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Beziehungs- und Sexualtherapeut für Polys?

Beziehungs- und Sexualtherapeut für Polys?
Hallo zusammen,

mein Freund und ich haben seit einem halben erhebliche Beziehungsprobleme, die wir trotz aller Bemühungen nicht in den Griff bekommen. Daher würden wir uns gerne professionelle Hilfe suchen.

Da wir Poly leben (ich bin verheiratet und wohne mit meinem Mann zusammen, er hat eine Freundin, die wiederum auch in einer Beziehung ist mit der sie zusammen wohnt), stellt sich mir nun die Frage, ob es Beziehungs- und Sexualtherapeuten gibt, die sich mit Polybeziehungen auskennen. Die Probleme sind meiner Einschätzung nach schon sehr speziell und ich habe erhebliche Zweifel, dass das ein "normaler" Eheberater abdecken kann.

Hat jemand damit Erfahrung? Ideal wäre natürlich, wenn jemand einen Therapeuten in der Region Düsseldorf/Köln/Ruhrgebiet empfehlen könnte. Bin wir Tipps dankbar.

lg
Jani
*******ueen Frau
18.174 Beiträge
Meinst du denn
dass das ein "normaler" Familien- bzw. Paartherapeut nicht in den Griff bekommt?

ich wage zu bezweifeln, dass es jemanden gibt, der sich darauf spezialisiert hat, aber drück dir/Euch die Daumen.


Sunny
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Bitte auf diese Anfrage hin hier keine Therapeutenlisten /-adressen offen in den Thread stellen.
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Ich habe leider keinen Vorschlag für euch, ich kann euch nur raten, sehr sorgfältig mit euerer Wahl zu sein. Gerade Paartherapeuten neigen, nach unserer Erfahrung, dazu offene Beziehung bzw. Polyamory als unmögliches Unterfangen anzusehen.

Viel Glück bei der Suche.
Nach dem berechtigten Einwand von FelixxBln möchte ich meine Diskussionsfrage etwas konkretisieren:

Habt ihr Erfahrungen mit Therapien/Beratungen (egal ob als Therapeut oder als Hilfesuchender)? Spielt es bei der Auswahl des Therapeuten eine Rolle, dass man Poly ist? Worauf muss man generell bei der Auswahl eines Therapeuten achten?

Jani
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Es gibt mit Sicherheit nicht wenige Beziehungs-Berater (ich nenne sie bewusst nicht Paar-Therapeuten), die kein Problem mit anderen Beziehungsmustern als der EZB (exclusiven Zweierbeziehung haben). Eventuell wirklich mal im Internet stöbern, ggf. Leute in eurer Umgebung gezielt dann anschreiben und hinterfragen.

Bei einem persönlichen Erstkontakt wäre ich wohl auch erst einmal zurückhaltend und abtastend - aber das ist wohl auch gar nicht so verkehrt bei so einem persönlichen Thema, das schon eine Menge Vertrauen benötigt.

Ich finde aber Veröffentlichungen von solchen Leuten (z.B. im Internet) sehr sinnvoll zu Abschätzung der Toleranz oder Engstirnigkeit der Therapeuten.

Vielleicht helfen auch Gesprächsrunden mit anderen Polys (z.B. Polystammtisch in eurer Nähe), um mal einen anderen Blickwinkel auf die eigenen Probleme zu bekommen?
********rted Frau
999 Beiträge
ich möchte mich darauf spezialisieren (unter anderem) aber bis es so weit ist kenn ich leider auch niemanden...

bei mayday sm(eine hilfsplattform für smler) gibt es die sogenannten "kink aware professionals"

evtl lohnt es da eine anfrage zu stellen - der barde der das projekt leitet ist auch poly - evtl weiß er was darüber
schaden kanns nicht

lg
Lucy
*****uja Frau
2.503 Beiträge
kleiner hinweis
ich denke auch nicht, dass es speziell in der richtung erfahrene therapeuten gibt - dazu kommt das als lebensmodell doch zu selten vor.

jedoch sollte ein "normaler" paar- und sexualtherapeut schon damit umgehen, der "systemisch" ausgebildet ist und eine wie auch immer geartete poly-konstellation ist ja auch ein "system"
Ein tipp: beim Kontakt-telefonat mit potenziellen therapeuten kann man ja schonmal das spezielle eurer situation anklingen lassen und schauen, wie der/diejenige darauf reagiert - dann bekommt ihr vielleicht ein gefühl, ob der/die therapeut/in da offen mit umgehen kann, oder schon von vornherein darin des pudelskern als problem suchen will...
*****910 Paar
236 Beiträge
@janisol
Hallo,

ich denke als Psychologische Beraterin mit über 5 jähriger eigener Poly-Erfahrung kann ich kann dir da helfen. *ja* Näheres per Mail.

LG
Nachgefragt...
Hallo Jani,

ich habe Deinen Text mehrmals gelesen und versucht Deine/Euere Polykonstellation zu verstehen (um Euer Problem zu erkennen).

Nun habe ich es mir einfach mal aufgemalt und das ist dabei herausgekommen:

Paar 1: Du und Dein Mann (Ihr lebt zusammen)
Paar 2: Die Freundin Deines Mannes und Ihr Lebenspartner.

Konstallation 1: Dein Mann und seine Freundin
Konstellation 2: Partner der Freundin und ??? - unbekannt
Konstellation 3: Dein Freund und ??? - unbekannt
Konstellation 4: Du und Dein Freund

Ich bin mir nicht sicher, aber trotz aller Pro-Poly-Einstellung käme ich mir als 5.Rad am Wagen hervor, das dann "benutzt" wird, wenn der Originalreifen "platt" ist.
Dies gilt nicht, wenn Dein Freund auch noch eine Beziehung hätte. Das hattest Du leider nicht erwähnt.

Ich verstehe das auch so, dass er nicht bei Euch im Haushalt dabei wohnt.

Damit führen eigentlich nur Du, Dein Mann und seine Freundin eine Poly-Beziehung. Die beiden anderen Männleins sind Ersatzspieler.

Und als ehemaliger Mannschaftssportler weis ich genau was es heisst auf der Ersatzbank zu sitzen. Damit Du dort aber überhaupt Platz nehmen darfst, musst Du genau so hart trainieren wie die anderen, hast aber wesentlich weniger Spielanteile. Da brauchst Du schon eine sehr hohe Motivation, um nicht frustriert aufzugeben mit Frage "wofür schuffte ich denn eigentlich?".

Evtl. sehe ich Euer Problem viel zu einfach. Aber ich fühle im Moment etwas ähnliches - wobei es allerdings nicht zu einem Konflikt kommt, da ich ja meine feste Lebenspartnerin habe. Denn wir glauben auch, dass wir sehr gut in der Lage sind mehrere Menschen zu lieben. Nun ist es aber so, dass meine Partnerin inzwischen einen sehr netten Mann kennengelernt hat und sogar ein wenig verliebt ist. Und da ich im Moment eben keine andere Frau habe, kommt schon ein "seltsames" Gefühl auf.

Seltsam kann man(n) auch mathematisch sehen:
"Sie" bekommt Liebe von zwei Männern. "Ich" teile meine Partnerin mit einem anderen sehr sympathischen Mann. "Er" bekommt die Verliebtheit meiner Partnerin.

Also: sie bekommt, er bekommt und ich gebe ab...

Wenn das ein Dauerzustand wäre (!!! höchste Form des Konjunktivs) würde ich ganz bestimmt auch Beziehungsprobleme bekommen...

Ich würde an Deiner Stelle erstmal sehr offen mit allen Beteiligten sprechen. Nach den Bedürfnissen fragen und vor allem den Defiziten.
Jeder sollte sich auch einmal in die Lage des anderen versetzen und in sich selbst hineinhorchen, ob es ihm dabei noch gut ginge.

Die Position Deines Freundes ist sehr sehr schwer. Denn Du kannst immer in den Schutzhafen Deiner Ehe fahren (so auch Dein Mann).
Denn ihr scheint Euch ja noch sehr zu lieben.

Wohin fährt Dein Freund und kann Erlebtes offen besprechen??? Wenn Dein Freund Dir gegenüber kritisch ist und Ansprüche markiert, muss er immer damit rechnen,dass Du die Beziehung beendest. Also kann und wird er gar nicht ganz offen sein können. Sonst ist er zwar sehr in Dich verliebt, steht am Ende aber doch wieder alleine da.

Nach Maslow (Bedürfnispyramide) hat Dein Freund auf den ersten drei (!!!) Ebenen ein nachvollziehbares Problem:

1. Ebene: z.T. Sexualität (nur dann wenn Du Zeit für ihn hast)
2. Ebene: Sicherheit (wie sicher kann er sich Deiner sein?)
3. Ebene: Soziale Bedürfnisse (seid Ihr zwei "Familie")

D.h. was motiviert ihn eigentlich mit Dir Poly zu leben; wobei er zu Dir nur eine Punkt-zu-Punkt Verbindung hat.

Was Du leider auch nicht geschrieben hast ist, was für ein Problem ihr überhaupt habt. Denn wenn Du Veganerin bist und er ein Fleischesser, dann kann das auch zu Spannungen führen, die aber ganz wo andersliegen. Und dafür braucht´s auch keine Psychis und hat ja auch nix mit Poly zu tun.


ein lieber Gruss

Volker
****sin Frau
1.615 Beiträge
Ich verstehe das auch so, dass er nicht bei Euch im Haushalt dabei wohnt.

Damit führen eigentlich nur Du, Dein Mann und seine Freundin eine Poly-Beziehung. Die beiden anderen Männleins sind Ersatzspieler.

Öhm - verstehe ich das jetzt richtig, daß man zusammenwohnen muß, um tatsächlich eine Beziehung zu haben? Ist das bei Polyamorie anders als bei anderen?
Zusammen wohnen
grins... nein, das war nur eine Feststellung... sonst würde das Argument des "Hafens" nicht stimmen...

Wobei ich direkt nach Absenden nun zum 20sten Male den Thread gelesen habe und es sogar nun so verstehe, dass Jani´s Freund zwei Freundinnen hat, die jeweils in einer weiteren Beziehung leben, also Jani und noch eine andere.

Damit ist es definitiv hilfreich zu wissen, weshalb sie zu einem Psychi wollen bzw. was das Problem ist.


ein lieber verwirrter Gruss

Volker
*****uja Frau
2.503 Beiträge
ich glaub, zumindest hab ich die threaderöffnerin so verstanden: sie wollte HIER ja gar nicht ihr problem ausbreiten - sondern nur fragen, wo es poly-erfahrene oder -offene therapeuten gibt.
...den zweiten vor dem ersten Schritt
an maracuja:

...ich habe lange überlegt, ob es mir überhaupt zusteht hier meinen Senf dazu zugeben. Eben wegen der Frage des "ausbreitens".

Aber möglicherweise habe ich der Autorin damit einen Denkanstoss liefern können, den sie bislang in Ihrer Argumentationskette noch gar nicht bedacht hatte.

Und bevor man selbst nicht alle Möglichkeiten ausreichend geprüft hat, muss man m.E. auch kein Geld für Dienstleistungen ausgeben.


ein lieber Gruss

Volker
@volker
Mit "er" ist mein Freund gemeint. Mein Mann hat keine weiteren Beziehungen.

Lg
Jani
@Volker, die 2.
Noch eine Ergänzung: klar darfst du deinen Senf dazu geben. Denkanstösse sind immer gut. In diesem Fall war es jetzt nur leider wenig hilfreich, weil du tatsächlich das Beziehungsgeflecht falsch verstanden hast.

Unsere konkreten Probleme habe deshalb hier nicht thematisiert, weil ich damit mindestens fünf eigene Threads füllen könnte. Da sind inzwischen so viele Baustellen, das kann ich nicht in wenigen Sätzen zusammenfassen. Und natürlich haben wir in den letzten Monaten viel geredet, vieles probiert, alles ohne dauerhaften Erfolg. Daher nun auch der Wunsch nach professioneller Unterstützung und meine Frage nach Erfahrungen damit.
Nun ist es klarer...
Liebe Jani,

merci vielmal für Deine liebe Antwort.

Aber dann stimmt mein erster Beitrag sogar immer noch, dann allerdings erst ab der Stelle "Maslow" (mein Freund :O) ).

Nur dann hat Dein Freund das gleiche Grundproblem - nur doppelt.
Er gehört nirgends dazu. Und seine beiden Freundinnnen sind jeweils in ihren Beziehungen.

Aber damit belasse ich es nun an Mutmassungen.
Obwohl ich sehr interessiert wäre, worin sich Euere Probleme äussern. Die Frage ist nach dem Ur-Auslöser. Das andere sind meist daraus entstandene Folgeprobleme.

Evtl. schreibst Du mir eine private Email.
Ich lerne auch sehr gerne dazu und würde mich mit Dir austauschen wollen.



ein lieber Gruss aus der Schweiz

Volker

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Probleme und Konflikte entstehen NIEMALS durch ANDERE !!!
.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.
Sondern IMMER und AUSSCHLISSLICH nur durch
DEINE viel zu hohe ERWARTUNGSHALTUNG !!!!!
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Probleme und Konflikte entstehen NIEMALS durch ANDERE !!!
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Sondern IMMER und AUSSCHLISSLICH nur durch
DEINE viel zu hohe ERWARTUNGSHALTUNG !!!!!
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Das habe ich übrigens auch schon festgestellt *g*
Beziehungstherapeuten
würde ich evtl sogar hier im Joy suchen. Warum nicht posten auf der Pinnwand?
Die Einstellung/Offenheit des Therapeuten spielt eine wesentliche Rolle: Ich war mal bei einem Kinderpsychologen, der meinte, Kinder hätten nichts mitzubestimmen und wenn ich meinen 8 jährigen entscheiden lasse, ob wir auf die Burg oder durch die Wälder wandern, dann hätte er zu viel Entscheidungsfreiheit. Finde ich Quatsch und lass auch nicht darüber diskutieren. Ich habe zwei Dinge ausgewählt und er lern t Mitbestimmung und trägt auch Mitverantwortung dann, z.B. wenns regnet.

Fazit: Irgendein Therapeut, der von Poly keinen Ahnung hat, der Christ ist vielleicht und Monogamie als die Beziehungsfrom ansieht, bei dem schweitert jeder Versuch einer Sitzung. Wahrscheinlich stellt sich das Poly dann als krankhaft heraus, herrührend aus einem Kindheitstrauma...blablabla...

Es gibt hier doch alle Berufsgruppen. In Ka wüsste ich ne Anlaufstelle. Mir wäre es die Fahrt wert. Bin auch schon zur Beratung von Ka nach St gefahren - wenn ich weiß das taugt was.

Viel Kraft dir.

S
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Ich finde solche Konstellations-Spielereien wenig nutzbringend, solange man nicht die momentanen individuellen Bedürfnisse auf der einen Seite und die konkreten Probleme, die zwischen den einzelnen Problemen bestehen, kennt.
Sonst läuft man schnell Gefahr, Probleme zu konstruieren, die gar nicht existieren.

Das Beispiel des 5. Rad am Wagen: Manch Einer möchte (momentan) gar keine feste, enge Bindung und ist froh, hier "nur" ein Wing ohne weitere Beziehungen zu sein - sowohl sexuell wie auch in der sozialen Bindung. Deswegen kann er ja trotzdem polyamor eingestellt sein, auch wenn er derzeit "nur" einen Gelegenheitspartner hat. Wie viele Monos haben gar keinen Partner und wollen im Moment vielleicht auch gar keinen? *zwinker* (und sind trotzdem monoamor denkende und fühlende Menschen)

Und wenn so ein Wing ohne weitere Beziehung durch so eine (Neben-) Beziehung nicht ausgefüllt ist, so ist das in erster Linie sein Problem und seine Verantwortung, nach einer weiteren Liebe zur Befriedigung seiner sozialen und sexuellen Bedürfnisse zu schauen. Unter Polys sollte es natürlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass kein anderer in der Polystruktur ihm dies verbietet *zwinker* *ja*
******ind Mann
96 Beiträge
Selbstakquise
Hallo liebe Janisol,

ich bin nicht mehr oft hier unterwegs, habe aber eben deine Anfrage entdeckt und antworte, falls das Anliegen noch bestehen sollte.

Ich schätze auch Felix wäre eine Hilfe. Wenn es aber zulässig ist, sich selber konkret "anzubieten", dann kannst du auch mich gerne per Clubmail anschreiben. Ich bin Psychologe und Paarberater und als Mensch mit Poly-Hintergrund ganz sicher offen für euer Anliegen!

Ich berate auch per Skype, Telefon oder Mail!

Also - falls noch Bedarf besteht, könnt Ihr euch gerne bei mir melden!

Alle(s) Liebe
MoM
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