Ich rede auch nicht von geplant, ich rede von den Rahmenbedingungen des Kennenkernens, also den Umständen wie eine neue Person in das Leben der bisherigen Partner tritt. Auch nicht unbedingt vom. Start der Beziehung, ich setze da eher weiter vorne an.
Beeinflußbar ist das natürlich nur eingeschränkt, das ändert nichts daran, daß der eine Weg zueinander zu finden mehr Probleme aufwirft als der andere.
Bei dem was ich schreibe handelt es sich auch um keine gemeingültige Anleitung sondern um meine persönliche Erfahrung, es ist das was bei mir eben funktioniert oder nicht funktioniert hat, kein hypothetisches Konstrukt.
Ich rede nicht davon wer entscheidet, daß man sich verliebt sondern wie die neue Person in den Kreis kommt. Das hat auch nichts damit zu tun, daß es eine Triade sein muß, aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß es eben nicht funktioniert wenn der Vorhandene Partner den neuen entweder nicht kennenlernt (da nagt die Angst vor dem Unbekannten) oder nicht mag.
Beispiel für sie sucht aus:
Frau bringt Bekannte in den Gemeinsamen Freundeskreis (z. B.) eine neue Kollegin oder man lernt eben wirklich zusammen durch Zufall jemanden Kennen, den auch Sie von sich aus im Umfeld haben mag ohne Druck oder Erwartungshaltung des Partners.
Beispiel für einer sucht aus der andere wird in der Entscheidungsfindung mitgenommen: er bringt neue Arbeitskollegin mit in den Kreis und fragt noch ehe da groß etwas im Rollen ist die Partnerin wie sie diese findet oder er spricht in der Freizeit jemanden aktiv an der dann aber als Bekannte beider in den Freundeskreis eintritt.
Beispiel für Alleingang dagegen ist, daß ein Partner einen Menschen kennenlernt und den erst wenn es offensichtlich gefunkt hat oder gar die Partnerschaft schon besteht, wird der vorhandene Partner informiert.
Zitat von *********eeker:
„Ansonsten ist es noch nicht die Aufgabe anderer darüber zu bestimmen, mit wem ich eine Beziehung führen möchte. Sie können ihre Beziehung mit mir lösen, wenn sie damit nicht klar kommen, aber sie haben doch kein Mitbestimmungsrecht.
Vs sind doch in Polykülen völlig normal.
Ich rede nicht davon, daß das die Aufgabe des Parners ist, ist es definitiv nicht.
Aber ich sehe es nicht so, daß meine vorhandenen Partner kein Mitbestimmungsrecht haben, wenn ein neuer Mensch ins Gefüge kommt. Ich halte das auch nicht für "völlig normal", daß mir ein Bestandspartner eine weitere Person, die ja in fast allen Fällen das ganze Gefüge direkt oder zumindest indirekt verändert und beeinflußt als "akzeptier sie oder verschwinde" vorsetzt. Ich würde das auch nie bei meinen vorhandenen Partnern so handhaben, dazu sind mir die Beziehungen zu ihnen einfach zu wichtig.
Gerade wenn sich wie beim Fall des TE ein Partner nicht sicher oder gar unsicher ist, ob er wirklich poly leben kann ist es meines Erachtens nach wichtig ihn eben nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen sondern voll in die Entscheidung einzubeziehen und ihm dadurch auch entsprechend Sicherheit zu geben.
Nur weil ich einen anderen Partner meines Partners mag, ihm ein gewisses Vertrauen entgegen bringe, ist das noch keine Triade. Eine Vertrauensbasis war im Falle des TE zwischen den beiden Frauen scheinbar nicht vorhanden, wenn die gemeinsam mit der anderen verbrachte Zeit schon länger für jede ein Problem war.
Bei mir persönlich ist auch tatsächlich eine existierende Beziehung, die sich bewährt hat, wenn auf Grund der Bestandsdauer evtl. sogar wirkliche Liebe im Spiel ist (nach meinem Verständnis muß die erst wachsen, das dauert) wie ja scheinbar auch beim TE, der an seiner Frau festhalten will, gewichtiger als eine neue Beziehung, die nach meinem persönlichen Verständnis allenfalls Verliebtheit beinhalten kann aber noch nicht das was ich als Liebe bezeichnen würde.
Von daher würde ich selbst eher den Weg des TE wählen als meinem vorhandenen Partner zu erklären, wenn ihm der neue nicht passt könne er ja die Verbindung zu mir lösen.
Polyamorie ist ein weites Feld. Ich selbst sehe sie zum einen als ganzes, als Gefüge mit, wenn auch unterschiedlich gearteten und gewichteten Verbindungen unter allen Beteiligten, das eine gewisse Vertrauensbasis aller untereinander beinhaltet um funktionieren zu können Bei uns ist sie auch hierarchisch aufgebaut, den Stellenwert bestimmen vor allem die Beziehungsdauer und zum anderen die Intensität (z. B. beeinflusst durch gemeinsame Wohnung, Kinder, Verantwortungen usw.).
Andere leben da natürlich andere Modelle die sich meist nicht 1:1 aufeinander übertragen lassen. Daher halte ich es für sehr gewagt hier die eigenen Wege als normal anzusehen.