ZDF neo

"Während der Dreharbeiten stellt sie fest, dass es mit Freiheit wenig zu tun hat, den Menschen, den man liebt, zu teilen."

Na, das kann ja was werden ...

Kann das jemand vielleicht aufnehmen oder gibts das irgendwo im Netz? Ich kann ja kein ZDF hier drueben empfangen und es klingt schon interessant.

Klingt spannend. Danke für den Tipp.

ZDF bekomme ich ja, aber wie finde ich ZDF neo?

Das ist ja das Perfide am Rundfunkgebührensystem. GEZ-Gebühren muss jeder zahlen, aber Sender wie ZDFneo, die aus ebendiesen Gebühren finanziert werden, sind nur mit einem digitalen Receiver zu empfangen.

Ja, das steigert das Vertrauen in die Ausgewogenheit nicht wirklich oder? Der Digitalrecorder ist programmiert, mal sehen wie es rauskommt.

Es scheint unausrottbar zu sein, dieses Denken, dass man Menschen wie einen Kuchen teilen dürfte, sollte, könnte, müsste.

ich wär da mal nicht so vorschnell. die formulierung im eigentlichen sinne stammt vom TE. (einen menschen teilen). was man aber sehr wohl teilen muß, ist gemeinschaft und ZEIT (diese sogar auf-teilen).

und freiheit? darüber lohnt es sich wirklich mal nachzudenken. wieviel wirkliche freiheit gibt es in polyamoren beziehungen? freiheit wofür? komplexe beziehungen haben auch komplexe regelstrukturen...


es könnte ja auch gemeint gewesen sein:
es hat vielmehr mit innerer offenheit, bindungsbereitschaft, toleranz, kompromißfähigkeit, aktivem miteinander zu tun als mit der angeblichen 'sorglosigkeit' der sog. 'freien liebe'....

Die Formulierung "einen Menschen teilen" stammt nicht vom TE, vielmehr zitiert dieser aus einer Pressemitteilung.

ich hab keine zitatzeichen gelesen - aber ok.

Es gibt Dienstleister im Netz, bei denen man Sendungen aufnehmen lassen und dann runterladen kann. Einer heißt zB onlineTVRecorder (frag google); der ist werbefinanziert und entsprechend nervig, was aber gegen eine kleine "Spende" (wirklich klein) sofort aufhört . Die Sache funktioniert gut.

Die Rechtslage dazu ist umstritten; nach Meinung der Betreiber ist die Sache legal, weil die downloads kostenlos angeboten werden und verschlüsselt sind, so dass sie (mit einem Decoder, den man installieren muss) nur von demjenigen entschlüsselt und angeschaut werden können, der die Sendung vorher zur Aufnahme programmiert hat. Das ist allerdings Theorie; faktisch kann man auch Sendungen bekommen, die schon zurückliegen und die man nicht explizit programmiert hat (google "getitall wishlist onlinetvrecorder"), - allerdings rückwärts nur bis zum Datum der Account-Eröffnung. Welcher Rechtsmeinung man sich anschließt und welche Konsequenzen man daraus zieht muss jede/r selber wissen.

Disclaimer: Ich gebe hier nur wieder, was ich gelesen habe (Quelle u.a. c't 2010-02, S 104 ff) und will damit keinesfalls zu irgendwelchen Handlungen anleiten oder gar auffordern

Versuche mal dein Glück in der ZDF-Mediathek (zdf punkt de). Gut möglich, dass der Beitrag dort ein paar Tage vorliegen wird (7 Tage nach Ausstrahlung erlaubt der Rundfunkstaatsvertrag)

Danke für die Hinweise. Mal schauen, ob ich irgendwie daran komme.

... werde ich schauen, da nicht festgelegt und nicht fixiert!

Hier der Link zur Sendung online

http://www.zdf.de/ZDFmediath … 249422/Dawn-Porter---Folge-1

ist echt gut, auch wenn ich das Resümee am Schluss nicht teilen kann.

Gleich mal schaun, danke!

Edit: Gar nicht schlecht, aber teilweise leider eben ausgesprochen gefärbt durch sie. Was interessant ist, um zu sehen, wie ein "ganz normaler Mensch" reagiert, der kurzfristig sehr massiv mit diesen Dingen konfrontiert wird. Nur diese eher für mich als poly kurios-wissenschaftliche Bewertung wird für vorurteilsbehaftete "normale Menschen" glaube ich zu völlig anderen Interpretationen führen. Und da meine ich: ihre Reportage hilft nicht, zu informieren, weil es nicht wertneutral einfach nur berichtet wird. Sondern sie "hilft" abzuurteilen, daß das alles ganzschön kaputt und verdreht ist, liebe Nerds und arme verblendete Hippies auf dem masochistischen Selbstfindungs-Trip.

Ehrlich gesagt, um als ernsthafte und akzeptable Alternative zum Standard-Beziehungsmodell einen Eingang in der Köpfe von "Normalos" zu finden, halte ich die "Reportage" für absolut ungeeignet. Wenig poly, aber jede Menge Sex. Ist das wirklich das, was wir als Botschaft vermittelt wissen wollen?

Mal abgesehen davon, dass es für mich mehr ein Bericht über Dawn Porter mit dem Titel: "Von einer, die (sich) auszog, dass...." war, bliebe, wenn ich bisher keinen Zugang zu Poly hätte, auch bei mir das am Ende haften, was @*****e79 schon sagte:


Wie früher die "Dame ohne Unterleib" auf der Kirmes. Präsentiert von einer Frau ("warum habe ich mir keinen ordentlichen Job gesucht?"), die bei der Vorstellung, jemand Fremder könne sie "ganz nackt" sehen, zu kichern beginnt wie ein pubertierender Teeny.

LG Atarax

Ich hab mit der "Reportage" auch so meine Probleme ... Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob das jetzt nur Vorurteile gegenüber der amerikanischen Art, damit umzugehen, sind oder ob ich das Unbehagen der Journalistin so stark spüre. In jedem Fall hat es mich ordentlich vom Thema abgelenkt!
(Und die Wertung von "frei" hängt ja nun auch davon ab, wie man "frei" für sich definiert.)

Was mir noch auffiel: Außer dem verlegenen Gekicher gab es eigentlich kaum ein Lachen in diesem Filmbeitrag.

an Felixx für den Hinweis und an mwalimu für den Link!

na toll ! Finger weg von dieser Büchse der Pandorra. Ein anderes Fazit ist wohl kaum möglich.

Herzlichen Dank für den Tipp und auch für den Link.

Das ZEGG ist mir schon lange bekannt, aber die Darstellung war schon seltsam. Typisch amerikanisch schoss es auch mir leider durch den Kopf.

Meine Hoffnung, dass die Medien zur Aufklärung darüber beitragen, dass es noch andere Möglichkeiten gibt Beziehungen zu leben, wird auf diese Weise eher nicht erfüllt.

Hmm, schade dass eure Rezensionen meinen Argwohn nach dem Lesen der Ankündigung bestätigen. Ich hätte mir diese Sache auch lieber als Bereicherung der Poly-Info-Palette gewünscht, aber das las sich nicht unbedingt gut.

Man mag sich damit trösten, dass ZDF neo mit einem Marktanteil von ~0,3 % im Durchschnitt kaum bis nicht messbare Einschaltquoten liefert (auch wenn sich das sicher noch ändern wird, schlecht ist das Konzept ja nicht).

ich fands auch enttäuschend... vor allem tut mir das 'arme mädel' leid, das da als reporterin geld verdienen 'muss'... - die schien mir ja nicht mal alt und reif genug für eine gute mono-beziehung zu sein....

in der tat, nur gekicher (vor allem nach dem ölritual - wie wenig hat sie das an sich rangelassen!) und wenig lachen und lächeln auf seiten der deutschen beteiligten....

und wirklich nur ein amerikansicher schmalspurblick auf die sexuelle seite des polylebens....
SCHADE....

Ich kann zwar die Argumente hier alle nachvollziehen, allerdings habe ich das Gefühl, dass hier viele in einem polyamoren, tantrischen Elfenbeiturm leben und den Umgang der "normalen" Mitmenschen mit diesen Dingen gar nicht voll realisieren.

Beispiel:Nacktheit
Ich selbst habe mich da völlig befreit, bin FKK'ler und kann da, wo es akzeptiert wird (Tantra, Swingerclub) auch in der Öffentlichkeit praktisch alle machen und habe keinerlei Berührungsängste. Aber mir ist bewusst, dass ich da eine absolute Ausnahme bin.
Es gibt viele Menschen, die trauen sich nicht mal nackt in die Sauna oder an den FKK-Strand. Schon nackt gesehen zu werden, ist vermutlich für den größten Teil der Menschen eher unangenehm.
Wenn dann noch die "Gefahr" besteht, berührt zu werden dann engt sich der Personenkreis noch mehr ein und wenn es gar ins Sexuelle geht, bleiben nicht mehr viel übrig.
Man kann Dawn Porter für verklemmt halten, aber dass sie sich überhaupt auf die Teilnahme an dieses Öl-Ritual (die ich übrigens auch kenne und ausgesprochen liebe) eingelassen hat, zeigt, dass sie da freier ist als der Durchschnitt.

Ähnlich steht es mit der polyamoren Lebensweise. Was für uns par Exoten eine Möglichkeit darstellt, ist für den allergrößten Teil der Menschen absolut undenkbar und Dawn Porter ist in dieser Beziehung nur eine Repräsententin dieser Mehrheit. Für mich bestätigt das meine Haltung, dass ich weder für Tantra noch für Polyamorie irgend eine "Werbung" mache, weil das für die meisten Menschen vermutlich einfach nicht in Frage kommt.

zum ZEGG: Ich habe schon viel vom ZEGG gehört, war aber selbst noch nie dort (wird aber höchste Zeit). Aber in meiner Vorstellung war das immer eine Hochburg der freien Liebe und des unverkrampften Umgangs mit Beziehungen.
Gewiss war Porters Bericht durch ihre Vorurteile gefärbt, aber wenn ich unabhängig davon die Menschen in dem Film auf mich habe wirken lassen, habe ich nicht den Eindruck, das dies Menschen sind, die frei und fröhlich das Leben feiern, sondern manche wirkten eher etwas depressiv. Es wurde ja schon gesagt, dass kein Lachen zu sehen war und das liegt nicht nur an der tendenziösen Berichterstattung.

Aber es stimmt schon, dass die Sendung nicht besonders geeignet ist, anderen Menschen die polyamore Lebensweise näher zu bringen

Ich habe die Sendung zwar aufgezeichnet, aber noch nicht gesehen. Ich will aber trozdem schon mal anmerken, dass jede Berichterstattung - egal ob positiv oder negativ ein Schritt in die richtige Richtung ist. Man redet über Poly, dass alleine ist schon ein Fortschritt.

Polyamory ist eigentlich schon überraschend häufig in den Medien, z.B. TV-Serien wie Bones (?), CSI NY (negativ) und Star Trek (positiv), Filme wie Drei (positiv?), Fantasy Romane (die Zwerge IV), Reportagen wie Hier (negativ?) usw.

Freuen wir uns doch einfach daran, dass wir wahrgenommen werden.