Liebe Lisa!
ICh kann dich gut verstehen, wenn du sagt es ist nicht wirklich spaßig, sondern tut dir eher weh.
Als ich das erste mal einen zweiten Herzbewohner zugelassen habe, hätte ich auch gerne jede, für mich, freie Minute, mit ihm verbracht.
Meist hab ich es in den Gedanken gelassen, und saß am PC, um mich abzulenken.
Wir haben ihn so oft er wollte und konnte in die Familie geholt. Das waren für mich die schönsten Zeiten, die ich bis her erleben durfte.
Da ich bis dahin nichts von Polyamory wuste, hab ich so an mir gezweifelt. Aber das was ich fühlte, war von meiner Seite definitiv das, was sich für mich als Liebe anfühlt.
Ich habe gelieten, weil ich ihm doch ebenso viel Zeit, Geborgenheit, Zärtlichkeit und "hilfe" geben wollte, wie ich es hier zu hause auch mit meinem Mann tat.
Jedes mal wenn er ging hatte ich das Gefühl, ihm geht es ähnlich.
Unsere Kinder haben ihn als "zweiten Papa" behandelt, und er die Kinder als währen sie wie selbstvertändlich ein Teil von ihm.
Trotzallem haben wir fast nur Zeit zu dritt verbracht, ganz selten hat mal einer von uns ihn alleine besucht.
Oder er war eben bei sich zu hause alleine.
Sexualität gab es nur zu dritt. Es sei denn er war nicht da, dann hin und wieder auch mit meinem Mann alleine. Was sich für mich allerdings zu dem Zeitpunkt dann wie ein Betrug auf der anderen Seite anfühlte, und ich wollte weder den einen noch den andern "Betrügen". Damit konnte ich am wenigsten umgehen.
Über zwei Jahre war er Teil von uns. Er sagte immer wir währen sein 6er im Lotto.
Bis er eines Tages wohl den 6er mit Zusatzzahl in seiner neuen Liebe zu einer Monoamorösen Frau fand. Das ist im kommendne Oktober drei Jahre her.
Die Liebe zu ihm ist immer noch die selbe von meiner Seite, und ich leide immer noch, weil er nicht mehr hier sein kann.
Trotzdem wünsche ich mir von ganzem herzen das er nun sein Glück in dieser Frau gefunden hat.
Ich bin aber trotzdem offen um zu schauen was noch kommen kann.
Wie ich mit dem ganzen umgegangen bin, und gehe?
Ich habe mich dieser Gruppe angeschloßen.
Wir haben herausgefunden, daß ich mit dem was ich fühle, eben nicht "verrückt" bin.
Wir haben nächtelange Gespräche geführt.
Meine Tränen habe ich nicht versteckt. Mein Mann hat mich versucht aufzufangen, war hier und hat mich gehalten. Wobei ich mich manchmal kaum halten ließ.
Meine Liebe zu meinem Mann ist nach allem weiter gewachsen, eben weil nicht von mir eine Entscheidung gefordert hat.
Wir haben allerdings auch erst mal nach Fehlern bei uns gesucht, weil ich eine Erklärung brauchte , warum ich mich doch noch mal verlieben konnte.
Heute wissen wir, wir werden immer in unserer Beziehung auch fehler machen, darum leiben wir uns nicht weniger.
Wir haben real Menschen kennen gelernt , auch hier über den Joy, denen es ähnlich ergangen ist, die ähnlich fühlen.
Mein Mann hat angefangen sich in die "polyamore" Denkweise zu versetzten, und heute ist er sogar in der Lage auch so zu fühlen.
Ganz Liebe Grüße YOYO