Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
zum Thema
Sie monogam, er polyamor - Ist eine Beziehung möglich?61
Ich habe einen tollen Mann kennen gelernt. Leider ist er polyamor und…
zum Thema
16 Jahre verheiratet 3 jahre ohne Sex128
Ich bin mit meiner Frau 16 jahre verheiratet, haben 2 Kinder 13/15…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Verheiratet und poly

@Red_Baron79
Was ich mich jetzt schon die ganze Zeit frage: geht es dir bei der Diskussion hier tatsächlich um "Verheiratet und Poly" oder geht es um "feste Beziehung" und Poly? Weder dein Eingangspost, noch die Antworten hier haben einen Bezug zum Thema Ehe. Daher fände ich es hilfreich, wenn du deine Intention mal genauer erläutern könntest bzw. verdeutlichen könntest, wo der spezifische Unterschied von Ehe versus fester Bindung in Bezug auf Poly liegt.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
So richtig geoutet haben wir uns nur bei einer ausgesuchten Gruppe von Freunden, gerade bei manchen Freunden und Verwandten würden wir sicher auf Unverständnis, Verachtung (gerade ich als Mann, der seine Frau nicht kontrollieren kann) und Mitleid stossen.

Kann das nicht evtl. eher deiner eigenen Ansichten entsprechen, das ein Mann eine Frau im Griff haben müsste ?
*********dams Mann
2.421 Beiträge
... das ein Mann eine Frau im Griff haben müsste ?
Nein überhaupt nicht, ich bin völlig für Gleichberechtigung und Augenhöhe. Aber wenn Menschen mich schon für - sorry - einen Looser halten, weil ich im Haushalt mithelfe, was meinst du was die über eine Polyamore Frau denken?
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Nein überhaupt nicht, ich bin völlig für Gleichberechtigung und Augenhöhe. Aber wenn Menschen mich schon für - sorry - einen Looser halten, weil ich im Haushalt mithelfe, was meinst du was die über eine Polyamore Frau denken?

Was die denken ist doch völlig egal, solange du mit dir selbst im reinen bist.

einfaches Beispiel

Wir waren auf einem Treffen mit vielen Menschen aus dem Joyclub.
Als wir gingen hielt mein Mann meine Handtasche, kurz vor der Tür sah ich Bekannte und rief meinem Mann zu : warte.

Er stand an der Tür mit meiner Handtasche und wartete ..... wartete und wartete.

Einige machten dumme oder auch gut gemeinte Bemerkungen in seine Richtung ..... ach du ärmster.
.... setzt dich doch hier her zu uns, daß scheint eh zu dauern.

und ähnliche Dinge. Er blieb jedoch an der Tür stehen und wartete auf mich.

Als ich kam gingen wir, in mir brodelte es ..... da ich die Bemerkungen zum teil gehört hatte und wütend war.

Ich fragte ihn sag mal .... haben dich die dummen Bemerkungen nicht gestört, du hättest doch aus zu mir kommen können.

Er schaute mich an und lachte : hat jemand was gesagt, falls ja war es unerheblich. Du hast gesagt warte und dann warte ich eben, wo ist das Problem ? Mir hat das warten auf dich nichts ausgemacht.

verstehst du was ich meine ?
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Was die denken ist doch völlig egal, solange du mit dir selbst im reinen bist.
Mir ist das tatsächlich auch eher egal, ich bin mehr oder weniger mit mir im reinen.
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich versuche mal, ein wenig zurück zum Thema des TE zu lenken. Ich sehe ähnlich wie @****sol wenig Unterschiede zwischen fester Beziehung und Ehe. Ich bin selbst nicht verheiratet, aber in langjähriger fester Beziehung und kann eigentlich keinen Unterschied zu den Erfahrungen derer feststellen, die hier als Verheiratete geschrieben haben, d.h. die radikale Eingrenzung der möglichen Beziehungspartner bei offener Kommunikation der vorhandenen und glücklichen Beziehung spüre ich genauso als Unverheirateter. Ich habe allerdings keine Lust, deshalb die sicher erfolgversprechendere "Meine Frau versteht mich nicht." Masche anzubringen, um Hoffnungen (und damit steigendes Interesse) der eigentlich monogam Suchenden zu schüren.

Eine Frage des TE war ja, ob sich bei den Verheirateten Poly im Laufe der Ehe entwickelt hat oder vorher schon klar war, dass es eine polyamore Beziehung sein soll. Bei der derzeitigen Rechtslage der Exklusivehe finde ich es interessant, ob bei der zweiten Gruppe die zwangsläufige Einschränkung éiner zweiten Beziehung (die man ja dann nicht mehr heiraten kann) bei der Überlegung, zu heiraten, eine Rolle gespielt hat.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Bei der derzeitigen Rechtslage der Exklusivehe finde ich es interessant, ob bei der zweiten Gruppe die zwangsläufige Einschränkung éiner zweiten Beziehung (die man ja dann nicht mehr heiraten kann) bei der Überlegung, zu heiraten, eine Rolle gespielt hat.

Nein es hat keine Rolle gespielt.

In den ganzen Jahren (17) gab es auch nie den Wunsch noch jemanden heiraten zu können ..... oder ähnliche Gedanken.

Das 2 Mensch perfekt zusammen passen, wird auch sehr selten geschehen im Leben, vorallen so sehr das man an eine Ehe denkt.
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Mich würde interessieren ob Menschen hier schon mit dem Gedanken gespielt haben mit mehreren Polypartnern Kinder zu zeugen?

Für mich ist das schlussendlich der grosse Unterschied zwischen unserer Ehe und ihrer Beziehung, mit mir hat meine Frau Kinder und wir werde mit keinem anderen Partner weitere Kinder bekommen.
*******958 Frau
9.875 Beiträge
für mich / uns wahr nicht "kinder" der grund der heirat
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
..was allerdings die Frage nicht beantwortet @*******958

..aber @*********dams wir haben hier einen Thread über einen Fernsehbeitrag gehabt:

Polyamory: Film "Ich liebe beide Männer"

nach meiner Erinnerung hat da die Frau Kinder mit beiden Partnern.
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Das habe ich auch nicht geschrieben, wir haben 2 Jahre vor unserem ältesten geheiratet. Aber es ist einer der Unterschied zwischen unserer Ehe und der zweiten Beziehung meiner Frau.

Es wurde ja schon darauf eingegangen, dass man normalerweise jemanden Heiratet mit dem man alt werden will und manche heiraten, weil das der Mensch ist, mit dem man Kinde haben möchte.

Heisst das umgekehrt, dass man nicht mit jeder Polybeziehung alt werden möchte, bzw. Kinder in die Welt setzt?

Wenn ich vor 20 Jahren schon Poly gewesen wäre, hätte ich aus obigen Gründen geheiratet, oder wären meine Kinder von verschiedenen Partnerinnen?
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
In meinem Leben gab es eine 25jährige Ehe, bis der Tod uns schied.
Sie wurde monoamor geschlossen, mit allen gesellschaftlich üblichen Konventionen. Allerdings gab es schon früh Ausbrüche aus dieser Zweisamkeit - sowohl rein erotisch, vor allem aber auch emotional. Damals mit einer nachfolgenden Aussprache, einem Verzeihen und einer familiären Freundschaft (allerdings dann mit rational unterdrückter Erotik) zu dem anderen Paar. Im Nachhinein interpretiere ich das natürlich schon als eine Auswirkung unserer polyamoren Einstellung, auch wenn wir es damals nie so eingestuft hätten *zwinker* (auch mangels Wissens um Polyamory).
In dieser Ehe hat sich die Öffnung und die polyamore Ausrichtung erst mit der Zeit entwickelt (als die Kinder aus dem Gröbsten raus waren und wir wieder Zeit für uns hatten). Natürlich kam auch da wieder die Erinnerung an die ersten "zaghaften" Schritte in diese Richtung am Beginn unserer Ehe *ja*.

Nach dem viel zu frühen Tod meiner Frau lebe ich anders polyamor: Jede Beziehung ist von Anfang an auf Polyamory ausgerichtet - oder es gibt erst gar keine engere Bindung.
Ich stehe sehr offen dazu und war (und bin) erstaunt, wie tolerant mein Umfeld damit umgeht. *g*

Und zur Ehe: Ich würde heute nicht mehr heiraten - aus mehreren Gründen:
1. Ich brauche keine "Besitzurkunde", um eine Frau lieben zu können *zwinker*
2. Im Gegensatz zum Eröffnen einer Ehe ist das Schließen einer Ehe (auch Scheidung genannt) einfach mal unnötig aufwändig und kostspielig. Und selbst wenn man es eigentlich nicht möchte - Menschen ändern sich, entwickeln sich und damit sind Scheidungen nicht unnormales.
3. Ich darf nur einen Partner heiraten. Selbst eine eingetragene Lebensgemeinschaft geht nur mit einem Partner. Wem sollte ich also den "Vorzug" geben? Daran hängen ja auch rechtliche Konsequenzen. Ne, dann lieber keine Ehe, denn: Siehe 1. *zwinker*
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Mich würde interessieren ob Menschen hier schon mit dem Gedanken gespielt haben mit mehreren Polypartnern Kinder zu zeugen?

Darüber nach gedacht ...... noch vor meiner jetzigen Ehe ... ja.

Es geschah letztendlich nicht, weil mein damaliger Partner auch so exclusiv war in seiner Art, dass kein anderer Partner in meinen Augen der passende Papa gewesen wäre.
Wir sind verheiratet, Poly hat uns gefunden als wir schon lange verheiratet waren. Auch das Paar in dem wir uns gegenseitig, und zur gleichen Zeit, verliebt haben ist verheiratet und auch für sie beide ist Poly ganz neu.
In beide Ehen war Monogamie wohl das erwartete Muster, dennoch haben beide Paare 'etwas' gesucht um der Horizont im BDSM bereich zu erweitern...gesucht gefunden und....ganz anders als gedacht wurde es dann...

Momentan scheinen wir die magische 6 Monaten Hürde genommen zu haben *g*
(Rollercoaster ist indertat wohl die einzig wahre Beschreibung)
BTW
Beide Paare haben schon Kinder, mehr sind nicht im Frage auch *zwinker*
*******on79 Mann
6 Beiträge
Themenersteller 
Ersteinmal Danke für das ganze Feedback!


von anaid_1958:
verheiratet auf weiterer "partnerumschau" kann so manche tücke haben und je mehr poly in die "medien" kommt so mehr versuchen leider auch einige ihr fremdgehen lediglich mit der bezeichnung polyamorie zu "legimitieren". doch erfahr ich oft, das sie ihre lebenspartner dabei nicht mit involvieren. was heisst, es sind nicht selten lediglich fremdgänger die diskretion hochschreiben weil ihre partnerin ja nichts davon erfahren darf.

sorry ist für mich nicht mehr wirklich polyamorie, wenn man sich im grunde nur für sexstunden trifft.


Sehe ich genau so!

von janisol:
Was ich mich jetzt schon die ganze Zeit frage: geht es dir bei der Diskussion hier tatsächlich um "Verheiratet und Poly" oder geht es um "feste Beziehung" und Poly? Weder dein Eingangspost, noch die Antworten hier haben einen Bezug zum Thema Ehe. Daher fände ich es hilfreich, wenn du deine Intention mal genauer erläutern könntest bzw. verdeutlichen könntest, wo der spezifische Unterschied von Ehe versus fester Bindung in Bezug auf Poly liegt.


Wie ich schon in meinem Eröffnungsbeitrag geschrieben habe, ist man in einer Ehe in den Augen vieler Anderer quasi gebrandmarkt. Unter Anderem z.B. durch den Ring.

Ahja_Baerli haben es auch recht gut erklärt:
"Eine Beziehung / Ehe, die lange besteht, ist für hinzukommende oft wohl wie Art Festung in der, der neu hinzukommende Partner keinen Platz hat, seiner Meinung nach."

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Status "Ehe" für einige wie ein hohe Mauer sein kann. Der Status "Freundschaft" mehr nur eine Hürde wenns eben um Flirt, kennen lernen und evtl. noch näher kennen lernen geht.

Nicht falsch verstehen, ich teile diese Ansicht nicht. Bin grundsätzlich offen dafür neue Menschen kennen zu lernen, ohne sie in einen Beziehungsschublade zu stecken.

von Aramsdamsdams:
Nein überhaupt nicht, ich bin völlig für Gleichberechtigung und Augenhöhe. Aber wenn Menschen mich schon für - sorry - einen Looser halten, weil ich im Haushalt mithelfe, was meinst du was die über eine Polyamore Frau denken?


Huch, das kann ich mal nicht nachvollziehen! Man(n) sollte mit der Zeit gehen können und sich von diesem altem Klischee "Frau = Herd! Mann = Arbeit" mal verabschieden. Ich bin selber jemand, der oft genug Haushalt bei uns macht. Liegt aber auch daran, dass ich ab einem gewissen Grad Unordnung mich nicht mehr so wohl fühle :p

Seltsame Freunde hast du da! Oo


So, entweder bin ich nun noch blind oder hier fehlt ein Beitrag. Heute Morgen hatte ich noch einen Beitrag (via iPhone) gelesen, wo mich jemand um genauere Begründung von ein paar Dingen gebeten. Diese wollte ich nun in Ruhe von zu Hause aus angehen. Nun kann ich den Beitrag nicht mehr finden *oh2*
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Ahja_Baerli haben es auch recht gut erklärt:
"Eine Beziehung / Ehe, die lange besteht, ist für hinzukommende oft wohl wie Art Festung in der, der neu hinzukommende Partner keinen Platz hat, seiner Meinung nach."

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Status "Ehe" für einige wie ein hohe Mauer sein kann.

Die Hürde ist ganz klar der Partner selbst.

z.B. beim 1. Date geht das schon los.

Trifft man sich allein mit einem interessanten Menschen, kein Problem.
Möchte man sich als Paar mit dem- oder derjenigen Treffen, verzichten viele schon.

Möchte man eine Beziehung nebenbei, führen außerhalb der primär Beziehung, kein Problem.

Ist das Ziel jedoch zusammenzuleben, gehen die Bedenken los.

Da ich beide Varianten kenne, weiß ich das neben Beziehungen vor allem auf sexueller Basis, gar kein Problem darstellen zu finden.

Jedoch einen Partner, der bereit ist das Leben mit mehr Menschen als nur mir zu teilen, fast ein Ding der Unmöglichkeit.


Man könnte nun Plan B durchführen ...... erst allein Treffen, kommt das gewisse Gefühl auf Erklären, was Sachlage ist und schritt für Schritt, den- oder diejenige heranführen.

Doch ich persönlich habe dazu keine Lust mehr, denn meistens sind Menschen die zu Plan A Nein sagen viel zu begrenzt im Kopf, um mit dieser Lebensform umgehen zu können.
Daher macht es für mich keinen Sinn mich den Begrenzungen des anderen Menschen anzupassen.

verfasst von Ahja ( Anja)
****sin Frau
1.615 Beiträge
@ Ahja

Wie wahr! seufz
*******erli Paar
4.485 Beiträge
@ Ahja

Wie wahr! *seufz*

Realistisch betrachtet ist es leider so.

Doch wirklich traurig macht mich nicht das der passende Partner so schwer bis gar nicht zu finden ist, sondern eher die Tatsache das sexuell Menschen alles möglich erscheint, jedoch innerhalb einer Beziehung so wenige Menschen bereit sind Neues zu wagen.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Das Problem, dass man als Mensch in fester Beziehung mehr Probleme hat, einen weiteren Partner zu finden (und ich rede von Partner, nicht von Affäre, Hausfreund oder irgendsowas), kennen wir auch. Meiner Erfahrung nach ist es als Frau leichter, jemanden zu finden, der augenscheinlich bereit ist, sich einzulassen. Aber dann auch oft schnell den Schwanz einzieht, wenn er merkt, dass es eben wirklich um eine Beziehung geht, dass es für ihn ernster wird und er mit dem Nicht-Exklusiven dann nicht mehr klar kommt.
Umgekehrt bei meinem Mann: es ist sehr schwer, eine Frau zu finden, die nicht schon sowieso poly ist und bereit, es wenigstens zu versuchen. Aber wenn sie offen dafür sind, kann es dann sehr wohl klappen, dann ist das Interesse an einer verbindlicheren Beziehung anscheinend auch ziemlich gross.
Sprich: Frauen haben viele Optionen bei Luftnummern, Männer wenige Optionen bei ernsthaft Interessierten. Beides nicht so toll, aber ich sehe da auch kein "besser" oder "schlechter".

Was das mögliche Heiraten angeht: puh, schwierig. Wir haben geheiratet, weil wir wußten, wir wollen alt zusammen werden und das auch gerne deutlich signalisieren. Heirat heißt für mich, das man sich wirklich wohl fühlt, angekommen ist. Und das ist selten und wertvoll. So etwas feiere ich auf jede mögliche Art und Weise und halte mich nicht zurück, weil ich glaube, dass da noch mal jemand anderes kommen könnte, mit dem es dann Probleme machen könnte ... bla. Wegen "hätte" und "könnte" gebe ich kein "ja" auf.
Nun sind wir in der Situation, dass ich jemanden gefunden habe, der sich sehr intensiv auf mich eingelassen hat, ich bin unendlich glücklich auch mit ihm und er und mein Mann mögen sich auch sehr gern. Wir haben von Anfang an über alles offen gesprochen und da wir hier in den USA sind, ist natürlich kulturell bedingt eine der ersten (!) Fragen, wenn jemand mitbekommt, dass er eine Freundin hat, ob er mich denn heiraten will. Für deutsche Verhältnisse etwas früh, aber hier funktioniert das anders. Er erklärt dann meist etwas ironisch, wie die Situation ist (so im Sinne von "Naja, die Frage stellt sich nicht so richtig, sie ist nicht so fürs Heiraten. Aber das ist ja nicht so wichtig, wir sind glücklich - und ihr Mann mag mich ja auch.") aber erzählt mir das und hat schon gewitzelt, dass ich ja den Ehering typisch deutsch rechts trage, da wär ja (wie in USA typisch) links die Hand noch frei für seinen Ehering.
So humorvoll das gemeint ist, da ist ein wahrer Kern und ich bedauere, dass ich nicht ihn auch noch heiraten kann. Nicht dass ich es jetzt sofort tun würde, dafür ist es zu früh. Aber es gibt rechtliche Möglichkeiten für eine ganze Menge von Sachen hier in den USA (Trust-Bildung, Beziehungskonstrukt sozusagen als Firma absichern rechtlich oder LLC, sowas ähnliches wie eine GmbH). Aber Visa-Themen oder Familien-Krankenversicherung, das geht z.B. nicht. Auf die Idee, mich deswegen scheiden zu lassen, würde ich aber nie kommen deswegen. Wir finden wenn nötig einen anderen Weg.

Was Kinder bekommen angeht: keine Ahnung. Er möchte eigentlich keine, weil er schwer bipolar ist und sagt, das möchte er auf keinen Fall vererben. Eigentlich will er sich schon seit Jahren sterilisieren lassen. Aber er will meine Zustimmung und da kann er schwarz werden, bis ich die gebe. *baeh* Ich würde nie ausschliessen, dass ich Kinder von jedem Partner bekomme, mein Mann hat da auch kein Problem. Im Gegenteil fast, er ist ein bisschen panisch beim Gedanken, welche Verantwortung das mit sich bringt und wenn es da zwei Väter gäbe - wär doch viel besser! Kann man also so oder so sehen. *zwinker*

Aber alle diese Überlegungen auf unserer Seite (mein Mann und mir) sind trotzdem seltenst für einen möglichen Dritten überzeugend, wenn es um eine tiefergehende Beziehung geht. Die Meisten sind meiner Erfahrung nach nicht überzeugt, glauben, dass wir das nur so sagen und eigentlich die "richtige" Beziehung mit Kindern und bis-ins-Alter nur als Zweierkonstrukt geht. Und jeder sonst da mit dran hängt, geliebt vielleicht, aber zweitwertig. Und DAS scheint als Mensch in fester Beziehung der Haupthinderungsgrund zu sein. Oder wie eine Freundin hier mal so schön sagte "Wenn die Frau Familie gegründet und Kinder bekommen hat, dann ist sie ja frei und stark, aber vorher ...".
Ich bin seit fast 4 Jahren verheiratet.
Mein Mann wusste von Anfang an, dass ich auch andere Männer und Frauen liebe und hat dies eher schön empfunden.
Schwierig wurde es erst, als aus einem anfangs rein sexuellen Kontakt eine Liebesbeziehung zu meinem jetzigen Freund wurde.
Ich habe bis vor zwei Jahren gar nicht gewusst, dass es so etwas wie Polyamorie gibt.
Daher hatten mein Mann und ich (jung verheiratet) auch eher beschlossen, sexuelle Kontakte mit anderen zu suchen, um einfach mehr Erfahrungen zu sammeln.
Inzwischen weiß ich, dass ich nicht nur Sex, sondern auch Liebe und Freundschaft mit vielen anderen menschen teilen möchte.
Heute sehen wir es beide so, dass wir die Ehe nur Menschen empfehlen, die schon seit etlichen Jahren zusammenleben, vor allem, wenn schon gemeinsame Kinder da sind. Andere Gründe kann ich inzwischen für mich eher ablehnen.
***is Mann
2.127 Beiträge
Wir leben erst seit kurzer Zeit poly. Und das nicht, weil unsere Ehe in irgendeiner Form ausgelutscht gewesen wäre, sondern weil wir einfach das Gefühl hatten, daß es jetzt passen würde. Wir sind seit knapp 19 Jahren zusammen, davon 14 verheiratet. Sie ist mein Gegenstück, ohne das ich nicht mal mehr die Hälfte meiner selbst wäre und wir sind uns sehr nahe.
Meine Frau hat eine feste Nebenbeziehung, mit der sie jetzt gerade unterwegs ist. Er ist Teil des Ganzen. Ich mag ihn sehr gerne und wir verstehen uns wirklich hervorragend.
Bei mir ist das leider nicht so einfach mit der Nebenbeziehung. Sexuell harmonieren wir überhaupt nicht miteinander, dafür aber menschlich sehr. Daher haben wir diesen Ast vor einiger Zeit abgesägt, und führen nun eine sehr liebevolle Freundschaft miteinander. Das führt aber dummerweise zu einer chronischen sexuellen Unterforderung meinerseits, weil meine Frau aus gesundheitlichen Gründen nur sehr selten Sex haben kann. Aber damit muß man umzugehen lernen, das führt aber erst einmal zu einem Ungleichgewicht in der eigenen Hauptpartnerschaft. Bisher konnte ich mich noch nicht durchringen, hier im JC so etwas wie eine "Freundschaft plus" zu suchen, denn für guten Sex brauche ich persönlich auch eine Beziehung zu diesem Menschen. Stumpfes Herumgerammel ist nicht so meins...

Wie auch immer, poly und Ehe kann funktionieren, auch mit Kindern, aber man darf nicht auf allzuviel Verständnis von außen hoffen. M.E. klappt es auch nur, wenn a.) beide voll dahinterstehen, und b.) die Hauptbeziehung total intakt ist, denn ansonsten ist das nur ein Sprungbrett in die nächste Beziehung, und keine echte Polyamorie.
Nun, wir sind auch verheiratet, und poly war die ersten fünf Jahre in der Beziehung kein Thema!

Meine Frau ist Bi, hatte aber diese Neigung nie wirklich ausgelebt oder ausleben können. Ich selber habe weder eine Bi – Neigung noch hatte ich zuvor je was mit poly am Hut.

Nach und nach kam eben zur Sprache, dass meine Frau ihre Bi-Neigung gerne mal ausleben möchte und darüber sind wir dann darauf gekommen, dass ich es schön finde zuzusehen, wie meine Frau mit einer anderen Frau Zärtlichkeiten austauscht… dann hat sich alles entwickelt und wir haben für uns entschieden, dass es ideal wäre, wenn es eine Frau geben würde, welche sich zu uns beiden hingezogen fühlen würde.

Wir führen eine (wie wir meinen) sehr gute, glückliche und erfüllte Ehe und Partnerschaft, standen also unter keinerlei „Druck“, dass wir etwas bräuchten, was unsere Partnerschaft wieder in Schwung bringt…nein, wir wären uns auch alleine als Paar genug… doch dann hat sich alles so ergeben und wir haben uns gefunden…also die „zweite Frau“ uns und wir sie…

Jetzt haben wir drei eine feste „Dreierbeziehung“ und es spielt absolut keine Rolle bei uns, wer gerade was mit wem macht oder nicht, wer mit wem zärtlich ist oder wer sich gerade mal „ausklinkt“ und sich zum lesen in ein Zimmer verzieht, während die anderen Beiden sich ihren Gefühlen hingeben.

Die Grundpfeiler stehen dabei immer fest! Meine Sarah und ich sind verheiratet und werden es auch bleiben… wir lieben uns über alles und da ist nie dran zu rütteln.
Mira liebe ich auch, ich liebe sie sehr und ich kann es ihr sogar offen sagen (auch vor Sarah), aber es ist eine etwas andere Art der Liebe als zu Sarah…jedoch absolut nicht oberflächig und auch absolut nicht abgewertet. Ebenso ist es zwischen Sarah und Mira. Zu Beginn war es schon etwas „komisch“, zu wissen, der andere empfindet da wirklich Liebe für einen zweiten Menschen, da wir aber beide die gleiche Person lieben, nehmen wir uns ja nichts, sondern gewinnen beide dazu. Mira hat es da leider etwas schwerer, denn sie ist sich tief innen drin immer bewusst, würde sie einen von uns „verlieren“, würde sie beide verlieren. Aber dennoch liebt sie uns beide…mich als Mann und Dom und Sarah eben wieder anders als Frau. Aber genau dass ist wieder sooo liebenswert an ihr, weil sie es genauso wie wir „einfach“ zulässt und geniest und wie wir an ein mögliches Ende gar nicht denkt!

Für uns steht fest, auch als Ehepaar ist poly möglich, und selbst (oder gerade weil) in einer erfüllten Ehe, kann poly zu einer noch schöneren Ehe führen, da sich das Glück plötzlich verdoppelt, auch wenn man es sich zuvor nicht so vorstellen konnte…

Aber vielleicht ist es auch so toll, weil wir von Anfang an alle drei sagten, dass wir „monogam“ sein wollen, also keiner von uns hat noch eine Beziehung oder Partnerschaft außerhalb dieser „Dreierbeziehung“. Denn innerhalb gibt es keine Eifersucht, was wir uns so nicht vorstellen könnten, wäre alles offen!

LG Krolock
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.