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Coming-Out planbar?

Was braucht es, außer einer entspannten Gesprächsatmosphäre ohne Termindruck im Hinterkopf?

Ich gehe hier nur von mir aus und bin der Meinung, dass es generell, bei allem, um Authenzität geht.

Wenn ich mir ein Auto kaufe, dass eventuell nicht so ganz in die Gegend passt, verstecke ich es doch nicht in der Garage und überlege mir, wie ich den Nachbarn es Stück für Stück näher bringen könnte.

Was auch immer man im Leben lebt, ob Materielles oder Weltbild oder Glaubenssätze, man lebt es.

Es bedarf keines Coming-Outs, denn schon der Gedanke, man müsste sich outen, zieht die Energie mit sich, man wäre nicht normal.

Wir alle, jeder für sich, ist anders, das ist unsere Individualität, wir sind auch vollkommen, so wie wir sind. Warum also Änderungen in seinem Sein zu "coming-outen"?

In erster Linie erfolgen doch sehr viele kleine und feine Vorgänge lange zuvor. Wir fühlen in uns, nach dem warum und wieso, meist durch eine Erkenntnis oder Loslösen von alten Panzern. In diesem inneren Prozessen kommen wir irgendwann zu dem Entschluss: ich möchte mehr dies und weniger das.

Bei mir war es die Erkenntnis, dass ich nicht mehr in Knebelverträgen leben möchte, sowie die weitere Erkenntnis, dass ich einen inneren gefühlten großen Freiraum brauche.

Ich kann und will nicht 24/7 in Vertragsgebilden Partnerschaft leben und meine gefühlte, gedankliche und körperliche Freiheit dafür aufgeben. Jeder Tag ist für mich ein neuer Tag der eigenen Entwicklung, mal arbeite ich sehr viel energetisch mit mir, mal sehe ich mir tiefe und sehr dunkle Schattenseiten in mir an und mal will ich Genuß, Lust oder intensiven Austausch pur.

Diese Form des Lebens kann ich aber nicht unter "Zwang" leben. Was ich zusätzlich überhaupt nicht mit mir vereinbaren kann, ist das an mich binden von Personen und sie direkt und indirekt zu einem Verzicht zu zwingen.

Wenn ich keine Nähe möchte, weil ich gerade etwas auslote oder keine Lust auf Sex habe, würde bei einem Vertragsgebilde der andere immer darunter leiden.

Diese beiden Gewichte, die innere Freiheit und die Achtsamkeit lassen nur eine Form von Miteinander zu, das offene und freie Gefährtentum oder wie es heute bezeichnet wird, polyamor.

Ich wollte damit aufzeigen, all diese inneren Prozesse laufen frühzeitig ab, bis man sich zu etwas entschliesst. Dieser Entschluss muss dann nicht der "Welt" erklärt werden. Man möchte nun so sein Leben leben, also tut man es.

Das erklären des bisherigen Partners wird anfänglich schwierig, weil man die Reaktionen nicht weiß. Aber wir wissen im Grunde nie, welche Folgen unser Handeln hat. Und selbst wenn es augenscheinlich fatale Folgen hat, dann ist das eher eine Chance und Bereinigung als eine Niederlage.

hg

D.
Bitte niemanden in seiner Meinungsäußerung bremsen!

Auch wenn ich hier um Hilfe bitte, bin ich noch lange nicht hilflos und möchte möglichst viele Stimmen hören.
Nicht jeder Tipp ist gut, nicht jede Meinung hilfreich, aber auch starke/konträre Meinungen finde ich sinnvoll.
Reflektion ist dann einfacher.

Kleiner Statusreport: Ich bin ein paar Schritte weiter, aber noch nicht am Ziel. Ja, ich lasse mir Zeit.
Ich habe nur diese eine Chance und bin letztlich nicht verliebt genug für einen Schnellschuß.
Habe mich ein wenig vorgetastet und halte Euch auf dem laufenden.

Von daher: An Euch alle vielen Dank.
*******Maxx Mann
11.960 Beiträge
Mal ehrlich: Du hast Angst vor diesem Schritt - verständlich.

Aber was erreichst du durch Zögern?

1. Die Gefahr, dass sie es über Dritte erfährt, wächst mit jedem Tag.

2. Die "Gefahr", dass sie sich selbst über diese andere Frau und ihre Beziehung zu dir so ihre ihre Gedanken macht, wächst auch mit jedem Tag.

3. Die Zeit, die du nicht restlos offen und ehrlich gegenüber deiner Frau warst, wächst ebenfalls - und damit wird es von Tag zu Tag auch schwerer, dies zu ändern, weil die Last des Vertrauensbruchs täglich mehr wird.

4. Wenn deine Frau dir in einer Woche oder einem Monat oder in 3 Monaten verzeihen kann und aus ihrer Liebe zu dir noch so viel Kraft schöpfen kann, dir wieder und weiterhin Vertrauen entgegen zu bringen, dann kann sie das jetzt allemal. Denn auch für sie wird der Schlag härter, je später sie es erfährt.

Es wird nicht einfacher, als es jetzt ist (wenn nicht ganz besondere, definitiv nur vorübergehende Umstände momentan dagegen sprechen).

Das ist inzwischen meine Erfahrung, und auch mir musste das erst jemand erklären (Mone, auch dafür danke ich dir).
Und sie bestätigt sich immer wieder: Wenn es ein Problem gibt - alles so schnell wie möglich offen auf den Tisch und gemeinsam darüber reden. *ja*
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Clavus ich hatte diese Situation auch vor Jahren. Bei mir war es allerdings nach einem Jahr inneren Ringens damit (ich wußte allerdings nichts von Polyamory) so weit, daß ich alles durchgespielt hatte inklusive Scheidung und weder vor noch zurück konnte. D.h. mein Leidensdruck war groß, aber ich war mittlerweile bereit, jede Konsequenz zu ertragen, nur um endlich aus dem patt rauszukommen.

Damals haben mir amerikanische Polys (deutsche gabs kaum) in einem Forum gesagt: in 90% der Fälle geht es schief, also versuche es nur, wenn Du bereit bist, Deinen Mann dafür zu verlieren. Harte Worte, aber richtig, wie ich denke. Sich zu quälen, weil man monogam treu bleibt und schweigt, ist eine Sache. Zu bereuen, wenn man einen geliebten Menschen verliert, eine andere.
Ich persönlich bin ein starker Verfechter des "sei wahrhaftig, auf lange Sicht ist es der einzige Weg, glücklich zu werden". Für viele Menschen ist der Preis aber zu hoch, scheint mir ... Ich würde also sehr intensiv darüber nachdenken: ist die Option, sie zu verlieren, erträglich? Daß jemand sich outet und danach ein "Nein" bekommt und dann wird weitergelebt wie bisher halte ich für extrem unglaubwürdig. Was ausgesprochen ist, kann nicht mehr zurückgeholt werden, arbeitet, verändert. Eure Beziehung wird so oder so nie wieder die Selbe sein, behaupte ich.

Und last but not least wie ich es angefangen habe damals: ich habe ihm erstmal nur abstrakt von Polyamory erzählt, nachdem ich das tatsächlich zufällig im Internet in einem Artikel fand. In der Art von "Kannst Du Dir vorstellen, daß es Leute gibt, die ...". Er reagierte darauf mit Ruhe und Neugierde wenn auch gewissem Unglauben. Gleichzeitig stand es nicht im Raum als etwas zwischen uns und ich hatte danach noch die Gelegenheit, weiter in mich zu hören, wie wichtig ist das für mich, ist es das Risiko wirklich wert, muß es sein? Das hat viel wertvolle Zeit zum Nachdenken gegeben.
******ara Paar
417 Beiträge
siehe oben. das ist einer der besten wege.
Kurze Zwischenmeldung:
Die ersten Schritte sind getan. Ein langer Weg liegt vor mir/uns.
Vieles wird sich in den nächsten Monaten entscheiden.

Ich habe Hoffnung und halte mich erstmal zurück mit Postings.
Ob es planbar ist, kann ich nicht sagen. Ich habe lange gebraucht, um es mir selber einzugestehen. Wenn man nach einen liebevollen Zusammensein merkt, das es am Ende weh tut, wenn die "Geliebte" verlassen wird, dann ist es wohl mehr.
Manchmal kann einem so ein klärendes Gespräch auch mehr als positiv überraschen. *g*
Die Ironie: Der Gedanke mehr als einen Menschen lieben zu können/wollen kam meiner Frau und mir völlig unabhängig voneinander im Laufe unserer ersten Ehejahre immer wieder- nur hat Keiner von uns Beiden sich getraut das Kind beim Namen zu nennen weil er den jeweils Anderen für zu unflexibel, "konservativ" etc gehalten hat und die Stabilität unserer Beziehung dann doch wichtiger fand. *lol*
Irgendwann hab' ich den inneren Druck dann nicht mehr ausgehalten und ZUM GLÜCK ENDLICH MAL den Mund aufgemacht - sehr zur Erleichterung/Überraschung meiner Frau...
Als sie dann ihren festen Freund kennenlernte sind wir langsam aber sicher von einer reinen offenen in eine polyamore Beziehung übergegangen.

Einerseits- wenn wir den Mund früher aufbekommen hätten- hätten wir vielleicht schon die eine oder andere Freundschaft früher erleben können, andererseits kann man sich auch nicht beschweren wenn das Beziehungsleben/die Partnerschaft noch so vielen Jahren noch einen derart emotionalen Boost erlebt....Also besser spät als nie die richtigen Worte finden. *zwinker*
*******334 Frau
4 Beiträge
Ein Coming-Out kann man insoweit planen das man sich die Worte zurecht legt und wer dabei sein sollte, also erfahren. Aber den Zeitpunkt sollte man meiner Meinung nach nicht festlegen, der sollte dann gewählt sein wenn es stimmig ist und man sich vor allem am besten fühlt und stark genug.
******ara Paar
417 Beiträge
wir habend as so verstanden, dass es einfach darum geht, im bewusstsein der unvorhersehbarkeit von details dennoch gut vorbereitet zu sein. in ein kundengespräch gehen wir doch auch völlig offen, aber stets gut vorbereitet und mit klarem fokus, plan b und einer vorstellung von vermeidung wirklich naheliegender fehler, dem betonen plausibel erscheinender argumente und letztlich auch mit einer vorahnung erwartbarer oder zu befürchtender emotionaler resonanzen. in diesem sinne kann man den prozess des herausttretens ans licht eben auch so oder so führen. gut vorbereitet sollte es jedenfalls deutlich weniger schmerzhaft, riskant oder wie auch immer schief gehend sein. man kann die dinge immer ein wenig lenken und das ist gut und fair, das zu tun.
*******Maxx Mann
11.960 Beiträge
@Mike-Kara
Ich sehe das auch so.
Planung im Sinne von Vorbereitung auf zu erwartende Reaktionen, Einwände und natürlich gute Auswahl der eigenen Argumente.

Was den Zeitpunkt angeht:
... der sollte dann gewählt sein wenn es stimmig ist und man sich vor allem am besten fühlt und stark genug.
Hm, wer mutig ist, fühlt sich immer stark. Und wer sich unsicher fühlt, wird so den Termin auf immer vor sich herschieben.
Dass man nun nicht mit so einem Gespräch rausplatzt, wenn sowie so gerade eine miese Stimmung herrscht, kann ich nachvollziehen. Aber ansonsten verschlimmert jedes Warten nur die Situation, weil die Zeit der Unaufrichtigkeit gegenüber dem Partner immer größer wird und man in immer mehr Erklärungsnöte gerät.
Zwischenstand
Ist das Coming-Out planbar, war die Frage. Meine Antwort lautet nun: Ja. Einen Abend, eine Nacht vor einem Wochenende Zeit nehmen, Termindruck in jeglicher Form ausschließen, entspannt Abendessen mit leichter Unterhaltung und dann ... ohne zu forcieren ... das Thema anschneiden.
(Alle danach möglichen Fragen/ Unsicherheiten passieren dann ohnehin ...)

Meine Frau und ich lieben uns noch immer, das Veto meiner Frau habe ich akzeptiert. Einige unserer Einstellungen haben sich gefestigt, das Ganze hat noch ein wenig mehr Erkenntnis über das Gegenüber offenbart - auf beiden Seiten. Von daher alles ok.

Die neue Beziehung habe ich schweren Herzens abgeschrieben, aber diese tiefe Verbundenheit wird vermutlich bleiben. Im nächsten Jahr sehe ich sie höchstwahrscheinlich erst wieder. Mal sehen, wie wir uns bis dahin entwickeln. Für das Protokoll: Nein, ich hege keine Hoffnungen.

Spannend einzig und allein: Meine Frau empfand meine Ehrlichkeit als Selbstsucht und wünscht bei "amourösen Anwandlungen" keinerlei Aufklärung, weil schon der Gedanke sie tief verletzte. So manche Typen würden sich nun womöglich denken: "Toll, ich darf fremdgehen." um dann brav im geheimen den eigenen Trieben zu folgen.
Mit meinem Ehrlichkeitsanspruch (an mich selbst) ist das nicht vereinbar. Somit bleibe ich also in einer monogamen Beziehung.
Ein komischer Nachgeschmack, aber ich habe kein Gefühl von Reue oder falsch gehandelt zu haben.

Vielen Dank an Euch und die Vielzahl der Meinungen und Rückfragen.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Spannend einzig und allein: Meine Frau empfand meine Ehrlichkeit als Selbstsucht und wünscht bei "amourösen Anwandlungen" keinerlei Aufklärung, weil schon der Gedanke sie tief verletzte.

Ja es gibt viele Menschen , die lieber in und mit einer Lüge leben.


So manche Typen würden sich nun womöglich denken: "Toll, ich darf fremdgehen." um dann brav im geheimen den eigenen Trieben zu folgen.


Das sagte Sie ja nicht und den Weg gab es ja schon immer.
@clavus
genau diese situation hatte ich umgekehrt vor fast einem jahr.
nicht mal die worte von der verletzung fielen da.
das hat dazu geführt, daß ich mich in der folge wie geknebelt fühlte, oder als ob man mir einen maulkorb umgebunden hätte.

ich will nicht spekulieren, was los ist.
andererseits will ich auch nicht nötigen, wenn die bereitschaft zur auseinandersetzung und , in der folge, kommunikation beim partner nicht da ist - noch nicht?
ich bin dazu übergegangen, dieses 'veto'-recht in frage zu stellen. vor allem, wenn es gar nicht ausgeübt wird. ich will leben und leben lassen.
Neues Jahr...
Fast ein habes Jahr ist vergangen seit meinem letzten Post hier. Man möge mir das verzeihen. Ich dachte nur, ich melde mich mal wieder und berichte ein wenig...

Ich bin weiterhin verheiratet, alles ist in Ordnung und unsere jeweiligen Gefühle füreinander sind eindeutig: Friede, Freude, Liebe, Sex, alles drin wie seit langem. Die lange Beziehung spendet viel Wärme und Sicherheit.
Die Gefühle zu der "Anderen" sind eher einer freundschaftlichen Verbindung gewichen. Als ich Sie vor kurzem traf, waren wir fröhlich aber nicht verliebt. Wir haben uns arrangiert - kein Zweifel.
Bis hierhin klingt das, als hätte mich die Monoamorie wieder.

Aber so einfach komme ich aus der Nummer natürlich nicht heraus.
Ich bemerke, wie sich mein Denken und meine Gefühle geändert haben. Alles wirkt viel komplexer und weniger eindeutig: Ich lernte eine Frau auf einer Party kennen, traf diese ich zu einem späteren Zeitpunkt zufällig wieder. Wir standen nah voreinander, sahen uns tief in die Augen und sprachen mit sanfter Stimme miteinander. Es war schön und aufregend. Noch heute lächle ich, wenn ich daran zurückdenke. Nein, zu dieser Frau unterhalte ich keinen Kontakt.

Meine Frau bleibt ihrer "Don´t ask - don´t tell"-Politik treu. Das gesamte Thema verunsichert sie auch heute noch sehr stark, verletzt sie innerlich. Ich habe kein Interesse daran, Druck auszuüben und darauf herumzureiten oder sie zu verletzen, daher meiden wir beide das Thema. Ich weiß, daß sie dieses Thema mit anderen besprochen hat und wüßte gern, wie sie tatsächlich dazu steht - falls sie überhaupt einen Standpunkt hat. Sich mag mich halt als Fels in der Brandung und nicht als denjenigen, der ihr den Boden unter den Füssen wegzieht...

Dennoch rede ich mit anderen Menschen in passenden Momenten über mein polyamores Fühlen. Ich habe diese neue Seite an mir akzeptiert und kann damit sehr gut leben. Nur hin und wieder muß ich meine Gefühle für andere vor meiner Frau verbergen. Das ist der Einsatz, den ich zur Zeit gern für meine Ehe bringe.

Wir verfolgen anscheinend das Interesse, die Ehe zu halten. Ambivalent verhalten wir uns trotzdem.
*****een Paar
2.736 Beiträge
Vielleicht mache ich mich damit unbeliebt, aber ich glaube kaum, dass so eine Ehe unter der Prämisse lange Bestand hat. Es nutzt doch nun wirklich nichts, wenn man Probleme totschweigt und so tut, als gäbe es sie nicht. Und voreinander verbergen, das war noch nie eine Lösung. Das ist ein Hinnehmen und trotzdem weiter danach sehnen, zu was soll das denn genau führen?
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Nun wir sind hier alle keine Hellseher und es gibt nicht nur schwarz oder weiß. So lange Clavus das seiner Frau zuliebe "aus Liebe" aushalten will und keine Retourkutschen fährt, wird die Beziehung sicher Bestand haben.

Ich denke, man muss und kann nicht immer alles erfüllt bekommen, so schön es auch wäre.
*****een Paar
2.736 Beiträge
Es geht ja auch nicht darum, ALLES erfüllt zu bekommen. Es geht, wenn ich es hier richtig verstehe, um ein Bedürfnis, welches sich in den unterschiedlichsten Situationen meldet. Und das auch regelmäßig. Und wenn ich dann solche Aussagen lese wie
Nur hin und wieder muß ich meine Gefühle für andere vor meiner Frau verbergen.
, auch wenn er es gerne macht, dann verursacht das ein komisches Gefühl in meinem Bauch. Es ist ja auch nur meine Meinung, denn manche Menschen leben sogar 50 Jahre miteinander, ohne sich zu lieben und mit regelmäßigem Fremdgehen, klar. Ich denke eben nur, dass Offenheit und Ehrlichkeit ein Grundstock für eine Beziehung sind. Wenn das nicht gegeben ist, wie es hier der Fall ist, dann wäre es FÜR MICH PERSÖNLICH nicht mehr das Richtige. Ich drück Clavus trotzdem die Daumen, dass es gut für die beiden ausgeht.
Paßt schon.

Unsere Ehe zeichnet sich sowohl durch Liebe als auch Vernunft aus. Ja, das bleibt schwer zu erklären. *zwinker*
Emotionen sind sehr mächtig...
Aus unserer "eigenen" (und für beide von uns jeweils -> zweiten) Beziehung als Ehepaar haben wir glücklicherweise ZUSAMMEN das EINE ganz gewiss gelernen dürfen:

Die menschlichen Emotionen sind SEHR mächtige "Instrumente", und können für "schwache" Menschen daher auch sehr schnell "übermächtig gefährlich" werden - doch...

... zum Glück gibt es auch starke Menschen mit der Bereitschaft + Fähigkeit, ihre Stärke NICHT GEGEN sondern FÜR EINANDER einzusetzen!

Treue besteht (aus unserer Sicht) vor allen Dingen darin...

...sich selbst treu zu sein, sonst lebt man (bzw, Frau) eine Lebenslüge, welche ihre zerstörerische Kraft unausweichlich auch gegen jede(n) Partner(in) richtet, mit man eigentlich sein Leben zusammen leben möchte!

Als FUNDAMENT einer Beziehung betrachten WIR daher folgende Grundsätze:

• uneingeschränkte Ehrlichkeit mit sich selbst
• uneingeschränkte Ehrlichkeit mit ALLEN Partnern / Partnerinnen

• Toleranz als TATSÄCHLICH gelebte Bereitschaft + Fähigkeit
ALLEN anderen Menschen JEDE Möglichkeit WIRKLICH AUFRICHTIG
und EHRLICH zu gönnen, seinen / ihren eigenen Lebensweg zu finden!

Der in jeder Beziehung notwendige Vertrauensvorschuss muss VON ALLEN Beteiligten IMMER WIEDER NEU gestärkt werden!

Einem Menschen, den man liebt - dem kann man doch keine Steine in den Weg legen, oder gar absichtlich weh tun!

Also beruht (aus unserer Erfahrung) wahre Liebe auf der Bereitschaft und der Fähigkeit, sich bedingunsglos FÜR einander einzusetzen und sich BEI ALLEN DINGEN zu unterstützen,

um zusammen an den Herausforderungen des Lebens zu wachsen,

sich ständig in der Neugier untereinnader neu zu befördern ...UND

ALLES miteinander zu teilen

-> damit geteiltes Leid den Einzelnen nicht so hart trifft, als wenn er/sie alleine wäre und damit geteilte Freude MEHR als doppelt so viel bewirkt, als wenn "nur" eine(r) sie für sich allein empfindet.

ABER - BITTE (und, wie wir bereits im Vorstellungsbereich dieser Gruppe aus unserer Sicht geschrieben hatten):

SICH VERLIEBEN und LIEBE sind 2 völlig VERSCHIEDENE Themen!!!


Noch eine "Randbemerkung als Nachtrag":

ALLES miteinander teilen - bedeutet (für uns jedenfalls),
NICHT wie die Kletten STÄNDIG an einander zu kleben!

Gedanken und Emotionen WAHRHAFTIG zu teilen, kann auf Dauer als Verpflichtung NICHT funktionieren... ist aber als BEDÜRFNIS von beiden (oder mehreren) Seiten empfunden

DIE EINZIG wahrhaftige Möglichkeit

ZUSAMMEN

TATSÄCHLICH frei und glücklich zu leben!


P.S.

WIR haben uns ineinander verliebt - als WIR noch in erster Ehe mit jewéils anderen Partnern verheiratet waren... mit jeweils 2 Kindern in den Familien und wir alle VIER im Öffentlichen Dienst beschäftigt waren!

Auch wenn unsere ersten Partner DAS wohl NIEMALS wahr haben wollen werden:

WENN die beiden anderen, das KONZEPT der wahrhaften Liebe (in ihrer Ausprägung als polyamoristische Beziehung) damals mit getragen hätten...

... anstatt ihren eigenen EGOISMUS voran zu stellen...

...DANN wären WIR BEIDE HEUTE NOCH mit diesen beiden Partnern verheiratet ... UND ALLE 4 - GANZ SICHER - FREUNDE FÜR'S LEBEN !!!
*****een Paar
2.736 Beiträge
Vor allem der letzte Absatz hat mich so richtig getroffen. Bei mir ist es auch so gewesen, dass ich verheiratet mit zwei Kindern war, sie es sogar anfangs komplett akzeptiert hat. Aber als es dann so richtig verbunden war, hat sie den Rückzieher gemacht und heute lebe ich in Scheidung. Meine Kinder bleiben zum Glück bei mir, aber die Ehe hat es nicht überlebt.
Ich kann Euch da vollständig verstehen!
LG
Chris
Vertrauen
Vertrauen ist wichtig und aus Erkenntnis lernen.
ich lernte vor 6 Jahren hier einen Mann kennen, der mir von Anfang an sagte, dass er gerne noch andere Frauen nebenbei haben möchte und dies auch leben wird.
Alle meine Männer zuvor haben mich berogen... ich habe es immer irgendwie erfahren oder raus gefunden..
Er hat es von Anfang an offen kommittet, was mir gut gefallen hat..
da war nur ich das Problem.. beschissen in vielen Beziehungen hatte ich kein Vertrauen mehr, hatte Verlustangst und einen aufmerksamkeitsdefizit..
ganz sachte hat mich mein Partner an das Problem rangeführt in vielen Gesprächen (na manchmal auch nicht so sachte) ich lernte daraus, bekam erkenntisse und musste diese ins Leben umsetzen.. immer mehr Vertrauen bekam ich zuihm und es wurde mir immer leichter diesen Weg mit ihm zu gehen..
Doch dann gab es einen ganz großen Knackpunkt, als auch er mein vertrauen missbrauchte.. puh, es ging mindestens 10 schritte zurück.. trotzdem bauten wir es wieder auf, ich ging den Weg weiter.. bekam wieder Vertrauen und war mir 100% sicher den Weg zu schaffen, denn er erklärte es mir immer und immer wieder und ich verstand immer mehr.. Das fand ich ganz toll von ihm, er hatte da wirklich Geduld..
als ich dan nwieder so weit war und ihm ein riesen stück entgegen kam, rumms...nächster Vertrauensbruch.. er verliebte sich in eine neue Frau, was vorher nie der Fall war und überlegte sich von mir zu trennen..
nur weil sie näher bei ihm wohnte, ihm etwas bot was ich zu dem Zeitpunkt nicht konnte (nicht das polyamore) und es einfach etwas leichter war... trotzdem trennte er sich wieder von ihr mit den Worten zu mir: ich habe etwas beendet, was nie hätte sein dürfen... du bist meine Traumfrau und ich will mein Lebensbuch mit dir neu schreiben..
Ok ich glaubte ihm.... also wiede rvon vorne... ich ließ immer mehr zu, ließ ihn zu anderen Frauen gehen, was oft nicht leicht war - weil mir die Frauen leid taten, denn die verliebten sich ja immer in ihn und er wollte nur ein paar schöne Stunden...ok ich lernte dann auch hier das loslassen..was gehen mich die Frauen an.. und wieder baute ich Vertrauen auf... ich liebte ihn ja - nein falsch - ich liebe ihn ja und will das Leben an seiner Seite... ok wir sprachen von gemeinsamer Arbeit, von Zusammenziehen in kürzester Zeit und von Heirat... dann wieder: ein riesen Vertrauensbruch seinerseits, den er aber gar nicht so empfand ( er zog immer sein Ring aus, wenn er zu anderen Frauen gin um diese emotional nicht zu verletzen) Ja und dann knallte es...Trennung...

was ich damit sagen will ist..der Weg, wenn man so mono aufgewachsen ist und zuvor auch noch wahnsinnig eifersüchtige Männer hatte, bis hierher, das man sagt ich kann und will so leben, ist ein sehr langer schwerer Weg, aber ich denke das Wichtigste ist, dem Partner das Vertrauen zu geben, er muss keine Verlustangst haben... ich bin nun hier in der Gruppe und muss sagen ich lerne jeden Tag durch diese Gespräche noch etwas dazu... also bleib dran bei deiner Frau und baue Vertrauen auf und mach es nicht so wie mein Schatz, und reiß das was du aufgebaut hast immer wieder ein..
*****een Paar
2.736 Beiträge
Das ist nur etwas völlig anderes, als Du es beschreibst. Dein Mann ist nicht polyamor. Tut mir leid, wenn ich das so sage, aber Du schreibst selbst, dass er nur zu anderen Frauen geht, um ein paar schöne Stunden zu haben. Das, was Ihr führt, das ist eine offene Beziehung für ihn. Nicht mehr! Und das wird LEIDER immer wieder mit Polyamorie gleichgesetzt.
Meine Frau hatte ein Problem damit, dass ich eine andere Frau neben ihr liebe. So sehr, wie ich auch sie liebte. Und da keinen Unterschied machte. Hätte ich nur Sex mit anderen gehabt, dann wäre das nicht das Problem gewesen.
Lass Dir von ihm nicht einreden, dass das eine Lebensweise ist, das ist einfach nur seine Schwäche, nicht treu zu sein.
Auch in einer polyamoren Beziehung spielt Treue eine ganz ganz große Rolle, gerade da! Und bei Euch kann das so nicht richtig sein. Ich fand Deinen Text sehr traurig, weil Du mit etwas still gehalten wirst, dass Du durch Unwissenheit nicht widerlegen kannst. Mach das so nicht mit, bitte!
LG
Chris
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Ok ich glaubte ihm.... also wiede rvon vorne... ich ließ immer mehr zu, ließ ihn zu anderen Frauen gehen, was oft nicht leicht war - weil mir die Frauen leid taten, denn die verliebten sich ja immer in ihn und er wollte nur ein paar schöne Stunden...ok ich lernte dann auch hier das loslassen..was gehen mich die Frauen an..

Sorry aber für mich liest sich das so, dass du selber einer dieser Frauen bist.

Ich möchte gar nicht wissen, wie oft unter dem Deckmantel Polyamory häufig wechselnde Sexkontakte versteckt werden, mit Liebe hat das nichts zutun .... Eher mit Verarschung.

Wenn er sich auch verdammt viel Mühe geben mag das gut zu verkaufen.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Sorry aber für mich liest sich das so, dass du selber einer dieser Frauen bist.

Das finde ich höchst spekulativ.
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