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Polyamorie ist bescheuert (?)

Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Natürlich ist das genau so wie Du es beschreibst, Anthagar *g*

Ich erinnere mich nur mal daran, wie ich das erste Mal Eintritt in diese Gruppe wünschte. Da wurde mir abschlägig beschieden, dass meine Offene Ehe in Verbindung mit einer in Liebe verbundenen Muse keine Polyamorie sei, zumal auch noch mit einem Singlemännerprofil. Unter Hinweis auf die vor zwei Jahren noch puristische Polyamorie-Definition auf Wikipedia. Ich solle mich doch eher in der Gruppe für Offene Beziehung oder eine für Männer mit einer Geliebten bewerben *zwinker*

Diese Definition sei hier noch einmal erwähnt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamory

Insbesondere weise ich auf diesen Satz hin, der dort bis vor nicht allzulanger Zeit als allgemeingültiges Dogma stand:

"Ein Teil der Menschen, die Polyamory praktizieren, lehnt aber das Konzept einer Hierarchie von Beziehungspartnern eher ab, da es den individuellen Personen nicht gerecht werden könne."

Und genau die Menschen welche diese Ansicht vertreten sind jene institutionalisierten Polies (Stammtische, Verbände, Gründer dieser Gruppe) welche mit dogamtischer Stimme versuchen, die Polyamorie so klar wie nur möglich nach aussen abzugrenzen. Und auf die sich die Autorin des Grundbeitrags hier bezieht.

Dem gleichen Artikel ist übrigens auch zu entnehmen, dass das Unendlichkeitszeichen mitnichten für die Vielzahl verschiedener Beziehungsformen steht, sondern: "mit dem blauen Symbol der Unendlichkeit für Offenheit und Bedingungslosigkeit"
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Charlotte, 'Center' Und 'Wing' stehen mitnichten für Hauptbeziehung und Nebenbeziehung, sondern für die Menschen in einem gleichberechtigten Beziehungs-"V" *g* Wenn ich mit zwei Frauen eine Beziehung habe, diese jedoch keine miteinander, bilden wir bildlich ausgedrückt ein V, in dem ich das 'Center' bilde (der Punkt, an dem sich die beiden Linien des Vs berühren) und die beiden Frauen die freien Endpunkte des Vs, 'Wings' genannt.

Ansonsten gehe ich voll mit Deiner Meinung konform! *g*
ach ...
Stimmt - ist ja auch logisch ... hab da nicht drüber nachgedacht...

*aua*

thx

*tuete*

Dennoch sprechen manche Menschen hier (lassen wir mal Center/Wing weg *zwinker* ), die polyamor leben (oder dies vorgeben) von Haupt- und Nebenbeziehungen ... das kann ich nicht nachvollziehen...
Und auch hier find ich es der Beziehung nicht zuträglich, wenn sie so 'belabelt' wird. Als ob eine Beziehung 'wichtiger' ist als die andere, nur ich mit jemandem vielleicht
• mehr Zeit verbringe?
• Alltag verbringe?
• Kinder habe?
• in einer Wohnung zusammen lebe?


Sie ist 'anders' - so wie jede 'Beziehung' (sexuelle wie nicht-sexuelle) anders ist. Mit dem einen teile ich dies und mit dem nächsten etwas anderes. Mit der einen Freundin geh ich gern in Galerien mit einer anderen lieber in eine Bar und die geht wiederum mit einer ihrer anderen Freundinnen lieber Shoppen als mit mir.


Da seh ich ein Problem, nicht meins, aber eins in den "Köpfen" der Menschen die nicht in der Lage sind, so offen zu empfinden.
Genau für diese finde ich auch die Begrifflichkeit wichtig.
Wenn Menschen nicht in der Lage sind offen zu fühlen, und dafür gibt es xy verschiedene Gründe, kommen Wertungen ins Spiel,bewusst oder unbewusst, es macht was mit einem.
Da bleiben weiß Gott nciht immer nur die positiven Empfindungen hängen.
Kann sich davon überhaupt jemand "frei sprechen " ?????

Ich finde den Begriff nach wie vor für mich wichtig, denn er hat mir geholfen mit mir selbst ins reine zu kommen.
Auch dann, wenn ich für meine Herzbewohner immer noch mono lebe.

LG YOYO
@yoyo
Da seh ich ein Problem, nicht meins, aber eins in den "Köpfen" der Menschen die nicht in der Lage sind, so offen zu empfinden.
Genau für diese finde ich auch die Begrifflichkeit wichtig.

Die sind mir - offengestanden - total egal.
Wenn jemand meine Lebensweise nicht versteht, nicht nachvollziehen kann - ist doch nicht schlimm.

Ich hab kein Mitteilungs- und/oder Erklärungsbedürfnis.

Obendrein bezweifel ich, dass wenn jemand das nicht fühlen kann, er es versteht, wenn es ihm jemand erklärt.
offenheit
für mich ist das der begriff, um den sich alle diskussionen um 'offene beziehung', 'promiskuität', 'polyamorie' etc. herumwickeln.

ein geträumtes ideal, dem wir alle immer nur begrenzt folgen können. das meine ich jetzt in keiner weise moralisch. es liegt in der natur unserer individualität.

hat sich schon mal jemand überlegt, wie offen wir andern gegenüber eigentlich tatsächlich sind? daß wir in poly-beziehungen uns darüber austauschen, wann wer mit wem noch eine beziehung lebt - und wie - hat ja auch natürliche grenzen. denn dagegen steht das grundbedürfnis jedes menschen, seine eigene, noch so kleine privatsphäre zu behalten. wir mögen zwar soziale wesen sein, aber mitunter überfordert uns das gebot zur offenheit persönlich in unserem ego.
muß mein einer partner wirklich wissen - muß er es wissen müssen? - was ich an details über meine anderen partner gern für mich behalten möchte, weil es einfach meine privatsache ist...?!
wie weit muß also offenheit gehen?

und da wir alle da unterschiedliche offenheiten und individualitäten leben - muß es dann nicht immer wieder diskussionen geben darüber, und wiederkehrende versuche, das durch definitionen und schubladendenken quasi 'ein für allemal' einzutüten - als halt, als hinweis, als orientierung?

mir persönlich ist der von felixx zitierte blog aus der seele gesprochen. er formuliert klar und präzise mein unbehagen auch bei so manchem thread hier bzw. bei so manchen erklärungsversuchen meinerseits gegenüber menschen, die das stichwort 'polyamorie' oder 'offene beziehung' ganz anders eintüten - aus bequemlichkeit oder nach allgemeinem dafürhalten.
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Nun, Charlotte, auch ich spreche von einer Haupt- und einer Nebenbeziehung - wobei ich das allerdings nicht als emotionale Wertigkeit betrachtet haben will sondern einfach aus dem Fakt heraus, dass ich mit einer Frau verheiratet bin und diese Beziehung 'bis dass der Tod uns scheidet' ausgelegt ist und mit einer anderen eine Beziehung ohne Zusammenleben und ohne Unendlichkeitsanspruch lebe.

Unabhängig davon hab da mal vor ein paar Jahren versucht, so etwas wie ein grafisches Begriffsschema für den Poyamorie-Blog einer sehr geschätzten Frau zu entwerfen, vielleicht gibt das ja Anreize oder bildet gar Grundlage zur dieser Diskussion...

Die Proportionen entspringen allein einer subjektiv empfundenen Quantifizierung.

In besagtem Blog steht übrigens auch folgender hier wunderbar passende Beitrag:

http://polyamor.blog.de/2010 … -offene-beziehungen-9920295/
*******958 Frau
9.875 Beiträge
dass ich mit einer Frau verheiratet bin und diese Beziehung 'bis dass der Tod uns scheidet' ausgelegt ist und mit einer anderen eine Beziehung ohne Zusammenleben und ohne Unendlichkeitsanspruch lebe.

unendlichkeitsanspruch so etwas gibt es für mich nicht
anspruch ist eine forderung und passt für mich nicht in eine partnerschaft.
und nur weil ich mit einem partner nicht zusamenlebe oder verheiratet bin,
mach ich deswegen keinen unterschied in der partnerschaft gegenüber dem partner mit welchem ich im selben haus lebe und verheiratet bin .
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Dann bist Du eben die emotionale Super-Ideal-Polyamoristin, anaid *zwinker*
*******958 Frau
9.875 Beiträge
@ Promisc
ich mag solche einstufungen nicht

ich schreibe wie ich es fürmich fühle und lebe
und was auf mich und meine partner passend zutrifft muss es für andere nicht
*******Maxx Mann
11.949 Beiträge
Dennoch sprechen manche Menschen hier (lassen wir mal Center/Wing weg), die polyamor leben (oder dies vorgeben) von Haupt- und Nebenbeziehungen ... das kann ich nicht nachvollziehen...

Warum kann man nicht auch polyamore Haupt- und Nebenbeziehungen leben?
Müssen immer alle Beziehungen in einer Poly-Struktur "gleichwertig" sein? Kann man überhaupt immer eine Wertigkeit einer Beziehung oder einer Liebe festschreiben?

Für mich haben alle meine Liebesbeziehungen die gleichen Rechte - sie sind also gleichberechtigt. Aber sie sind nicht unbedingt gleichwertig. Die "Wertigkeit" kann auch wechseln - da spielen so viele Bedingungen mit rein.

Und es gibt doch auch immer Beziehungen, die von vorn herein nicht so intensiv angelegt sind (aber dennoch sehr innig sein können). Wo steht geschreiben, dass das bei Poly nicht sein darf? *oh*
Genau - und nee, so nicht ;-)
Ich setz Dein Post, werter sorbas, mal ein wenig 'getrennt', dann siehst Du vielleicht schon selbst, wie das vorher von mir von mir gemeint war.

Warum kann man nicht auch polyamore Haupt- und Nebenbeziehungen leben?
Müssen immer alle Beziehungen in einer Poly-Struktur "gleichwertig" sein?

Mit dieser Frage nämlich:
Kann man überhaupt immer eine Wertigkeit einer Beziehung oder einer Liebe festschreiben?
kommst Du dem, was ich gemeint hab, schon näher.

Kann man Liebe überhaupt 'bewerten'?
In meinen Augen liebe ich - oder eben nicht. 'Ein bisschen' liebe ich nicht - ebenso wenig, wie ich 'ein bisschen' schwanger bin.

Und genau deshalb kann ich auch nicht von Hauptbeziehungen und Nebenbeziehungen sprechen. Die Begriffe suggerieren, die Hauptbeziehung sei mehr 'wert' als die Nebenbeziehung.
Der Begriff Polyamory
Sehr engagiertes Einstiegsposting (im Zitat). In einigen Teilen finde ich meine eigene Meinung, mein eigenes Empfinden zum Begriff Polyamory wieder.

Der Begriff als solches ist so schlicht, so einfach und beschreibt meines Erachtens klar und deutlich, worum es geht: "Viele" und "Liebe".

Was aus dem Begriff gemacht wird, wie oft er umgedeutet wurde... es ist schon eher lustig und daher kein Wunder, dass mach polyamorer Mensch sich von dem Begriff lieber distanzieren will.

Und da in diesem Thread darauf verwiesen wurde:
Diese Definition sei hier noch einmal erwähnt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamory

Meiner Meinung nach einer der schlechtesten Wikipedia-Artikel, die ich kenne. Ich habe selten so viel Blabla und Pseudodefinition um einen Begriff herum gelesen, wie an jener Stelle - sogar Quellenangaben wurden umgedichtet, damit sie ja der Meinung des entsprechenden Autors entsprechen. (Kann u.a. auf der Diskussionsseite des Artikels nachgelesen werden.)

Ich finde:
Ein PKW ist kein Traktor und kein Omnibus und kein Lastkraftwagen. Ebensowenig sollte man versuchen, der "Liebe zu mehreren Personen" unzählige Eigenschaften anzudichten, die ihr eine andere, mitunter falsche Bedeutung geben.

In dem Sinne, wie der Begriff von vielen Menschen (ganz unterschiedlich) verwendet wird, bin auch ich nicht polyamor. Im eigentlichen, ursprünglichen, direkten Sinn allerdings bin ich es doch.

Gruß
Chennai
Die sind mir - offengestanden - total egal.
Wenn jemand meine Lebensweise nicht versteht, nicht nachvollziehen kann - ist doch nicht schlimm.

*alarm* Jedem der so kann, Herzlichen Glückwunsch!!!!!!!!!!!!!!
-Ironieschalter aus-

Mir sind Menschen aus der Familie, meines Bekanntenkreises und meinem Umfeld nicht egal.
Auch dann nicht, wenn ich mit ihnen in einigen Dingen vielleicht nicht Konform laufe.

Außerdem kann ich den Menschen nur vor und nicht in den Kopf schauen.

Mir ist es nicht mal gelungen die Gleichberechtigung umzusetzen, weil andere dann anfingen zu werten.

Denn auch als Poly fühlende, habe ich eigenen Vorstellungen von, Rücksicht, Moral und ja sogar von gesellschaftlicher Prägung.
Die mich zu dem machen, was ich bin, und mich darum für einige vielleicht auch liebenswert werden lassen.

Und ja ein PKW ist ein PKw, ein Omnibus ein Omnibus.
Die Überschneidung= beide befördern Personen.

Und so wird es immer wieder geschehen, daß die Bilder vor den geistigen Augen deines Gegenübers anders aussehen als dein eigenes. Egal worum es geht.

Ich liebe es
YOYO
@antaghar et al.
bin ICH jetzt bescheuert....?!
stand da nicht gestern noch ein beitrag von dir, in dem du geschrieben hast:

"Nicht alle, die ich liebe, vögle ich, und nicht alle, die ich vögle, liebe ich."

oder war das eine nächtliche eingebung meinerseits?! *skeptisch*

jedenfalls möchte ich die gedanken, die sich mir dadurch ergaben, kurz hier notieren - bezogen auf die 'offenheit', von der ich weiter oben schrieb und die mehr oder weniger bemühten fest-schreibungen des begriffs 'polyamorie'.

natürlich vögelt niemand alle, die er liebt. die eltern nicht, die großtante, den besten freund. meist auch nicht die eigenen kinder *umpf* .

aber wie ist das mit "nicht alle, die ich vögle, liebe ich"?

der grund, sex mit jemandem zu haben, changiert zwischen purer triebhafter begierde und tiefster emotionaler verbundenheit. in quasi 'aufsteigender' reihenfolge:
ich vögle aus dem begehren heraus.
ich vögle aus sympathie.
ich vögle aus zuneigung.
ich vögle aus verliebheit.
ich vögle aus tiefer liebe.
so kann jede menschliche beziehung, wenn sie körperliche liebe enthält, eine variante davon sein (mit vermutlich noch mehr individuellen zwischenstufen).

und nicht nur das.
jede menschliche beziehung kann und darf sich wandeln. veränderung ist ein lebensgesetz. aus einer beziehung um der reinen begierde willen kann tiefe liebe werden, aus verliebtheit freundschaft und umgekehrt. etwa wie ein stufenlos verstellbarer regler.

das impliziert auch mehrfache beziehungen zur gleichen zeit, mit jeweils unterschiedlichem 'momentanstatus'. das alles ist polyamorie, und die kunst besteht darin, sich und die beziehung zum jeweils anderen emotional und geistig offen zu halten.

polyamorie ist kein kippschalter. daher wehre ich mich gegen schubladen, auch gegen solche, die das hohe lied der polyamorie einzig darin sehen, daß man als 'treues' dreierpärchen durch die weltgeschichte zieht....
@yoyo
Das:

Mir sind Menschen aus der Familie, meines Bekanntenkreises und meinem Umfeld nicht egal.


... hab ich nicht gesagt. *zwinker*

Mir sind nicht die Menschen egal - aber es ist für mich nicht wirklich wichtig, dass sie meine Art zu leben verstehen - ich verstehe auch manches nicht, was meine Freunde oder Verwandten für sich entscheiden. Das tut doch aber meiner Zuneigung keinen Abbruch.

Hm?
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ zerbinetta27
Hier ist er immer noch:

Polyamory: Polyamorie ist bescheuert (?)

Und es geht nicht darum, unbedingt mit Menschen ohne Liebe zu vögeln (wobei ich liebloses Vögeln ohnehin dämlich finde), sondern darum, dass ich nicht jeden vögeln MUSS, den ich liebe, und nicht unbedingt gezwungen sein will - weil es die Polyamorie so vorsieht -, jeden, mit dem ich mal vögle, auch gleich zu lieben.

(Der Antaghar)
für mich wirkt das wie ein klassischer fall von "das kind mit dem bade ausschütten"!

nur, weil unterschiedliche leute den begriff polyamorie anders, enger oder dogmatischer nutzen als ich ihn definiere muss ich doch nicht den begriff als bescheuert abtun. wie kann ich es einem begriff vorwerfen, dass menschen ihn unterschiedlich interpretieren und definieren? wenn es mich so nervt, sollte ich dann nicht den dogmatismus und die enge sichtweise anprangern und leute zu einer offeneren umfassenderen definition inspirieren? wäre das nicht der konstruktivere diskurs?

wie offen bin ich in meinem denken, wenn ich kontrollieren will/ muss wie andere einen begriff nutzen oder verstehen? was sagt es über mich aus, wenn ich mir bei all dem bewussten leben und mehrfachleben/ -beziehungen leben immer noch nicht aufgegangen ist wie begrenzt sprache ist und wie unterschiedlich definition und interpretation von begriffen ausfallen?;)

polyamorie als begriff ist genauso perfekt oder unvollkommen wie "offene beziehung" - alle begriffe für zwischenmenschliche beziehungen sind vage und werden von uns unbewusst mit unseren erfahrungen und vorurteilen gefüllt... insofern sind die gefühlten bedeutungen ein und des selben begriffs bei person a und b nie gänzlich identisch.

das ist eine lektion die ich dank polyamorie und der auseinandersetzung mit anderen polys gelernt habe. anders als die blogschreiberin habe ich ein gänzlich anderes bild von polyamorie als begriff: für mich ist es ein überbegriff - eine annähernde beschreibung - für die fähigkeit/ erfahrung mehr als eine person zu lieben mit dem ideal dies offen, ehrlich und respektvoll zu tun. alles was darüber hinausgeht ist eine frage der verhandlungen zwischen den beteiligten. poly ist für mich persönlich das verständnis und die freiheit alle gefühle und beziehungen authentisch in ihren verschiednen evolutionären formen leben zu können, der offene rahmen in dem ich mich verändern darf und damit auch meine beziehungen konstant wandeln dürfen.

die tatsache, dass die medien und andere polys zu einer engeren manchmal anstrengend dogmatischen defintion von polyamorie neigen ist interessant und amüsant aber für mein leben wenig relevant.
denn letztlich ist mir nur wichtig, dass die menschen mit denen ich mich umgebe oder meine beziehungen lebe und ich uns verständigen wie wir unsere beziehung, unser zusammensein empfinden und gestalten wollen... alles andere ist hintergrundrauschen! *g*

my 2 ct,
venuskind
für mich ist es ein überbegriff - eine annähernde beschreibung - für die fähigkeit/ erfahrung mehr als eine person zu lieben mit dem ideal dies offen, ehrlich und respektvoll zu tun.


Als hätte dich der Himmel geschickt Venuskind!!

Wieder einmal hast du die Worte gefunden, die mir nicht in den Sinn kamen, um es so auszudrücken.


Einfach nur Danke!!!

YOYO
@venuskind
wie offen bin ich in meinem denken, wenn ich kontrollieren will/ muss wie andere einen begriff nutzen oder verstehen?

damit ist ein teil des problems ja schon beschrieben.
es geht nicht um die kontrolle der kontrolle wegen, sondern darum, eine gemeinsame sprache zu finden, und sei es für das unmittelbare umfeld - die polyamoren partner, dann die nahen verwandten und freunde.

denn letztlich ist mir nur wichtig, dass die menschen mit denen ich mich umgebe oder meine beziehungen lebe und ich uns verständigen wie wir unsere beziehung, unser zusammensein empfinden und gestalten wollen

eben.

und das 'hintergrundrauschen' lenkt ab, formuliert vor, engt ein. davon muß man sich erst einmal befreien. was bedauerlich und lästig ist. so lästig, daß der begriff 'polyamorie' den inhalt zu überlagern scheint, so wie man ihn gerne für sich definieren und leben möchte. daher kann ich das unbehagen der bloggerin und ihre daraus resultierende ablehnung auch verstehen.
so lästig, daß der begriff 'polyamorie' den inhalt zu überlagern scheint, so wie man ihn gerne für sich definieren und leben möchte. daher kann ich das unbehagen der bloggerin und ihre daraus resultierende ablehnung auch verstehen.

liebe zerbinetta,

dann erkläre mir bitte wieso dann die differenzierung zwischen "polyamorie" und "offene beziehung" zustande kommt? ist es wirklich so, dass offene beziehung so viel uneingeschränkter in der öffentlichen wahrnehmung ist?

ist es akzeptabler dass menschen die "offene beziehung" hören davon ausgehen dass meiner beziehung nicht eine wirkliche bindung oder ein "committment" zugrundeliegt? ist es passender für die jeweilige definition dass oft offene beziehung als code für "freifahrschein zum gedankenlosen rumvögeln" interpretiert wird?

nochmal beide begriffe bedürfen einer genaueren definition oder erklärung, wenn man sie benutzt. das damit zusammenhängende unbehagen kann ich wohl nachvollziehen...
aber es gibt im bereich zwischenmenschlicher beziehungen kaum worte, die bis ins letzte gleich konotiert oder empfunden werden. wer es für ein problem der begriffe hält verpasst meines erachtens die gelegenheit einen oft unerkannten aspekt in sachen kommunikation zu begreifen: die annahme, dass wir alle jedes wort gleich wahrnehmen und definieren ist eine illusion, die unser zusammenleben ungemein kompliziert. *zwinker*

alles liebe,
venuskind
Murmelbier
*******ier Paar
31 Beiträge
Ein Rätsel
Hallo Ihr Lieben,

wir haben diesen Thread nun schon eine Weile verfolgt und fragen uns, wozu eigentlich eine Defintion von Polyamory gut sein soll.

Wenn wir das richtig einschätzen, dann hat die Wissenschaft, ob nun Philosophie, Biologie oder Soziologie bislang nicht einmal eine treffende Erklärung, was Liebe eigentlich ist.

Geschweige denn "Vielliebe".

Warum also nicht einfach Liebe spüren und es gut sein lassen?

Liebe sucht sich ihren Weg.

Steffi und Frank
*****har Paar
41.020 Beiträge
Noch einmal (ich hab's weiter vorne schon mal zu verdeutlichen versucht): Es wird, glaube ich, beharrlich übersehen, dass die Bloggerin zwar den Begriff "Polyamorie" plakativ und provozierend anzugehen scheint, damit aber eher diejenigen kritisiert, die sich mit diesem Begriff "schmücken". Und dass sie, die Bloggerin, den allgemeinen Umgang damit in der entsprechenden Szene so erschreckend findet, dass sie sich lieber davon distanzieren will - und damit auch von diesem Begriff.

Bliebe die interessante Frage: Warum diskutiert man hier um Begriffe, wo es doch eigentlich um deren Inhalte geht?

(Der Antaghar)
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Weil, lieber Anthagar, ohne Begriffe auch keine Verständigung über deren Inhalte möglich ist *zwinker*

Die Frage ist also, impliziert das Anstecken eines "Poly-Buttons" bzw.
die Selbstzuschreibung "Ich bin polyamor" gleichzeitig häufig Gedankenlosigkeit, so als wäre damit alles gesagt?
DAS nämlich unterstellt die Blogautorin der "Szene", die sie aus diesem Grund meidet, ohne die dazu gehörenden Menschen jemals kennen gelernt zu haben... Und das wagte ich in meinen Kommentaren im Blog doch zu bezweifeln.
Cool
****isc Mann
2.633 Beiträge
Ich denke nicht, dass die Autorin keine Schnittstellen zur 'Szene' hatte, auch wenn sie Stammtische und Verbandstrefen meidet - denn dann wüsste sie nicht, was auch meine Erfahrungen mit der 'Polyamorie-Kern-Szene' sind: Ihre Beobachtungen treffen in meinen Augen vollkommen zu.
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