Beziehungsmuster
Immer wieder stoße ich darauf, dass Menschen (mich eingeschlossen)nicht wirklich frei in ihren Reaktionen, Erwartungen, Wünschen, Wahrnehmungen und Interpreationen sind, sondern sich im Laufe des Lebens gewisse "Muster" herausbilden, die dem sogenannten "freien Willen", nachdem wir uns angeblich frei entscheiden können, ob wir so oder so reagieren, etwas so oder so beurteilen, entgegenstehen.
Der Glaube daran, dass unsere Wahrnehmungen des Anderen "wahr", also objektiv sind, obwohl viele sich sicher gleichzeitig der Subjektivität ihrer Sicht bewusst sind, ist eine Paradoxie, in der viele gefangen sind. Einerseits brauchen Menschen das Gefühl, von der Richtigkeit ihrer Sichtweise überzeugt zu sein, andererseits stoßen sie genau damit auch wieder an Grenzen, wenn sich plötzlich herausstellt, dass z.B. ein Beziehungspartner sich genau deswegen nicht hinreichend gesehen / verstanden fühlt und beide daher munter aneinander vorbei kommunizieren.
Muster entstehen früh, die Erfahrungen von Geliebt- oder Abgelehntwerden, die Erfahrungen von "kann ich" oder "kann ich nicht", die Erfahrungen von Angst, Bedrohung, Chancen, Versuchungen, Erfolgen, prägen Reaktions- und Erwartungsmuster, derer wir uns oft nicht wirklich bewusst sind. Dinge, die uns nicht wirklich bewusst sind, können Menschen daher auch nicht "authentisch kommunizieren" um ihr Verhalten zu verständlich zu machen. Sind uns unsere Muster bewusst, können wir es versuchen, entrinnen ihnen aber dennoch nicht. Denn diese benötigen wir, um unsere "Integrität" zu sichern, also das was uns ausmacht, uns als "sozial kompatibel" zu empfinden. Aber oft behindern uns diese Muster auch. "Ich verstehe dich, aber ich kann dir nicht folgen oder deinen Wünschen so, wie du es wünscht, entsprechen".
Können wir bestimmten Mustern entrinnen, sie transformieren?
Welche Erfahrungen habt ihr mit diesem Thema?