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Das schlechte Gewissen

*******rbo Frau
14 Beiträge
Themenersteller 
Das schlechte Gewissen
Hallo zusammen,

ich bin neu hier gelandet und in diesem Forum hängen geblieben, da es das erste Forum ist was mich wirklich anspricht. Ich habe mich schon ein bisschen durchgelesen und mich oft wieder erkannt, was zu einer gewissen Erleichterung führt, daß ich mit vielen Themen- bereichen nicht alleine auf der Welt bin.

Mein Thema momentan ist das schlechte Gewissen.

Hier kurz meine Geschichte:

Ich habe immer monogam mit meinen Partnerinnen gelebt und doch auch wieder nicht, da ich immer während meiner Beziehungen Affären hatte. Heimlich natürlich. Ich bin da so reingeschlittert und es ist einfach so passiert. Heute denke ich, dass so etwas nicht einfach so passiert. Ich werde schon eine gewisse Offenheit gehabt haben und letzten Endes hab ich mich ja auch darauf eingelassen. Ich kannte nur die Monogamie, was für mich hieß ich musste mich entscheiden. Meistens habe ich mich für meine monogame Beziehung entschieden, denn oftmals waren wir länger zusammen und ich liebte sie ja. Die Affäre habe ich dann mit logischer Konsequenz weggearbeitet, obwohl ich auch für sie Liebe empfunden habe. Das Gefühl der Liebe habe ich mir aber nicht eingestanden und es mit erotischen Reizen oder freundschaftsähnlichen Gefühlen abgetan. Heute weiß ich es besser. Es war Liebe. Während ich bei meiner Affäre war fühlte sich alles richtig an. Das schlechte Gewissen kam später, wenn ich wieder zu Hause war. So gesehen habe ich ja auch betrogen.
Ich weiß nicht seit wie vielen Jahren ich mich mit schlechten Gefühlen (das darf ich nicht) herumschlage.
Im letzten Jahr habe ich mich dann in eine poly lebende Frau verliebt. Zu dieser Zeit war ich mit meiner jetzigen Beziehung 3 Jahre zusammen. Eine neue Welt tat sich für mich auf. Endlich jemand der mich versteht. Ich war so begeistert, das ich meine neue Meinung gleich überall Kund getan habe, ebenso wie meine neuen Erkenntnisse, die in mir selbst statt fanden.
Ich las Bücher und sprach auch mit meiner Beziehung darüber. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und viel Stress schossen wir beide uns dann aber auf dieses Thema ein. Wir sprachen über unsere Wünsche und Vorstellungen. Wie es das Schicksal wollte lernte auch sie eine Polydame kennen. Sehr dubios dachte ich, aber das Leben ist ja manchmal voller Überraschungen. Drei Monate voller Auf- und abs folgten, bis es zum Knall kam. Wir entdeckten beide die Eifersucht und fanden keinen Weg mit ihr umzugehen. Wir trennten uns und ich trennte mich auch von der Polydame, da mir alles zu viel wurde. Ich war total überfordert. Meine Moral und meine Werte wurden so schnell über den Haufen geworfen, dass meine Seele nicht mehr mitkam. Drei Monate befand ich mich in einem Strudel der Gefühle und erst mit dem Knall hörte das Karussell auf sich zu drehen.

Ruhe. Endlich.

Ein paar Wochen später traf ich meine Monoex im Internet wieder. Wir gingen wieder aufeinander zu und arbeiteten die letzten Monate auf. Wir stellten fest, das uns viele Dinge und Begebenheiten ähnlich ergangen sind. Ich lernte die Dimension einer Eifersucht kennen, die mir bis dato unbekannt war. Ich erkannte, das ich kein Typ für zwei Beziehungen bin. Sie sagte mir, das es für sie ganz klar ist, das sie monogam ist und auch so leben will. Es war eine Erfahrung, aber es ist nicht ihr Lebensziel. Sie kann und will ihre Beziehung nicht teilen.
Ich dachte mir geht es auch so. Zeit meines Lebens wünschte ich mir doch etwas mit einer Partnerin aufzubauen. Ich beschloss wieder monogam zu leben und sollten mich irgendwann nochmals Gefühle zu einer anderen Person ereilen, würden wir darüber sprechen. Man könnte ja auch mal über nen flotten Dreier nachdenken, obwohl dies nie eine meiner Fantasien war.

Soweit so gut.
Jetzt mein Problem. Meine Polydame geht mir nicht aus dem Kopf. Ich habe ein schlechtes Gewissen an sie zu denken. Ich habe Sehnsucht nach ihr und sie fehlt mir in meinem Leben. Ich schwanke zwischen meine jetzige Beziehung zu beenden oder mir die Polydame aus dem Kopf zu schlagen. Ich habe so sehr Angst meine Monodame zu verlieren, denn noch mal macht sie das nicht mit. Ich bin oft abwesend, weil ich mich versuche runter zu regeln. Diese Zerreißprobe macht mich zur Zeit total fertig und ich weiß nicht was ich machen soll. Am Ende geht es wahrscheinlich um Verlustangst. Angst meine geliebte Monodame zu verlieren. Aber ich liebe sie. Und zwar beide. Somit beschäftige ich mich zur Zeit alleine mit dem Thema Poly. Es läßt mich nicht los. Aber ich spreche mit sonst niemandem darüber. Schon gar nicht mit meiner Beziehung, denn ich habe Angst davor sie zu verlieren. Ich frage mich nur wie lange ich mich noch selbst verleugnen kann. Ich arbeite meine Moral und meine Werte auf, hänge aber irgendwie in der Warte- und vor allem Angstschleife. Ich bin mir an manchen Tagen so unsicher ob Poly das richtige ist und versuche mir nicht die Einstellungen anderer über zu stülpen. Denn was ich gelernt habe: Poly ist auch nicht immer gleich Poly. Nicht anders als bei den Monos.

Auch wenn das jetzt alles sehr lang geworden ist, vielleicht liest es jemand von euch und hat ein paar Tipps oder Erfahrungen die mir eventuell weiter helfen könnten. Ich weiß im Endeffekt, dass ich die Entscheidung alleine treffen muss, aber ich bin hier gelandet, in der Hoffnung auf Gleichgesinnte zu treffen.

Vielen Dank, Greta.
*******ual Mann
118 Beiträge
Huiuiui...
... was für ein Outing! Uff!

Erst einmal ein Kompliment an Dich, Greta Garbo, dass Du hier so offen warst.

Diesen Strudel an Gefühlen können wir Dir gut nachempfinden, denn auch wir stellen fest, dass Polyamorie nicht weniger Beziehungsarbeit bedeutet als es in der Monogamie der Fall ist, ganz im Gegenteil.

Allerdings haben wir den Vorteil, zu zweit und uns einig zu sein. Das ist schon immens!

Wir können Dir im Grunde nur sagen, dass Du auf Dein Herz hören musst. Auf Dein Herz, Deinen Bauch, Dein Gefühl.

Wenn Du wirklich glücklich werden willst, egal ob mono- oder polyamor, und mit wem auch immer, dann musst Du für Dich selbst herausfinden, was und wer Dir am Herzen liegt und zu wem die Beziehung mit all seinen Problemen und Sorgen so belastet ist, dass das Positive unterliegt. Oder eben andersrum.


Leider leider gibt es kein Patentrezept. Du hast selbst schon erkannt, dass jede Beziehung anders ist, jede Poly- (und Mono-) Einstellung sich von einer anderen unterscheidet.

Finde Deine! Wir wünschen Dir viel Glück und viel Erfolg dabei!
gretagarbo, ich stelle anhand deines langen statements fest, daß die 'polydame', wie du sie nennst, mitnichten eine ex ist. du magst ja mit ihr schluß gemacht haben, weil du momentan überfordert warst - aber offensichtlich wollen deine gefühle was anderes.

nachdem du mit deiner 'monodame' ausgemacht hast, zu REDEN, sobald sich gefühle für eine andere anbahnen, würd ich jetzt genau das tun.

und ihr dabei klar machen, daß das kein von vorneherein beabsichtigtes kalkül war... daß du selbst nicht gedacht hast, daß es dich da so durch die hintertür doch wieder erwischt....

ist es was anderes, als wenn dir eine beliebige dritte frau so nahe gekommen wär, daß ihr reden müßtet, wie ausgemacht?!
***is Mann
2.127 Beiträge
Das kenne ich selbst nur zu gut, vor allem aus der Anfangszeit unseres polyamoren Lebensentwurfs. Das Gefühlschaos ist nicht ohne. Ich war mit meiner Nebenbeziehung emotional teilweise etwas überfordert, weil sie sich sehr hineingesteigert hatte, und ich nicht in der Lage war, ihr die selbe emotionale Intensität zukommen zu lassen, wie ich sie für meine eigene Frau empfinde. Jene hat bereits seit einem halben Jahr einen festen Nebenpartner, was weder für sie noch für mich ein Problem ist, aber wir beide sind ganz klar die Center der Konstellation. Ich mag ihren Nebenpartner übrigens sehr gern, das vereinfacht die Sache natürlich erheblich.
Vermutlich wird es bei mir eher auf Poly-Sex hinauslaufen, als auf eine neue, echte Nebenbeziehung, dennoch brauche ich auch dafür wieder mindestens große Sympathie, und da ist der Schritt zu mehr auch nicht mehr allzu weit...
*******rbo Frau
14 Beiträge
Themenersteller 
Das ist ja toll, das man hier so schnell Antworten bekommt. Das macht Mut *g*
Es ist richtig Zerbinetta. Wir wollten reden und ich weiß aus logischen Gründen auch das Du recht hast. Ich bin zur Zeit einfach so Angstbesetzt meine Monodame zu verlieren, das ich es nicht hinkrieg. Und das bereitet mir ebenso ein schlechtes Gewissen und schlechte Gefühle die mich zermürben wie manch anderes. Denn für mich ist es nicht so, das wenn die eine Beziehung endet, eine andere Beziehung als Ersatz herhalten kann. Jede Beziehung und jede Liebe ist auf ihre Weise einzigartig. Und wenn eine endet ist es traurig und tut weh und es fehlt was.

Ansonsten ist es schön zu sehen das man mit diesen Problemen nicht allein auf dieser Welt ist. Und ich beneide die, die schon einige Schritte weiter sind.

Lg Greta
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Hallo Greatagarbo

du bist eine lesbische Frau, kommt dir deine Situation nicht irgendwie bekannt vor? Du bemerkst doch gerade ganz offensichtlich, dass du anders bist wie die Gesellschaft (und du selber) es von dir erwartet. Früher oder später wirst du dazu stehen müssen, weil so wie sich dein Statement liest, willst du Poly leben aber traust dich nicht, weil du der Idylle der Monogamie nachtrauerst.

Zum Thema Eifersucht will ich noch sagen. Du wirst auch weiterhin Eifersüchtig sein, was sich ändern wird sind die Gründe für deine Eifersucht.
Du hast schon richtig festgestellt, Eifersucht hat etwas mit Verlustangst zu tun und sich daran zu gewöhnen, dass der Partner nicht auf dem Absprung ist, wenn er sich ein weiteres Mal verliebt, das muss man erlebt haben bevor man es glaubt und zwar auf der Aktiven und der Passiven Seite.

Meine Frau hat damals mit Polyamory angefangen, da sie sich in einen weiteren Mann verliebt hat. Das hat sie aber keinesfalls vor der eigenen Eifersucht resistent gemacht, ganz im Gegenteil, obwohl sie noch mit ihrem zweiten Partner eine feste Beziehung hat, war sie heftigst eifersüchtig als ich mich fest und regelmässig mit einer zweiten Frau getroffen habe. Sie hatte Angst, dass ich sie verlassen werde, wenn sich mir die Möglichkeit gibt, Monogam zu leben. Sie hat mir nicht zugetraut, dass ich mit Polyamory zufrieden bin.

Mein Tipp, du musst dem Konzept Polyamory vertrauen damit es funktioniert. Leider klappt das nicht von Heute auf Morgen, viel Glück dabei.
**********annes Mann
50 Beiträge
du musst dem Konzept Polyamory vertrauen damit es funktioniert

Also das ist eine Aussage, die will ich mir auf der Zunge zergehen lassen. Du sagst das so leichthin! Das ist wie "du musst Gott vertrauen, damit er dir hilft", - formal betrachtet mal zumindest. Ich tät's unterschreiben. Aber gewagt finde ich's auch.

@***ta:
Danke für Dein langes, offenes Posting!
Jede Beziehung und jede Liebe ist auf ihre Weise einzigartig. Und wenn eine endet ist es traurig und tut weh und es fehlt was.
Wenn dieser Geist nicht poly fühlt dann weiß ich's auch nicht...
Im Übrigen stimme ich mit zerbinetta überein: Du wirst ums Reden nicht herumkommen, - wie stark die Angst auch ist. Stillstand ist der Tot, geh voran bleibt alles anders...
Martin
*********dams Mann
2.421 Beiträge
"du musst Gott vertrauen, damit er dir hilft"
Nein, die Aussagen sind so nicht vergleichbar.

Eher, du must beim Autofahren an das Konzept Rechts vor Links glauben, dann klappt es auch mit der Vorfahrt.
*******rbo Frau
14 Beiträge
Themenersteller 
hallo,

ja es stimmt ich bin lesbisch und eigentlich müßtest du recht haben aramsdamsdams. damals habe ich mich hals über kopf in eine frau verknallt. ich habe mit meinem damaligen freund schnell schluß gemacht. und der weg war eigentlich relativ einfach.
diesmal ist es anders. warum weiß ich eigentlich gar nicht. seitdem du das geschrieben hast denke ich darüber nach.
mein gefühl sagt mir, das es in diesem fall mehr um verlustangst geht. wenn ich hier so einige beiträge lesen, habe ich das gefühl es geht vielen so. ich glaube das war auch der grund, warum ich mich hier mehr verstanden fühle. in anderen foren geht es oft nur darum poly zu leben und ich hatte immer das gefühl dort sind alle sehr klar. hier sehe ich, das es viele gibt, die poly sind, es aber aus verschiedensten gründen nicht leben oder leben können.
zur zeit denke ich darüber nach, das ich mehr an mir arbeiten muss. an meinen werten und normen. denn auch ich bin in dieser gesellschaft aufgewachsen. und wer weiß. wenn ich mich 1943 in eine frau verliebt hätte, ob ich mich geoutet hätte oder nicht doch eher verheiratet wäre. zu allem übel bin ich ja auch noch katholisch erzogen. zwar nicht streng,und ich habe heute damit auch nichts mehr am hut, aber irgendwo sitzt da was drin. ich glaube, das zur meiner verlustangst all die werte und normen unserer gesellschaft, in der ich ja nun mal lebe, hinzukommt. all die liebesfilme, wo sich immer am ende zwei finden. und wenn es drei sind kommt der film um 1.15 uhr auf arte.
während ich das schreiben fällt mir gerade ein, das ich vor meinem outing in eine hetero frau verliebt war. wir haben 8 jahre miteinander eine intensive freundschaft gelebt. haben zusammen gewohnt und auch in einem bett geschlafen. wir haben nie miteinander geschlafen. jede hatte männliche beziehungen in dieser zeit. und ich war eifersüchtig auf ihre männer, konnte das aber damals nicht für mich sortieren. nach 8 jahren bin ich aus der gemeinsamen wohnung ausgezogen. warum ich das nicht früher gemacht habe? ich wollte sie nicht verlieren. und eigentlich frage ich mich gerade, ob es im leben nicht sehr oft darum geht. wer will schon einen geliebten menschen verlieren? zumindestens wenn die gefühle da sind.
aber eines ist sehr ähnlich zum lesbisch sein. ich habe mir, wie viele andere auch, damals gleichgesinnte gesucht.und das tue ich jetzt ebenso. und das tut gut.in diesem sinne.

lg greta
*********dams Mann
2.421 Beiträge
...ich mich gerade, ob es im leben nicht sehr oft darum geht. wer will schon einen geliebten menschen verlieren? zumindestens wenn die gefühle da sind.
Und genau das mag ich an Polyamory im vergleich zur seriellen Monogamie. Eigentlich erwartet die Gesellschaft von uns immer, dass man sich entscheidet, sprich einem geliebten Menschen den Laufpass gibt.

Dein Problem ist natürlich, dass deine Freundin bekennend monogam ist. Aber, niemand zwingt sie Poly zu leben, ich lebe auch monogam (wenn auch nicht sexuell) und meine Frau hat einen zweiten Menschen den sie liebt. Polyamory hat das Wort Liebe im Namen, entweder verliebt man sich zweimal, oder eben nicht. Kann sie vielleicht einfach nur verstehen, dass sie dich nicht verliert, nur weil du eine andere Frau ebenfalls liebst?
*******rbo Frau
14 Beiträge
Themenersteller 
ja sie kann es verstehen, aber sie hat die erfahrung gemacht, das sie es nicht aushält und ertragen kann. ich rechne es ihr sehr hoch an sich mit dem thema auseinander gesetzt zu haben. selbst in dunkle gefühlsstrudel geraten zu sein. sie hat für sich gemerkt, das ihre grenze dort erreicht ist. und das ist nichts verwerfliches. ich finde es immer gut wenn ein mensch wenigstens den versuch unternimmt etwas neues auszuprobieren oder sich mit neuem auseinander zu setzen. ich werde es nicht ändern können. das ist mir sehr wohl klar. ich muss für mich entscheiden, ob ich weiter mit ihr leben möchte und poly nur in meinem kopf läuft oder ich es leben möchte.
tja auch polys müssen manchmal entscheidungen treffen.


lg greta
liebe greta *g*

danke erst einmal für deinen offenen beitrag. ich habe bis jetzt mitgelesen und mag nun mich doch mal melden.

werte und normen: da sträubt es sich immer bei mir. musste mich beruflich mit diesem thema auseinander setzen und ich gestehe, ich habe einfach probleme damit. moral...... normen.....
zwei standbeine unseres selbstwertgefühls und/oder identität...
(die anderen wären leiblichkeit, soziales umfeld, arbeit+ leistung+, freizeit, materielle situation. das nur der vollständigkeit zu liebe. viell ist da ja auch etwas dabei, was dich interessiert *zwinker* )


mein ding:

moral ist, wenn man es trotzdem macht und keiner unter irgendwas zu leiden hat. es gibt nicht nur die moral von aussen, sondern eben auch eine persönliche lebensphilosophie und eine individuelle sichtweise.
ich lasse aussen da wo es hingehört,, draussen,, ich kann sonst nciht polyamorös leben. sonst würde ich mir an den moralischen und normischen bedenken von aussen meine widderhörner abstossen oder einfach stumpf gegen eine wand laufen...

und normen ... sind dazu da, zu reflektieren, was will ich und was nicht... *motz würden wir festhalten an normen, wir hätten noch immer keine gleichgeschlechtliche hochzeit und vieles mehr...

weil: die norm redet von männlein und weiblein, nicht von einer lesbischen oder homosexuellen beziehung.
die norm sagt, über sex spricht man nicht -
aber wir haben das erst vor 100 jahren oder so eingeführt,, damals war das noch ganz anders

fazit: werte ändern sich und eben auch normen..

die frage ist vielleicht nicht, welche sind die der gesellschaft, sondern, welche normen habe ich für mich selber manifestiert?

meine persönliche ist zb, nicht zu lügen, auch wenn es unbequem ist.
oder auch so ein "ding" von mir, ich bin für meine gefühle verantwortlich, nicht für deine.
oder eine moralvorstellung die mir eigen ist: was gefällt muss nicht umbedingt auch gut tun und umgekehrt, achtsam mit mir selber sein.

aus deinen beiträgen lese ich, dass du sehr lange beziehungen gelebt hast. ob ausgelebte sexualität oder nicht,, da hast du dich nach der anderen gerichtet. das einzige mal, was mir jetzt so im kopf ist, wo du gemacht hast, was du gefühlt hast, war die trennung von deinem männlichen freund.

wenn du refektieren willst, dann würde ich dir empfehlen einmal anzuschaun, wie "abhängig" (und das ist nicht negativ gemeint, das betrifft uns mehr oder weniger alle) du von der Meinung und der Zufriedenheit deiner Partner bist/warst. ist die intimität, die du teilst eine, in der du wirklich von dir ausgehst oder eher eine von anderen bestimmte. (google doch bitte mal fremd bestimmte intimität und selbstbestätigende, sonst wird das hier zu ausführlich...)

viel text, sry. ich versuche mcih immer kurz zu fassen und schreibe darum auch immer ganz schnell, damit es cniht so viel wird *grins

hab einen schönen tag und schau eher mal auf dein bauchgefühl, als das was der kopf sagt. dnke, da sind noch ein paar gefühle vorhanden, die noch nicht gedacht werden durften, weil sie sich nciht gehören oder weil sie nicht so bequem sind.

alles liebe bis bald

schokozwerg


all die liebesfilme, wo sich immer am ende zwei finden.
wo gibts die noch??? seid 2009 warte und suche ich auf solche filme, die man sich mal anschauen kann und die ein happy end haben, so wie früher.... ich finde nur dramen oder horror oder action... der typische: es finden sich zwei und happy end.. gibbet es doch gar nicht mehr.. aber das nur so am rande, ende-....
*******rbo Frau
14 Beiträge
Themenersteller 
@*******werg

ich meinte wohl eher meine eigenen normen und werte, wobei ich dir recht geben, daß die worte selbst nicht so aussagekräftig sind. es geht darum, was kann ich mir selbst gegenüber vertreten.

den anstoß mit der fremdbestimmtheit finde ich sehr gut, dank dir dafür.

lg greta
@gretagarbo
Liebe gretagarbo,

für den Fall, dass Du Dich dafür entscheiden solltest, polyamor zu lieben, nötigst Du Deine Monodame nicht, nun auch polyamor zu leben. Sie darf Dich weiterhin monoamor lieben.
Wenn sie sich dafür entscheidet, Dich zu verlassen, weil Du auch eine andere Frau liebst, übernimmt sie die Verantwortung für sich und das, was SIE leben möchte.


Wo liegt ihr Problem genau?
• Wünscht sie sich, dass Deine Liebe und Deine Zeit ganz alleine ihr gehört? Dann will sie Dich besitzen und Kontrolle über Deine Zuneigung haben. Welchen guten Grund gibt es für Dich, das zulassen zu wollen? Deine Verlustangst? Dazu später.
• oder hat sie nur Angst, Dich zu verlieren, dass Ihr nicht mehr leben könnt, was Euch verbindet. Inwiefern hindert Euch die Polydame daran? Dann seid ihr Euch doch einig – Du willst sie nicht verlieren und ihr treu sein, und wollt das Gleiche. Wenn Ihr Euch das glaubwürdig versichern könnt, könnte ihr Eure Liebe weiterhin leben,
• hat sie Angst, mit Deiner Polydame verglichen zu werden und schlechter abzuschneiden? Dann befürchtet sie vlt., dass Du – wie sie (Projektion) – eigentlich monogam bist und Dir nur „Die Beste“ für Dich ausgucken willst und Dich irgendwann für eine von beiden entscheiden wirst. Wie groß ist Euer Vertrauen in Eure Liebe, dass sie für jeden für Euch einen einzigartigen Wert hat, der von niemandem sonst ersetzt werden kann?
• Fühlt sie sich ausgeschlossen und möchte eigentlich auch Deine Liebe spüren, wenn Du bei der Polydame bist? Wie wäre es, wenn Ihr Euch zu dritt kennen lernt, herzoffen miteinander über Eure Beziehungen und Eure Gefühle darin sprecht und schaut, wie es Euch allen Dreien gut miteinander gehen könnte?

Warum kann Deine Monodame es „nicht ertragen“, dass Du die Polydame liebst? Da gilt es hinzuschauen, die Ursachen zu finden und auf Wahrheitsgehalt zu prüfen.

Zu Deiner Eifersucht:
Alle Fragen kannst Du Dir auch bezüglich Deiner Eifersucht stellen.
Wenn Du Angst davor hast, die vielen schönen verbundenen Momente mit einer Geliebten zu verlieren, kommst Du nicht darum herum, zu entscheiden, was DIR wichtiger ist. Das ist aber eine Entscheidung für Dich und nicht gegen jemanden. Du musst also nicht entscheiden, ob Du diese oder jene Person lieben möchtest, sondern wie DU lieben möchtest - ganz grundsätzlich. Willst Du Deine Liebe an mehrere Menschen verschenken oder nur an einen? Verlustangst bezüglich einer einzigen Liebe ist da ein schlechter Ratgeber. Dein Herz wird Dir die bessere Antwort geben können, wenn Du ehrlich zu Dir bist und frei von Angst.
Von Angst könntest Du frei werden, wenn Du eine Entscheidung der Monodame, eben mono zu lieben genau so liebevoll anerkennen kannst, wie Du Deine Entscheidung annehmen würdest, poly zu leben.

*herz*lich
Tom

Was Du liebst, lass los. Nur wenn es zu Dir zurückkehrt, war es jemals wahrhaftig mit Dir verbunden.
*******rbo Frau
14 Beiträge
Themenersteller 
@******Tom

Lieber gentletom,

natürlich nötige ich meine Monodame nicht polyamor zu leben. Darum geht es hier auch nicht. Ich denke eher, das es bei mir mit der Angst zu tun hat, einen geliebten Menschen zu verlieren. Natürlich trägt jeder die Verantwortung für sich selbst. Ich denke man muss akzeptieren, daß manche Menschen es zulassen können, daß der Partner auch Körperlichkeiten mit anderen Menschen hat, und andere können es eben nicht, weil sie es nicht aushalten können. Wir haben schon viel darüber gesprochen und ich finde es schön, die Gedankengänge und Gefühle meiner Partner mitzuerleben.
Ich akzeptiere dann auch ihre Entscheidungen, denn ich kann den Weg dorthin nachvollziehen. Ich muss für mich selbst schauen, inwieweit ich mit gewissen Dingen leben möchte, die meinen Partner betreffen. Das können ja auch ganz verschiedene Dinge sein. Wären wir alle gleich, würden wir alle monogam oder ploygam leben.

Lg Greta
Verlustangst - Besitztum - Selbstvertrauen
Hallo GretaGarbo,

darf ich Dir auch noch meine Gedanken zu Deiner vertrauensvoll offen gelegten Situation mitteilen?

Einiges wurde schon geschrieben und interpretiert. Ich analysiere sehr gerne und versuche (skorpiongerecht) den Dingen auf den Grund zu gehen und nicht zu schauen wer daran schuld ist. Ausserdem habe ich eine 25-jährige Partnerschaft (davon 20 Jahre bis 2002 verheiratet) hinter mir und habe daher ein wenig Erfahrung.
Inzwischen lebe ich in einer achtjährigen Beziehung.

Um es kurz zu machen.
Das Grundproblem meiner Ex war, dass sie (bis heute) es nicht geschafft hat an ihrem Selbstvertrauen zu arbeiten. Denn wer sich selbst noch nicht mal vertraut, wie kann dieser Mensch dann überhaupt noch Vertrauen an/in andere Menschen schenken - und auch wieder zurückbekommen???

Aus diesem mangelnden Selbstvertrauen heraus, entsteht Angst. Angst irgendwann mal alleine dazustehen. Leider reagiert der Mensch dann leider unlogisch. Anstatt "Leine zu geben", werden die Zügel immer straffer gespannt. Der Ritt wird immer schneller - leider auch unkontrollierbarer.

Die Person, die gebunden wird, wird nach kurzer Dauer einen anderen menschlichen Mechanismus aktivieren - Überlebensdrang.
Einengen, Kontrolle, "Freiheitsberaubung" usw. führen zwangsläufig zu Opportunismus (siehe Maslow´sche Bedürfnis-Pyramide" => Motivation => Sicherheit).

Wir haben aus dieser Ehe zwei Söhne. Rate mal, was das Problem meiner Ex ist? Sie ist eifersüchtig auf die Freundinnen meiner Jungs.
Der Grund? Ganz einfach - ihre Ansicht. Denn sie "verliert" eines Tages "ihre" Buben! Ihr Besitz - ihre Kinder - wird ihr genommen!!!
Warum habe ich damit kein Problem? Auch ganz einfach:
Zusätzlich zu meinen zwei Jungs bekomme ich noch zwei Schwiegertöchter dazu!!!

Wenn Du mal unser Profil liest, dann merkst Du, dass ich mit meiner jetzigen Partnerin auch dabei bin herauszufinden, ob wir irgendwann mal polyamor leben wollen oder können. Denn wir haben auch eine "spannende" Zeit hinter uns, deren Grund allerdings in der Häufigkeit unserer Sexualität lag. Wir haben aber beide immer sehr offen miteinander gesprochen, respektvoll, eifersuchtsfrei und immer mit genügend Selbstvertrauen.

Dabei haben wir durchaus festgestellt, dass wir unsere Liebe auch anderen schenken konnten. Ohne dass unsere Liebe zueinander weniger wurde. Eher stärker.

Aber um ehrlich zu sein. Wir haben seit ein paar Wochen nun einen "Hausfreund", der auch von meiner Partnerin Gefühle entgegengebracht bekommt. Nicht nur Sympathie. Es ist schon ein wenig mehr.
Leider hat sich für mich bislang noch keine entsprechende Frau gefunden, die mit uns auf diesen Erfahrungsweg gehen möchte.
Und nun nach dem vierten Treffen mit "ihm", kommt bei mir doch tatsächlich so ein blödes Gefühl von Verlustangst auf.

Frag mich warum. Ich weis es nicht. Denn wir treffen uns immer zu dritt, nichts wird heimlich gemacht. Er versucht auch nicht in unsere Beziehung einzudringen.
Ich weigere mich auch Bilanz zu machen. In der Form, dass ich aufrechne: sie hat einen Freund, ich keine Freundin = ungleiches Verhältnis ==> Folgerung: das geht nicht.

Evtl. hat Deine Freundin so ein ähnliches Gefühl, dass sie eventuell niemanden mehr finden würde und klammert sich deshalb so sehr an Dich und möchte monogam leben.

Mein Lebensmotto ist dem Spruch von GentleTom sehr ähnlich: "Binden durch Loslassen!"

Vielleicht ist der Vorschlag, dass ihr Euch zu dritt trefft doch gar nicht so schlecht. Ihr solltet dann der Monodame das Gefühl geben, dass sie ein wichtiger Teil Deines Lebens und Deiner Gefühle ist und sie aber keine Angst vor der Polydame haben muss, sondern gegebenenfalls eine weitere Freundin dazu zugewinnen kann.

Einen Versuch wäre es doch wert.


ein lieber Gruss
Volker
noch eine Frage...
grins...

Nun fiel mir noch ein Frage ein, da ich Deinen ursprünglichen Text nochmals gelesen habe...

Ist es nicht auch möglich, dass Du Deine Polydame einfach nur nur als sehr gute Freundin/Kollegin behälst, aber eifersuchtsfrei Deine monogame Monodame beglückst in der gemeinsamen Lebensform?

Denn auch einen Freund oder eine Freundin kann und darf man(n)/frau doch lieben, oder nicht?


ein lieber Gruss noch aus dem Paare-Profil

Volker
*******rbo Frau
14 Beiträge
Themenersteller 
Hallo Liebespaar,

die Idee mit der Freundschaft hatte ich auch schon. Das Problem ist die knisternde Erotik zwischen uns. Und je mehr ich versuche sie zu unterdrücken um so schlimmer wird es. Aber ansonsten eine gute Idee *g*

Lg Greta
...nachgefragt
Liebe Greta,

meine Partnerin und ich haben heute morgen über Dich gesprochen...

Wir haben eine Frage.

Angenommen... alles ist himmelblau, die Sonne scheint, das Leben meint es gut mit Dir und und es gibt keine Vergangenheit.
Du sitzt auf einer grünen Wiese und es gibt nur noch ein ab jetzt hier und heute und für die Zukunft...

Was wünschst Du Dir wie es sein sollte?

Schreibe es uns doch mal ohne Denken, ohne Korrekturlesen... tippen und senden!

Das LiebesPaar_ZG
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
Begrifflichkeiten?
Ist es nicht egal, ab man einen Partner als (sehr guten) Freund(in), als Geliebte(n) oder als Liebespartner(in) bezeichnet?

Entscheidend ist doch, wie man miteinander umgeht und wie man einander vertraut.

Ich habe auch eine sehr gute Freundin - oder eine Geliebte? - für mich ist es eindeutig Liebe zu ihr.
Sie scheut sich, diesen Begriff zu verwenden, weil wir keinen Sex miteinander haben (wollen). Trotzdem ist es etwas sehr persönliches, intimes zwischen uns. Manchmal spricht sie aber trotzdem von Liebe.
Mir ist es egal, denn für unsere Beziehung zueinander ist es belanglos.
Selbst wenn sie für mich wirklich nicht mehr als "nur" freundschaftliche Gefühle hat - deswegen kann und darf ich sie doch trotzdem lieben, oder? *g*
Zustimmung
@****as:

...ja, da gebe ich Dir sehr recht. Und das ist auch das was ich meinte.

Ich selbst habe auch eine sehr gute Freundin, die ich seit vielen Jahren kenne. Zugegebenermassen hätte ich vor Jahren sehr gerne versucht, ob ich mit ihr eine Beziehung hätte führen können.
Leider bekam ich von ihr einen Korb. Sie will mich als guten verlässlichen Freund und nicht als Lebenspartner. Wir sind sehr seelenverwandt und verstehen uns daher ganz prächtig. Nun inzwischen auch mit meiner jetzigen Partnerin. Da sich beide nicht nur ähnlich sehen, sondern auch ähnliche Charaktere haben, habe ich sie als "Schwestern" betitelt. Beide mögen das und sprechen auch immer von ihrer Schwester.

Sie hat bei mir auf jeden Fall einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Ich weis, dass sie mich auch sehr gerne mag, aber ich denke nicht, dass sie von Liebe sprechen würde - im klassischen Sinne. Eher von platonischer Lieber. Aber seelenverwandt passt wahrscheinlich besser, obwohl ich gerne auch sage, dass ich sie liebe.

Deswegen meinte ich ja als Vorschlag für GretaGarbo, dass sie versuchen sollte, dass sie die Polydame als sehr gute Freundin behalten kann und sogar bemüht sein sollte ihre Monodame mit in diese Freundschaft miteinzubeziehen.

So würde doch jeder gewinnen. Und womöglich kann eines Tages die prickelnde Erotik ja doch auf die Monodame herüberschwappen.

Und niemand braucht Angst zu haben jemanden zu verlieren.


Volker


PS: hier in der Schweiz hat es noch den Begriff des Kollegen bzw. der Kollegin... das sind die guten bis sehr Freunde... nicht die Arbeitskollegen...

...im deutschen Sprachgebrauch gibt es dafür den Kameraden oder die Kameradin... und auch die kann man(n)/frau lieben...

Per Definition ist Liebe erstmal die "stärkste Zuneigung"... ein schönes Wort, finde ich !!!!... sich vor einander neigen ... den Kopf nach unten.... Vertrauen ausdrücken... (der Feind würde ja mit dem Schwert den Kopf abschlagen!)... bei Hunden kann man die Unterwürfigkeit oft auch beim Spielen beobachten, wenn er sich auf den Rücken legt... gib mal "Liebe" bei Wikipedia ein...

Du wirst Dich sofort wieder finden... und wenn Deine Freundin das liest, wird es ihr vermutlich nicht mehr peinlich sein. Sie sollte stolz darauf sein, von so einem Menschen wie Dir respektvoll geliebt zu werden - auch ohne Sex (platonische Liebe).
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