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HSP und poly

****iil Frau
7 Beiträge
Themenersteller 
HSP und poly
Hallo ihr Lieben

wie sind eure Erfahrungen mit Polyamorie und offenen Beziehungen als hochsensible Menschen (HSP)?

Mein Ehemann und ich sind beide HSP, Schwerpunkt Emotionale Hochsensibilität. Vor einem Jahr starteten wir unserer Poly-Reise auf meinem Wunsch hin. Er willigte vorsichtig ein (hierarchische Polyamorie), ist selber aber nicht aktiv. Erste Begegnungen und Beziehungen waren für mich so schön und intensiv, dass ich es als schwierig empfunden habe, dabei meinen geregelten Teilzeit-Job & meine Kinder im Blick zu behalten, ständig zu kommunizieren und auch nicht in einen dauerhaften positiven Stresszustand zu kommen (trotz Meditation&Achtsamkeit). In meinem Umfeld und von anderen HSP wurde mir immer wieder gespiegelt, ich sei für Polyamorie wohl „zu sensibel“. Wir sind kräftemäßig im ersten Jahr sehr häufig an unsere Grenzen gekommen. Daher aktuell zu einer offene Beziehung übergegangen (als Versuch 😌)

Wie geht ihr mit eurer Hochsensibilität um? Wie meistert ihr dabei Job, Kids, Hobbys, mehrere Beziehungen usw?
****e69 Mann
1.279 Beiträge
Tolles Thema liebe @****iil ich lese erstmal mit und schreibe gerne wenn ich mehr Ruhe habe was dazu...

*hutab*
*****ror Mann
109 Beiträge
Hallo,

also ich bin auch HSP und dazu noch ASS (Asperger Autist). Ich habe das große Glück bei meinen Polymenschen um mich herum, welche erwischt zu haben, die echt gut Kommunizieren können. Hier hilft mir die HSP beim Erspüren was ist und die ASS bei der Klarheit in der Kommunikation. Das erzeugt bei mir einen angenehm niedrigen Stresslevel.
Der Koordinierungsaufwand ist natürlich nicht kleinzureden und meine Hobbys bekommen deutlich weniger Aufmerksamkeit, aber das ist ja von mir bewusst gewählt. Aus meiner persönlichen Sicht geht HSP und Poly gut zusammen.
******ine Frau
170 Beiträge
Moin, ich bin auch HSP. Ich kann absolut nachvollziehen was du meinst.
Ich bin ein Beziehungsmensch, das muss keine klassisch definierte Beziehung sein, aber eben etwas mit Verbindlichkeit.
Ich ertrage es schwer, wenn Kommunikation nicht funktioniert oder mal irgendwas nicht geklärt ist. Ich habe 3 Beziehungen, mit anderen Worten, es kommt immer mal wieder vor, dass irgendwas schief hängt.
Ich halte es sehr schwer aus, wenn irgend ein Problem zwischen mir und meinen Partnern steht. Ich möchte das klären. Mit meinem Mann funktioniert das aufgrund der langen Zeit(16 Jahre), die wir zusammen sind ziemlich gut. Mit den anderen beiden Partnern bin ich 2 Jahre zusammen, da gibt es noch ne Menge zu lernen was die Kommunikation angeht. Das ist sehr anstrengend für mich und nimmt viel Zeit in Anspruch. Natürlich habe ich meinen Benefit davon, sonst würde ich nicht so viel Arbeit in die Beziehungen stecken, aber der zeitliche Aufwand ist nicht von der Hand zu weisen.
Wir leben seit über 5 Jahren offen, sind im 2. Jahr dann zur Polyamorie "gewechselt".
Ich bin froh es in dieser Reihenfolge gemacht zu haben.
Möglicherweise hilft es dir/euch erstmal "nur offen " zu leben und dann Stück für Stück alltägliche Dinge zu ordnen, Regeln aufzustellen und weiter zu entwickeln oder zu verwerfen und euch ganz langsam an die Polyamorie anzunähern.
Wie gesagt, ich kann das so gut nachvollziehen. Den "Rausch", das Glück, die Euphorie und die Vernachlässigung von Alltag und Pflichten.
Fühl dich gedrückt 💚
*********Witch Frau
119 Beiträge
Hallöchen,

Ich (Autistin, mit ADHS und durchaus Anteilen einer HSP) kenne das was du beschreibst auch sehr gut, muss aber aus meinem Polyamoren Umfeld heraus auch sagen, dass die Anfangszeit auch für neurotypische Personen wohl sehr schwierig ist und das berauschen in die Gefühle und Schwierigkeiten beim priosieren im Alltag (Job; Haushalt; Kids) bei uns von allen berichtet wurde.
Das ständige kommunizieren und erörtern, die feine Antennen in so viele Richtungen ausgefahren zu haben, dabei sich selbst und die Aufgaben des täglichen Lebens in Einklang zu bringen ist eine Herausforderung.
Ich finde eine lohnenswerte!

Was mir sehr gut hilft ist mir feste Zeiten für Träumerei, Spinnerei und "ins Gefühl verrennen" einzuräumen (bei uns durch das gemeinsame Hobby, ist das beim Reenactment auf dem Mittelaltermarkt der Fall, da darf ich alles andere vergessen und die Zeit und das verrennen in die Gefühle genießen).
Aber auch klare Zeiten zu schaffen die Konzentration fordern, bei mir zB sehr anspruchsvoller Job mit 100% Konzentration nötig, fest geplante Zeit mit den Kindern.
Beziehungen bewusst Raum geben (zB dem einen Partner sagen, dieses Wochenende verbringe ich mit dem anderen; wir hören uns einmal abends ob alles okay ist, sonst nur im Notfall - dies natürlich allen Beziehungen einräumen).

Ich denke dass sich Polyamorie und neurodiversität nicht ausschließen sondern gut gemeinsam funktionieren können.

Herzliche Grüße von der Hexe
****on Mann
16.237 Beiträge
Meine Hochsensiblität und Neuro-Atypie macht nicht mit mir, dass Beziehungen kompliziert werden, oder ich es schwer ertrage, wenn irgendetwas nicht in der Beziehung stimmt, oder die Kommunikation klemmt. Da weiß ich mir meist schnell zu helfen, und die Beziehung ist wieder rund.

Aber ich war schon immer deutlich beeindruckbarer als die meisten in meiner Umgebung, bin es noch. Von Kunst, Musik, Fiktion, Poesie. Von Geschehnissen um mich rum. Ich fühle Temperaturen so viel krasser. Mich erschöpfen Lärm oder Neonlicht tief. Ich spüre Stimmungen, und fühle "zwischen den Zeilen". Ich empfinde meine Seele als ungeschützter.

Und genau deshalb ist Polyamorie so genial für mich. In ihr dominieren keine Erwartungen, wie etwas zu sein hat, sondern gerade Polys erlebe ich als sehr bewusst das Unerwartete wahrnehmend und schätzend. Polys nehme ich als unkonventionell, Grenzen wahrend und achtsam wahr. Das ist genau die Blase, in der meine leichte Störbarkeit gesellig und dabei sowohl still als auch liebevoll annehmend eingebettet wird.

"Zu sensibel für Polyamorie" klingt in meinen Ohren wie "zu sensibel für die Schwingungen der Natur". Beides kommt meiner Sensibilität jedenfalls sehr entgegen.

Was ich nur schwer ertrage, und das ist ja bei HSP auch kaum anders zu erwarten, das ist Lärm, laute Musik, ständige Beschallung, dauerndes Gerede. Das alles erschöpft mich derart tief, dass ich teilweise Tage danach kaum arbeitsfähig bin. Zuletzt, als ich mit Teilen meines Polyküls in einem eigentlich schönen Konzert war. Aber dafür kann die Polyamorie ja nichts, sondern nur mein Konzertbesuch wider besseren Wissens. *zwinker*
*******mcat Mann
3.671 Beiträge
@****on

Dein Beitrag spricht mich ungemein an:

Besonders die Aussage
....dauerndes Gerede. Das alles erschöpft mich derart tief, dass ich teilweise Tage danach kaum arbeitsfähig bin.
.

Ich komme soeben aus einem solchen Wochenende zurück (Sonntag+Montag), an welchem ständig "irgendwas besprochen und geklärt" werden sollte. Und von morgens bis nachts geredet wurde.
Ich war ständig aufmerksam, was als nächstes kommen würde - und es war mir dann einfach zu viel.

Ich habe die Haltung, manche Dinge einfach mal nur abzuwarten, nicht zu bewerten, in Ruhe zu betrachten. Und das braucht Zeit. Man muss nicht ständig aufs neue "Töne von sich geben".

Und was hat das mit dem Eingangspost zu tun ?

In meinem Falle ist es so, dass ich so eine Art "Solo-Polyamorie" lebe.

Das heißt, eine primäre Bindung, die ursprünglich eine Mono-Beziehung war und inzwischen nur noch auf dem Papier besteht. Die "Verbindlichkeit" ist soziale Pflicht. Meine Entwicklung zu dem was ich bin und auch meine Anwesenheit auf dem JoyClub bzw in "solchen Gruppen" ist kommuniziert.

Und ich pflege mehrere Freundschaften, die aber allesamt keine festen Beziehungen sind und sein sollen.
Also KEIN gemeinsames Wohnen, keine Gemeinsamen Urlaube und so - wohl aber Unternehmungen und "quality time".

Die also gut freundschaftlich-verbindlich sind. Das heißt, man kann sich auch ein gutes Stückweit auf einander verlassen.

Also - man teilt kein regelmäßiges gemeinsames Leben.
Trotzdem gibt es (mir) einen gewissen Halt und einen Grad an "Versorgtsein".

Mehr suche ich kurzfristig nicht.

Wie ich mich noch weiter mittelfristig orientiere, wird sich zeigen.

Was HSP angeht - ich suche Stille und Ruhe - tagelang.

Dann bin ich an meinem Rückzugsort mit meinen Projekten im Flow und schaffe mir meine Gegenwart und Zukunft. Darin kann ich aufgehen - tagelang. Also die jeweilige "Arbeitswoche.

Meine Reaktionen auf das, was "von außen kommt": Ich filtere - nehme das was ich bewältigen kann und will, in dem Maße entgegen, wie es mir gut tut. Zum Beispiel lese ich sehr viel bzw. nehme Texte-Informationen rasend schnell auf. Ich kommuniziere bevorzugt schreibend. Ich lerne bevorzugt lesend. Ich verabscheue "Videos-Tutorials und Workshops". Letztere konsumiere ich in der Aufzeichnung, eine Hand stets auf dem Vorspul-Button. Mich interessiert die Quintessenz - nicht die Einleitung zum Thema, nicht die Danksagung, nicht die Vorstellung der weiteren Teilnehmer und schon gar nicht die Werbung.

Und ich meide auch Sprachnachrichten - Audio: Ich glaube, ich habe in meinem Leben nur ca 5 Hörbücher angehört und 0 (in Worten "Null") Podcasts angehört.

Ich "lese" zwischen den Zeilen - Sprachnachrichten sind oft dermaßen voll mit "Zusatzemotionen" die ich aus dem Gehörten samt allen Sprachmodulationen und sogar Hintergrundgeräuschen entnehme, dass es mich manches Mal überfordert. Ich höre mir Sprachnachrichten oft nur sehr zeitversetzt an - manches Mal Stunden später oder sogar Tage später.

Ich sende selbst keine - hinterlasse aber bei Telefonaten selbst eine Information, worum es geht. Und dass ich diesbezüglich um Rückruf bitte.

Was ich gar nicht ab kann: Anrufe ohne Nachricht, worum es geht.
Ich soll also zurückrufen ohne zu wissen, was der/die Anrufer/in überhaupt will.
Mache ich häufig nicht - die Frechheit nehme ich mir.

Das sind genau die Dinge, die mich ungut triggern.

Einen Facharzt gefragt, ob es sein könnte, dass ich autistische Facetten und Züge habe, meinte der, dafür wäre er dann doch nicht so der Spezialist. Vielleicht sei ich einfach nur ein "Sonderling".

Voila - das sagte man mir bereits in der Grundschule. Und damit hatte ich zeitlebens ein Problem. Nämlich seitens des Umfeldes.

Was ich nun in meiner jetzigen Lebenszeit an Vorteilen habe:
Ich bin in der Lage, mir meine Welt selbst zu gestalten.
Auch meine Beziehungen mir selbst aus zu suchen.

Das geht nur, wenn man lernt, los zu lassen.
Auf diejenigen Beziehungen zu verzichten, die meine "Eigenarten" nicht dulden wollen.
Und das auch im Beruf und überhaupt in allen anderen Lebensbereichen auch. Nicht nur in privaten Beziehungen Mensch-zu-Mensch.

An dem Punkt werde ich zum Egoisten und mir wird das auch vorgeworfen.

Nur - im fortgeschrittenen Alter kommt die Erkenntnis, das man nur 1 Leben hat - und vor allem auch nur 1 Rest-Leben.

Wenn nicht jetzt - wann sonst ?

Und somit zum Eingangspost und zum Thema überhaupt:

So hart es klingen mag - alles auf die "Probe stellen" vor dem inneren Auge - gewissermaßen eine Art "inneres Prüfungsgremium" bilden mit der Fragestellung:

1) Was passt - behalten.
2) Was passt nicht - loslassen.
3) Beispiel meine vielen im Leben gesammelten Kontakte: Wen von denen würde ich heute wieder in mein Netzwerk einladen und zu meinen Freunden zählen ? Überprüfen - und dann den Kontakt wieder herstellen und auch pflegen. - Und wen nicht ? Definitiv von der Liste nehmen. Für IMMER.

Wenn ich nun in "Phase 2" (ja, das mag gefühllos und autistisch klingen) zu meinen Beziehungen zählen möchte: Derselben Überprüfung unterziehen. Was nicht wirklich passt, loslassen und nicht weiter verfolgen.

Je besser ich das mache, desto weniger Tage werde ich erleben, wo ich nach ein, zwei Tagen mit einer Person erstmal einen ganzen Tag brauche, bis ich wieder "arbeitsfähig" oder auch überhaupt energiegeladen und "handlungsfähig" bin.

Beziehungen sind nicht nur "Ponyhof", das wissen wir alle. Aber es darf FÜR MICH JEDENFALLS nicht so sein, dass ich ausbrenne, nur weil ich bestimmte Dinge nicht aushalten kann. Selbst wenn es NUR AN MIR liegt und gar nicht an meinem Gegenüber.

Ja, bekennend HSP und bekennend egoistisch.
******ine Frau
170 Beiträge
Zitat von *******mcat:
@****on

Dein Beitrag spricht mich ungemein an:

Besonders die Aussage
....dauerndes Gerede. Das alles erschöpft mich derart tief, dass ich teilweise Tage danach kaum arbeitsfähig bin.
.

Ich komme soeben aus einem solchen Wochenende zurück (Sonntag+Montag), an welchem ständig "irgendwas besprochen und geklärt" werden sollte. Und von morgens bis nachts geredet wurde.
Ich war ständig aufmerksam, was als nächstes kommen würde - und es war mir dann einfach zu viel.

Ich habe die Haltung, manche Dinge einfach mal nur abzuwarten, nicht zu bewerten, in Ruhe zu betrachten. Und das braucht Zeit. Man muss nicht ständig aufs neue "Töne von sich geben".

Und was hat das mit dem Eingangspost zu tun ?

In meinem Falle ist es so, dass ich so eine Art "Solo-Polyamorie" lebe.

Das heißt, eine primäre Bindung, die ursprünglich eine Mono-Beziehung war und inzwischen nur noch auf dem Papier besteht. Die "Verbindlichkeit" ist soziale Pflicht. Meine Entwicklung zu dem was ich bin und auch meine Anwesenheit auf dem JoyClub bzw in "solchen Gruppen" ist kommuniziert.

Und ich pflege mehrere Freundschaften, die aber allesamt keine festen Beziehungen sind und sein sollen.
Also KEIN gemeinsames Wohnen, keine Gemeinsamen Urlaube und so - wohl aber Unternehmungen und "quality time".

Die also gut freundschaftlich-verbindlich sind. Das heißt, man kann sich auch ein gutes Stückweit auf einander verlassen.

Also - man teilt kein regelmäßiges gemeinsames Leben.
Trotzdem gibt es (mir) einen gewissen Halt und einen Grad an "Versorgtsein".

Mehr suche ich kurzfristig nicht.

Wie ich mich noch weiter mittelfristig orientiere, wird sich zeigen.

Was HSP angeht - ich suche Stille und Ruhe - tagelang.

Dann bin ich an meinem Rückzugsort mit meinen Projekten im Flow und schaffe mir meine Gegenwart und Zukunft. Darin kann ich aufgehen - tagelang. Also die jeweilige "Arbeitswoche.

Meine Reaktionen auf das, was "von außen kommt": Ich filtere - nehme das was ich bewältigen kann und will, in dem Maße entgegen, wie es mir gut tut. Zum Beispiel lese ich sehr viel bzw. nehme Texte-Informationen rasend schnell auf. Ich kommuniziere bevorzugt schreibend. Ich lerne bevorzugt lesend. Ich verabscheue "Videos-Tutorials und Workshops". Letztere konsumiere ich in der Aufzeichnung, eine Hand stets auf dem Vorspul-Button. Mich interessiert die Quintessenz - nicht die Einleitung zum Thema, nicht die Danksagung, nicht die Vorstellung der weiteren Teilnehmer und schon gar nicht die Werbung.

Und ich meide auch Sprachnachrichten - Audio: Ich glaube, ich habe in meinem Leben nur ca 5 Hörbücher angehört und 0 (in Worten "Null") Podcasts angehört.

Ich "lese" zwischen den Zeilen - Sprachnachrichten sind oft dermaßen voll mit "Zusatzemotionen" die ich aus dem Gehörten samt allen Sprachmodulationen und sogar Hintergrundgeräuschen entnehme, dass es mich manches Mal überfordert. Ich höre mir Sprachnachrichten oft nur sehr zeitversetzt an - manches Mal Stunden später oder sogar Tage später.

Ich sende selbst keine - hinterlasse aber bei Telefonaten selbst eine Information, worum es geht. Und dass ich diesbezüglich um Rückruf bitte.

Was ich gar nicht ab kann: Anrufe ohne Nachricht, worum es geht.
Ich soll also zurückrufen ohne zu wissen, was der/die Anrufer/in überhaupt will.
Mache ich häufig nicht - die Frechheit nehme ich mir.

Das sind genau die Dinge, die mich ungut triggern.

Einen Facharzt gefragt, ob es sein könnte, dass ich autistische Facetten und Züge habe, meinte der, dafür wäre er dann doch nicht so der Spezialist. Vielleicht sei ich einfach nur ein "Sonderling".

Voila - das sagte man mir bereits in der Grundschule. Und damit hatte ich zeitlebens ein Problem. Nämlich seitens des Umfeldes.

Was ich nun in meiner jetzigen Lebenszeit an Vorteilen habe:
Ich bin in der Lage, mir meine Welt selbst zu gestalten.
Auch meine Beziehungen mir selbst aus zu suchen.

Das geht nur, wenn man lernt, los zu lassen.
Auf diejenigen Beziehungen zu verzichten, die meine "Eigenarten" nicht dulden wollen.
Und das auch im Beruf und überhaupt in allen anderen Lebensbereichen auch. Nicht nur in privaten Beziehungen Mensch-zu-Mensch.

An dem Punkt werde ich zum Egoisten und mir wird das auch vorgeworfen.

Nur - im fortgeschrittenen Alter kommt die Erkenntnis, das man nur 1 Leben hat - und vor allem auch nur 1 Rest-Leben.

Wenn nicht jetzt - wann sonst ?

Und somit zum Eingangspost und zum Thema überhaupt:

So hart es klingen mag - alles auf die "Probe stellen" vor dem inneren Auge - gewissermaßen eine Art "inneres Prüfungsgremium" bilden mit der Fragestellung:

1) Was passt - behalten.
2) Was passt nicht - loslassen.
3) Beispiel meine vielen im Leben gesammelten Kontakte: Wen von denen würde ich heute wieder in mein Netzwerk einladen und zu meinen Freunden zählen ? Überprüfen - und dann den Kontakt wieder herstellen und auch pflegen. - Und wen nicht ? Definitiv von der Liste nehmen. Für IMMER.

Wenn ich nun in "Phase 2" (ja, das mag gefühllos und autistisch klingen) zu meinen Beziehungen zählen möchte: Derselben Überprüfung unterziehen. Was nicht wirklich passt, loslassen und nicht weiter verfolgen.

Je besser ich das mache, desto weniger Tage werde ich erleben, wo ich nach ein, zwei Tagen mit einer Person erstmal einen ganzen Tag brauche, bis ich wieder "arbeitsfähig" oder auch überhaupt energiegeladen und "handlungsfähig" bin.

Beziehungen sind nicht nur "Ponyhof", das wissen wir alle. Aber es darf FÜR MICH JEDENFALLS nicht so sein, dass ich ausbrenne, nur weil ich bestimmte Dinge nicht aushalten kann. Selbst wenn es NUR AN MIR liegt und gar nicht an meinem Gegenüber.

Ja, bekennend HSP und bekennend egoistisch.

Ich empfinde deine Aussagen nicht als egoistisch. Du hast nicht zu verstehen gegeben, dass du nicht auch bereit bist für Interessen, Beziehungen und zwischenmenschliche Bindungen einzustehen. Ich lese da raus, dass du keine "verlorenen Schlachten" kämpfst. Das ist prinzipiell sogar gut. Denn wenn nix mehr von dir übrig ist, kannst du deine Beziehungen ja gar nicht mehr genießen.
Klar kann es sein, dass Partner*innen, selbst wenn sie anfangs wissen worauf sie sich einlassen mit der Zeit unzufrieden mit einer solchen Verbindung werden. Das ist mir auch schon passiert.
Aber Egoismus würde ich dir jetzt nicht zwingend unterstellen.
*******o73 Frau
166 Beiträge
Das Thema "HSP und Poly" finde ich auch interessant und ob und wie das zusammen passen kann, darüber möchte ich noch nachdenken🤔
Vieles, was HSP ler beschreiben kenne ich auch von mir, z.B. zu schnell, zu laut, zuviel, eigentlich gefühlt von allem zu viel.
Ich sage oder denke manchmal: eigentlich bin ich zu empfindlich für diese Welt!
Ich habe mich nur daran gewöhnt und angepasst in ihr zurecht zu kommen.😊
********wise Frau
441 Beiträge
Mir persönlich hat sehr geholfen, hilft sehr, HSP von Traumabelastungsstörung auseinander zu sortieren mit Hilfe von diversen heilerisch-diagnostisch-analytischen Ansätzen, Menschen im Thema.
Und dann halt auch die Grundlast im Nervensystem abzubauen mit z.B. achtsamer, ruhiger Körperarbeit, wirksamer Traumatherapie etc.
*********asmus Mann
2.215 Beiträge
Einfach strickt sich Zeit für sich nehmen und zu sich selbst finden...,

Dank der tantrischen Kunst kann ich mich sehr gut in mich zurückziehen und selbst erden..., sogar wenn ich als Geber gerade unterwegs bin...

So eine Stunde ist viel mehr Wert als Selbstliebe, wie immer Liebe geben zu wollen...
*********rlin Mann
11 Beiträge
I agree with everything you have written here!

Zitat von ****on:
Meine Hochsensiblität und Neuro-Atypie macht nicht mit mir, dass Beziehungen kompliziert werden, oder ich es schwer ertrage, wenn irgendetwas nicht in der Beziehung stimmt, oder die Kommunikation klemmt. Da weiß ich mir meist schnell zu helfen, und die Beziehung ist wieder rund.

Aber ich war schon immer deutlich beeindruckbarer als die meisten in meiner Umgebung, bin es noch. Von Kunst, Musik, Fiktion, Poesie. Von Geschehnissen um mich rum. Ich fühle Temperaturen so viel krasser. Mich erschöpfen Lärm oder Neonlicht tief. Ich spüre Stimmungen, und fühle "zwischen den Zeilen". Ich empfinde meine Seele als ungeschützter.

Und genau deshalb ist Polyamorie so genial für mich. In ihr dominieren keine Erwartungen, wie etwas zu sein hat, sondern gerade Polys erlebe ich als sehr bewusst das Unerwartete wahrnehmend und schätzend. Polys nehme ich als unkonventionell, Grenzen wahrend und achtsam wahr. Das ist genau die Blase, in der meine leichte Störbarkeit gesellig und dabei sowohl still als auch liebevoll annehmend eingebettet wird.

"Zu sensibel für Polyamorie" klingt in meinen Ohren wie "zu sensibel für die Schwingungen der Natur". Beides kommt meiner Sensibilität jedenfalls sehr entgegen.

Was ich nur schwer ertrage, und das ist ja bei HSP auch kaum anders zu erwarten, das ist Lärm, laute Musik, ständige Beschallung, dauerndes Gerede. Das alles erschöpft mich derart tief, dass ich teilweise Tage danach kaum arbeitsfähig bin. Zuletzt, als ich mit Teilen meines Polyküls in einem eigentlich schönen Konzert war. Aber dafür kann die Polyamorie ja nichts, sondern nur mein Konzertbesuch wider besseren Wissens. ;)

*********rlin Mann
11 Beiträge
HSP or not, I think it’s incredibly helpful to learn from wise people in the poly community such as Jessica Fern.

Look for her book Polywise at Dussmann (only in English so far, but her book Polysecure is in German too)

Happy reading and self growth!
*********uehl Mann
26 Beiträge
Zitat von *********rlin:
HSP or not, I think it’s incredibly helpful to learn from wise people in the poly community such as Jessica Fern.

Look for her book Polywise at Dussmann (only in English so far, but her book Polysecure is in German too)

Happy reading and self growth!

Eine deutsche Übersetzung kommt. Und das Buch ist es wirklich wert gelesen zu werden. *top*
*******o73 Frau
166 Beiträge
Was mir auf jeden Fall hilft, ist innere und äussere Ordnung und Klarheit und viel Rückzugsmöglichkeit.
Zeit, um Erlebtes zu "verdauen" und aufzutanken.
Ich glaube, es kommt sehr auf die Lebensumstände und die Phase an, ob HSP und Poly zusammen passt. Es kann monogam genau so wenig passen.
Für mich ist es gerade sehr gut, alleine zu wohnen und nach "aussen" zu gehen, wenn ich Kontakt möchte und mich zurück ziehen, wenn es zu viel wird. Bin beruflich und familiär noch "eingespannt", habe dort immer mit vielen Menschen zu tun.
In meinen Beziehungen hilft es mir, wenn Klarheit über das Miteinander besteht und sich nicht zu vieles ständig ändert. Die erste Zeit des Poly- Lebens war manchmal viel zu aufregend für mich. Das braucht viel Zeit und viele Gespräche.
**********ky_89 Frau
15 Beiträge
Liebe Soleiil
Zuerst einmal:
Du bist richtig wie Du bist! 😘
Dass Dich andere HSP-ler*innen als "zu sensibel" bezeichnen, find ich als HSP und Polyfrau eine sehr heftige und unreflektierte Aussage.
Versuche, Dir feste Zeiten einzurichten, wenn Du mit wem kommunizierst. Plane die Treffen so, dass Du wenn möglich danach genügend Zeit zum "runterkommen" hast, noch ein wenig in den Erinnerungen schwelgen kannst, etc.
Du bist in dem System Familie und Arbeit genauso wichtig wie jede andere Person auch. Deine Bedürfnisse haben genauso Platz wie die der anderen.
Wenn Du Dich gerne austauschen magst, meld Dich doch per PN. Liebe Grüsse
*********ting Frau
6 Beiträge
Habe über die Poly-community viele HSPler kennengelernt und gehöre selbst auch mit dazu.

Das tolle ist (nicht-penetrativer) Energie Sex! (Hatte ich sogar schon mit ein paar Leuten, die auch hier in der Diskussion sind als Gruppe. Da sind krasse Ströme geflossen.) Ich glaube dazu braucht man ne Form von Super-Empathie oder Hochsensibilität.
**********_Meer Mann
96 Beiträge
@****iil
Lieben Dank für das Thema.
Bin HSPler und neu in dieser Gruppe.
Lese erstmal lediglich mit ...
Euch einen schönen Tag *sonne*
*****uri Frau
597 Beiträge
Ich bin auch HSP und wie in nahezu allen Lebensbereichen empfinde ich meine "Gabe" auch hier als Fluch und Segen.
Mein Partner ist tatsächlich auch aktiver als ich, während ich oft schon sehr früh spüre, ob jemand zu uns passt oder nicht. Leider kristallisiert sich für uns sehr oft heraus, dass die, die passen würden oftmals vor ihren eigenen Gefühlen flüchten oder das Gefühl haben, sie würden etwas verpassen, wenn sie sich langfristig in eine Polybeziehung begeben (ich glaube der Gedanke der Pseodo-Monoamorie ist immer noch zu sehr in der Gesellschaft verankert). Darüber hinaus kommen viele (meines Erachtens nach) nicht damit zurecht, dass ich als Demisexuelle Person eben nicht gleich bei Themen wie Sex dabei bin, während mir die Hochsensibilität auch oft von zu schnellem Körperkontakt abrät (und da höre ich drauf).
Da ich noch dazu eher introvertiert bin, endet es oft dabei, dass Dazukommende, oft denken, ich sei kalt und desinteressiert, dabei sind das meistens eher Abwehrmechanismen um nicht verletzt zu werden.
Ich für mich habe jedoch schon mehrfach bemerken dürfen, dass mich meine Hochsensibilität schon vor vielen "Fehltritten" oder emotionalen Tiefs bewahrt hat, da ich einfach schon frühzeitig bemerkt habe "passt für mich nicht wirklich".
Klar, versucht man es oftmals auch dem Partner zuliebe, aber es passt eben nicht immer. Von daher sage ich für mich, eine Freundschaft erwarte ich von den Partnern meines Partners. Mehr muss es nicht sein, aber je tiefer es geht, desto besser.
Darüber hinaus käme für mich eine Ergänzung nur infrage, wenn alle Beteiligten miteinander und mit dem Thema Beziehung / Polyamorie klarkommen und man auch mal was zusammen unternehmen kann. Aus eigener Erfahrung langfristig leider schwieriger praktikabel, als ich es mir erhofft habe.
Aber wenn ich mitbekomme, dass an irgendeiner Ecke Probleme wegen dem Thema Eifersucht / Besitzansprüche entstehen, bin ich jemand der sagt, dann bleibt es lieber bei einer Freundschaft, als dass ich bei mir / bei den anderen etwas kaputt mache.
Nur leider handhaben es die anderen oftmals nicht so und fordern mehr ein, als ihnen (aus Gleichberechtigungsaspekten her) zusteht. Und das wird dann gerne mal schmerzhafter, als es sein müsste.
Ist eben leider immer schwer wenn die Partner weser Demi noch HSP sind. Ich glaube gerade HSP kann einem in solch einem Konstukt dann doch eher helfen, wenn man seinen Partner verstehen möchte, da viele es abtun mit "hab dich doch nicht so" und ähnlichen sprüchen. Aber ich denke auch die sind HSPlern oft aus anderen Lebensbreichen bekannt.
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