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Ich bin Poly, meine Frau nicht

****785 Paar
9 Beiträge
Themenersteller 
Ich bin Poly, meine Frau nicht
Hallo zusammen, ich bin seit 18 Jahren mit meiner Frau zusammen und seit 15 verheiratet. Wir sind seit 2017 bei Joy und führen eine offene Beziehung. Jeder von und hatte bereits F+, aber ohne große Gefühle. Vor 2 Jahren habe ich dann eine tolle Frau hier kennengelernt zu der sich nach und nach immer stärkerer Gefühle entwickelt haben. Es wurde zu einer Festen Beziehung- Zu Beginn haben wir viel zu dritt gemacht. Das wurde dann jedoch weniger und meine Frau kam immer weniger mit der Beziehung zurecht. Sie vermisste mich immer mehr und sehr große Schwierigkeiten hatte sie beim Thema Urlaub und Kinder. Ihr ging es dann immer schlechter mit der Situation und äußerte dass sie unglücklich sei. Gespräche halfen nicht mehr. Auch die bei unserer Therapeutin nicht. Ich hatte das Gefühl eine Entscheidung treffen zu müssen und habe mich von meiner Freundin getrennt. Das ist jetzt 2 Monate her und ich habe seitdem keinen Tag verbracht, ohne an sie zu denken. Es zerreißt mich aktuell. Ich liebe beide Frauen sehr und es tut weh, meine Freundin nicht mehr an meiner Seite zu haben. Meine Frau sagt aber ganz klar, dass es keinen Weg zurück gibt. Sie möchte dass ich mich für sie entscheide und nur für sie. Sex mit anderen ist OK (nicht mit der Ex). Sie meinte auch, dass sie mich sehr liebe, meinen Wunsch nach einer Poly Beziehung nicht nachkommen kann. Sie möchte eine Mono Beziehung haben und wenn mein Wunsch weiter besteht, kann sie nicht mehr it mir zusammen sein. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll. Meine Gefühle zerreißen mich. Ich möchte keine von Beiden verlieren, sehe aber keinen Weg, wie das gehen soll. War von euch schonmal jemand in dieser Situation. Und was habt ihr gemacht?
**********67_sh Frau
4.289 Beiträge
Ich war noch nie in so einer Situation. Gott sei Dank.

Aber Fakt ist, dass man das Gefühl Polyamorie nicht erzwingen kann. Wenn deine Frau das nicht fühlt, dann musst du das so hinnehmen. So schwer das für dich auch ist.
Deine Frau will dich sexuell teilen. Aber nicht, wenn es um tiefe (Liebes)Gefühle geht. Da kommt ihre Verlustangst.
Polygam Ja. Polyamor Nein.

Da eine offene Beziehung auf großem gegenseitigen Vertrauen basiert, rate ich von heimlichen Treffen mit der Ex Freundin ab.
Der Schuss geht früher oder später nach hinten los. Deine Frau ist wegen ihr sensibilisiert und beobachtet dich diesbezüglich genau.

Wenn du verheiratet bleiben möchtest, wird dir nichts anderes übrig bleiben als dich an die Regel zu halten. Sex mit anderen Ja. Aber nicht mit der Ex.
*********lerin Frau
2.290 Beiträge
Ich würde die einzige denkbare Chance für euch zu dritt darin sehen, wenn du an irgendeiner anderen Stelle (Arbeit, Hobby, Freunde etc.) Zeit wegnehmen kannst, sodass deine Frau nicht zurückstecken muss.

Für mich liest es sich so, als hättest du deiner Frau einiges an gemeinsamer Zeit weggenommen, als deine neue Freundin dazugekommen ist.
Also überlege mal, unter welchen Umständen du die Beziehung mit deiner Frau ohne Verluste für sie weiterführen könntest, auch wenn du die Beziehung zu deiner Freundin wieder aufnehmen würdest.
Ohne Verluste soll heißen: mindestens(!) gleich viel gemeinsame Zeit, Qualität, Aufmerksamkeit, Zärtlichkeiten, Sex etc. Du weißt sicher selbst am besten, welche dieser Punkte für deine Frau am wichtigsten sind. Wenn nicht, frag sie.

Wenn du selbst zu dem Schluss kommst, dass du das nicht schaffen kannst, dann verstehe die Haltung deiner Frau. Dann musst du letztlich eine Entscheidung zwischen ihr und der Freundin treffen.
Denn sonst habt ihr an Gesprächen, Therapie etc. offenbar schon alles versucht.
*****olf Mann
1.973 Beiträge
Wenn Deine Frau Dich nicht so liebt, wie Du bist, wird es schwierig.

Wichtig ist Verständnis. Was ist der Grund/die Gründe für die Ablehnung durch Deine Frau?
******ine Frau
169 Beiträge
Oje, das tut mir sehr leid für dich.
Nicht jeder Mensch ist für die Polyamorie geschaffen. Nicht mal wenn die Eifersucht, durch ein gesundes Selbstwertgefühl kein Problem ist.
Hat deine Frau denn explizit gesagt womit sie ein Problem hat und wie sie sich damit fühlt nicht die einzige Partnerin zu sein? Verlustangst? Besitzanspruch? Unsicher? Neidisch? Oder konnte/kann sie das nicht aufdröseln?

Es gibt durchaus die Fälle in denen alles arbeiten und kommunizieren nicht hilft und am Ende eine Trennung steht.

Zu überlegen ist für dich, dass diese Situation jederzeit wieder auftreten kann. Du wirst also zukünftig immer deine romantischen Gefühle anderen Frauen gegenüber unterdrücken müssen. Ich bin mir nicht sicher wie lange eure Ehe das mitmacht.

Guter Rat ist hier teuer.
Ich glaube ich würde es nochmal damit versuchen die Gefühle deiner Frau, die zur Ablehnung deiner Freundin als Metamor führen auf ihre Bestandteile herunterzubrechen und zu schauen wo der Knackpunkt liegt.
Sollte das nicht funktionieren bleibt dir wahrscheinlich nur die Entscheidung wie du dein Leben zukünftig gestalten möchtest.
Es bringt euch ja auch nicht weiter wenn du deiner Frau irgendwann böse bist und ihr Vorwürfe machst. Andersrum bringt es auch nichts wenn deine Frau dich so totunglücklich sieht.
Ich wünsche dir alles Gute
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*******lue Mann
1.396 Beiträge
Harte Entscheidung
Zitat von ****785:
....War von euch schonmal jemand in dieser Situation. Und was habt ihr gemacht?

Ja, das hatte ich auch schon. Der Kontext war etwas anders bzgl. Kinder und die Tiefe der emotionalen Basis aber im Grunde die gleiche Situation.

Nachdem sich die Lage immer mehr zugespitzt hatte musste ich eine Entscheidung treffen. Ich habe mich so wie du entschieden.

Die Implikationen seine Kinder einer Scheidung auszusetzen und die Kosten einer Haushaltstrennung einzugehen wiegen sehr schwer in meinen Augen.

Ich fühle instinktiv auch wie großartig eine ideale Polysituation für mich wäre, aber ich habe auch gefühlt welche Angst und Zerrissenheit es bei meiner Partnerin erzeugt. Sie hat das nicht verdient. Am Ende ist das mehr an Glück auf meiner Seite sehr fraglich gegenüber dem großen Unglück, das ich über sie gebracht hätte. Das konnte ich nicht übers Herz bringen. Ich hatte aber schon eine Scheidung (mit Kind) hinter mir und wusste um die negativen Folgen (finanziell und für die Eltern/Kind Beziehungen), die damit einher gehen.

Ich habe also gewissermassen beide Endscheidungsmöglichkeiten bereits erlebt. Ich weiss nicht wie ich mich an deiner Stelle entscheiden würde. Aber das gehört sehr genau überlegt.

Generell ist am Begin dieser Poly/Mono Ehe das Thema offener Umgang mit Gefühlen zu jeder Zeit sehr wichtig. Wenn man noch im Stadium der emotionalen Abkühlung ist und eine offene Ehe führt, ist es leicht die emotionalen Verwicklungen zu unterschätzen, wenn ein Partner sich fundamental neu verliebt. Vielleicht hätte in der Situation am Anfang ein vorsichtigeres Vorgehen geholfen. Aber auch das kann man nicht wissen. Jetzt ist deine Frau in der emotionalen Situation fest gefahren und wird sich nicht mehr ändern. Also wird sich an den Optionen auch nichts mehr substantiell verändern aus meiner Sicht. Ich könnte mich irren. Aber so sehe ich es.
********Tian Mann
8.952 Beiträge
Ich war zwar noch nie in so einer Situation, aber es ähnelt sich an die Beziehung mit meiner Ex Freundin.
Auch sie wollte mich nicht teilen, aber ging mit mehr darum, dass ich jemand anders fesseln darf.
Ich hatte mit ihr geredet und sie sagte klar und deutlich Nein.
Ich konnte nicht aufs fesseln verzichten und ich überlegte mir ob die Beziehung auch ohne fesseln möglich wäre.
„Zum Glück“ kam sie mir zuvor und machte Schluss.
An deiner Stelle würde ich mir überlegen, was dir wichtig ist.
Denn der Schmied deines Glückes bist immer noch du selbst.
*********otion Frau
1.524 Beiträge
Poly ist man oder nicht, das kann man, anders als oft behauptet nicht lernen.

Man kann entdeckdn daß mN es ist und wenn man es ist lernen damit umzugehe, nicht mehr.

Nach meiner Erfahrung gehen Beziehungen von einem Poly mit einem Mono nicht auf Dauer gut, denn keiner davon kann seins Gefühle ändern, einer der beiden wird ein Leben abseits seiner Neigung führen und daran zerbrechen odsr irgendwann ausbrechen.

Ich kann Euch nur raten, hinterfragt gdnau Eure Gefühle, analysiert was Du wirklich brauchst und was sie verletzt. Ist sie wirklich Mono und Du Poly wird es nicht funktionieren.

Ich habe aus diesem Grund zwei Partner verloren.

LG
Kyria
*********irR8 Paar
185 Beiträge
*genau* DeliteBlue
wir haben das auch schon durch - und so wie du entschieden.

obwohl wir polyamor leben wurde es mir zuviel, aber mein ehepartner konnte sich nicht zurücknehmen/zügeln.
er hat sich dann schweren herzens von seiner freundin getrennt.
da ich sie auch liebe war es auch für mich sehr schwer.

in der theorie ist alles oft einfach, aber gefühle gehen ihren eigenen weg.

mittlerweile ist sie schon lange verheiratet, sie haben nachwuchs - und sind hoffentlich sehr glücklich.
********aika Frau
1.690 Beiträge
Hmmm... und deine Frau ist jetzt glücklich damit, wenn sie täglich spürt, wie unglücklich du bist?
Wessen Glück zählt mehr?

Für mich hört es sich so an, dass bei deiner Frau alte Verletzungen und/oder unerfüllte Bedürfnisse von früher aufploppen. Diese gehören aber gelöst, und nicht auf dich und andere Personen projiziert. Und wenn euch eure bisherige Therapeutin nicht helfen konnte, andere suchen! Nicht jede Therapieform und nicht jeder Therapeut ist geeignet.

Kennt ihr das Buch "Psychologie sexueller Leidenschaft" von David Schnarch?
Da sind viele Beispiele von Paaren mit Problemen beschrieben: welche Probleme sie aktuell haben, wie sie zusammen mit Therapeuten zur Ursache kamen (die fast immer im Familiensystem lag!), wie sie diese gelöst haben, und wie es sich auf die Beziehung ausgewirkt hat. Ziemlich anspruchsvoll, aber augenöffnend und interessant! Das Buch wurde schon oft im Joy empfohlen.
********aika Frau
1.690 Beiträge
Zitat von **********67_sh:
Polygam Ja. Polyamor Nein.

Polygamie heisst MehrEHE und ist in D verboten. Hier ist nur die Ein-Ehe = Monogamie erlaubt.

Das andere ist PolyAMORIE oder Monoamorie.
****ara Frau
3.764 Beiträge
Ich kann die Gründe gut verstehen, die dafür sprechen die Ehe mit deiner Frau auf einer offenen Basis weiter zu führen, seien es nun die Liebe oder die Finanzen - und ich bin mir sicher, für mich wäre es auf Dauer nicht die richtige Entscheidung.

Auch wenn ich meinen Partny sehr liebe, nagte doch mit der Zeit das Gefühl, dass ich mich zurückhalten und verbiegen soll, damit sich mein Partny nicht den eigenen Dämonen stellen muss.
Ich weiß, ich kann die Entwicklung meiner Partny nicht erzwingen, ich kann nur alle Unterstützung aufbieten, die mir zur Verfügung steht. Umgekehrt kann in meinen Augen aber auch nicht von mir verlangt werden, dass ich eine einmal entstandene Entwicklung wieder zurück nehme.

Ihr habt einmal polyamor gelebt - bis es für deine Frau nicht mehr ging. Aus meiner Sicht steht ihr alle Hilfe zu mit dem, was ist (bzw. bei euch war) umgehen zu lernen, darüber hinaus ist es jedoch wie eine Erpressung - und das schwelt unterbewusst oft weiter.
Wenn du meinst, du kannst und willst das leben, wünsche ich dir alles Glück der Welt. Wenn es sich jedoch so schwierig anfühlt, wie du es beschreibst, würde ich in der Situation versuchen die Wichtigkeit meiner Bedürfnisse darzustellen ohne ihr die ihrigen abzusprechen.

Probleme werden oft so groß, weil sie nicht da sein dürfen und gleich nach einer Lösung gesucht wird. Ich habe schon oft erlebt, wie sich meine Probleme auflösten, nur weil sie immer wieder ohne Widerstand angeschaut wurden und nicht verschwinden sollten.

Ich wünsche dir und euch alles Gute *blume*
******ine Frau
169 Beiträge
Zitat von ****ara:
Ich kann die Gründe gut verstehen, die dafür sprechen die Ehe mit deiner Frau auf einer offenen Basis weiter zu führen, seien es nun die Liebe oder die Finanzen - und ich bin mir sicher, für mich wäre es auf Dauer nicht die richtige Entscheidung.

Auch wenn ich meinen Partny sehr liebe, nagte doch mit der Zeit das Gefühl, dass ich mich zurückhalten und verbiegen soll, damit sich mein Partny nicht den eigenen Dämonen stellen muss.
Ich weiß, ich kann die Entwicklung meiner Partny nicht erzwingen, ich kann nur alle Unterstützung aufbieten, die mir zur Verfügung steht. Umgekehrt kann in meinen Augen aber auch nicht von mir verlangt werden, dass ich eine einmal entstandene Entwicklung wieder zurück nehme.

Ihr habt einmal polyamor gelebt - bis es für deine Frau nicht mehr ging. Aus meiner Sicht steht ihr alle Hilfe zu mit dem, was ist (bzw. bei euch war) umgehen zu lernen, darüber hinaus ist es jedoch wie eine Erpressung - und das schwelt unterbewusst oft weiter.
Wenn du meinst, du kannst und willst das leben, wünsche ich dir alles Glück der Welt. Wenn es sich jedoch so schwierig anfühlt, wie du es beschreibst, würde ich in der Situation versuchen die Wichtigkeit meiner Bedürfnisse darzustellen ohne ihr die ihrigen abzusprechen.

Probleme werden oft so groß, weil sie nicht da sein dürfen und gleich nach einer Lösung gesucht wird. Ich habe schon oft erlebt, wie sich meine Probleme auflösten, nur weil sie immer wieder ohne Widerstand angeschaut wurden und nicht verschwinden sollten.

Ich wünsche dir und euch alles Gute *blume*
👍🏻👍🏻👍🏻 sehe ich auch so
********aeva Frau
48 Beiträge
Ja ich war in einer ähnlichen Situation (allerdings ohne Kinder und Heirat, daher vielleicht etwas "einfacher"). Sie war Mono, ich poly. Wir haben 5 Jahre versucht das irgendwie möglich zu machen und wurden beide mit der Zeit immer frustrierter und am Ende hats dann zu einer sehr unschönen Trennung geführt.

Auch, wenn das viele anders sehen - ich finde nicht, das Polyamorie (immer) eine bewusste Entscheidung ist, die ich tragen oder ablegen kann. Auch der Polypart leidet in einer monogamen Beziehung, weil man nicht derjenige ist, der man sein will.
Ich glaube, wenn es es ein so großes Ungleichgewicht zwischen Bedürfnissen gibt, wird es nie wirklich gut für beide Seiten und unterschwellig wird es immer brodeln. Dann muss man entscheiden, ob man das so möchte. Sie hat das Recht, sich zu fühlen wie sie es tut und Polyamorie für sich auszuschließen. Deine Bedürfnisse sind aber auch nicht mehr (oder weniger) Wert als ihre.
*******ngo Frau
324 Beiträge
Ich glaube, dass wir Menschen nicht monogam auf die Welt kommen. Sondern massiv geprägt werden von Eltern, Schule, Medien, Gesellschaft, Kirche. Und erst monogam konditioniert werden im Laufe von Kindheit und Jugend. Für mich gibt es kein "man IST poly" oder "IST mono". Sondern es gibt unterschiedlich stark verankerte Prägung.

Aus meiner bisherigen Erfahrung denke ich, dass Probleme mit Polyamorie fast immer aus dieser tief in uns verankerten Prägung resultieren, die sehr komplex und vielfältig ist.

Deshalb meine Fragen: Was genau möchte deine Frau nicht? Mit was konkret hat sie ein Problem? Und welche Lösungsmöglichkeiten gibt es dafür, ohne dass du zur Monogamie zurückkehrst? Sie selbst muss ja nicht poly leben, allerdings deine Polyamorie akzeptieren, wenn ihr beide glücklich sein wollt.

Polyamorie zu leben funktioniert aus meiner bisherigen Erfahrung nur, wenn alle Beteiligten bereit sind, sich die eigenen Themen anzuschauen. In der Monogamie kann man viele davon leicht(er) aus dem Weg gehen, das geht in der Polyamorie nicht mehr so leicht. Das ist die wunderbare Chance, hinzuschauen, und ein L(i)eben mehr nach seinen Wünschen zu leben.

Die Forderung deiner Frau, dass du dich entscheiden sollst, ist vermutlich eine Vermeidungsstrategie, ihre Themen / Prägung nicht anzuschauen und die dahinter liegenden Emotionen (vermutlich Schmerzen) nicht fühlen zu wollen. Die grundsätzliche Frage wäre - wäre sie bereit dazu, um eure Ehe weiterzuführen? Ohne diese Bereitschaft wird Polyamorie (und auch eine tiefe monogame Liebesbeziehung) aus meiner Sicht nicht möglich sein.

Es braucht offene und ehrliche Kommunikation zwischen dir und deiner Frau. Und als allererstes radikale Ehrlichkeit mit euch selbst: Wie wollt ihr l(i)eben? Welche Rahmenbedingungen wünscht ihr euch für eure Ehe - wie wollt ihr sie gestalten? Als Hilfsmittel finde ich das Smorgasbord aus der Beziehungsanarchie hilfreich und das "Non Escalator Relationship Menu" - eine Art Checklisten für solche Gespräche. Ansonsten empfehle ich euch das Format "Zwiegespräch" nach Michael Lukas Möller. Weitere Infos zu allem o.g. findest du im Internet.

Professionelle Unterstützung ist dafür sehr hilfreich - wenn ihr jemand findet, der sowohl polyamorie-offen als auch seiner eigenen Prägung bewusst ist. Und das ist nicht leicht. Habe selber schon schlechte Erfahrungen mit Poly-Coaches gemacht, die zwar selbst poly leben und auch schon lange in dem Bereich coachen, aber leider unbewusst über ihre eigene Prägung waren und nicht professionell damit umgehen konnten. Wenn ich mir nochmal jemanden suche, würde ich mir vorher ein paar Fragen überlegen, was mir wichtig ist, und die vorab stellen.

Offene Beziehung - also nur Sex mit anderen ohne Gefühle - funktioniert für mich nicht. Ich finde es seltsam, Gefühle "deckeln" oder kontrollieren zu wollen. Darum geht es dir ja eh nicht. Das als Reaktion auf entsprechende Kommentare hier.

Ich selbst bin quasi in der Position deiner Ex-Freundin - allerdings sind mein Freund und ich noch zusammen, auch wenn seine Frau gerne unsere Trennung hätte. Eine unschöne Situation - für alle Beteiligten.

Ich wünsche euch einen wohlwollenden, liebevollen, neugierigen Umgang mit der aktuellen Situation! Auf dass ihr es als Chance für euch nutzen könnt und beide auf eure Kosten kommt mit einer gemeinsam gefundenen Lösung.
*********eeker Mann
1.581 Beiträge
Die Beschreibung eurer Situation klingt sehr nach einem Machtspiel. Es scheint deiner Frau um Kontrolle der Situation zu gehen. Die Frage ist also eigentlich, wie sehr willst du dich kontrollieren lassen? Du gibst gerade sehr viel für deine Frau auf. Hier entsteht ein extremes Ungleichgewicht. Ich fürchte die Fliehkräfte, die das entwickeln wird, werden ein ständiges Risiko für eure Ehe sein.

Eure Situation ist mein Argument, warum Polyamorie keine Neigung ist (im Gegensatz zu z.B. Homo- oder Heterosexualität). Mehrere Menschen gleichzeitig lieben zu können, hat sehr viel mit Selbstreflexion zu tun. Sich neu zu verlieben, passiert allen Menschen. Damit umzugehen, kann man lernen. Viel seltener wird die Fähigkeit diskutiert als Metamour mit der Situation umgehen zu können. Bin ich mono, wenn ich zwar meinem Partner gönnen kann, mehrere Partner zu lieben, aber selber nicht mehrere Beziehungen führen zu können? Bin ich poly, weil ich zwar selber mehrere Menschen lieben kann und auch mehrere Beziehungen kann, aber es diesen Partnern nicht gönnen kann? Andere Menschen frei zu lassen, die ich liebe, hängt von meinem Selbstwert, bewusstsein und -vertrauen ab. Je unsicherer ich mir meiner selber bin, um so eher sehe ich Konkurrenz und entwickle Eifersucht. Aber auch damit kann jeder lernen umzugehen, wenn man denn möchte.

Deine Frau hat sich entschieden nicht an ihren eigenen Dämonen zu arbeiten, sondern ihre Schwäche zu deinem Problem zu machen. Daran wirst du scheitern. Das hat auch nichts mehr mit Liebe zwischen selbstständigen Menschen zu tun. Hier besteht die Gefahr der Symbiose. Nur was ist dein Vorteil in dieser Beziehung? Arbeitet ihr weiterhin daran, dass deine Frau ihre Unsicherheiten überwindet? Was ist, wenn du dich wieder verknallst? Ich verstehe, deine Entscheidung für deine Frau, um euch Zeit für diese Entwicklung zu verschaffen. Ohne ein Versprechen von ihr sich weiterzuentwickeln und dich wirklich zu sehen und zu akzeptieren, führt nur in eine Abhängigkeit.
*****ady Frau
2 Beiträge
Wie sehr ich dir nachempfinden kann 🙏🏼
Nach 12 Jahren klassisch monogamer Beziehung mit 3 jähriger Tochter trennte ich mich und lernte 2 Jahre später einen neuen Mann kennen und es entwickelte sich eine offene Fernbeziehung. In der Zeit der Entwicklung näherten sich mein Expartner und ich allerdings auch wieder an. Ich bewahrte von Anfang an zu beiden Männern Transparenz und ließ es geschehen. Ich führte, ohne den Namen zu kennen, zwei romantische Beziehungen gleichzeitig, wobei der neue Partner keine Probleme damit hatte, mein langjähriger Partner dafür umso mehr. Er versuchte es mit mir in dieser Konstellation 7 Jahre, zerbrach daran dann final und musste sich von mir trennen. Das Resultat: Wir leiden beide arg, obwohl die Trennung schon ein Jahr zurück liegt. Aber hätte ich mich proaktiv für eine Person entscheiden müssen, wäre ich mir untreu geworden und damit einhergehend unglücklich. Polyamorie habe ich mir nicht ausgesucht, in den 7 Jahren fühlte ich mich komplett und vollständig an. Jetzt fehlt ein großer Teil von mir. Daher weiß ich zugut, wie du dich nun fühlst. Eine leise Vermutung ist, dass du langfristig in dieser Konstellation nicht glücklich wirst, weil du stets eventuell entwickelnde Gefühle zu anderen Menschen (was eine wahnsinnig wertvolle Emotion ist, in der heutigen schnelllebigen Swipezeit, wie ich finde) unterdrücken musst und daher dein Ich verstellen musst, nicht echt sein darfst.
Puh, ich habe leider keinen Rat für dich. Jedoch kann ich dir sagen, dass es Menschen gibt, die sich in deiner Situation wieder finden. Das hilft vielleicht 🙏🏼
Alles Gute für deine Zukunft! 😌
******ore Frau
4.634 Beiträge
Das Problem im hier und jetzt zu lösen, reicht nicht. Da seid ihr beide gefordert, in die Tiefe zu gehen
Du hattest während der Zeit mit deiner anderen Partnerin einen Schutzmantel vor Verletzungen, durch die NRE den deine Frau nicht hatte.

Aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass diese Umgestaltungsprozesse fast immer zu schnell ablaufen.

Eine(r) gibt Gas, der/die andere bremst.
Das hat gute Gründe. Da kommen einfach viele alte Gefühle und Sicherheitsmuster hoch.

Erzählst du deiner Frau von deinen Gefühlen?
Einen Buchtipp habe ich auch "Traumasensible Paartherapie"
von Katharina Klees.
******lia Frau
8.419 Beiträge
Ich bin 27 Jahre lang mit meinem Ehemann zusammen und habe mir nur "Verlieben" in andere erlaubt. Die "Fehltritte" habe ich dann immer voller Reue gebeichtet, stets zwischen Schuld und Trotz hin und her pendelnd und nie wirklich glücklich und frei.
Auch ich kenne den Gedanken, dass die Kinder und das Haus irgendwie vor gehen.
Ich bin aber inzwischen davon überzeugt, dass wir Liebesbeziehungen für unser Wachstum nutzen! (Helm Stierlin)
Im Klartext bedeutet das, dass ich erst jetzt, da die Ehe fast an die Wand gefahren ist und ich nach Jahren des Unglücklichseins endlich mit der Zustimmung meines Ehemanns poly leben darf, offen bin für neue Lieben und den damit verbundenen Reifeprozessen. Ich trudel gerade von einer Bindungskrise in die nächste und frage mich, ob ich im Schnelldurchlauf nachhole, was ich an Entwicklungsschritten all die Jahre verpasst habe.

Der Gedanke mag etwas konfus klingen,
nur denke ich da wirklich drüber nach.

Ich kann dir nichts raten, keine Tipps geben, keine Ideen schreiben.
Ich kann dir nur erzählen wie es bei mir war. Ich war dick und immer mal wieder tief unglücklich, aber es gab auch schöne Phasen, eine gute Karriere, ein schickes Haus und viele befreundete Paare. (Mit denen ich jetzt nichts mehr anfangen kann.)
Es ist machbar.
*******o73 Frau
162 Beiträge
Es liest sich für mich auf den ersten Blick wie ein unlösbares Dilemma, vielleicht ist es das ja auch.

Das könnt nur ihr selber herausfinden, wenn jeder ehrlich in sich horcht, sich mit seinen Verletzungen auseinandersetzt und es vlt nochmal mit Begleitung probiert.
Ich glaube es ist zu einfach gedacht, vieles darauf zu schieben, dass der eine Partner Poly fühlt und der andere nicht.
Dann gibt man meiner Meinung nach schon auf, bevor es an die tieferliegenden Probleme geht.
Und es wäre sogar möglich eine Beziehung zu leben, wenn nur einer von beiden monogam und der andere Poly/offen lebt.
Das habe ich jetzt schon so oft gehört, dass Probleme darauf geschoben werden, dass der eine Partner Poly fühlt und der andere (angeblich) nicht. Nicht selten stecken m.M. nach andere Themen dahinter.
Behaupte ich jetzt einfach mal.
Aus meinen eigenen Erfahrungen und gehörten Erfahrungen heraus.
Prüft das mal für euch, ob das eine Möglichkeit sein könnte.
Ich glaube, wo ein Wille, da ein Weg!!

Ich vermute, dass es an irgendwelchen Stellen Verletzungen gab, die deine Frau dazu gebracht hat "stopp" zu sagen.
Dass sie sich auf eine offene Beziehung grundsätzlich eingelassen hat, zeigt ja sehr wohl, dass sie nicht-monogam leben kann!!
Also, ich denke, würde es sich lohnen, das mal aufzudröseln.
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*******lue Mann
1.396 Beiträge
Interessanter Beitrag von curious_seeker, aber
Zitat von *********eeker:
.....Andere Menschen frei zu lassen, die ich liebe, hängt von meinem Selbstwert, bewusstsein und -vertrauen ab. Je unsicherer ich mir meiner selber bin, um so eher sehe ich Konkurrenz und entwickle Eifersucht. Aber auch damit kann jeder lernen umzugehen, wenn man denn möchte.

Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen sind keine Persönlichkeitsmerkmale, die man mal so eben erwirbt, aufbaut oder einschalten kann. Wie wir Emotionen bzw. Gefühle verarbeiten bzw. managen ist ein Verhalten bzw. eine Fähigkeit, die/das wir in der Kindheit und Jugend erlernen/uns aneignen. Es bedeutet, dass wir die Konflikte zwischen akzeptiert und geliebt werden und dem eigenen Bedürfnis authentizitisch zu handeln souverän und elegant lösen können. Im Englischen spricht man von emotional management skills. Dieses "jeder kann damit umgehen lernen" ist also nicht die Petitesse als die es dargestellt wird. Wahrscheinlich bedeutet es Kindheits- und Jugendtraumata zu überwinden und die Folgen der traumatischen Erlebnisse und Bedingungen an der Wurzel anzupacken. Nicht jeder Mensch ist dazu überhaupt in der Lage. Und nicht jede Therapie ist fähig zu helfen.

Zitat von *********eeker:
....Deine Frau hat sich entschieden nicht an ihren eigenen Dämonen zu arbeiten, sondern ihre Schwäche zu deinem Problem zu machen.
Naja, mir stellt sich die Frage ob sie wirklich so frei in ihrer Entscheidung ist. Wahrscheinlich fühlt sie sich in der Poly Situation nicht genügend akzeptiert, geliebt, beschützt und aufgehoben (attachment need) um diese Perspektive mittelfristig ertragen zu können. Der klassische Konflikt zwischen aufgehoben Sein und authentischer Selbstverwirklichung trifft sie mit voller Härte. Sie will wahrscheinlich eher den Spatz in der Hand (offene Ehe) als die Taube auf dem Dach (glücklich werden als Metamour).
*********eeker Mann
1.581 Beiträge
Zitat von *******lue:
Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen sind keine Persönlichkeitsmerkmale, die man mal so eben erwirbt, aufbaut oder einschalten kann.

Es sind gar keine Persönlichkeitsmerkmale. Ich bestreite nicht, dass dies nur schwer zu erwerbende Sichtweisen und Einstellungen sind. Es gibt auch keinen Schalter oder Patentrezept. Aber ich kann auch den Kindheitsverweis nicht mehr hören. Selbstvertrauen und Selbstwert kann ich in jedem Alter aufbauen. Ich kann es auch in jedem Alter verlieren. Nur weil ein Mensch sich weigert erwachsen zu werden sind es nicht gleich Traumata, die ihn plagen. Das verhöhnt alle Menschen, die wirkliche Traumata verarbeiten müssen. Meist ist es einfach nur Feigheit.

Zitat von *******lue:
Naja, mir stellt sich die Frage ob sie wirklich so frei in ihrer Entscheidung ist. Wahrscheinlich fühlt sie sich in der Poly Situation nicht genügend akzeptiert, geliebt, beschützt und aufgehoben (attachment need) um diese Perspektive mittelfristig ertragen zu können.

Das ist das Externalisieren der fehlenden Selbstliebe. Sorry, das kann ich gelten lassen, wenn sie sich trennt. Das kann ich nicht gelten lassen, wenn sie das Leben des Menschen, den sie vorgibt zu lieben und von dem sie ein Liebesdefizit vermutet, dazu zwingt sich selbst und seine Gefühle abzuspalten und zu leugnen.

Hat sie innere Zwänge und Nöte? Definitiv. Aber sie waren bei einer Paartherapie, hatten Gespräche. Das ist alles keine Handlung im Affekt. Im Affekt kann ich die Unfreiheit erkennen. Hier kann sie sich trennen. Sie kann ihn frei lassen. Das wäre ihr Liebesbeweis und der erwachsene Umgang mit den eigenen Unzulänglichkeiten. Würde dem TE das in dem Moment genauso weh tun. Garantiert. Würde es beiden damit besser gehen. Garantiert. Könnten sie sich mit Abstand vielleicht sogar wieder begegnen. Möglich. Aber das muss von ihr kommen. Das ist ihr Wachstumsprozess. Den kannnihr auch niemand abnehmen. Als aller letzter der TE, so gerne er es sich auch für sich selbst wünscht. Willkommen in der Co-Abhängigkeit.
*******enig Mann
10.102 Beiträge
Zitat von *********eeker:
Die Beschreibung eurer Situation klingt sehr nach einem Machtspiel. Es scheint deiner Frau um Kontrolle der Situation zu gehen. Die Frage ist also eigentlich, wie sehr willst du dich kontrollieren lassen? Du gibst gerade sehr viel für deine Frau auf. Hier entsteht ein extremes Ungleichgewicht. Ich fürchte die Fliehkräfte, die das entwickeln wird, werden ein ständiges Risiko für eure Ehe sein.

Eure Situation ist mein Argument, warum Polyamorie keine Neigung ist (im Gegensatz zu z.B. Homo- oder Heterosexualität). Mehrere Menschen gleichzeitig lieben zu können, hat sehr viel mit Selbstreflexion zu tun. Sich neu zu verlieben, passiert allen Menschen. Damit umzugehen, kann man lernen. Viel seltener wird die Fähigkeit diskutiert als Metamour mit der Situation umgehen zu können. Bin ich mono, wenn ich zwar meinem Partner gönnen kann, mehrere Partner zu lieben, aber selber nicht mehrere Beziehungen führen zu können? Bin ich poly, weil ich zwar selber mehrere Menschen lieben kann und auch mehrere Beziehungen kann, aber es diesen Partnern nicht gönnen kann? Andere Menschen frei zu lassen, die ich liebe, hängt von meinem Selbstwert, bewusstsein und -vertrauen ab. Je unsicherer ich mir meiner selber bin, um so eher sehe ich Konkurrenz und entwickle Eifersucht. Aber auch damit kann jeder lernen umzugehen, wenn man denn möchte.

Deine Frau hat sich entschieden nicht an ihren eigenen Dämonen zu arbeiten, sondern ihre Schwäche zu deinem Problem zu machen. Daran wirst du scheitern. Das hat auch nichts mehr mit Liebe zwischen selbstständigen Menschen zu tun. Hier besteht die Gefahr der Symbiose. Nur was ist dein Vorteil in dieser Beziehung? Arbeitet ihr weiterhin daran, dass deine Frau ihre Unsicherheiten überwindet? Was ist, wenn du dich wieder verknallst? Ich verstehe, deine Entscheidung für deine Frau, um euch Zeit für diese Entwicklung zu verschaffen. Ohne ein Versprechen von ihr sich weiterzuentwickeln und dich wirklich zu sehen und zu akzeptieren, führt nur in eine Abhängigkeit.

Dieser Beitrag bringt die Situation auf den Punkt: alles läuft auf ein Machtspiel hinaus und dieses Spiel ist für niemand zu gewinnen. Auch der Umstand, dass deine Frau ihr Problem zu deinem macht, ist sehr schön dargestellt. Mit anderen Worten: du hast keine Chance also nutze sie!
******ore Frau
4.634 Beiträge
@*********eeker
Ich sehe in meiner Praxis fast ausschließlich Menschen, die Entwicklungstraumata haben und die sind durchaus genau so Wirklichkeit, wie ein Schocktrauma.
Es beraubt den Kindern jegliches Sicherheitsgefühl. Und die Muster bleiben unaufgelöst für immer bestehen.
Die Diagnose kptBs ist neu in den Diagnoseschlüssel ICD 11 aufgenommen worden.
An der Stelle könnten sich eher die davon betroffenen Menschen verhöhnt fühlen.
*******er_a Frau
2.049 Beiträge
Zitat von ******ore:
@*********eeker
Ich sehe in meiner Praxis fast ausschließlich Menschen, die Entwicklungstraumata haben und die sind durchaus genau so Wirklichkeit, wie ein Schocktrauma.
Es beraubt den Kindern jegliches Sicherheitsgefühl. Und die Muster bleiben unaufgelöst für immer bestehen.
Die Diagnose kptBs ist neu in den Diagnoseschlüssel ICD 11 aufgenommen worden.
An der Stelle könnten sich eher die davon betroffenen Menschen verhöhnt fühlen.

Trauma können nicht bewertet werden, was für den einen klein sein mag, kann für den anderen ein Desaster sein, aber auch umgekehrt, eine für viele Menschen großes Ereignis, kann für den Betroffenen gut händelbar sein. Von Verhöhnung zu sprechen schmerzt in alle Richtungen.

@****785
Unglücklich poly sein, ohne das Wort zu kennen, ist meine Geschichte. Ich habe es erst "Ich kann nicht mono sein" genannt. Deswegen habe ich 20 Jahre eine offene Ehe geführt. Mein Exmann hat sich damit arrangiert. Ich habe mich immer mal wieder verliebt, aber auch Menschen wirklich lieben gelernt, mir dann aber Sex verboten. Vereinbart war eine offene Beziehung, punkt. Im Nachhinein gesehen ist die Ehe auch daran zerbrochen, ich habe mich verborgen, auch der Kinder wegen, was zu sexueller Unlust führte. Erst nach der Trennung ist mir der Begriff Polyamorie begegnet, vor meiner Ehe gab es ihn noch nicht. Ich wusste sofort, ich bin polyamor.

Seit 4 Jahren bin ich mit jemandem zusammen, der auch polyamor empfindet. Wir üben uns im praktischen polyamoren Leben und Lieben. Theorie ist das eine, Praxis das andere. Nun habe ich jemanden kennengelernt, der momgam und nicht promisk tickt. Ob das stimmt ist aus einigen Fakten heraus eine zustellende Frage, die nicht geklärt ist. Es ist aber auch nicht mein Job das zu klären. Ich will und kann es nicht klären.
Ich habe von Anfang an klar gesagt, genau wie bei meinem Exmann, das ich nicht monogam bin, es auch nicht mehr ausprobieren werde und heute weiß, ich bin polyamor. Wo die Fahrt hin geht, keine Ahnung. Ob die zweite Beziehung langfristig funktionieren wird, auch keine Ahnung. Ich will mich nicht mehr verbiegen. Sollte es nicht funktionieren, werde ich meine zweite Liebe in Liebe ziehen lassen müssen. In meinen Augen lässt wahre Liebe frei. Nichts finde ich schöner, als wenn der Partner gerne zu einem zurück kommt.
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