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Poly-Beziehung den Eltern "beichten"?

*******lure Frau
208 Beiträge
Ich schließe mich der Fraktion... Kommt auf die Eltern an an. Meine Eltern, Schwiegereltern, oder andere Verwandte (falls überhaupt Kontakt besteht) würden das nicht verstehen (bei meinen Eltern hörts schon dabei auf dass mein Mann und ich tatsächlich auch Mal getrennt das Haus verlassen *achtung* Ironie ) und ich wüsste auch nicht wieso ich ihnen das überhaupt sagen sollte.

Mein Mitteilungsbedürfnis über persönliche Dinge anderen gegenüber hält sich generell extrem in Grenzen.
*******enig Mann
10.108 Beiträge
Ich glaube auch, dass der Schlüssel zum Verständnis in dem Wort "beichten" zu suchen ist. Ich persönlich bin nicht der Ansicht, dass man seinen Eltern etwas beichten müsste. Gebeichtet werden bekanntlich ja Sünden und das würde bedeuten, dass man selbst sein Leben im Polykül für Sünde hält. Damit aufzuhören dürfte der erste Schritt in eine befreite Zukunft sein...
****007 Frau
2.250 Beiträge
Manche Beiträge finde ich ziemlich naive.
Und unfair dennen gegenüber die sich öffnen und sagen lief bei uns "schei*e".
Nicht alles im Leben liegt an der eigenen Wahrnehmung. Grade Familie ist hoch sensibel und von außen NICHT beurteilbar.
Ich habe nicht das Problem mich rechtfertigen zu müssen da ich an sich keine Familie habe.
Doch kenne ich genug verzwickte Familien Geschichten und der Satz es ist halt mein Leben ist einfacher gesagt als dann auch gelebt. Vorallem wenn echter Wiederstand kommt von Menschen die man sehr liebt.
Ich lebe eh nach dem Motto urteile über niemanden in dessen Schuhen du nicht gegangen bist.

Mein Tipp an euch ihr kennt eure Familien am besten. Welche Zeit ist besonders stressig im Jahr ? Evtl das ganze über eine Feier eröffnen oder in kleinen Rahmen.

Bei sich bleiben und in Ich Botschaften.
Und ich finde es auch wichtig (hab ich so bei meinen Freunden gemacht) es ist okay wenn ihr es nicht versteht. Es ist okay wenn ihr so nie leben wollt. Und es ist genauso okay das wir (ich) so leben.
****_99 Mann
1.180 Beiträge
@****007
Selbstverständlich sollten & werden alle für sich entscheiden, wie sie vorgehen und was am besten passt. Und natürlich ist die konkrete Konstellation nur in Umrissen klar, aber nicht in ihren emotionalen, sozialen u.s.w. Abhängigkeiten und Verstrickungen.
Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung heraus sprechen, wie ich selbst fühle und handle. Und was ich in meinem Umfeld beobachte - bis hin dazu, dass Menschen ihre Sexualität gar nicht (!) leben aus Angst, der noch lebende Elternteil könnte das erfahren und würde das nicht akzeptieren. Wo ich merke, dass Menschen sich ihren diesbezüglichen Ängsten nicht stellen (hier geht es wohlgemerkt nicht um reale Abhängigkeiten), macht das was mit meinem Verhältnis zu ihnen. Klar, ich muss ihr Vermeidungsverhalten hinnehmen, es ist nicht mein Leben - aber es nimmt mir Vertrauen und die Distanz wächst. (Ich hab auch nur begrenzt Bock, Zeuge unnötiger Dramen zu sein.)
Meinen eigenen, sehr konservativen Eltern (in tiefster Provinz) gegenüber habe ich ein paar Coming-out-Prozesse durch. Keiner davon war bequem, manche führten zu Konflikten, auch zu zeitweiligen Kontaktabbrüchen. Das war (vor etwa 20 Jahren) nur mit Hilfe von viel Unterstützung (Freundschaften, Beziehungen, Therapie) auszuhalten. Zum Zeitpunkt der jeweils aktuellen Konflikte war ich voller Selbstzweifel, ob sich der Aufwand lohnt, ob ich nicht Bindungen zerbreche, ob ich mich nicht "diplomatisch" einschränken sollte, die Intoleranz aushalten, mich fügen. Im Nachhinein muss ich sagen: Gottseidank habe ich das nicht. Im Nachhinein war es die beste Entscheidung meines Lebens, und die vielleicht mutigste. Sie hat mir zu einem deutlich besseren Lebensgefühl verholfen. Die Konflikte haben so viel geklärt, dass mein Verhältnis zu meinen Eltern merklich besser geworden ist.
Klar, alle Situationen sind unterschiedlich. Vor allem weiß man vorm und im Konflikt nie, was rauskommt und ob es sich lohnt:
Zitat von *********oaded:
Garantien gibt es keine!
Oft fühlt es sich so an, als wären Kosten und Aufwand zu groß – und erst ein paar Monate und Jahre später merkt man das Befreiungsgefühl. Insofern rate ich zum Mut zur Offenheit, v.a. um Einschränkungen und Schuldgefühle zu vermeiden.
Wenn’s passt 😊
****007 Frau
2.250 Beiträge
@****_99
Ich verstehe was du sagen willst.
Und ich finde gut wie du es formulierst als deine Erfahrung.

Doch nicht immer bringt einen der ganz ehrliche weg weiter sondern verschließt manchmal Türen.
Also muss man der Typ dafür sein.
Denn es kann auch so enden das der Kontakt endgültig abbricht.
****_99 Mann
1.180 Beiträge
@****007 Das stimmt. Und dass es zerbricht, kann -- muss aber nicht --schlecht sein. So müssen wir selber unbequeme Entscheidungen treffen, ohne dass wir immer die Konsequenzen genau absehen können.
******ter Mann
1.388 Beiträge
Für die Aufklärung kann es auch helfen erstmal auf allgemeine Art an das Thema heranzugehen.
Filmempfehlungen wie "Professor Marston and the Wonder Woman" oder "Neu in unserer Familie" geben erste Einblicke ins Thema. Alternativ gibt es aber auch einige gute Dokus zum Thema.
Im Gespräch über diese Medien lässt sich dann auch die eigene Ansicht und Lebensweise einbinden.
*******ngo Frau
324 Beiträge
An die TE: Inwiefern ist es für euch "beichten"? Und nicht " informieren" o.ä.?

Als ich meiner Ma erzählte, dass ich nicht mehr mono- sondern polyamor l(i)ebe, war ihr erster Kommentar, dass Simone de Beauvoir auch zwei Männer hatte. Sie war entspannter damit als ich gedacht hatte. Auch mein Vater. Seitdem hatte ich schon sehr interessante Gespräche mit meiner Ma und hab Dinge von ihr erfahren, die ich ihr nicht zugetraut hatte *zwinker*

Für mich war es eine sehr positive Erfahrung, meinen Eltern davon zu erzählen, und ein Türöffner für weitere spannende Themen.
***ge Mann
205 Beiträge
Wir haben das in unserem direkten Umfeld langsam einsickern lassen. Indem wir behutsam offen mit dem Thema umgegangen sind. Insbesondere in dem Umfeld, wo es anstrengend geworden wäre die Situation aktiv zu verbergen.

Die Eltern leben wo ganz anders und würden es wohl auch nie "hintenrum" erfahren.
Meine eigenen Eltern würde ich auch eher so einschätzen dass sie es nicht verstehen würden und sich eher unnötig Sorgen machen, weil sie uns ja auch kaum zusammen erleben würden.
Wäre man im Alltag eher gekoppelt wäre es etwas anderes. Aber die 400km die zwischen uns liegen...

Enge Freunde und Bekannte im Umfeld sind größtenteils informiert. Die meisten reserviert-neutral (Das wäre nix für mich, aber macht ihr mal...)

Wichtig in unserem Umfeld war uns besonders, dass es im Umfeld und im besonderen in der Schule der Tochter kein uninformiertes Gerede gibt und unsere jetzt 16jährige sich nicht plötzlich mit kritischen Fragen konfrontiert sieht zu einer Konstellation zu der sie ja auch nicht wirklich etwas sagen kann, weil es auch nicht ihre Entscheidung war.
Sie hält sich da auch eher raus, akzeptiert wie es ist und orientiert sich eher an den Monogamie Gedanken die in ihrem Freundeskreis omnipräsent im Raum stehen.

Faktor Zeit: Ein "Opening" im größeren Kreis (jetzt wo wir alle beisammen sind wollen wir etwas verkünden) fände ich nicht gut. Holzhammermethode... Das könnte ungeahnte Dynamiken haben.

Lieber über einen längeren Zeitraum mehr und mehr Personen sehen und fragen lassen, oder eben aktiv informieren. Setzen lassen, und für Fragen offen sein. Das erscheint mir "natürlicher".

Anfangs war ich auch noch zu unerfahren und wenn es jemand gesagt bekam fing ich sofort an zu erzählen welche Vorzüge dieses Lebenskonzept hat um mehr Information und vielleicht sogar Begeisterung zu schaffen.

Mittlerweile habe ich gemerkt das ein kleines Informationshäppchen ausreicht um Klarheit zu schaffen und wenn dann Fragen kommen, dann offen und transparent damit umgehen (soweit man es selbst möchte)

Einen schönen Sonntag Euch allen,
Stefan
****_99 Mann
1.180 Beiträge
@***ge Das klingt nach einer super Strategie, differenziert und klar und mit Rücksicht auf die verschiedenen Beteiligten.
*****cab Mann
30 Beiträge
Sowohl meine Frau als auch ich haben uns gegenüber unseren Eltern bzw. noch lebenden Elternteilen vor einigen Jahren "geoutet". Wir haben jeweils ein gutes Gespräch genutzt, um das Poly-Thema einzubringen. Von einer Seite kam Ablehnung mit Ich-Botschaften: "Ich könnte das nicht, weil ...", von der anderen Seite mit der klaren Ansage, darüber nichts hören / wissen zu wollen. Von beiden Seiten aber 0 weites Interesse und keinerlei Rückfragen.

Belastet hat es die Beziehungen nicht. Es fühlt sich gut an, dass unsere Eltern nun über einen weiteren Teil unseres Lebens bescheid wissen, auch wenn uns die Ablehnung überrascht hat, da wir alle als eigentlich als recht tolerant kennen.
****on Mann
16.237 Beiträge
Zitat von *****cab:
Von einer Seite kam Ablehnung mit Ich-Botschaften: "Ich könnte das nicht, weil ..."

Das höre ich auch oft. Das ist in meinen Augen aber keine Ablehnung meines Lebensstils insgesamt, sondern nur für das Leben der betreffenden Person selbst.
*******er66 Mann
3.049 Beiträge
Zitat von *****cab:
Von einer Seite kam Ablehnung mit Ich-Botschaften: "Ich könnte das nicht, weil ..."

Das ist für mich keine Ablehnung. Es heißt lediglich dass diese Seite es für sich nicht leben will. Das ist doch völlig ok.

Reaktion meiner Mutter (über 80) war "Für mich wäre es nichts aber wenn du damit Glücklich bist freut mich das". Meine Partnerin ist bei meinen Eltern selbstverständlich gerne gesehen und dass obwohl sie wissen dass es bei ihr noch einen weiteren Mann gibt. Daher fühle ich mich nicht "abgelehnt".
*******ben Mann
3.383 Beiträge
mir "fehlen" hier Rückmeldungen/Reaktionen der Themenersteller ev_ju_onetwo zumal es ja in Beitägen auch Nachfragen, wie den das genauere Verhältnis ist, gab.
Vor 4 Tagen eingestellt, seither keine Reaktion mehr.
*******enig Mann
10.108 Beiträge
Das ist doch nicht ungewöhnlich im Joyclub... *zwinker*
********vate Mann
2.562 Beiträge
Wenn es vom Ersteller keine Rückmeldungen gibt, finde ich persönlich das nicht schlimm.
Es wäre natürlich schön, wenn man von dort auch eine Information bekommt, wie man denn damit umzugehen gedenkt. Aber die Frage war ja an den Schwarm gestellt. Da ist es doch gar nicht selten, dass man erst mal liest und sich vielleicht irgendwann mal meldet, wenn man alles aufgenommen und für sich verarbeitet hat. Das Thema verliert ja nicht deshalb an Wert, weil der Ersteller sich nicht weiter beteiligt. Es ist auch so klasse zu sehen, wie die Erfahrungen hier alle sind.

Und ich kann feststellen, dass es da keine allgemeingültige Umgangsweise zu gibt, sondern alles sehr individuell ist...
*********uehl Mann
26 Beiträge
Wir haben es damals unseren Eltern und Großeltern gesagt, weil wir die Kinder informierten, dass es mehr als eine Freundschaft zu den neuen Partnern. Gleichzeitig wollten wir aber nicht, dass die Kinder etwas geheim halten müssen und so in eine Lage versetzt werden, wo sie Loyalitätsprobleme entgegenstehen.

Interessanter Weise haben die Großeltern es lockerer aufgenommen, als die eigenen Eltern. Die eigenen Eltern fühlten sich dadurch mit ihren eigenen Themen konfrontiert. Hatten Sorgen wie sie nun bei ihren Bekannten und Freunden dastehen würden. *crazy* Es überwog mit der Zeit aber zum Glück die Akzeptanz.
Die Schwiegermutter wollte es nicht verstehen und akzeptieren. Sie versuchte unsere Kinder zu instrumentalisieren, beschimpfte sie und uns. Später folgte der Kontaktabbruch. Es hat zwei Jahre gedauert. Und wieder waren es eigene Sorgen und Ängste.
******Fox Mann
2.329 Beiträge
Zitat von *********uehl:
Interessanter Weise haben die Großeltern es lockerer aufgenommen, als die eigenen Eltern.
Das habe ich bei anderen kontroversen Themen auch oft so erlebt.
*******er66 Mann
3.049 Beiträge
Zitat von ******Fox:
Zitat von *********uehl:
Interessanter Weise haben die Großeltern es lockerer aufgenommen, als die eigenen Eltern.
Das habe ich bei anderen kontroversen Themen auch oft so erlebt.

Ist wohl auch ein Frage aus welcher Generation die Eltern und Großeltern stammen. Meine Eltern gehören noch zur 68er Generation. Die waren sexuell eher offener
******Fox Mann
2.329 Beiträge
Zitat von *******er66:
Ist wohl auch ein Frage aus welcher Generation die Eltern und Großeltern stammen.
Meine Großeltern haben als jugendliche die 20er Jahre mit erlebt, da sind wir heute weit entfernt von.
*******enig Mann
10.108 Beiträge
Stimmt, von den roaring twenties sind wir weit entfernt. Kokain gab es damals vom Barmann des Vertrauens, Absinth war nicht verboten und Heroin sollte noch weitere 30 Jahre legal in der Apotheke als Hustenmittel erhältlich sein... *zwinker*
*********oaded Mann
525 Beiträge
Zitat von ******Fox:
Zitat von *******er66:
Ist wohl auch ein Frage aus welcher Generation die Eltern und Großeltern stammen.
Meine Großeltern haben als jugendliche die 20er Jahre mit erlebt, da sind wir heute weit entfernt von.
Das kam wohl auch damals schon sehr darauf an, wo die Großeltern ansässig waren. Großstadt, wie Berlin oder tiefste Provinz. *zwinker*
***ge Mann
205 Beiträge
Zitat von ****on:
Zitat von *****cab:
Von einer Seite kam Ablehnung mit Ich-Botschaften: "Ich könnte das nicht, weil ..."

Das höre ich auch oft. Das ist in meinen Augen aber keine Ablehnung meines Lebensstils insgesamt, sondern nur für das Leben der betreffenden Person _selbst._

So sehe ich das auch. Trotzdem erlebe ich es dann auch ab und zu, dass das ganze ein Umdenken triggert (selten) oder zum Nachdenken anregt und sich die Personen dann doch mal ein wenig mit ihrer eigenen Situation auseinandersetzen und "was-wäre-wenn" Szenarien im Kopf und emotional durchgehen (bissl häufiger)
Aber das Gros der Menschen schliesst es für sich selbst kategorisch aus. Jedem das Seine... Solange die Toleranz groß geschrieben wird ist alles in Ordnung.

Stefan
****_99 Mann
1.180 Beiträge
@***ge : Ich hoffe, es kommt nicht als übergriffige Belehrung an, aber ich wünsche mir einen sensiblen Umgang mit manchen Redensarten:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jedem_das_Seine#:~:text=Es%20besagt%2C%20dass%20jedem%20B%C3%BCrger,solchen%20Prinzips%20wird%20unterschiedlich%20bewertet
Vielleicht ist ja "Jeder nach seiner Façon" besser oder so ähnlich.

Sorry fürs Off-topic
********2018 Mann
15 Beiträge
Hi @********etwo ,

Wir sind tatsächlich in der gleichen Konstellation wie ihr. Haben es den Eltern jedoch relativ früh von der Beziehung erzählt. Die Eltern beider Partnerinnen haben es Recht entspannt aufgenommen (wobei wir gerade bei den Eltern meiner Ehefrau Angst hatten). Meine Eltern hingegen hatten Anfang große Schwierigkeiten es zu akzeptieren. Folge war zwei Wochen Funkstille, gefolgt von einer Woche Unterstellungen und den Rat mir/uns psychologische Hilfe zu suchen 🙈.
Jedoch hat meine Oma, die bei uns im Haus wohnt, meinen Eltern und besonders meiner Mutter immer wieder geschildert, wie es bei uns abläuft und dass alle, auch unsere Tochter, mit der Situation sehr glücklich sind. Mittlerweile wierden beide Frauen als Schwiegertöchter angesehen und die Beziehung so wie sie ist akzeptiert.

LG
Harlekin
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