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Verantwortung für Gefühle

*****har Paar
41.020 Beiträge
Ich erlebe es bei vielen Männer genau so, wie es @ Kaiserschmarrn beschreibt: Indem sie Waschmaschinen reparieren und Autoreifen wechseln, eine Menge Kohle scheffeln, einen dicken Wagen fahren und ihre Frau ein möglichst angenehmes Leben bieten, die Karriereleiter möglichst weit hochklettern (alles häufig genug von den Frauen durchaus "gepusht"), drücken sie ihre Zuneigung aus. Dafür können dann oft keine Gefühle zeigen geschweige denn darüber reden und nicht mal "Ich liebe dich" sagen, ohne gleich einen Knoten ins Hirn zu kriegen.

Und sicher hat auch @ FelixxBln recht, dass viele einfach unreflektiert das nachmachen, was sie beim Vater vorgelebt bekommen haben. Das Argument mit der unbewussten Revierpflege mag durchaus auch noch eine Rolle spielen, obwohl ich glaube, das ist eher nebensächlich. Aber wer weiß?

Was ich mich frage:

Leben viele amerikanische Männer wirklich so unreflektiert?

(Der Antaghar)
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Leben viele amerikanische Männer wirklich so unreflektiert?
Nur, weil die Frauen dort, das von ihnen erwarten. Ich würde annehmen, das Hollywood seinen Anteil daran hat, Stichwort "romantische Komödie".

Keine Angst, in 5 Jahren haben wir das auch. Man kann den Anspruch auf den Versorger in vielen Postings von Frauen hier im JC schon lesen. Ich habe das Gefühl, die Frauen demanzipieren sich zur Zeit wieder.
******_sn Frau
10 Beiträge
Keine Angst, in 5 Jahren haben wir das auch.


Gott bewahre! Wenn ich was hasse, dann dumme, unreflektierte Automaten, die sich wie ein endloser Werbeslogan für den "American Way Of Live" durch die Realität ziehen! *wuerg*

Die Furcht vor der Freiheit treibt zuweilen seltsame Blüten... kopfschüttel
****ike Paar
143 Beiträge
Leben viele ... Männer wirklich so unreflektiert?

Wir alle beobachten ja vorwiegend nur unser persönliches Umfeld, und eine statistisch repräsentative Aussage - auch in Bezug auf den Vergleich der Kulturen - lässt sich daraus nicht unbedingt ableiten. Den Typ Mann den @*********marrn und @*****gar beschreiben, den kennen wir natürlich alle zur Genüge. Und vielleicht werden sie tendenziell auch wieder mehr. Aber ich weigere mich, so ein Versorger-Selbstbild als originären Ausdruck der LIEBE ZUR FRAU anzusehen. Vielmehr scheint es mir klassisches Pflicht- und Ehrverständnis zu sein. Und Wettbewerb natürlich. Und Gier. Das sind aber alles eher selbstbezogene Motive, im besten Falle Eigenliebe, aber keine Hinwendung zur Partnerin.
(Es sei denn... sie will genau diesen Typ von Mann. Dann passt es ja.)

Mike
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
...im übrigen gibt es in Beziehungen eben so viele Übermuttis *zwinker*
****sin Frau
1.615 Beiträge
Ja, aber
Wenn schon nach Reflektion gerufen wird, sollte auch reflektiert werden. Und dann eben nicht pauschal von "Rollen" gesprochen werden, so als ob es in den letzten vierzig Jahren keinerlei Weiterentwicklung gegeben hätte. Daß alte Muster weiterexistieren, auch wenn neue entstanden sind, ist nicht zu leugnen. Aber ich habe grad den Eindruck, als ob hier nur Schubladen verwendet werden, die vor vierzig Jahren existierten, so als ob es keine neuen gäbe.

Das ist das eine.

Das andere: Emanzipation (von wem auch immer) heißt doch nicht automatisch, daß die als Einschränkung empfundene Situation umgekehrt werden muß. In Bezug auf die Emanzipation von Frauen: Wenn sie sich aus männerdominierten Verhältnissen lösen wollen, tun sie das nicht NUR, indem sie frauendominierte schaffen. Da gibt es doch noch andere Möglichkeiten, beispielsweise Verhältnisse zu schaffen, in denen keine Gruppe dominiert.

Anders ausgedrückt: Emanzipation ist vor allem die Möglichkeit, meine individuelle Lebensform selbst bestimmen zu können. Und wenn ich mich zum Beispiel nicht für eine Karriere in einem traditionellen "Männerberuf" eigne und mich dort nur unerfüllt und unglücklich fühle, dann will ich mich frei dafür entscheiden können, einen traditionellen "Frauenberuf" auszuüben, den ich gut kann und erfolgreich meistere. (Ich weise darauf hin, daß mir diese klischeehaften Bezeichnungen auch nicht gefallen.) In dieser Situation empfinde ich mich als absolut emanzipiert, denn ich entscheide mich frei - und reflektiert - für das, was mir besser gefällt.

Das "ich" in meinem Beispiel kann eine Frau sein - aber genauso gut ein Mann (oder eine Person anderweitiger Definition). Das wäre echte Emanzipation, von der wir in unserer Gesellschaft aber noch ziemlich weit entfernt sind.

Und ich hab noch was Drittes: Ich habe Männer erlebt, denen es ein tiefes inneres Bedürfnis ist, sich zu "kümmern". Nicht weil sie in ihrer beruflichen Karriere aufgehen wollen, sondern weil es ihnen Freude macht, anderen (Männern, Frauen, Kindern etc.) eine schöne und behagliche Lebenssphäre zu schaffen. Darauf sind sie stolz und finden darin ihre Erfüllung. Ich habe gelernt, solche Männer nicht gleich in die traditionelle Schublade "Brotverdiener" zu stopfen.

Vielleicht ist es ja auch ein Zeichen von selbstbewußter (= reflektierter) Männlichkeit, sich zu kümmern. So wie es ein Zeichen von selbstbewußter (= reflektierter) Weiblichkeit sein kann, sich umsorgen zu lassen. Schließlich sind nicht alle Menschen gleich, auch Männer und Frauen nicht. *g*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Alassin
Ich stimme Dir zu - bis auf diesen einen Punkt: So viele Männer, die sich gerne kümmern und darin ihre Erfüllung sehen, kann es in den USA oder sonstwo gar nicht geben (immer vorausgesetzt, diese Infos stimmen, woran ich jetzt allerdings keinen Grund habe, daran zu zweifeln).

Außerdem besteht für mich "kümmern" nicht daraus, gleichzeitig seine Emotionen zuzudeckeln.

Ansonsten nur *top* für Deinen Beitrag!

(Der Antaghar)
****sin Frau
1.615 Beiträge
@ Antaghar

Außerdem besteht für mich "kümmern" nicht daraus, gleichzeitig seine Emotionen zuzudeckeln.

Für mich doch auch nicht, wo hab ich das denn gesagt?

Und mir ist schon klar, daß "Freudvoll-Kümmerer" wahrscheinlich nicht die Mehrheit aller Männer ausmachen, aber das hab ich ja auch gar nicht so geschrieben. *ggg*

*

Wenn es einen gesellschaftlichen Trend in den USA (oder sonstwo) gibt, daß Männer sich im wirtschaftlichen Sinn aufreiben müssen, um Frauen zu gefallen, und Frauen sich dazu genötigt sehen, solche Männer zu bevorzugen, dann liegt es an jedem und jeder einzelnen, diesen Trend nicht mitzumachen, sondern eigene Alternativen zu suchen und zu verwirklichen, eventuell ihre Lösungsvorschläge auch publik zu machen. Die Behauptung "das machen schließlich alle so" war ja noch nie eine gute Begründung für das eigene Verhalten!
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Und nun bitte wieder zurück zum Thema ... *zwinker*
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ Alassin
Für mich doch auch nicht, wo hab ich das denn gesagt?

Nirgends, liebe Alassin! Ich wollte das nur noch mal hervorheben bzw. betonen, was da bereits vorher in Bezug auf die Männer in den USA geschrieben wurde - und das zu Deinem Beitrag hinzufügen.


Die Behauptung "das machen schließlich alle so" war ja noch nie eine gute Begründung für das eigene Verhalten!

*top*

Stimmt. Ist aber leider dennoch die eindeutig am häufigsten verwendete Begründung für fast alles. Übrigens auch innerhalb bestimmter "Subkulturen" wie der Polyamorie etc.! Hab ich jedenfalls schon oft gelesen und gehört: "Das macht man eben so, wenn man polyamor lebt."

*g*

(Der Antaghar)
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Und kriegen wir jetzt wieder die Kurve?
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ FelixxBln
Ja, natürlich.

Sorry für den kleinen Ausflug in andere Gefilde ... *tuete*

(Der Antaghar)
****sin Frau
1.615 Beiträge
Und kriegen wir jetzt wieder die Kurve?

Jepp. *zwinker*

Häufig delegieren Männer das Kümmern um Gefühle an Frauen genau mit der Begründung, sie wären schließlich mit dem Brötchenverdienen beschäftigt. Nett finde ich auch, daß dieser Satz oft damit garniert wird, Arbeitsteilung sei ja ein Zeichen von Gleichberechtigung.

Ich muß gestehen, daß mir auch heute noch keine vernünftige Antwort auf so was einfällt.
probiers mal so:

arbeitsteilung betrifft vor allem rein organisatorische sachzwänge.
sich um den andern emotional kümmern heißt, einem zutiefst menschlichen drang nachzukommen - einander nah zu sein.
Und kriegen wir jetzt wieder die Kurve?

.... oder einen neuen Thread? *zwinker*
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
@Kaiserschmarrn
Ich habe hier bisher das deutsche Phaenomen, dass die Maenner ihre Gefuehle ersatzweise ueber Materielles ausdruecken, noch nicht erlebt, im Gegenteil. Da sind viele Emotionen im Spiel und werden auch ausgedrueckt, Hollywoodromantik tatsaechlich - vieles, was ich in Deutschland nur als "Film" bewertet habe, ist hier absolut real ... Aber die Ueberzeichnung der Ansprueche, die sich ergibt, weil die Maenner sowohl materiell als auch emotional (und am besten auch physisch) diesem Ideal entsprechen sollen und wollen, was Hollywood vor macht - und die Frauen sich dann ganz selbstverstaendlich zuruecklehnen und fordern und emotional auch voellig verkuemmert sind in Sachen Konflikt- und Kritikfaehigkeit ... das ergibt ein Disaster.
Besonders wenn dann aus Gruenden des puritanischen Hintergrunds nach einem Jahr Daten geheiratet werden soll, Kindern auch schnell kommen. Die erste Scheidung ist meist bis zum 30. Geburtstag durch inklusive alimente fuer die Kids und Ex-Frau. Und dann auf zur naechsten mit dem Satz "mach mich gluecklich" ... *nene*
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