@audrey + sorbas
Polyamor zu sein, bedeutet für mich zunächst einmal lediglich, dass ich mich in mehrere Menschen gleichzeitig verlieben kann und das als normal ansehe.
genau! das ist erst einmal die gemeinsame basis all dessen, was der einzelne dann unterschiedlich unter polyamorie versteht.
inwieweit er das dann auslebt - vom nicht-ausleben mit rücksicht auf den partner (ja, so weit gehe ich - denn das heißt ja nicht, daß man deswegen nicht polyamor EMPFINDET) über das leben mit einem monoamoren, aber toleranten partner bis hin zu beiderseitigem in-mehrfach-beziehungen-leben außerhalb der primärpartnerschaft oder schlußendlich bis hin zum gemeinsamen leben zu dritt, viert, was immer - das alles sind doch nur steigerungen und intensivierungen dieser basis, in der wir uns alle so heimisch fühlen.
und wo da die jeweiligen regeln und grenzensetzungen liegen, sollte bei der toleranz, die polyamorie als kardinaltugend von allen abverlangt, dann auch jedem einzelnen zur freien gestaltung überlassen bleiben. wir sind ja nicht alle gleich.
insofern muß ich dir hier etwas widersprechen, sorbas:
Und da gehört eben mehr dazu, als "nur" mehrere Liebesbeziehungen parallel zu führen. Polyamor ist man in meinen Augen erst, wenn man diese zusätzlichen Liebesbeziehung auch bei seinen Partnern unterstützt.
das ist in seiner zuspitzung und vereinseitigung im kern schon wieder
ausgrenzend gedacht bzw. formuliert.
jeder kann nur für sich selber fühlen und denken - auch was polyamorie angeht. der oder die partner müssen das für sich tun. es macht keinen unterschied, ob ich das 'unterstütze' oder nicht.
ich darf nicht fordern, das ist der punkt.
allerdings ist es zwangsläufig so, daß, wenn ich polyamor fühle, ich das meinen partnern auch zugestehe. (wenn ich rosen schön finde, gehe ich davon aus, daß andere sie auch schön finden können... wohlgemerkt - nicht müssen!)