Ist das hier etwa ein Versuch Polyamory mit Intelligenz gleichzusetzen?
Es spielt doch absolut keine Rolle, ob die Anhänger von polyameren Lebensformen tatsächlich einen höheren Bildungsabschluss besitzen, als der Ottonormalverbraucher. Zumal diese Umfrage ganz sicher ohnehin nicht als repräsentativ für den Bundesdurchschnitt gelten kann.
Lebens- und Liebesformen haben gar nichts mit rationaler Intelligenz, Fleiß oder mit einem Bildungsabschluss zu tun. Ich behaupte sogar, dass sie noch nicht einmal etwas mit emotionaler Intelligenz zu tun haben.
Polyamory sollte auch nicht mit Nächstenliebe verwechselt werden oder mit der Fähigkeit mehrere Menschen gleichzeitig zu Lieben. Sonst würde ja jemand der höchst altruistisch ist und viele Menschen liebt, zugleich als ziemlich intelligent gelten. Ist dem denn so? Würde man Jesus Christus als über intelligent bezeichnen? Wie verhält es sich dann mit seinen Priestern und Pfarrern? Ist die Kirche mit seinem Zölibat im Grunde eigentlich als intelligent oder weniger intelligent anzusehen?
Was ist überhaupt Intelligenz? Sind Menschen mit einem höheren Bildungsstand generell intelligenter als andere? Selbst das wage ich zu bezweifeln.
Nehmen wir doch mal das Beispiel der "Savons". Savons gelten als sehr intelligent. Es grenzt fast schon an ein Wunder was ein Savon im Stande ist zu leisten. Fast die Hälfte aller ca. 100 Savons weltweit sind jedoch Autisten. Sie besitzen allesamt emotionale Defizite. Es fehlt ihnen die Gabe engere Bindungen zu anderen Menschen einzugehen und sie haben zumeist große Berührungsängste. In ihrer Ratio jedoch scheinen sie schier übersinnliche Kräfte zu besitzen. Ähnlich derer, eines Computers. Emotional sind sie jedoch hilfebedürftig und führen in der Regel keinerlei Liebesbeziehungen. Heißt das nun, das Menschen die keine zwischenmenschliche Beziehungen eingehen können, sodann besonders intelligent sind? Auch das kann man sicherlich so nicht stehen lassen.
Warum versucht der Mensch einfach immer alles zu Kategorisieren? Schubladendenken bedeutet doch den jämmerlichen Versuch die komplexe Gesamtheit vereinfacht darzustellen. Es ist einfacher für unser Gehirn, denn dann muss es weniger Informationen im Bewussten verarbeiten.
Der Politiker ist kurrupt; die katholische Kirche ist schlecht; der polyamer lebende Mensch hat einen höheren Bildungsabschluss als das monogam lebende Individuum; etc.. Das ist doch zu einfach und unserer Intelligenz nicht würdig, oder? Man sollte einfach anerkennen, dass sehr vieles im Leben relativ ist. Es kommt immer auf den Blickwinkel des jeweiligen Betrachters an und rein alles basiert auf subjektiven Eindrücken.
Wenn der Mensch schon kategorisieren muss, dann sollten wir das auf rationaler Basis tun. Z.B.: "Das ist Essen (alles kann man verdauen); das ist eine Frau; Mathematik basiert auf Zahlenlehre;" etc.. Das sind dann keine Vorurteile, sondern Tatsachen und sie beschreiben lediglich logische beweisbare Begebenheiten und sind keine albernen Verallgemeinerungen.
Was wäre denn, wenn jetzt heraus käme, das der Durchschnitt unserer Gruppe tatsächlich einen höheren Bildungsabschluss hat, als der Durchschnitt der übrigen Bevölkerung. Klopfen wir uns dann gegenseitig auf die Schulter und sagen: "Wir sind toll und wir haben es doch gleich gewusst, das die anderen etwas falsch machen."?
Das ist doch dann unsere Sicht der Dinge. Aus kirchlicher Sicht ist unsere Form der Beziehung vermutlich negativ zu bewerten; aus philosophischer Sicht vielleicht eher positiv und aus psychologischer Sicht wohl neutral und medizinisch wieder negativ. Alles basiert immer auf der Perspektive des jeweiligen Betrachters und ist immer rein subjektiv und relativ. Wir sollten uns nicht größer machen, als wir sind. Das ist meine Meinung uns natürlich ist auch sie rein subjektiv, also kategorisiert mich ruhig aus eurer Betrachtungsweise, um die Gesamtheit zu banalisieren.