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Polyamorie und Berufstätigkeit

studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Polyamorie und Berufstätigkeit
Beim letzten Erotischen Salon in Berlin äußerte ein Diskutant sinngemäß, dass er Zweifel daran habe, dass sich mehr als eine Liebesbeziehung bei "normal berufstätigen" Menschen realisieren lasse, wenn man einen durchsnittllichen Lebensstandard aufrecht erhalten wolle.
Da hätten wir dann das leidige Zeitproblem ...
Ist Polyamorie also eher "karriereschädlich" oder beziehungbeschränkend? Haben Poly's andere Schwerpunkte und sind daher eher bereit, für weniger Wohlstand weniger zu arbeiten um mehr Zeit für ihre Liebsten zu haben? Wie seht ihr das?
Poly und Beruf
Hallo ihr Lieben,

also ich bin derzeit voll berufstätig (35h/Woche) und habe genügend Zeit für meine beiden Lieben. Wenn man allein das Zeitliche anschaut, wäre da sogar noch Platz für mehr Menschen - allerdings benötige ich auch viel Zeit für mich selbst, daher ist es gerade ausgeglichen, was die Beziehungen und Zeit für mich, meine Freunde, "mein Leben" angeht.

Mein einer Schatz hat eine bis zu 50 Std/Woche - arbeitet auch nachts und am Wochenende - und bekommt seine zig Frauen trotzdem unter einen Hut. Er braucht anscheinend weniger Zeit für sich, da er von einer zur anderen düst und so gut wie nie eine Nacht alleine verbringt.

Zwei "normal Berufstätige" bei denen es funktioniert, obwohl wir beide unsere Leben sehr sehr unterschiedlich gestalten.
Der andere Punkt ist leider, dass ich mich damit begnügen muss, ihn 2-3 Mal in der Woche zu sehen - was aber eher meine Abhängigkeit betrifft statt sein Zeitthema.

Bei uns liegt der Fokus auch eindeutig auf dem Privaten - ich arbeite um Geld zu verdienen - nicht um dort mein Leben und meine Zeit zu verbringen. Karriere und Wohlstand sind für mich nicht wichtig.

Bin gespannt, wie es den anderen geht...

Liebe Grüße
Bella - Uli
Wohlstand... Was ist das?
Das kommt vor allem darauf an, was "Wohlstand" für mich bedeutet.

Wer mit Wohlstand Haus, Auto und teure Reisen verbindet, für den sind schon Kinder wohlstandsschädigend und erst Recht eine Partnerschaft oder mehrere.

Das wertvollste, was ICH habe, ist Zeit, vor allem die Zeit, die ich zusammen mit Menschen verbringe, die mir wertvoll sind.

Davon so viel wie möglich zu bekommen, ist für mich Wohlstand.

Moxy
******_sn Frau
10 Beiträge
Hey,

öhm, naja, wäre erstmal zu definieren, was unter "normal berufstätig" und "durchschnittlicher Lebensstandard" zu verstehen ist. Da versteht ja auch jeder was anderes drunter.

normal berufstätig: 40 Stunden / Woche, keine regelmäßigen, "freiwilligen" Überstunden

durchschnittlicher Lebensstandard: der 40-Stunden-die-Woche-Job, den alle Beteiligten nachgehen, reicht locker, um alle nötigen Sachen / Wünsche zu finanzieren und keiner ist gezwungen, noch irgendwelche Nebenjobs zu haben

Unter diesen Bedingungen halte ich es durchaus für möglich, min. eine weitere "Zweitbeziehung" zu haben, wo keiner zu kurz kommt.
Die einzige Sache, die man dann etwas besser beherrschen sollte, wäre dann das Zeitmanagement. Und natürlich müssen alle Beteiligten einverstanden sein und sich bewußt auf die Sache einlassen. Dann finde ich, ist das kein Problem.

Mein Freund und ich haben zwar aktuell keine weiteren Beziehungen, trotzdem hängen wir nicht jeden Abend aufeinander. Jeder hat weiterhin einen Freundeskreis, der gepflegt werden will sowie Hobbies, denen man nachgehen möchte. Sprich jeder hat in der Woche und auch am Wochenende Zeit für sich, die er individuell gestalten kann, ohne daß der Beziehung an sich was fehlen würde. Was bedeutet, daß diese freie Zeit für eine zweite Beziehung genutzt werden könnte.
Und wenn sich alle Beteiligten super verstehen, kann man doch auch durchaus Sachen zu dritt/viert/was weiß ich unternehmen. Ich würde das auf jedenfall sogar begrüßen!

Interessanter wirds dann sicher, wenn noch Kinder mit im Spiel sind, um die man sich kümmern muß. Doch auch hier sehe ich kein Problem. Halt alles ne Frage der Organisation und des Verständnisses der Beteiligten unter-/füreinander.
Eine Frage der Organisation
Zunächst einmal wage ich die These, dass Menschen, die wirklich polyAMOURÖS empfinden, in der Regel nicht dieselben Menschen sind wie diejenigen, die um jeden Preis Karriere machen wollen. Denn wrklich Karriere zu machen, bedeutet eben auch: aufs Privatleben im Zweifel zu verzichten, bzw. das eigene Privatleben weniger stark zu gewichten als die beruflichen Interessen.
Anders würde ich es sehen, wenn es um eine Mehrzahl von Sexualpartnern geht - die kriegt man immer unter, wenn man will. *zwinker*

Anonsten kann ich aus eigener Erfahrung sagen: zeitintensiver Beruf und Mehrfachbeziehung - das geht. Ich arbeite deutlich mehr als 40 h/Woche, fast immer auch in den Abend hinein. Natürlich ist das keine optimale Voraussetzung, aber was im Leben ist schon optimal?
Ich denke, das offensichtlichste Problem ist die begrenzte Zeit, die einem zur Verfügung steht, und da kann man eine ganze Menge machen, um Hürden aus dem Weg zu räumen: Termine, soweit man sie beeiflussen kann, in Zeiten legen, zu denen man garantiert keinen Partner sehen wird, Arbeitsabläufe optimieren (das freut auch den Arbeitgeber), um zeitliche Freiräume zu schaffen, etc.

Das größere Problem, das sich stellen kann, ist aus meiner Sicht ein emotionales: wenn die Freizeit an den Abenden sehr begrenzt ist, und wenn man außerdem zu den Menschen gehört, die auch Zeit für sich allein benötigen, um "herunterzufahren", kann man dann mehr als einem Partner die volle Aufmerksamkeit entgegenbringen? Also ich komme da hin und wieder an meine Grenzen...

Kelpie hat einen weiteren wichtigen Punkt genannt: Kinder. Die sind nicht nur für jeden Menschen generell eine tägliche Herausforderung, sondern für Polys in besonderem Maße. Das funktioniert schon organisatorisch nur, wenn die Eltern poly-technisch an einem Strang ziehen und wenn beide trotz ihrer weiteren Partner sich auch entsprechend in die Kindeserziehung einbringen. Auch emotional "erwarten" Kinder ja mindestens genauso viel Zuwendung wie Erwachsene.

Ich würde also sagen: Job und Poly: eine Frage der Organisation. Job, Kinder UND Poly: nicht nur eine Frage der Organisation, kann schwierig werden. Man muss es wirklich wollen, um den nöigen Elan dafür mitzubringen
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Ich würde also sagen: Job und Poly: eine Frage der Organisation. Job, Kinder UND Poly: nicht nur eine Frage der Organisation, kann schwierig werden. Man muss es wirklich wollen, um den nöigen Elan dafür mitzubringen
Sehe ich genauso, und wenn dann beide Eltern Poly leben wollen und die Wings nicht in der Nähe wohnen wird es ein Ding der Unmöglichkeit.
*****nic Mann
670 Beiträge
Mein Lebensstandard ist nicht ganz durchschnittlich, ich arbeite recht viel, Geld ist mir wichtig, und ich kriege das mit dem polyamor und promisk trotzdem hin. (Beziehungsweise hakt es eher an den normalen Problemen denn an zu wenig Zeit *zwinker* ) Die ganzen Dienstreisen können aber schon etwas lästig sein - oder man verbindet sich mit dem Besuch der entfernteren Bettgeschichten, so möglich.

Das am Job festzumachen erscheint mir etwas unstimmig.
*******959 Mann
743 Beiträge
nun
ich wurde immer wieder in gesprächen und chats gefragt
wie viele beziehungen ich als poly-lebender denn habe.
drei fünf mehr als fünf?

für mich stehen folgende punkte pers. fest.
distanzen sind relativ,es bringt mir nichts wenn
ich jemand in der nähe habe der nicht meinen
vorstellungen entspricht.

ich selber arbeite schicht habe aber dadurch einige freizeit,
was mir erlaubt meine zeit anders einzuteilen.

ich wohne am bodensee in der schweiz und im moment
ist sich eine zweitbezihung am entwickeln in NRW
deutschland.
bin selber gespannt wie sich das in zukunft entwickelt.
ich habe keine probleme damit jemanden nur 3-4 mal
im jahr zu sehen dafür ist diese beziehung dann ganz
besoders intensiv.

lg chris
*********dams Mann
2.421 Beiträge
ich habe keine probleme damit jemanden nur 3-4 mal
im jahr zu sehen dafür ist diese beziehung dann ganz besoders intensiv.
Sorry aber 3-4 mal im Jahr, dass ist für mich weder Polyamory noch Monoamory und passt somit nicht zur Frage.
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Für mich sind zwei Beziehungen -die meiner Definition entsprechen, also auch einen gewissen gemeinsamen Alltag beinhalten- die Grenze. Dies ist aber nicht nur der Arbeit, sondern auch meinem Kind, Freunden, Verwandten und Hobbys geschuldet, irgendwann sind einfach 24 Stunden um und ich bevorzuge ohnehin intensivere Beziehungen. Und ja, für eine Beziehung würde ich beruflich kürzer treten, soweit dies in der Selbstständigkeit möglich ist.
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Wäre ich "karrieregeil" ...
... hätte ich wahrscheinlich Zeitprobleme schon mit einer Beziehung. *zwinker*

So aber sehe ich es wie Andere hier auch: "Alles eine Frage der Technik" - also, der Organisationstechnik *ja* *ggg*

Natürlich bliebt manches liegen, was aber nicht weiter stört. Renovieren kann ich auch im Frühjahr weiter, aber Beziehungen wollen ständig gepflegt sein.
Wenn ich mich damit nicht gut fühlen würde, täte ich es nicht, würde also eher nicht polyamor leben (selbst wenn ich sicher weiter so fühle und denke).
*********h_bw Paar
291 Beiträge
@******ams

Ich finde nicht, dass du beurteilen solltest, ob diese Art von Beziehung eine ist oder nicht. *g*

Eine sehr enge Freundin von mir ist beruflich nach Thailand gezogen und sieht ihren Freund eben nur max. 4 mal im Jahr. Ist es denn weniger Beziehung? In Thailand selber hat sie noch eine 2te Beziehung aufgebaut. Alle wissen bescheid und sind glücklich.


Aber zu mir:
Ich habe ein sehr zeitintensives Studium und arbeite noch teilzeit. Also kaum Zeit für etwas. Aber ich versuche mir immer die Zeit zu nehmen für meinen Freund hier. Sei es gemeinsames Abendessen, Mittag...oder ab und an Kino.

Mein "Freund Nr. 2" wohnt fsat 500km von mir weg und hat noch 2 KInder. Von daher sind regelmässige Treffen auch nicht wirklich möcglich.
Aber wir versuchen alles drumherum gut zu organsisiern. und bis jetzt funktionoert es.

Was mich aber interessieren würde, wenn ihr z.b. 2 Beziehungen vor Ort habt...wen nimmt ihr zur Weihnachtsfeier in die Firma mit? Wen stellt ihr euren Eltern vor? *gg*
Nur so eine kleine juxfrage am Rande. Bei uns stellen sich diese Fragen nicht, weil wir einfach festgelegt haben, wer in welchem Lebensbereich sein möchte. *g*
*******958 Frau
9.875 Beiträge
Sorry aber 3-4 mal im Jahr, dass ist für mich weder Polyamory noch Monoamory und passt somit nicht zur Frage.

wer bestimmt wie oft man sich sehen muss damit es als beziehung gilt?
werten ohne die umstände zu kennen etc. ist nicht so dolle - smile -

auch ich hatte schon eine beziehung in welcher man sich nicht sehr oft sah
doch deswegen wahr die verbindung nicht weniger intensiv und tief, wie die andere beziehung welche ich dazuführte
man wahr sich verbunden trotz räumlicher trennung
man währe ins nächste flugzeug gesprungen wenn der partner in not gewesen währe
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Zunächst einmal wage ich die These, dass Menschen, die wirklich polyAMOURÖS empfinden, in der Regel nicht dieselben Menschen sind wie diejenigen, die um jeden Preis Karriere machen wollen. Denn wrklich Karriere zu machen, bedeutet eben auch: aufs Privatleben im Zweifel zu verzichten, bzw. das eigene Privatleben weniger stark zu gewichten als die beruflichen Interessen.

Das sehe ich auch so. Wir versuchen gerade herauszufinden, wie viel Karriere bei mir geht, während ich meine beiden habe. Immerhin ist die Zeit jetzt die Zeit, in der man seine Karriere aufbaut und gerade als Wissenschaftler hier in den USA ... der siebenjährige tenure track, mit dem man versucht, eine tenure (unbefristete Stelle als Assistant Professor oder höher) zu erreichen, ist ausgesprochen stressig. Wenn man am Ende der sieben Jahre kein tenure bekommt, muss man naemlich gehn ...
Momentan bin ich noch PostDoc, also noch einige Jahre vor der Option tenure track. Ich weiss, dass ich ehrgeizig bin, aber ich weiss inzwischen auch, dass mit mein Beziehungsleben deutlich wichtiger ist. Wenn dann noch Kinder kommen ... Puh, keine Ahnung. Also bleibt mir vielleicht auch nur die Option, in die Wirtschaft zu gehn anstatt in der Forschung zu bleiben, weil ich den tenure track nicht packen könnte mit meinem Privatleben. Aber damit kann ich leben.

Und ich stimme auch völlig zu: es ist eine Frage der Organisation und der beteiligten Menschen. Mein zweiter Partner hat ziemlich bescheidene Arbeitszeiten, fängt gegen mittag an, arbeitet bis spät abends, Samstags auch, Sonntag und Montag dafür frei. Trotzdem bekommen wir das bisher ganz gut hin und wir haben einen guten Lebensstandard und arbeiten alle über 40 Stunden die Woche, teilweise deutlich mehr.
Ich weiss, dass ich ehrgeizig bin, aber ich weiss inzwischen auch, dass mit mein Beziehungsleben deutlich wichtiger ist. Wenn dann noch Kinder kommen ... Puh, keine Ahnung.

Ich denke, wenn man ab und an auf seine innere Stimme hört, wird man insoweit gut beraten: wer im Beruf ein Angebot erhält, welches er/sie nicht ablehnen kann, wird sich in dem Moment wahrscheinlich keine übertriebenen Gedanken über einen Kinderwunsch machen, wenn der Wunsch zunächst einmal nur theoretisch besteht.

Wenn hingegen fest steht, dass Kinder gewünscht sind, dann wird dass - bewusst oder unbewusst - auch die Wahl bei beruflichen Optionen beeinflussen.

Und GAR kein Thema ist es mehr, wenn Kinder erst einmal da sind - die zeigen einem nämlich ziemlich schnell, wieviel Zeit und Zuwendung sie benötigen. *zwinker* Und damit klärt sich in dem Moment dann auch die Frage, was beruflich geht und was nicht.
Aber wie gesagt, ich denke, es geht eine ganze Menge, wenn alle aneinem Strang ziehen.
***is Mann
2.127 Beiträge
Da sprichst Du einen wichtigen Punkt an. Wir haben 2 noch relativ kleine Kinder, die viel Aufmerksamkeit brauchen. Da ist es manchmal nicht ganz einfach, 2 Beziehungen und Arbeit zusätzlich zu haben. Der 2. Partner meiner Frau wohnt im Nachbarort, da ist das nicht so problematisch, zumal die beiden auch zusammen arbeiten. Meine Parallelbeziehung wohnt 150km entfernt. Das ist eigentlich immer mit einem Wochenendaufenthalt verbunden, was schon eine gewisse Orgenisation erfordert, denn meine Frau arbeitet hauptsächlich am WE. Funktioniert aber trotzdem, wenn man auch mal zu Konzessionen bereit ist...
******tte Frau
319 Beiträge
Ich bin nicht karrieregeil,
aber ich liebe meinen Job- ja, auch das gibt es.
Ich würde niemals einem Beruf nachgehen, nur um Geld damit zu verdienen.
Schließlich verbringt man einen Großteil seines Lebens mit dem Arbeiten- und da möchte ich nicht ständig auf die Uhr sehen müssen, um zu sehen wann endlich Feierabend ist. Meinen Urlaub genieße ich trotzdem *zwinker*

Ich arbeite im Schichtdienst und finde es schon schwierig, sich für einen Partner Zeit zu nehmen. Und damit meine ich nicht, nach Feierabend auf dem Sofa vorm Fernseher zu hocken, sondern bewusst gemeinsam zu kochen, unterhalten, etwas unternehmen, ...

Wenn der zweite Partner dann nicht in der selben Stadt wohnt, wird es schwierig allen gerecht zu werden, die Zeit zu zweit/zu dritt nicht in Stress ausarten zu lassen sondern zu genießen.
Ich habe eben erst wieder die Erfahrung machen dürfen, dass sich die Qualität einer Beziehung nicht an der Quantität der Treffen, sondern an deren Intensität messen lässt.

Einen dritten/vierten/fünften mit unterzubringen finde ich nicht nur zeitlich, auch emotional schwierig. In meinen Gedanken kann ich nur bei einem Menschen gleichzeitig sein, bereichern so viele Partner wirklich noch?
Oder ist die eine oder andere Beziehung mehr eine Bettgeschichte und weniger amourös?
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
@AWednesday
Man muss ja nicht unbedingt karrieregeil sein, um seinen Job zu mögen.

Ich liebe auch meinen Job (sonst würde ich ihn gar nicht machen). Und wenn er in knapp 2 Jahren vorbei ist, werde ich mir wieder etwas suchen, was mir Spaß macht und meinen Interessen entgegen kommt.

Karrieregeil ist was anderes. *zwinker*

Schichtdienst ist sicher nicht ganz einfach - bietet aber auch gewisse Vorteile. Hängt aber auch sehr vom persönlichen Umfeld ab. Bei schulpflichtigen Kindern ist Schichtdienst eher suboptimal.

Ich finde es aber schön, hier immer wieder zu lesen, wie die verschiedensten Menschen das meistern. Immerhin gibt es ja auch nicht wenige, die schon eine Zweierbeziehung und Berufsleben nicht unter einen Hut bekommen.
*********h_bw Paar
291 Beiträge
die Anderen Entscheiden auch
meine Erfahrung (ER):
Ich denke es ist nicht nur die Entscheidung ob man sich selbst gut genug organisieren kann sondern auch ob es genug für die Beteiligten ist.

Sind 4Wochen Sommer-Urlaub am Stück für je beide Freundinnen machbar (und finanzierbar)? Wie auch meine Freundin Nr1 studiert auch meine Ex-Nr2-Freundin und haben somit viel mehr Urlaub in der Welt herumzureisen. Hier kann ich schon bei meiner Freundin Nr1 kaum mithalten und somit konnte ich gut verstehen, als ich dann einen 4wöchigen "Per Anhalter durch die Türkei"-Urlaub bei Freundin Nr.2 verneinen musste (nachdem ich erst kurz vorher mit Freundin Nr1 in den USA war), was dann das I-Tüpfelchen für ein einvernehmliches "Aus" war. Sie wollte einfach gerne mehr Zeit mit mir verleben, als ich geben konnte.
Dies schließt viele Dinge ein... so auch kreative Werke. Sollte man wirklich beiden das gleiche Bild/Gedicht/Lied malen/schreiben? Vielleicht hätte ich hier produktiver sein sollen, um wirklich auf die doppelte Anzahl an künstlerischen Werken zu kommen... was sich in vielen Bereichen fortsetzt... aber ob es mir dann noch Spaß gemacht hätte?

Noch habe ich nicht eine genügsamere Zweitfreundin gefunden. Entweder sind Frauen meist anspruchsvoller oder ich verliebe mich in die falschen(?).
Somit verzichte ich derzeit auf eine Zweitfreundin. Dafür muss Freundin Nr1 nun meine freie Zeit mit einem erst neugekauften Instrument teilen. Mögen sie einander nicht eifersüchtig werden ;).
ich würde mal sagen...
meine Sicht dazu- Optimistisch :
es ist zu realisieren wenn man sich die Zeit gut durchplant.
Ausserdem hat man doch die Möglichkeit sehr vieles "hochzuziehen" wenn man sich gegenseitig die Energie schenkt seine Ziele an zu packen, mit mehr Leuten- besonders wenn ein sehr gutes Verhältnis besteht kann man ja auch mehr auf die Beine bringen. Ob es bedeutet jetz den anderen zu unterstützen bei der Karriere oder in einem anderen wichtigen Bereich! *g* Ich denke sowas lässt sich gut am Beispiel eines gartens zeigen: Mehr Hände erschaffen mehr und Ideen fließen zusammen ....also ein großes Potenzial was sich da erschafft. Mich persönl. unterstüzt es wenn ich von geliebten personen zuspruch oder Rat erhalte.
Wenns dann mal Karrierremäßig/ oder in einem anderen Bereich nicht so gut läuft habe ich die Unterstüzung und den Rückhalt auch nciht auf zu geben. Also zusammen gefasst sehe ich es als großen Motivationsfaktor und Antriebskraft in polyamory zu leben.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Mal als konkretes Beispiel: mein Partner 1 arbeitet wie ich als Wissenschaftler und muss durchaus auch am Wochenende mal nach den Experimenten sehn, d.h. es kann sich im Zeitplan manchmal etwas nicht durchsetzen, weil im Labor was dazwischen kommt. Da entsteht kein böses Blut, wir kennen das. Frei sind bei uns normalerweise aber Samstag und Sonntag und wir arbeiten normalerweise von 9 bis 18 Uhr oder länger, abhängig vom Experiment.
Mein Partner Nr. 2 hat leider einen ziemlich bescheidenen aber festen Arbeitsplan, von Mittags bis Abends halb 10, frei sind Sonntag und Montag.
Urlaubstage in den USA sind sehr dünn gesäht, wir haben jährlich 15 und das sind schon viele ...

Sonntag morgens sind mein Partner Nr. 1 und ich seit langem beim Drachenboot-Training - extrem körperlich fordernd, Aufstehen um halb 7, der Tag ist inklusive "Nachfuttern" und totmüde umfallen zu 2/3 gegessen. Und das Team ist auch kompetitiv bei Rennen, kann man also nicht einfach mal ausfallen lassen. Auch weil ich einer der Steuermenschen bin und das ne ganze Menge Übung erfordert. So ein Boot ist lang und schwer und schmal. Ich kann nicht einfach wegbleiben und das Boot steuert sich alleine, da kann nicht einfach jemand anderes einspringen.

Trotzdem geht das und wir sind glücklich. *baeh*
Da wäre Google Kalender, wo jeder von jedem die Termine sieht und die grundsätzliche Regel, dass ich im 2-Tages-Rhythmus mal hier und mal da bin - wobei ab Sonntag nachmittag um 3 normalerweise ich Männer-frei habe und meine Männer sich gegenseitig beim Schwertkampf die Köpfe einschlagen und abends dann kucken wir vielleicht noch nen Film zu dritt oder kochen was.
Wenn ich nicht da bin, sind beide mit allen möglichen Freunden, Hobbies und weiß-der-Geier beschäftigt. MEIN Hauptproblem ist, zwei Haushalte und irgendwie beiden auch dabei helfen können. *baeh*

Klar wäre es sehr viel besser, wenn mein Schatz Nr. 2 "normale" Arbeitszeiten hätte und Samstags frei. Daran arbeiten wir auch grade. Aber wenn es nicht geht, geht es nicht. Nur worauf es ankommt, ist meines Erachtens, dass man draus macht, was geht. Anstatt sich aufzuhängen daran, was man haben könnte, wenn alles ganz anders wäre. *muede* Wenn einer Fernfahrer wär oder richtig Schichtarbeit - das wär viel schlimmer, monogam oder nicht.

Und was ich sehr wichtig finde, ist der amerikanische Begriff der "Quality time". Also Zeit, die man intensiv miteinander verbringt und nicht nur nebeneinander vorm Fernseher. Das ist aber eine Sache, die muss man häufig erstmal üben, das kennen viele nur durch hormonell induzierte Verliebtheits-Fokussierung, haben sie aber noch nie bewußt oder bei klarem Verstand "erzeugt". Das ist aber meines Erachtens ganz wichtig, um eine Beziehung zu verankern, gerade bei weniger Zeit.
****ain Frau
246 Beiträge
Ich finde es aber schön, hier immer wieder zu lesen, wie die verschiedensten Menschen das meistern. Immerhin gibt es ja auch nicht wenige, die schon eine Zweierbeziehung und Berufsleben nicht unter einen Hut bekommen.

Kann ich mich nur anschließen, ist wirklich toll. *g*

Und weil s grade um das Sich Zerteilen geht: Ich find auch immer wieder die Frage witzig, wie man das bspw. bei Seiten wie dem Joyclub macht. Macht man dann 2 Paarprofile auf? Sollte man mal Polyprofile einfordern? Oder tritt einfach jeder für sich auf und stellt per Profiltext eine Verbindung her, sofern gewünscht. Fragen über Fragen. *ggg*


Und was ich sehr wichtig finde, ist der amerikanische Begriff der "Quality time". Also Zeit, die man intensiv miteinander verbringt [...]. Das ist [aber] meines Erachtens ganz wichtig, um eine Beziehung zu verankern, gerade bei weniger Zeit.

Einer meiner Lieblingsbegriffe. hach Ist wirklich so. Gilt aber für jede tiefere (zwischenmenschliche) Beziehung. Also letztlich auch Freundschaften und die Zeit mit Kindern. Es erfüllt mich auch immer total mit Glück, wenn ich sehe, dass jemand das gut hinbekommt, grade bei Kindern. *g*
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