Tykwers "Drei"
Den neuen Film von Tom Tykwer, "Drei", habe ich gleich am ersten Tag (23.12.10) gesehen.Was mir gefällt:
Die Unbefangenheit und Selbstverständlichkeit, mit der männliche Bisexualität dargestellt wird. Und daß sich die drei am Ende dazu entschließen, es miteinander zu probieren. Und daß so vieles im Film auch in meinem Leben vorkommt - ich fühle mich zur Abwechlsung auch mal als Zielgruppe gemeint.
Was mir nicht gefällt:
Der Film hört genau da auf, wo es für mich wirklich interessant wird: Wie wird das gemeinsame Leben aussehen? Wie finden sie sich im Alltag zurecht? Wie reagiert die Welt drumrum? (Und muß immer alles in Berlin sein? Wäre es nicht auch in - sagen wir mal - Offenbach möglich???) Und der Film ist natürlich keine Doku oder Reportage, aber ein paar Elemente wirken doch recht unnötig für die Handlung oder Charakterisierung der Figuren.
Insgesamt bin ich froh, daß es mal wieder einen Film über eine Dreierbeziehung gibt. Ich finde es sehr gut, daß er aus Deutschland ist, und am besten finde ich, daß er "positiv" endet, nämlich mit dem Entschluß zur Dreisamkeit - wie auch immer die geartet sein mag. All das gibt mir einen aktuellen Bezugspunkt für das, was ich mir für mein Leben wünsche - wenn ich mit anderen darüber spreche, können sie sich mein Projekt nun vielleicht besser vorstellen, und ich fühle mich nicht so allein mit meinem Denken.