verliebt und alles steht Kopf...
Na denn, mache ich mal den Auftakt.Dies ist der erste Kontakt in dieser Gruppe, wir freuen uns mit dabei zu sein um die Möglichkeiten des sich austauschens mit euch zu Teilen.
Wir, meine Frau und ich haben festgestellt, dass Poly sein eine starke Faszination auf uns ausübt. Obgleich wir diesen Begriff erst seit einigen Monaten kennen. Wir zählen uns selbst zu den Menschen die Querdenken- und Handeln können. Woraus sich schon eine gewisse Offenheit für neue, unbekannte Ufer herleiten lässt.
Aber das Joch mit der sozialen Prägung plagt uns manchmal sehr.
Wir haben uns beide schon verliebt, aber es noch nie wirklich gelebt, d.h. sie schon über 3 Monate heimlich vor zwei Jahren.
Aber erst etwas kurz zu uns.
Wir sind beide seit ca 10 Jahren zusammen und haben zwei Kinder (11 und der Grosse kommt aus meiner früheren Beziehung. Wir leben und Lieben uns sehr.
Leider ist unsere Ehe auf Grund des Jahrelangen Kampfes um meinen Sohn sehr belastet gewesen. Deshalb hat sich meine Frau manchmal kleine Fluchten aus dem Alltag mit unserem Wohnmobil geleistet. Darin habe ich sie auch unterstützt. Ich habe für mich diese Freiheit quasi nicht genutzt, weil ich mich ständig zu verpflichtet fühlte (Arbeit, Kinder, grossen Bauernhof pflegen etc.) Das allerdings werde/habe ich nun geändert.
So. Nach der letzten "Flucht" vor ca. 3 Monaten, kam 2 Wochen später unter Tränen raus, dass sie sich verliebt hatte. Ok, dachte ich mir und wollte wissen wer das ist. Ich war, muss ich gestehen, auch sehr verletzt und eifersüchtig, weil sie es sich erst nicht traute mir zu sagen. Wo ich dachte wir hätten eine Beziehung die auf Vertrauen basiert. Das dem nicht ganz so war, stellte sich bei uns beiden dann immer mehr raus. Ich war ihr gegenüber Misstrauisch wegen der Vergangenheit. Hatte dies aber auch nicht wirklich mit ihr Kommuniziert.
Kurz darauf musste ich ausgerechnet für ca 1 Monat (mit 6 Tagen Heimaufenthalt dazwischen) beruflich ins Ausland. Was uns eine tel. Rechnung von ca. 1000 € bescherte. Es war heftig. Hatte ich doch Verlustängste um meine Familie und meine Frau fast 2000km entfernt auszuhalten ohne "richtig" mit ihr sprechen zu können. Zum unendlichen Glück war ich mit meinem besten Freund auf dieser Reise, sonst hätte ich meinen wichtigsten Auftraggeber nicht mehr.
Vom Prinzip her bin ich sehr neugierig auf diese Erfahrung Poly zu leben. Und jetzt kommt das aber...
Irgendwann nachdem ich zurück war, eröffnete sie mir, dass sie den Neuen auf keinen Fall aufgeben möchte. Dies setzte mich enorm unter Druck, denn ich hatte das Gefühl nun unter dem Zwang zu stehen nicht mehr nein sagen zu können, weil ich damit meine ganze Familie zerstören könnte. Obwohl sie ihren Gefühlen freien lauf liess und eine Weile dabei "vergessen" hat, dass wir ne Familie mit mehreren kleinen Kindern sind. Sie argumentierte, dass sie auf die Gefühle des Neuen jetzt auch Rücksicht nehmen müsse. Weil ich in diesem Dilemma nun wie ich zu Recht finde unfreiwilllig stecke, und trotzdem an die Kinder denken muss, habe ich ein grosses Problem.
Ich wende mich an euch um Zuhörer zu haben, damit das alles mal etwas reflektiert werden kann. Allein fühle ich mich mit dieser Situation total überfordert...