Mehr Fragen als Antworten
@********ta27 schrieb:
bei max und alexa vermisse ich den kontext. ich meine jetzt nicht irgendeinen polytreffenspezialkommunikationscode, sondern den konkret situativen. jede frage und jede antwort darauf ist in jedem kontext wieder anders bedeutungsvoll. körpersprache, augen-blicke, die gesprächsthemen, die in der gruppe oder zwischen den beiden vorangegangen sind... das schafft erst die genuine situation, aus der heraus jede solche frage wieder anders beantwortet werden kann
Genau das, liebe @*******tta, ist es, was mir auch die ganze Zeit Kopfzerbrechen bereitet. Die vorhandenen Informationen zur Situation reichen einfach für ein Sichhineindenken nicht aus und lassen damit viel zu viel Raum für Annahmen, Spekulationen und Mutmaßungen. Und daraus resultieren dann wieder die unterschiedlichsten Interpretationen und Deutungen der zur Diskussion gestellten Frage.
@******Bln beginnt den Thread mit:
Dies ist auf den ersten Blick kein Polythema im engeren Sinne
macht es aber spätestens mit der Ortsangabe
Ich erfinde Max, der hat die erfundene Alexa auf einem Polytreff getroffen
zu einem.
Um überhaupt Maxens Motivation, die Frage nach einem Abendessen zu stellen, irgendwie erfassen zu können, geschweige denn seine Botschaft an Alexa decodieren zu können und erst recht über Alexas mögliche Antworten nachzudenken, stellen sich mir Fragen über Fragen über die Vorgeschichte, das Umfeld und vieles anderes (z.B. Alter der Protagonisten, evtl. Alterunterschiede (z.B.B. was, wenn Max Anfang 20 und Alexa Anfang 50 ist? Ist die gleiche Interaktion anzunehmen wie bei - sagen wir - zwei Leuten Ende Dreißig?), erstes Aufeinandertreffen oder kennt man sich von vorangegangenen Treffen, vertritt man in der Gruppendiskussion unterschiedliche oder übereinstimmende Standpunkte und und und und...).
Natürlich kann ich mir auf alle diese Fragen phantasievolle Antworten einfallen lassen, spricht alle möglichen Parameter und Stellgrößen für mich festzurren und damit ein - aber eben nur für mich - denkbares Szenario entwickeln. Und damit wird mein eigenes Szenario, das den Hintergrund für eine mögliche Bewertung von Maxens Frage darstellt, zu einer eigenen unbekannten Größe für Leser meiner Stellungnahme. Und meine eigenen, in einem Beitrag ebenfalls nicht mit transportierten Vorstellungen über die Person Alexa bestimmen die mir einfallenden möglichen Reaktionen ihrerseits, sprich ihrer Antworten.
Angenommen, ich stelle mir vor, Max und Alexa kennen sich zwar von vorangegangenen Treffen, man hat allerdings noch nie unmittelbar miteinander gesprochen, man vertritt mit seinen Beiträgen in der Gruppe ähnliche Positionen, hat sich jeweils nach Beiträgen gegenseitig zustimmend angesehen und sich z.B. zugenickt. Nun stelle ich mir weiter vor, Gruppenthema war "Kommunikation in der Beziehung" und beide sind vehemente Vertreter der Meinung "eine permanente, offene und direkte Kommunikations aller Beteiligten ist eine Grundbedingung, damit polyamore Lebens- und Liebesmodelle überhaupt funktionieren und eine Perspektive auf Langfristigkeit bieten können" (etwas was ja gerade in dieser Gruppe allenthalben postuliert wird).
Dieser Szenario unterstellt, frage ich mich in der Tat - unabhängig von dem, was möglicherweise den Reiz eines Flirts (ist es überhaupt einer?) ausmacht
- wann und wo, wenn nicht hier in dieser Situation, kann auf die Eiertänzerei und das Drumherumgerede, das Codieren von Botschaften in der Hoffnung, dass sie richtig decodiert werden, verzichtet werden? Wann und wo, wenn nicht hier, kann Max sein Interesse an Alexa uncodiert deutlich machen? Wann und wo, wenn nicht hier, sollte Max z.B. ein klares "Nein, danke!" (begleitet von einem bezaubernden Lächeln) von Alexa einfach akzeptieren können? Und wann und wo, wenn nicht hier, kann Alexa eine direkte und ehrliche Antwort geben?
Atarax