Also, nach ein wenig ...
... Überlegung ein paar Gedanken nachgeschoben:
Wie geht Polyamory und BDSM zusammen?
Wenn BDSM nur in Form einer Spielbeziehung gelebt wird, also als rein sexuelle Spielart, dann hat es ja nichts mit der Beziehungsform an sich zu tun.
Ob zwei Menschen dann monogam, poly oder in einer offenen Beziehung leben, ist dann egal.
Was sich zwischen denen sexuell abspielt, betrifft nur die Sexualität zwischen den beiden. Dann läuft BDSM auf derselben Ebene wie Kuschelsex, NS-Spielchen, Quickie, keine Ahnung, was-sonst-noch ...
Sprich, wie gesagt, wenn Kuschelsex mit Person 3 möglich ist, wieso dann nicht auch BDSM? Es läuft ja dann nur unter Sex.
Wenn BDSM 24/7 gelebt wird, dann schließt es sich tatsächlich mit Polyamory aus.
Da bei Polyamory ja die Gleichbewertung/Gleichstellung aller beteiligten Partner Voraussetzung ist – wo keine Rangordnung herrscht (keiner hat mehr Recht als der Andere, keiner bestimmt, was der Andere zu tun hat, es gibt keine 'Befehlsstruktur' untereinander), sondern die Beteiligten stehen sozusagen 'nebeneinander' und nicht einer'oben' und einer 'unten'.
Da schließen sich doch die gegenteiligen Lebens-Systeme einfach durch ihre ganz eigene Systemstruktur von alleine aus.
Ich kann ja auch nicht Schokolade essen und einen salzigen Geschmack auf der Zunge haben wollen.
(Nachtrag nach weiterem Überlegen):
... beziehungsweise, doch kann man sicher. Man kann bestimmt salzige Schokolade herstellen, aber was verspricht sich derjenige, der das kaufen sollte, vom Ergebnis?
Menschen, die sich für eine BDSM 24/7 Beziehung entscheiden, tun das doch, weil sie eben die Sicherheit, die Geborgenheit, die Vertrautheit und die Verbindlichkeit (!) dieser
"Sub: ich gehöre meinem Dom
Dom: meine Sub gehört (zu) mir" - Kausalität wollen.
Menschen, die sich für Polyamory entscheiden, tun das, weil sie eben nicht 'einem/einer gehören' wollen, sondern 'frei lieben' wollen, weil sie mehr Menschen als Beziehungspartner wollen, weil sie mit (mind. einer weiteren) Person Vertrautheit spüren, Geborgenheit geben wollen, weil sie eben nicht diese Verbindlichkeit á là Ich-bin-deins haben wollen.
Also, BDSM als Spielform geht sicherlich auch innerhalb einer Poly-Beziehung. Dann stellt sich aber die Frage nach, wie geht das zusammen, nicht, weil es einfach nichts miteinander zu tun hat.
Man fragt sich ja auch nicht, wie man Kuschelsex mit Partner 3 haben kann. Klar kann man.
BDSM als 24/7 Lebensform halte ich für nicht kompatibel mit Polyamory, weil es ein Paradoxon bildet und sich selber in sich widerspricht.