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Polyamorie und Religionszugehörigkeit

Welchen Einfluss hat deine eventuelle Religionszugehörigkeit auf deine polyamore Einstellung / Lebensweise

Umfrage beendet
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Polyamorie und Religionszugehörigkeit
Angeregt vom Thread Polyamorie und Religion möchte ich hier mal eine Umfrage starten, um auch in Zahlen darzustellen, ob und wie weit das Thema der Religionszugehörigkeit einen Einfluss auf die polyamore Grundeinstellung der Gruppenmitglieder hat.
...
Leider gibt es


"Ich bin zwar offiziell katholisch/evangelisch/etc. aber nur auf dem Papier und der ganze Kram, den die verzapfen, juckt mich nicht im geringsten."


Das hätten wir angekreuzt.



Da es das nicht gibt, haben wir das hier

Ich bin religiös erzogen worden, aber nicht mehr Mitglied einer Kirche /Glaubensgemeinschaft, daher ist mir deren Ansicht egal


gewählt.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Wir leben spirituell, u. a. auch im urchristlichen Sinne - und da waren Orgien etwas völlig Normales (was jeder sogar in der Bibel nachlesen kann, aber von den Kirchen - die oft fast Gegenteil der eigentlichen Religion vertreten und vieles dadurch pervertieren). Und Polyamorie war und ist kein Problem.

Leider ist diese Variante nicht anzukreuzen ...
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Ich bin überzeugt, egal, welche Umfrage ich formuliere, es fehlt immer mindestens ein Gesichtspunkt....
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ FelixxBln
Klar ... Kein Problem. Deshalb haben wir es ja in einem Beitrag zu formulieren versucht.

Liebe Grüße aus dem Antagharland! *g*
wir gehen ebenfalls einen spirituellen Weg und wie Antaghar schon sagt, ist Polyamory keine Problem, im Gegenteil, es nicht zu umgehen.

Zu den anderen Religionen: Mein Mann ist evangelisch getauft, aber nicht mehr in dem Verein und ich bin erst gar nicht getauft worden, das war bei uns nicht üblich.

nooky(w)
Meine Antwortmöglichkeit fehlt...

Ich bin evangelisch und fühle mich christlichen Werten auch durchaus in meinem Alltag verbunden. Ich bin mitnichten bibelfest, aber auch nicht dogmatisch erzogen worden, sondern habe von meinen Eltern und mich umgebenden Christen immer vorgelebt bekommen, dass vor allem die Toleranz elementares Lebensprinzip ist und sein sollte. Und zum zweiten - als lutherischer Christ - dass unser Gott ein gütiger, verständiger und väterlicher Gott ist, der nicht straft, sondern liebt und leitet. (Dass ich grad klinge wie bei der Sonntagspredigt find ich grad selbst etwas verwirrend... .)

Wenn man sich ganz offen und neutral (so neutral wie man als Zugehöriger sein kann) mit Religionsheorie beschäftigt stellt man sehr schnell fest, dass es eigentlich keine festen Grundsätze der Glaubens- oder Bibelauslegung geben KANN, weil über die Jahrhunderte eigentlich jede kirchliche Gesetzmäßigkeit mehrfach überholt wurde und auch Religionen sich immer wieder der Realität stellen müssen, heute mehr denn je.

Was übrig bleibt, sind für mich vor allem die positiven Werte, die das Fundament eines menschlichen, positiven Zusammenlebens bilden (müssen): Nächstenliebe, Selbstverantwortung, Vergebung, Demut, Hilfsbereitschaft und der Glaube daran, dass Gott richten wird, und es der Mensch deshalb nicht tun soll (Die Ahndung von Straftaten sehe ich hier eher bei der Selbstverantwortung angesiedelt.)

In und nach meiner Pubertät dachte ich, ich hätte mit diesem Kram nix mehr am Hut, aber je älter ich werde und je mehr Lebensräume (tm) und Situationen ich durchschreite, desto mehr habe ich festgestellt, dass es in dieser Welt viel erträglicher ist, wenn man etwas hat, woran man glauben kann. Das hat sich in den vielen Jahrhunderten wohl am wenigsten verändert.

Auf jeden Fall hat die Polyamorie in der protestantischen Kirche, Religion, in Theorie und Praxis mit Sicherheit ihren Platz und steht in vollem Einklang mit christlichen Werten. Die Maßstäbe sind - das negieren leider viele - eben doch größtenteils Auslegungssache.

Vgl:
http://www.chrismonblogs.de/ … r---eine-christenpflicht.htm

Literaturtipp:
Christian Nürnberger: "Die Bibel: Was man wirklich wissen muss"
ich hätt's...
...nicht so ausführlich gesagt, aber empfinde so oder so ähnlich.

der urgedanke unseres glaubens (das wort 'religion' kommt manchmal etwas plastifiziert daher) ist die liebe. ob freundschaft, großmut, güte, demut, toleranz, hilfsbereitschaft, leidenschaft - das sind alles facetten dieser liebe, egal, ob sie nun die form von eros, von agape oder von caritas annimmt. insofern gehört auch jede form von liebe hierzu und steht gar nicht im widerspruch.

bitte nicht 'religion' und 'kirche' miteinander verwechseln!

ich glaube, mehr braucht man dazu nicht zu schreiben.
Wow, das ist ja mal eine interessante Tendenz, anscheinend hat "Poly" nicht so die Affinität zu Religionen.
Die Umfrage beinhaltet leider nicht meine Richtung *gg*

Ich bin evangelisch und habe aber keinerlei Gewissenskonflikte etc. - so würde ich es nun kurz und knapp beschreiben *zwinker*

LG und allen einen wundervollen Abend
*******ddy Mann
43 Beiträge
@mars 78
Danke für den Link,
ist ein toller Artikel und auch die Kommentare waren sehr aufschlußreich.

Poly und Religion müssen sich nicht gegenseitig ausschließen.
Gerade in Religiösen Fragen ist doch viele eine Auslegungssache.
Die meisten Religiösen Regeln sind viel weitläufiger beschrieben als sie von manschen Menschen Interpretiert und gelebt werden.

LG Traumteddy
Bin auch ev. Christin.

Gewissensbisse habe ich sicher gehabt als ich merkte das ich poly leben möchtge bzw.polyamoristisch bin.
Jedoch hatte dieser gewissenkonflikt so gar nichts mit meiner glaubensrichtugn zu tun, sondern eher mit den Menschen die um mich herum und mit mir im leben stehen.

Ich habs schon mal irgendwo gepostet.
Bin davon überzeugt das jesus einer der größten polys war der je beschrieben wurde.

LG YOYO
*********n_by Frau
827 Beiträge
Religion und Soziales Miteinander
Religion hat zum Einen die weltliche Funktion soziales Miteinander oft in sehr einengender Form nach deren Gesetzmäßigkeiten zu regeln. z. B. die 10 Gebote, "Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst" Sharia, - gutes Kharma sammlen-Gutes tun, das Auswirkungen auf dein nächstes Leben hat bei den Buddhisten.-
Zum anderen hat(te) sie aber auch die Funktion von politischem Machterhalt. Daraus wird manches beibehalten, was nicht wirklich Sinn macht. ( z. B. trage ich durchaus gern ein Tuch auf dem Kopf um mich vor Sonne zu schützen oder wenns kalt und windig ist- aber sonst bestimmt nicht - andere vielleicht auch noch weils modisch ist)

Heutige Religionen(Katholizismus, Orthodoxe, Islam, auch Buddhismus, sind nicht gleichberechtigt, die evangelische Kirche heute schon, Frauen sind Pfarrerin und Bischof.
Religion gibt immer sexuelle Normierung mit und beeinflußte später politisch-weltanschauliche Grundsätze und Gesetzgebung, wie bei uns den hohen Stellenwert der Familie bestehen aus 1Mann, 1Frau, Kinder. Noch vor nicht sehr langer Zeit waren gleichgeschlechtliche Beziehungen bei uns strafbar. Die Katholischen lehnen voreheliche und gleichgeschlechtliche Beziehungen ab. Bei den Muslimen dürfen die Männer machen was sie wollen (außer gleichgeschlechtliche Beziehungen) Die Frauen absolut nicht.
Religion (und Weltanschauung) hat auf mich persönlich sicher den Einfluß der Kultur, die mich damit umgibt und die mich betrifft. Aber ich versuche bewußt auszuwählen.
***ba Mann
132 Beiträge
keine Probleme
da ich Buddhist bin habe ich keine da keine Probleme
für Buddhisten ist es nur wichtig mit dem Körper keine Leid zu verursachen gegen das teilen von Freude ist etwas wunderschönes und Buddha selbst hatte eine Menge Frauen....
*********n_by Frau
827 Beiträge
@purba
Das ist a.keine Aussage für Gleichberechtigung- Dass Männer eine Menge Frauen haben(hatten) und Buddha war ein Mann ist nichts Ungewöhnliches- umgekehrt wäre es das (ungewöhnlich) in einer Religion oder Weltanschauung. Ich kenn keine Aktuelle - und ob es
b. eine Aussage für einen Ansatz von polyamorer Gesellschaft ist ????? Ich wags fast zu bezweifeln.
Frauen spielen im Buddhismus - wie in den anderen Weltreligionen- eine geringe Rolle. Wenn sich das ändert, ist das was ganz Modernes.
Polyamorie verstehe als etwas Gleichberechtigtes- nicht männlich oder weiblich sondern menschlich.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Da muß ich Serotease zustimmen, im westlichen Buddhismus ist das ja alles seeeehr relativiert, aber im ursprünglichen Buddhismus, der heute so auch noch in Asien verbreitet ist ... Ähem, da habe ich als Frau nicht nur einen niedrigen Rang, ich bin sogar so unrein, daß ich Priester nicht berühren darf, damit ich sie nicht verunreinige - wäre mir in Thailand in einem sehr heiligen Kloster beinahe mal passiert, ich bin meinem Mann einfach hinterhergerutscht ... Oh man, gab das eine Aufregung.
Nicht umsonst sind alle großen buddhistischen Religionsführer Männer und eine weibliche Wiedergeburt wird als schlechtes Karma gesehn - auch heute noch z.B. in Tibet.

Schöne Zusammenfassung dazu finde ich:
Frauen dürfen ebenfalls praktizieren, aber nur unter strengen Auflagen, indem sie beispielsweise selbst als ehrwürdigste Nonne und Meisterin noch dem einfachsten Anfänger-Mönch unterstehen. Indem er Frauen als „minderwertiger“ in seine Sangha aufnahm, ermöglichte er vielen von ihnen die Zuflucht und den Start in ein neues, spirituelles Leben. Er legte die Hoffnung auf kommende Zeiten, in denen patriarchales Denken mehr und mehr einem gleichberechtigten Miteinander von Männern und Frauen weichen muss.
http://buddhismus-geschichte … sich_buddha_laesst_frauen_zu
***ba Mann
132 Beiträge
Tibet
also in Tibet kommt es sehr oft vor, dass eine Frau mit 2 Männern zusammenlebt.....
ob eine Gebrut als Frau schlechtes oder gutes Karma ist hängt von den Umständen ab eine Frau die in einem Land gebroen wurde in dem Frauen unterdrückt werden hat sicherlich kein so gutes Karma wie ein Frau die in einem freien Land geboren wurde....
doch eigetlich wollte ich nur sagen, dass es Religionen gibt die sich nicht einmischen

@*****e79 wieter unten in dem von Dir genannten Artikel ist zu lesen:

Die Frau im modernen Buddhismus
Wenn man den Blick auf den modernen Buddhismus weglenkt von dem von Aberglauben und Götterverehrung durchmischten praktizierten Volksbuddhismus und hinblickt auf eine rein, vom Buddha so begründete Lehre, sieht man, dass der Buddhismus alles andere als frauenfeindlich ist. Die Ordinierungsregeln, die weibliche Bikkhus unter männliche stellt, waren notwendig, um Frauen überhaupt den Zugang zu religiöser Praxis zu ermöglichen. Das erinnert ein wenig an die ersten Zulassungen von Frauen an europäische Universitäten, wo ihnen zuvor Bildung verwehrt lieb. Frauen durften plötzlich in die Hörsäle, aber promovieren, durften sie selbstverständlich nicht. Dafür gibt es heute glücklicherweise viele promovierte und habilitierte Frauen, die Lehrstühle und überhaupt ihren festen Platz in der Wissenschaft einnehmen. Im Buddhismus gibt es viele Nonnengemeinschaften und einige Frauen, die es zu höchsten Ehren gebracht haben. Zu Zeiten des Buddhas wäre das noch nicht denkbar gewesen. Aber die Zeit hat – wie der Buddha weise voraussah – das Denken verändert



Vollständigen Artikel auf Suite101.de lesen: Das Tor öffnet sich – Buddha lässt Frauen zu: Buddhismus – die erste frauenfreundliche Religion http://buddhismus-geschichte … esst_frauen_zu#ixzz12jNpWDgU
******ixy Frau
9 Beiträge
Leider gab es nicht die Möglichkeit anzukreuzen: ich bin religiös und habe keine Gewissenskonflikte - ich hoffe nicht, dass das zu unrealistisch erschien?

Die Variante "weil ich das Eine vom Anderen gut trennen kann." klingt für mich zu sehr danach, dass man Gewissenskonflikte haben müsste, wenn man die Religion in sein tägliches Leben lassen würde. Aber für mich gehört sie gerade da hin.

Aber ich habe keine Gewissenskonflikte was Polyamorie angeht. Mit Lügen oder Verheimlichen - damit hätte ich Probleme, aber nicht mit offener und ehrlicher Liebe.
******ind Mann
96 Beiträge
@Venice
Die Regel keine Frauen zu berühren ist eigentlich nur darin begründet, dass Mönche auf dem Weg Sex mit weiblichen Menschen zu haben diese meist vorher berühren... mit rein oder unrein hat das erst dann zu tun, wenn sich das in Volks- und damit auch Aberglauben verwandelt, wo die eigentlichen Gründe meist abhanden kommen.

Aus dem gleichen Grund ist es Mönchen auch verboten Hündinnen anzufassen - ich überlasse es deiner Phantasie sich vorzustellen, auf welchen Vorfall in seiner Gemeinschaft (denn nur als Reaktion auf reale Ereignisse in seinem Sangha kamen diese Regeln zustande) DAS zurückzuführen ist.
*umpf*

Alle(s) Liebe
MoM
******ind Mann
96 Beiträge
@purba
Wie in vielen matriarchalischen Strukturen heiratet die "gewöhnliche tibetische Frau" auch nur dann mehr als einen Mann, wenn diese Brüder sind. Oftmals MUSS sie dann mit dem einen Bruder auch den anderen als Dreingabe nehmen, damit nämlich deren Erbe (Landbesitz) nicht zerfällt.

Das ist in erotischer Hinsicht nicht gerade eine freie Wahl und Selbsbestimmung weiblicher Individuen.

Und Buddha hat EINIGES zur Einschränkung sexueller Aktivitäten gesagt!
Wer sich nicht am Mahayana und v.a. Vajrayana orientiert, die dazu in vielerlei Hinsicht sehr widersprüchlich sind, bekommt im ursprünglicheren Theravada-Buddhismus zu lesen, dass u.a. Oralsex, Analsex oder Sex am Tage nicht empfohlen werden. Da dort die Entsagung betont wird, wird eben alles "nichtempfohlen", was nur der Lustgewinnung dient.

Egal wie viele Frauen Prinz Siddharta hatte - Gautama Buddha hatte ein mönchisches Leben.

Deshalb finde ich es schwierig zu sagen Buddha war quasi polyamor...
Das wäre so, als würde man sagen Paulus hasste Christen - das hat er getan, bis er plötzlich eine Kehrtwendung machte und Missionar wurde. Für das Hassen und Ermorden wurde er nicht berühmt, sondern für seine Bekehrung und seine Mission (wie immer man die nun wieder finden mag in all ihrer Leibfeindlichkeit). In der Bibel steht deshalb auch nicht "tötet die Christen, wo immer Ihr sie findet" - gell?
*zwinker*

Alle(s) Liebe
MoM
******ind Mann
96 Beiträge
@Antaghar / Felixx
Hallo ihr Lieben,

da Ihr eindeutig viiiiel tiefer in dieser Materie steckt als ich, wüsste ich gerne, wo ich in der Bibel, die ich nie ganz "durchgehalten" habe eine Aussage über (Gott befohlene) VielMÄNNERei finde oder gar Orgien (!!!???).

Dass Abraham, nachdem sein Eheweib einfach keine Stammhalter produzierte mal eben seine Magd hernehmen durfte/sollte, wurde hingegen ja wohl von höchster Stelle anempfohlen und die Vielweiberei stellt ja in der ganzen Bibel kein Problem dar...

Wie sagte Hagen Rether so schön:
Die ganzen Religionen sind ein einziger feuchter Männertraum!

Schon mal dankbar im Voraus für die Recherchierhilfe
MoM
eine Frau die in einem Land gebroen wurde in dem Frauen unterdrückt werden hat sicherlich kein so gutes Karma wie ein Frau die in einem freien Land geboren wurde....

....oder sie hat sich entschlossen, mal die Erfahrung von unterdrückt sein zu machen, da sie in früheren Leben Freiheit genossen hat.

Karma ist ja keine Strafe, sondern die Möglichkeit auch die anderen Seiten mal kennen zu lernen.
Und wurde eine Erfahrung nicht zu Ende gebracht, wird sie eben wiederholt.

Liebe Grüße an alle

Bodenseehexe
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
@manofmind
Ich bin Ex-Theologe und insoweit schon lange nicht mehr mit der Materie "Bibelstudium" befasst. Aber ich fand Folgendes, das mir auch plausibel scheint:

3. 1. 1. Polygamie und die Bibel

Die Polygamie wird im Alten und Neuen Testament nirgends grundsätzlich verurteilt. Die Ehe als fundamentale gesellschaftliche Institution wird sogar in Bezug auf das Verhalten eines Ehemannes zu mehreren Ehefrauen (Polyandrie war nicht vorgesehen) im Alten Testament eingehend geregelt.

In bestimmten Fällen wie der Leviratsehe (Lev 18,16 LUT; 20,21 LUT; Dtn 25,5-10 LUT) ist eine Ehe mit der Ehefrau des kinderlos vorverstorbenen Bruders ungeachtet allenfalls weiterer Ehen sogar ausdrücklich vorgeschrieben, um dem Bruder von seiner früheren Ehefrau einen Nachfolger zu geben. Dies ist das Thema der Geschichte von Juda und Tamar (Gen 38 LUT). Diese Verpflichtung schließt nicht nur eine reine Versorgungsehe, sondern auch die sexuelle Vereinigung ein. Von der Leviratsehe kann abgesehen werden, wenn die Ehefrau des verstorbenen Bruders ausdrücklich auf dieses ihr zustehende Recht verzichtet.

Die gleichzeitige Verheiratung gottgefälliger Männer mit mehreren Frauen war dabei im Alten Testament für Männer mit ausreichendem Einkommen neben der sexuellen Vereinigung mit Dienerinnen und anderen Frauen tieferen Standes nichts Außergewöhnliches. So zeugte Jakob die Häupter der späteren 12 Stämme mit den zwei verschwisterten Ehefrauen Rahel und Lea sowie mit deren beiden Dienerinnen. Allerdings kamen damals bereits Probleme auf, wenn sich die Frauen nicht miteinander vertrugen, die zum Teil Vertreibungen verursachten (beispielsweise der Dienerin Hagar auf Betreiben von Sarah als erste Ehefrau von Abraham). König David hatte ebenfalls gleichzeitig mehrere Ehefrauen neben den Dienerinnen. Auf die Spitze trieb es Salomon mit 1000 Ehefrauen und Geliebten, was dann auch den Propheten zu viel schien.

Jesus Christus verurteilte die Polygamie weder in einer überlieferten Äußerung, noch billigte er sie in seinen Auseinandersetzungen mit den Pharisäern und Sadduzäern. Wahrscheinlich war sie in Jerusalem nicht die Regel oder sogar gänzlich außer Gebrauch gekommen. Auch in den Apostelbriefen fehlt die Erwähnung der Polygamie. Es wird allgemein davon ausgegangen, daß sie in der Urkirche nichteinmal als Abweichung vorkam.

Die frühe katholische Kirche übernahm bald das römisch-hellenistische Verständnis einer monogamen ehelichen Beziehung. Mindestens seit der Scholastik gilt dabei die alttestamentliche Praxis gar als objektiv naturrechtswidrig. Durch göttliche Dispens sei die Mehrehe damals vorübergehend erlaubt gewesen; an der Heiligkeit der alttestamentlichen Vorbilder wie Jakob, die von dieser Dispens Gebrauch gemacht haben, besteht jedoch kein Zweifel.

Der christliche Kaiser Karl der Große hatte, wie verschiedene andere germanisch-christliche Fürsten seiner Zeit, mehrere Ehefrauen und Nebenfrauen. Einige Reformatoren, so beispielsweise Luther und Melanchthon in ihrer Beurteilung der Zweitehe des Landgrafen Philipp von Hessen, hielten die Polygamie zumindest von Fürsten für biblisch rechtmäßig. Allerdings sollte sie heimlich praktiziert werden, weil andere Autoritäten wie der Kaiser und die tieferen Stände daran Anstoß nehmen könnten, was der evangelischen Sache geschadet hätte. Einige mormonische Splittergruppen halten bis heute an der von Gott erlaubten Ehe zwischen einem Mann und gleichzeitig mehreren Frauen fest.

Quelle:http://wapedia.mobi/de/Polygamie
Hervorhebungen von mir.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Noch etwas anderes Interessantes, das für mich die Frage des Sinns von Religion beleuchtet, fand ich hier

http://www.dianne-diannes.blogspot.com/

Die Fragestellung, ob es "Gott gibt" oder nicht, und die Aussage Richard Dawkins, es wäre für ihn unerheblich, ob "ein männlicher oder ein weiblicher Gott NICHT existiert" (youtube) sind in meinen Ohren Scheingefechte.
Das ist keine wesentliche Fragestellung, sondern Hirnwichserei mit dem Ziel, vielleicht, rhetorische Fähigkeiten zu trainieren, weiter nichts.

Wesentlich ist die Frage: Woran orientiere ich mich? Orientiere ich mich am Kaputtmachen, Töten, Ausbeuten, Herrschen-über, Ausnutzen, Übervorteilen, Leerfressen, Auslachen...
oder! Orientiere ich mich am Leben Spenden, Helfen, Unterstützen, Fördern, Mitfühlen, All-Eins-Sein, Lieben...

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