Center- und Wing-Polyarmorie: Letztlich das gleiche?
Liebe Polis,zunächst möchte ich mich ganz herzlich für die Aufnahme in dieser Gruppe bedanken. Ich habe in den letzten Wochen schon mitgelesen – und bin ganz begeistert: Über die Tiefe der Gedanken, über die große Offenheit und über die Hilfestellung, die ich bereits aus der passiven Lektüre ziehen konnte.
Zum Einstieg gleich eine Frage, die ich so noch nicht gestellt bzw. beantwortet gefunden habe:
Ich sehe mich im Moment konfrontiert mit den Gedanken der Polyarmorie, und zwar induziert durch meine Liebste. Gestartet als „sexuell-offenes Konzept“ wurde das Leben immer offener – und nun konnte sie nicht mehr umhin, mir (und möglicherweise auch sich selbst) zuzugestehen, dass dort (bei ihrem Lover) offensichtlich mehr ist als nur befreite Lebensfreude. Kurzum: Sie hat sich verliebt. Und sie ist des weiteren der Ansicht, dass das unserer „Altliebe“ keinen Abbruch tun müsste (sofern ich denn nur hinterher komme). Die erste Phase der (Ihr kennt das vielleicht) Wut, Trauer, Enttäuschung ist inzwischen vorbei – und ja: Inzwischen will ich es versuchen (hinterherzukommen), was mir im Moment ganz gut gelingt.
Die Ausgangslage dafür ist gut: Auch ich fühle mich durchaus angezogen von dem Konzept der Polyarmorie, auch ich schätze die persönliche Beziehung, die über das Sexuelle hinausweist. Im übrigen rührt das einen gewissen Hippie-Romantizismus in mir. (Wartet. Gleich geht´s los mit der Frage ) Allein, ich würde das nicht Liebe nennen, was ich für meine (einigen wenigen) Freundinnen empfinde. Ich selbst weiß da sehr gut zu unterscheiden – und der Kern meines Herzens scheint reserviert zu sein für Lady Rückenwind. Fühle weder ein Bedürfnis danach, mich anderweitig (und auch nur zusätzlich) zu verlieben, noch sind irgendwelche Anzeichen dafür ersichtlich, dass das denn eintreten wird.
Ich könnte also, wenn alles so weiterläuft und wenn ich das gut mache mit dem „Hinterherkommen“, eine Karriere als Wing-Poli vor mir haben. So wie´s aussieht, werde ich die aktive Mehrliebe weder fühlen können, noch zieht es mich dort hin.
Was meint Ihr? Welche Erfahrungen habt Ihr?
• Sind Center- und Wing-Gefühle zwei Seiten der gleichen Medaille? Vom Lebensgefühl scheint beides zusammenzugehören... Aber in der gelebten Praxis? Sind es nicht doch völlig unterschiedliche Fähigkeiten, die einen für das eine oder für das andere qualifizieren?
Ich ahne, was Ihr anwortet, daher hier noch eine zweite Frage:
• Könnte es nicht wenigstens sein, dass einem das „Erlernen“ der einen Position leichter fällt, wenn man auch die andere Seite kennt oder sich zumindest gedanklich in sie hineinversetzen kann?
Dank für Eure Fingerzeige,
Sundowner.