeit zu.
Und ich hatte bei einer Ferienfreizeit noch nie erlebt, dass ein Betreuer, dem ich versuche aus dem Weg zu gehen, dermaßen oft in meiner Nähe ist!

Die Situationen wurden allmählich brenzliger.
Ohnmacht bei stetig wachsender Angst.
1. Tag: *angsthab*
2. Tag: *angsthab**angsthab*
3. Tag: *angsthab**angsthab**angsthab**angsthab*
Ich wollte echt nicht wissen, wie es weiter geht.

Die Zeiten hatten sich zwar geändert. Als meine Mutter mit ihrer Schwester in der Horror-Ferienfreizeit feststeckten, konnte die Betreuerin ihren Sadismus noch weitaus offener ausleben als es heutzutage möglich wäre. Heutzutage müssen Sadisten ihr Spielchen besser tarnen. Doch abgesehen davon war es haargenau dasselbe Spiel.

Dass ein verdeckter Sadistist Betreuer bei einer Ferienfreit spielt, ist im Vorfeld nicht abzusehen.
Ab und an ist einer dabei.
Und falls ja, ist im Vorfeld auch nicht absehbar, welches Zielobjekt der Sadist wählt.
Die Auswahl eines sadistischen Betreuers entspricht dessen persönlichen Vorlieben. Das kann alles Mögliche sein.

Dabei ist dann auch gleichgültig, ob man eher ein introvertiert oder ein extrovertierter Mensch ist. Ob man auf einer Ferienfreizeit langsamer oder rascher Kontakte knüpfen kann.
Ist man das Zielobjekt so eines Sadisten, wird der Kontaktaufbau zu allen anderen von Anfang an massiv manipuliert.

Meine Mutter hat viele tolle Ferienfreizeiten erlebt - nur eine Horror-Freizeit.
Ich habe viele tolle Ferienfreizeiten erlebt - nur eine Horror-Freizeit.

Womöglich ist ja bei deinem Kind genauso. Nur dass seine Horror-Freizeit ausgerechnet seine erste war?

Das Wichtigste für mich war, dass meine Eltern direkt geschaltet haben.
Es hatte mich schon verdammt viel Mühe gekostet, überhaupt mit meinen Eltern telefonieren zu dürfen.
Am Telefon sagte ich nur: "Bitte holt mich ab. Die Camp-Leitung steht neben...(mir und hört mit)."
Die Camp-Leitung protestierte zwar. Eine Abholung sei doch völlig übertrieben.
Doch danach schickten mich meine Eltern raus, um die Abholung mit der Camp-Leitung zu regeln.
Diese versuchte die Abholung hinaus zu zögern. Doch meine Eltern blieben hart. Zwei Stunden später stiegen sie ins Auto, fuhren die Nacht durch und kamen am Morgen des 4. Tages um 6 Uhr früh am Camp an.

Ich war so unglaublich froh, in die offenen Arme meiner Eltern zu laufen.
Endlich heim kommen.
Ohne Diskussion "Jederzeit heim kommen zu dürfen" ist das Wichtigste.
Dann fällt es leicht, der nächsten Ferienfreizeit eine Chance zu geben.


Meine Freude an Ferienzeiten blieb.
Und als junge Erwachsene war ich selbst mehrfach Betreuer.

Lass es mich so sagen: Als Betreuer ist es schwieriger, den verdeckten Sadismus eines anderen Betreuers auf einer Ferienfreizeit zu erkennen. Man selbst hat die meiste Zeit mit etlichen Kindern zu tun. Der verdeckte Sadist versucht zu vermeiden, dass andere Betreuer was mitbekommen. In der Regel bekommt man bloß die Spitze des Eisbergs mit. Und für die Spitze des Eisbergs gibt es zahlreiche näher liegende Erklärung. Denn Eisberge sind selten. Und primär tritt man ja als Betreuer-Team auf. Vermeidet also eher kleine pädagogische Unschicklichkeiten eines Teamkammeraden vor den Kindern zu kritisieren oder tut es in abgeschwächter Form.
Dementsprechend zögern viele Kinder sowieso schon, einem Betreuer mitzuteilen, wenn sie so etwas - schwer Greifbares - mit einem anderen Betreuer erleben.

Ein guter Freund, mit dem ich gemeinsam mehrere Freizeiten gewuppt hatte, hatte auf einer Freizeit ohne mich Mal den Fall, in dem sich das Kind erst im Zug - auf der Rückreise - ihm anvertraute. Und dies auch sehr zögerlich...
Der Junge sprach über 20 Minuten über "Herr der Fliegen" (den Roman).
Und wäre mein Freund nicht seiner Intuition folgend, dass da irgendwas im Busch ist, darauf eingegangen, hätte er wohl gar nichts erfahren.


Aber jetzt mal ab davon. Du sagst, du hättest als junge Erwachsene selbst Ferienfreizeiten geleitet.
Hattest du da jemals den Gedanken: "Kind XY ist zu introviert. Ferienfreizeiten sind nichts für dieses Kind."?

Mir ist dieser Gedanke fremd.

Ich habe auf Ferienfreizeiten so viele introvertierte Kinder kennengelernt. Aber wenn man sagt: "So, wir machen nun Spiel XY", dann folgen sie wie alle anderen Kindern den Spielregeln. D.h. sie gehen in Kontakt und lernen andere Kinder kennen. Das bringt das Eis zum Schmelzen. Es gibt so viele verschiedene Spiele, mit denen man das fördern kann. Und solange ein introvertiertes Kind hinterher hinkt, bindet man es halt häufiger in solche Spiele in Kleingruppen, die zu ihm passen könnten ein.

Die ausgeprägt Extrovertierten, die brauchen das nicht.
Die knüpfen bereits Kontakte bevor die Betreuer das erste Spiel initiiert haben.
Und die ausgeprägt Extrovertieren initiieren unter den Gleichaltrigen die Spiele, die ihnen Freude bereiten, für die sie die passenden Talente haben, in denen sie ihre Stärken ausspielen können. - Da gilt: Wer die Spielregeln bestimmt, gewinnt das Spiel. (Oder hat zumindest sehr gute Chance.)

Als Betreuerin ist es doch meine Aufgabe, da Mal für einen Ausgleich zu sorgen. Damit auch die Introvertierten etwas glänzen können.

Erst wenn alle integriert sind, lasse ich die Zügel deutlich lockerer und die nächste Gruppenphase kann beginnen.

Wenn man eine Gruppe Kinder hat, die über Monate oder gar Jahre zusammen bleibt, kann man als Betreuer passiver bleiben und den Dingen ihren Lauf lassen. Die ausgesprägt Introvertierten finden halt erst in ein paar Monaten ihre Selbstwirksamkeit innerhalb der Gruppe.
Aber als Betreuer darf man doch nicht bei einer Ferienfreizeit, die nach ein, zwei oder drei Wochen schon wieder vorbei ist, passiv bleiben! *vogel*


Wenn ein ausgeprägt introvertiertes Kind auf einer Ferienfreizeit keinen Anschluss bekommt, dann ist nicht das Kind "zu introvertiert". Dann hat das Betreuer-Team versagt. Aber sowas von! Die Ferienfreizeit läuft falsch! - Meine Überzeugung.
*my2cents*
*********ight Frau
67 Beiträge
Ein paar Ideen wurden bereits genannt:
Zeltlager, Großeltern, Kind beim Papa lassen (Vater-Sohn Urlaub kann auch sehr bereichernd sein).

Eine weitere Möglichkeit, mit Kind und pArtner in den Urlaub wenn das für alle passt.
Oder mit beiden Männern und Kind.

😊 Schönen Urlaub
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