ich hab die erfahrung gemacht, dass der erwartungsdruck vergleichbar mit der eifersucht ist..
einfach gesagt:
eifersucht bekommt nährboden, wenn ein ideal oder eine person fähig ist, defizite, die man bei sich selbst wahrnimmt, auszugleichen.. die zweifel an die eigene person wachsen und man hat angst weniger geliebt zu werden..
beim erwartungsdruck verhält es sich ähnlich.. mein anspruch an mich selbst ist sehr hoch, leider ist es schwer diesen zu erfüllen oder gerecht zu werden, folgend bin ich einfach oft enttäuscht.. auf dauer ist es unmöglich damit fertig zu werden.. der erwartungsdruck an andere steigt.. sie müssen ausgleichen, wozu man selbst nicht fähig ist..
das ist jetzt vielleicht ein extrem und auch nur aus meiner erfahrung..
wenn ich zum beispiel in so einem tief bin, brauche ich und fordere ich ein gewisses maß an aufmerksamkeit von meinem partner, dem er unmöglich gerecht werden kann.. ich bin wütend, frustiert, sehne mich nach wärme, sicherheit und harmonie.. er kann nicht liebevoll genug sein, auch sein verständnis reicht nicht aus.. er kann mir nicht geben, was ich brauche, weil ich es selbst nicht kann.. wie soll er mir gerecht werden, wenn ich mir selbst nicht gerecht werde.. meine forderungen sind unmöglich und erdrückend, dass daraus oft ein streit erwächst.. das ist unfair und ich fühle mich meist noch schlechter..ich bin eigentlich ein mensch, der sich ganz gut selbst reflektieren kann.. ich kenne auch das problem, aber über meine erkenntnis komme ich nicht hinaus.. zwei drei tage geht das dann gut und dann brech ich wieder aus.. .. schwierig.. erwartungen sind auf jeden fall nicht verkehrt, das bedeutet ja, dass man einen gewissen anspruch hat und sich nicht einfach zufrieden gibt.. mensch will eben mehr.. das ist nicht schlimm.. schlimm und ein problem werden erwartungen, wenn man nicht fähig ist, auch enttäuschungen zu ertragen und wenn man nicht bereit ist auch selbst diese erwartungen zu erfüllen..
auch ist es natürlich nicht vorteilhaft wenn die ansichten und die wünsche in einer partnerschaft zu weit auseinandergehen.. dann ist es natürlich auch schwer einander gerecht zu werden..
man muss einfach wissen, was man will.. auf jeden fall halte ich es für quatsch, erwartungen einfach herunter zu schrauben und sich zufrieden zu geben.. das wird niemanden glücklich machen, weil der mensch wachsen will, er will sich immer weiter entwickeln.. auch von sich viel zu erwarten und vom partner wenig, löst die situation nicht, damit versucht man ja nur etwas zu unterdrücken, aber verschwinden wird es nicht und dann brechen diese angestauten unterdrückten bedürfnisse an irgendeiner stelle heraus..
erwartungen auf mehrere partner aufzuteilen, klingt auch nicht sehr plausibel.. das ist ja mit der akuten situation gar nicht vergleichbar.. denn jetzt ist es nur ein partner und daraus nur wegen der erwartungshaltung zwei zu machen, erscheint mir sehr egoistisch und unsensibel und auch keine basis für eine ernsthafte beziehung.. außerdem würden aus dieser situation ganz andere erwartungen erwachsen, denen es gilt gerecht zu werden.. ich nehme einfach mal an, dass diese drei ansätze eher ein verzweifelter selbstironischer scherz sind, die keiner ernsthaften betrachtung bedürfen.. naja zu spät.. ;O)
es hilft auch, statt diese erwartungen als forderungen zu formulieren, sich zeit für den partner zu nehmen und vieles klärt sich in einfacher kommunikation.. mir ist es wichtig meinen partner an meinen zuständen teilhaben zu lassen, so hat er es auch leichter in der jeweiligen situation auf mich einzugehen und umgekehrt..
das ist kein patentrezept und hilft nicht immer aber ich bin bereit an mir zu arbeiten, ebenso mein partner und so können wir auch füreinander da sein..