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Fernverliebt - Poly - muß einfach was loswerden

Fernverliebt - Poly - muß einfach was loswerden
Hallo an die Gruppe,

bisher war ich nur stille Mitleserin und ich habe aus euren Beiträgen eine Menge für mich und über mich gelernt.
Jetzt habe ich das Gefühl zu platzen vor lauter unterschiedlichen Gefühlen und ich muß einfach mal meine Geschichte los werden. Vielleicht weiß der eine oder andere was dazu zu schreiben, vielleicht auch zu überprüfen wo Unechtes, Unstimmiges herausschallt. Wenn nicht, tat es mir schon gut mir mal alles herunter zu schreien.

Ich wußte wohl dass ich mehrere Menschen parallel lieben kann ohne dass die Liebe zu dem einen, die zu dem anderen schwächt.
Nur war es bisher eher graue Theorie und nun kommt der praktische Teil *g*.

Hier im Joy lernte ich einen Mann kennen und wie es so passiert wurden aus Mails Telefongespräche die Stunden dauerten und am vergangenen Wochenende habe ich ihn dann besucht. Er wohnt in Bayern und ich in Hannover, keine guten Bedingugnen.

Aber es hat geknallt, ich bin verliebt. Das was ich am Telefon schon vermutet habe, hat sich voll und ganz bestätigt. Er weiß dass ich hier eine Beziehung mit einem Mann habe, der in offener Ehe lebt und dessen Frau von mir weiß. Er weiß auch dass ich mit einem dominaten Mann ein D/s Verhältnis habe.
Ich weiß, dass er etwa zeitgleich mit mir eine andere Frau hier kennen gelernt hat, mit der er eine ähnlich intensive Verbindung spürt.

Alles soweit in Ordnung, ich finde es eher schön und es macht mir ein warmes Gefühl.

Nun kommt es aber zu den praktischen Kleinigkeiten, an denen ich knabbere.

Einmal war ich nun da und die Sehnsucht ist groß, wegen der Entfernung ist es schwierig sich öfter zu sehen.
Das nächste Mal ist für Mitte Juli geplant und ich freue mich schon riesig darauf.

So langsam aber merke ich, dass wir etwas unterschiedliche Auffassungen von Polyamorie haben. Er teilt gerne alles, hätte am liebsten eine große WG in der sich alle lieben und alles möglich ist.
Ich mag es lieber, wenn ich meine Beziehungen parallel laufen habe, ich vermische sie nicht gerne. Es ist schön und sogar eine Voraussetzung, dass ich die Partner kenne und er meine Partner kennt, aber mehr möchte ich eigentlich nicht wissen, besonders keine Einzelheiten aus deren Zusammensein. Mir reicht es zu wissen, dass es ihm gut geht mit ihr und dass er es genießt. Im Gegenzug mag ich auch nicht Einzelheiten erzählen aus meinem Zusammensein mit meinem Partner hier.

Am Sonntag bin ich wieder gekommen, am Montag lag eine Mail in meinem Postfach in der er mir detailliert schrieb was die andere Partnerin erzählt hat über sich, ihr Sex-Leben, ihre Wünsche etc. Er meint dass wir uns so ähnlich wäre und dass wir uns bestimmt gut verstehen würden. Kann ja sein, ich möchte sie irgendwann auch mal kennen lernen...eben die Entfernung macht es kompliziert. Aber mir war das zu viel.

Ich schrieb ihm, dass ich das alles nicht so genau wissen möchte oder wenn, dann eher von ihr selbst. Daraus ergab sich schon eine kleine Diskussion via Mail.
Dann rief er an und wir redeten und es war wunderschön. Ich nehme, was meine Gefühle angeht, selten ein Blatt vor den Mund und als es gerade innig wurde, sagte ich ihm dass ich mich in ihn verliebt hätte. Er nahm es an, er nahm es mit Freude und Wertschätzung an. Ich liebe und diese Liebe wird angenommen, was gibt es Schöneres. Was bei ihm ist und was sich da entwickeln könnte, das werden wir merken.

Dann haben wir wieder über die Mail gesprochen und haben diverse Unterschiede festgestellt. Er ist sehr zeigefreudig und genießt es eben, diese Einzelheiten zu erzählen, das kommt spontan und er teilt einfach auch gerne seine Freude.
Ich bin weder zeigefreudig noch gucke ich gerne, mag mir auch nicht so gerne intime Detaills von anderen anhören. Von ganz Fremden vielleicht noch eher, aber nicht von Leuten mit denen ich mal zu tun haben könnte oder schon zu tun habe.
Er meinte dass er dann einfach einen Filter vorschieben müsse, wenn er mit mir reden würde. Und das passt mir auch wieder nicht, es ist ein Gefühlschaos bei mir.

Tja und dann kam für mich der Hammer. Er meinte er hätte ihr von dem Konzert erzählt und sie wollte gerne mit kommen.

Sofort fiel bei mir die Klappe und ich zog mich innerlich zurück und mir war zum Heulen, ich habe auch im Laufe des stundenlangen Gesprächs geweint, es kamen ganz viele alte Dinge hoch und zum Glück konnte ich mit ihm über all diese unzusammenhängenden Fragmente reden.

Ich habe mich gefragt ob ich eifersüchtig bin, aber das ist es nicht ganz. Es ist ein anderes Gefühl.

Wir haben das erst mal so stehen lassen und uns und vor allem mir Raum gegeben das zu verarbeiten.

Gestern habe ich dann mit der Frau Konakt aufgenommen und heute die Antwort erhalten. Auch sie erzählte viel von ihrem Gefühlen für ihn und schrieb mir dass sie mit auf das Konzert wollte und hoffentlich hätte ich nichts dagegen....hm.....ich fand es gut dass er sich nicht eingeschaltet hat sondern uns die Frage klären lässt.

Mir wurde dann klar, dass mein Hauptgefühl Enttäuschung war, ich hatte mich auf das Konzert gefreut und auf all die schönen Dinge, die wir uns vorgenommen haben, auf die Zweisamkeit und auf ein näheres Kennenlernern. Die Fahrt ist teuer, nimmt Zeit, ist gut zu organisieren und wir können uns eh nur selten sehen, da wollte ich nicht die andere Partnerin dabei haben.
Es hat gedauert bis ich mir zugestanden habe dass ich nicht bereit bin meine kostbare Zeit mit ihm zu teilen.
Immer hatte ich Angst wieder mit dem "Du bist ja eifersüchtig und nicht poly" abgebügelt zu werden, aber da ist er zum Glück ganz anders.

Wir haben telefoniert und ich habe ihm gesagt, was mir klar geworden ist und er meinte auch dass das eine klare Ansage wäre und einfach so zu akzeptieren wäre.
Was wir drei dann letztenendes draus machen, wissen wir noch nicht.

Daraufhin schrieb ich ihr eine Mail um genau das so zu erklären. Ich habe mich schwer getan damit, ich bin es nicht gewöhnt so zu mir zu stehen, nicht aus Höflichkeit zu sagen dass mir das nichts ausmachen würde denn so bin ich erzogen worden.

Hier ist mir alles zu wichtig, das will ich gleich von Anfang an bei mir selbst bleiben und klar bleiben und offen sein, auch wenn es bedeuten könnte dass das gerade Entstehende wieder zerbricht.

Nachdem ich die Mail an sie geschickt hatte, war mir leichter und nun bin ich sehr gespannt auf die Reaktion.

Aber ich kämpfe doch noch etwas mit meiner Motivation und dem Ergründen ob es vielleicht doch Eifersucht ist. Nun bin ich aber zum Schluß gekommen, dass es eher der Neid auf die räumlicher Nähe ist, die die beiden haben. Gerade in dieser Entstehungsphase.

Er ist da schon weiter, er hat diese Probleme mit meinem hiesigen Partner nicht, er würde es sogar gut finden, wenn ich ihn mal mitbringen würde.

Ich glaube wir ticken da grundsätzlich anders. Er ist bi und ich bin es wohl nicht, gut ausprobiert habe ich es noch nicht. Fest steht aber, dass bei einer Begegnung zu Dritt auch immer die sexuelle Komponente im Raum steht und das alles auf einmal wäre mir zu viel.

Vermutlich werden wir noch lange brauchen um da ein Umgehen mit zu finden, es wird viel Mut und viel Offenheit und viel Vertrauen brauchen. Ich sehe schon, der Poly-Weg ist nicht gerade einfach, aber neben dem wunderbaren Ziel gibt es auch unendlich viel über sich selbst zu lernen und zu entdecken.

Ich bin wirklich gespannt wie es weiter geht und was wir daraus machen.

danke an alle, die bis hier gelesen haben
lg
Quendel
Nur schonmal von mir..
...bin ja selber noch Neuling und in praktischen Dingen unerfahren..Aber ich kann Dir sagen, dass es mir ähnlich ginge. Ich denke ich hab da ziemlich genau Deine Einstellung dazu. Ein Beispiel aus meiner (leider noch unschuldigen) Erfahrung dazu. Einmal war ich mit dem Objekt meiner Begierde aus (und es ist bei mir wirklich nicht oft möglich) und er (ich mein gut er weiß nichts von meinen Gefühlen zu ihm...) war permanent am andere Frauen anbaggern... Und jetzt kommt erst mein Vergleich zu Deiner Situation. Ich hab mich an diesem Abend geärgert und hab genau hinterfragt warum. Aber es war nicht so dass ich eifersüchtig auf diese Mädels gewesen wäre, im Gegenteil am liebsten wollte ich ihn unterstützen, damit da mal was klappt. Aber, ich wollte einfach an diesem Abend Zeit mit ihm allein verbringen. Und das war in einer Situation die mit Deiner nicht zu vergleichen ist... aber trotzdem zeigt das glaube ich schon, dass es Gefühle gibt die nach außen und im ersten Moment auch für einen selbst als Eifersucht gedeutet werden obwohl es keine ist.
LG
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Hier ist mir alles zu wichtig, das will ich gleich von Anfang an bei mir selbst bleiben und klar bleiben und offen sein, auch wenn es bedeuten könnte dass das gerade Entstehende wieder zerbricht.

*ja* Gut! Es braucht Zeit, sich das zuzugestehen, zu lernen, wie wichtig das ist, um überhaupt die Chance auf eine vitale Beziehung zu haben. Wenn es daran zerbricht, daß Du bist, wer Du bist, wurdest nicht DU geliebt oder begehrt!
*******erli Paar
4.485 Beiträge
So langsam aber merke ich, dass wir etwas unterschiedliche Auffassungen von Polyamorie haben. Er teilt gerne alles, hätte am liebsten eine große WG in der sich alle lieben und alles möglich ist.
Ich mag es lieber, wenn ich meine Beziehungen parallel laufen habe, ich vermische sie nicht gerne. Es ist schön und sogar eine Voraussetzung, dass ich die Partner kenne und er meine Partner kennt, aber mehr möchte ich eigentlich nicht wissen, besonders keine Einzelheiten aus deren Zusammensein. Mir reicht es zu wissen, dass es ihm gut geht mit ihr und dass er es genießt. Im Gegenzug mag ich auch nicht Einzelheiten erzählen aus meinem Zusammensein mit meinem Partner hier.

Wenn dir die Art der Beziehung nicht zusagt ...... macht es wenig Sinn, da du dich kaum auf längere Sicht wohlfühlen würdest.

Jedoch ist das

Er teilt gerne alles, hätte am liebsten eine große WG in der sich alle lieben und alles möglich ist.

Polygamie und strafbar ...... wie mir hier oft von Mitgliedern erzählt wurde *gg* jedoch ist nur die Vielehe verboten und mehr als einen Menschen heiraten geht sowieso nicht.

Quelle : http://de.wikipedia.org/wiki/Polygamie

Die Polygamie (gr. πολύς polys „viel“ und γάμος gamos „Ehe“) bezeichnet eine Form der Vielehe und der Duldung von gleichzeitigen eheähnlichen Beziehungen.
Jedoch ist es nicht strafbar, dass eine Person mit mehreren Frauen oder Männern in einer Geschlechtsgemeinschaft zusammenlebt; man kann aber lediglich eine einzige staatlich anerkannte Ehe zur selben Zeit eingehen.

Zusammen leben in einer Gemeinschaft, kann jeder mit so vielen Menschen wie er / sie will.

Für mich persönlich die offenste und ehrlichste Form Poly zu leben.

Mehrere Partnerschaften parallel kann man mit einer feste Beziehung mit mehreren Menschen, innerhalb einer Gemeinschaft nicht vergleichen.

Die Toleranz andere Partner zu akzeptieren, von denen der 1. Partner zwar weiß ...... aber mit denen er / sie nicht zusammen leben muss, wird sicherlich größer sein, als mit mehreren Menschen auch sein Leben zu teilen.

Nach dem Motto :
Ja da existiert wer, aber was interessiert es mich, ich muss mit Ihm / Ihr ja nicht dauernd zusammen leben und den Umgang pflegen.


Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.

Menschen die, die Vorteile einer Sache gerne genießen, aber nicht bereit sind, die damit verbundenen Nachteile ( und in dem Fall auch Auseinandersetzungen ) in Kauf zu nehmen.



verfasst von Ahja
Danke schon mal für die Beiträge....ich denke und fühle nach...bin mitten im Prozess.

Das Schöne ist, dass ich rede. Mit ihm, bald auch mit ihr und mit anderen Menschen.
Ich habe das Gefühl als wäre das eine nächste Stufe der Selbstarbeit, durch die ich durch will, weil ich weiß dass ich eigentlich genau dorthin will.

Es braucht nur Zeit und immer wieder genaues hingucken. Die Dinge, die ich vor kurzem noch nicht für möglich gehalten habe, sind heute ganz normal also bin ich in Bewegung und werde irgendwo ankommen.

"Wasch mich aber mach mich nicht nass" gibt mir zu denken, danke dafür!!

lg
Quendel
*******erli Paar
4.485 Beiträge
"Wasch mich aber mach mich nicht nass" gibt mir zu denken, danke dafür!

gern geschehen *g* es ist auch nicht böse gemeint.
Jeder Mensch sollte nur so weit gehen, wie er / sie glücklich damit leben kann.
*g*, ich habe es auch absolut nicht böse aufgefasst, ich mag klare Ansagen *g*, nur das bringt mich weiter.

Ja, ich habe mit ihm geklärt dass wir genau in meinem Tempo vorgehen werden, er kennt alle Zweifel und auch alle Gefühle die ich eigentlich überhaupt nicht wahrhaben will, mit ihm kann ich sehr ungefiltert reden und er meint immer dass alle nur so weit gehen, wie wirklich jeder einzelne bereit ist und ich habe die Zeit, die ich brauche.

Wenn ich mich unter Druck gesetzt fühle, dann bin ich das selbst niemals von ihm.

Und da bahnt sich gerade ein guter Kontakt mit ihr an, was ich sehr spannend finde und was mich sehr freut.

Das Herunterschreiben hat mir gut getan und die Antworten auch.

lg
Quendel
*******erli Paar
4.485 Beiträge
*g*, ich habe es auch absolut nicht böse aufgefasst, ich mag klare Ansagen *g*, nur das bringt mich weiter.

*g* freut mich, auch ich bin ein Freund klarer Worte.

Doch da nicht alle User so denken, ist vorbeugen angebracht *zwinker*
@Ahja
sicherlich ist es schön, wenn das alles geht, aber ich finde nicht unbedingt, dass es ansonsten ein "das schöne geniesen und das schlechte Ausblenden" ist. Ich mein, wenn es um normale Freundschaften geht, muss man ja auch nicht deshalb alle Freunde des Partners mögen oder die selben Interressen teilen. Ich für mich fände es glaube ich schon schön die Freundin meines Mannes kennenzulernen und mich mit ihr zu verstehen, er persönlich möchte das nicht. Klar frage ich mich da manchmal ob er nicht doch ein Problem mit der Lebensform insgesamt hat, aber ich finde nicht, dass es deshalb unehrlicher ist. Im Gegenteil, da werden Grenzen gezogen, um seine eigenen Bedürfnisse klarzustellen.
Also ich persönlich bin der Meinung, dass es nur zwei verschiedene Spielarten der Polyamory sind und klar, wenn diese dann wie im Fall der TE zusammentreffen gibt es ersteinmal Diskussionen.
LG Nomi
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Also ich persönlich bin der Meinung, dass es nur zwei verschiedene Spielarten der Polyamory sind und klar, wenn diese dann wie im Fall der TE zusammentreffen gibt es ersteinmal Diskussionen.

Ich sprach ja auch nur von meiner Einstellung zum Thema.

Das andere Menschen das völlig anders sehen können, ist klar.

Von Spielarten, im Zusammenhang von Partnerschaften und Beziehungen, zu reden *nein* kann ich mich nicht mit identifizieren.

Das mehrere Partnerschaften zu führen, ohne das man auch mit allen beteiligten Menschen zusammen lebt, ist logischerweise einfacher und ohne große Probleme zu realisieren.

Müssten jedoch alle Partner in einem Haushalt zusammen leben und den Alltag miteinander teilen ....... *ggg* dann würde es sicherlich nur noch sehr wenige polygame Beziehungen geben.

Das hat für mich damit

Menschen die, die Vorteile einer Sache gerne genießen, aber nicht bereit sind, die damit verbundenen Nachteile ( und in dem Fall auch Auseinandersetzungen ) in Kauf zu nehmen.

sehr viel zu tun.

Aber das kann und soll jeder handhaben wie er / sie möchte.

Es entspricht nur meiner persönlichen Meinung ..... nicht mehr und nicht weniger.
Ich wollte Dich nicht angreifen..
...und ich dachte schon das das Wort "Spielarten" auf Kritik stößt. Man kann das "Spiel" auch weglassen *zwinker*
Aber jetzt irritiert mich etwas, aber möglicherweise verstehe ich es auch falsch. Du schreibst auf der einen Seite, dass es einfacher wäre in einem haushalt zusammenzuleben und auf der anderen, dass es dann kaum mehr Polygame Beziehungen gäbe....Oder verwurstel ich da was?
Lebt ihr alle unter einem Dach?
LG
*******erli Paar
4.485 Beiträge
.Oder verwurstel ich da was?

Klasse Wort *top* das kannte ich noch nicht *ggg*

Ja du verwurstelst da was.

Die leichte Version =

Das mehrere Partnerschaften zu führen, ohne das man auch mit allen beteiligten Menschen zusammen lebt, ist logischerweise einfacher und ohne große Probleme zu realisieren.

Die schwierige Version =

Müssten jedoch alle Partner in einem Haushalt zusammen leben und den Alltag miteinander teilen

Fazit , wenn nur das obige, der Lebensstil Polyamory wäre =

dann würde es sicherlich nur noch sehr wenige polygame Beziehungen geben.

Lebt ihr alle unter einem Dach?

Wenn es Mister X oder Misses X gibt ....... Ja

Alles andere wäre mir wiederum viel zu anstrengend ..... ähnlich der Reise nach Jerusalem, dauernd den Ort wechseln und dann noch mit Sack und Pack *nein*

Doch unsere Variation ist, wie ich finde, auch leichter zu leben ......
als wenn es eine Partnerschaft auf Augenhöhe ( gleichberechtigt ) ist.

Bei uns ist wenn ...... klar Definiert, wer welche Position hat.

Ich wollte Dich nicht angreifen..
so las es sich auch nicht ...... sondern eher anders herum *zwinker*
Noch mal danke für die Beiträge. Sie bringen mich wirklich weiter und so langsam finde ich meinen Weg.

Ich bin dahinter gekommen dass es nicht Eifersucht ist die mich zurückscheuen ließ, eher der Neid und deren räumliche Nähe.
Hannover - Fürth ist zu weit weg für ein mal eben spontanes Treffen, die Fahrten sind teuer, zeitaufwändig und wollen gut geplant sein. Da ist mir jede Minute mit ihm kostbar und ich bin noch nicht dazu bereit meine Zeit mit ihr zu teilen.
Gerade am Anfang bin ich da egoistisch und genau das habe ich ihm gesagt und ihr geschrieben und beide verstanden und alles ist in Ordnung.

Wir werden uns behutsam annähern und dann einfach mal schauen was kommt, wie es sich zwischen ihm und mir, ihm und ihr und ihr und mir entwickelt und dann erst ist es Zeit für ein Treffen zu dritt.

Es ist ein wunderbares Gefühl in meinen ganzen Zweifeln und unausgegorenen Gedanken und Gefühlen erst genommen zu werden und das gleich von zwei beteiligten Menschen.
Ich habe den Raum um mir über mich selbst und meinen Gefühle klar zu werden, immer vorausgesetzt ich bin bereit zu kommunizieren.

Und besonders spannend ist es, dabei auch die Gedanken und Gefühle und Vorstellungen der beiden kennen zu lernen, na im Moment eher nur seine.
Das lasse ich in mich einsinken, fühle nach und stelle fest, dass auch das seinen Reiz hat, vielleicht auch sowas wie ein fernes Ziel sein kann.

Aber im Moment bin ich eben erst so weit wie ich bin und ich werde jede Stufe mitnehmen um nicht zu oft zu stolpern.

lg
Quendel
******tte Frau
319 Beiträge
Für mich ist deine Reaktion völlig verständlich.
Ihr habt euch erst einmal getroffen, telefoniert viele Stunden und fiebert auf das nächste Treffen hin.
Du bist verliebt, deine Gedanken kreisen um ihn -
da ist es nur normal, die Zweisamkeit geniesen zu wollen.

In meiner letzten Fernbeziehung waren wir auch irgendwann soweit, dass aus Treffen zu Viert ausschließlich Treffen zu Zweit wurden.

Ich denke, dass das Spiel zweier Menschen -gerade wenn dabei BDSM im Spiel ist, sehr viel intensiver und gefühlsechter ist als es jemals zu mehreren sein kann (so spannend und anders es mit mehreren Menschen sein kann ).

Viele Grüße aus Fürth *zwinker*
AWednesday
Auch wenn der Schwerpunkt der Postings ja in eine etwas andere Richtung ging wollte ich doch mal kurz etwas zur polyamoren Fernbeziehung anmerken, auch wenn ich das mehr aus der Rolle des passiven Beobachters tun kann da es eher meine Frau und ihre zweite Liebe betrifft. *g*
(Sie würde sicher sonst auch mal selber schreiben aber als Finnin begnügt sie sich lieber mit Mitlesen. Mir fiele sogar das in einem finnischen Forum schwer! *zwinker* ).

Obwohl die Beiden sogar in 2 verschiedenen Ländern leben scheint das die Intensität ihrer Bindung nicht zu schmälern, im Gegenteil.
Sie telefonieren täglich, oft für einige Stunden und auch mal kurz von der Arbeit aus.
Inzwischen ist er wenigstens nicht mehr so schüchtern wenn ich mal zuhause den Telefonhörer abhebe. *lach*
Eigentlich ist er bei uns fast so "präsent" als ob er in der nächsten Stadt wohnen würde und nicht ein paar Flugstunden entfernt.

Die Frage ist sicher: Wieviel Treffen reicht Einem und mit wie wenig kann man sich noch "begnügen"?
Das kan man wohl nur individuell beantworten und hängt wohl auch viel davon ab was die Bindung ausmacht.
Eher die Seelenverwandtschaft oder mehr das rein physische Zusammensein?
Ersteres kann man in der heutigen Medienwelt über die "Durststrecken" bis zum nächsten Treff noch irgendwie überbrücken- wenn einem genug aneinander liegt, denk ich mal. *g*
Danke für den Beitrag, Herbstfreund.

Ich nehme es zum Anlass dafür den neusten Stand der Dinge zu beschreiben.

Im Moment geht es mir gut und ich bin auch nicht mehr durcheinander. In dem Konzert waren wir zu zweit und das fand ich auch richtig und gut so.
Parallel aber hat sich ein sehr schöner und intensiver Kontakt zu der anderen beteiligten Frau und auch zu ihrem Partner ergeben, so dass sich langsam eine Gemeinschaft von zwei Paaren bilden könnte.
Wir sind mitten im Prozess des Kennenlernens, des Erspüren von Gefühlen, des Zulassens und vorsichtigen Auslebens.
Wir Frauen haben einen Punkt erreicht, an dem es jetzt Zeit wird dass wir uns persönlich kennen lernen wollen. Es ist genau so wie in der Zeit, in der ich meinen Partner kennen gelernt habe. Irgendwann reichte Mail und Chat und Telefon nicht mehr, da mußte die persönliche Begegnung her.

Bei ihr und mir wird sich dann heraus stellen, ob der persönliche Kontakt das hält was wir bisher miteinander erlebt haben und welche Form unsere Beziehung annehmen wird.
Wir sind sehr neugierig auf unser Treffen und freuen uns sehr darauf, auch wenn wieder das Entfernungsproblem ist.

Das erste Mal wollen wir uns auch entweder alleine oder zu viert treffen, das fühlt sich für uns richtiger an. Mein Partner guckt sich das alles zufrieden an, er freut sich dass es in die richtige Richtung geht, drängt nicht mehr und lebt genau so wie er eben ist.
Ich bin sehr froh darüber, dass ich mir genau die Zeit genommen habe, die ich brauche.

Parallel stehe ich auch in lockerem Mailaustausch mit ihrem Partner und auch wir verstehen uns gut, ich bin gespannt auf seinen Besuch, der wohl Anfang September stattfinden wird weil er dann einen Auftrag in Hannover hat.

Deutlich zu spüren ist die Verbundenheit zwischen uns zwei Paaren. Wir betrachten das andere Paar als Partnerpaar und die Gefühle fließen hin und her.
Noch ist alles im Entstehen, aber ich würde mir sehr wünschen, wenn wir zwei Paare zu einer Poly-Gemeinschaft zusammen wachen würden.

Der Weg auf dem ich bin, auf dem wir vier sind, ist spannend und aufregend und schön und genau das was ich will.

Und nun zum Thema Fernbeziehung

Dieser Satz

Die Frage ist sicher: Wieviel Treffen reicht Einem und mit wie wenig kann man sich noch "begnügen"?

Trifft das Problem genau. Wir stellen fest, dass unsere Verbindung Tiefe hat, auf geistiger und auch spiritueller Ebene stabil ist, die Seelenverwandschaft ist gegeben und deswegen ist die Ferne auszuhalten.
Wir nutzen die Medien intensiv, haben schon eigene Rituale und Gewohnheiten für den Chat und für unsere Telefongespräche wachsen lassen und haben uns dazu entschlossen die Dinge einfach so zu nehmen wie sie sind.
Telefon- und Camerotik kann auch nett sein und auf diese Weise sind wir uns so nahe, wie es auf Entfernung überhaupt möglich ist.
Sich weiter über die Entfernung zu beklagen ist reine Zeit- und Energieverschwendung. Wir machen einfach aus dieser Situation das Beste und freuen uns lieber an dem was da ist und jammern nicht hinter dem her was im Moment nicht gegeben ist für uns.
Dies ist beim gerade gewesenen Treffen so richtig deutlich geworden.

So, mit dieser innigen Verbindung und mit dieser Einstellung kommen wir gut zurecht.

lg
Quendel
@****del: Dann drück' ich euch die Daumen das sich alles so gut weiterentwickelt. *g*
Gerade der Verlauf des Anfangs ist bei einer Fernbeziehung ja ziemlich richtungsgebend- aber dafür auch besonders stimulierend wenn eben auch die geistige Verbindung/Seelenverwandtschaft gegeben ist. *top*
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Ja, ich finde auch, daß das jetzt gut und rund klingt und wünsche Dir und Euch, daß es sich als beständig erweist! Alles Liebe von meiner Seite, ich glaub, ihr packt das. *g*
Danke noch mal alle für eigene Erfahrungsberichte, Anregungen und Klarheit.

Es tat unendlich gut mir das alles mal in einem verständnisvollen Kreis von der Seele zu schreiben.

Ich bin froh über das Ergebnis und freue mich auf den weiteren Weg. Mehr kann vielleicht bald auch mein Partner dazu schreiben, er hat sich gerade hier in dieser Gruppe beworben *g*

lg
Quendel
Nach langer Zeit, knüpfe ich mal an mein altes Thema an.

Die Beziehung, von der ich geschrieben habe, ist beendet und zwar von mir aus.
Ich habe gemerkt dass sie so oder so nicht funktioniert hätte, ob nun mit oder ohne Poly.
Poly und die Ferne, das waren sozusagen die Verstärker, die alle anderen Unstimmigkeiten überdeutlich gemacht haben.

Es war hart, denn Liebe lässt sich nicht so einfach abstellen, es war aber die richtige Entscheidung für mich.

Ich war Anfängerin, war das erste Mal diesen Gefühlen ausgesetzt, er lebte schon immer so und wich nicht von seiner Betrachtung der Dinge ab, zog seinen Stiefel durch so dass es für mich hieß: "Vogel friss oder lass die Beziehung sterben" Das ging nicht mehr.

Überschätzt, Unterschätzt, erst ein Durcheinander von blöden Gefühlen und auch Scham etwas nicht hin bekommen zu haben.
Inzwischen ist es mir egal, ich habe Fehler gemacht und er und vielleicht auch sie haben Fehler gemacht und das Ganze hatte keine Grundlage mehr.

Geblieben ist aber in mir der Wunsch nach polyamorer Lebens- und Liebesweise. Ich fühle es in mir und ich weiß dass es gelingen kann, dass es allerdings nicht vom Himmel fällt und erarbeitet werden muss, dass ich noch über viele innere Schranken gehen muss.
Jetzt lasse ich mir Zeit, lausche in mich, suche nicht nach neuen Partnerschaften sondern versuche erst mal mich besser zu verstehen und zu erkennen.

Ich mache so meine Erfahrungen mit unterschiedlichen Menschen, Gefühlen, Konstellationen und lerne immer mehr über mich.

Nun hatte ich gerade ein wunderbares Erlebnis und jetzt ein Fühlen, dass meinem Wunsch und meiner Sehnsucht sehr nahe kommt. Es handelt sich aber nicht um Liebe sondern um sehr innige Freundschaft und Lust und Fröhlichkeit.
Ich finde mich in einer Dreier-Konstellation wieder, in der es keinen Center und keine Wings gibt, weil alle mit allen Beziehungen haben und diese Beziehungen für sich stehen können.
Das alles findet im BDSM-Rahmen statt, der aber sehr individuell und locker ist.
Er ist der Mann, der mich ins BDSM geführt hat und mit dem ich dann meine SM-Beziehung löste, mit dem ich aber eine wunderbare Freundschaft aufbaute.
Sie ist seine heutige Sub und gleichzeitig meine Liebhaberin..ohne sein Einwirken.
Ich bin nicht in deren Spiel und lebe mein SM mit anderen aus.

Die beiden haben ihre D/s-Verbindung.
Er und ich unsere Erinnerungen und unsere aktuelle zärtliche Freundschaft. Sie und ich verstehen uns fantastisch und sind sehr lustvoll und gierig miteinander, genießen unser Zusammensein sehr.
Gerade mit ihr ist die Verbindung auch intensiv, weil wir ähnliche und doch ganz unterschiedliche Gefühle für den gleichen Mann haben.

Vorgestern haben wir uns dann zu dritt getroffen und sind über intensive Zärtlichkeit bei intensiven Sex gelandet. Drei Menschen auf Augenhöhe (was für die beiden seltsam war) und er und ich eben auch bei zärtlichem Sex ohne SM, was ich auch noch nicht kannte.
(ich habe vorher darum gebeten unsere Begegnungen zu Dritt ohne BDSM zu halten. Sie hat ihr Halsband um, ab und zu kommt mal etwas durch, eine Geste, ein Blick aber das eher nur nebenbei)
Meine Gefühle waren ein absolutes Wohlbefinden mit diesen beiden Menschen, mit der Ausstrahlung von ihrer Beziehung, von meiner Freude über meine Beziehungen zu ihnen. Wir sind zu einem Organismus verschmolzen und keiner hatte auch nur einen Moment das Gefühl zu kurz zu kommen.
Auch nachher haben wir irgendwie zusammen gekuschelt gesessen. Es ging nicht darum zwanghaft immer beide zu berühren, es war auch mal schon nur mit ihr zusamemn zu kuscheln oder nur mit ihm oder eben die beiden zu erleben.

Das was an Hauptgefühl dabei war ist eine hohe gegenseitige Wertschätzung und das Wissen, dass jeder seinen Platz gefunden hat in diesem Dreiecke und dieser Platz ganz individuell ist und von keinem anderen eingenommen werden kann, nicht austauschbar ist.
Jeder trifft sich alleine mit diesem oder jener, oder wir kriegen mal wieder ein Treffen zu dritt hin. Das was sie und ich haben, kann der Dreier nicht ersetzten, das was die beiden haben ebenfalls nicht und das was er und ich haben auch nicht.
Ein stabiles Dreieck.

Man kann noch nicht von Polyamorie sprechen, aber diese innige Freundschaft und Wertschätzung macht die Grenzen zur Liebe fließend. Das erste Mal habe ich gespürt wie es sein kann, was für eine besondere Energie frei wird wenn drei Menschen so miteinander harmonieren.

In mir drin hat sich ein Knoten gelöst weil ich nun weiß dass es geht, dass ich es kann. Vielleicht erkenne ich auch was ich dazu tun kann, so etwas noch mal zu erleben. Ich erkenne deutlich die Fehler die ich und wir damals gemacht haben und lerne daraus.

Jetzt bin ich glücklich weiß ich eben weiß dass es in mir steckt und dass es geht.

lg
Quendel
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