Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
1036 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Piratenpolyamoriepolitik

Genau das meinte ich ja. In der Ehe hat man heutzutage noch ganz andere Rechten als in einer Lebenspartnerschaft. Und diese Ungleichbehandlung finde ich allgemein nicht richtig.
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Da stimme ich euch vollkommen zu, nur finde ich es besser, die Privilegien der Ehe abzubauen, als neue Grüppchen in die Privilegierung einzubeziehen.
**st
Das hat auch was für sich
Privilegien lehne ich stets ab.
**********ucher Mann
5.542 Beiträge
Privilegien ...
... können aber auch sinnvoll sein. Ok, das Wort ist negativ belastet, aber vielleicht kann man es auch anders ausdrücken. Letztlich steckt doch der Gleichheitsgrundsatz dahinter: Gleiches soll gleich, Ungleiches ungleich behandelt werden (aus staatlicher Sicht).

Und dieser Gleichheitsgrundsatz ist einer der Grundpfeiler unserer Verfassung. Zu Recht, wie ich meine.

Man kann nie alles gleich machen, denn wir sind Individuen und damit unterschiedlich. Somit gilt es zu differenzieren und genau zu schauen, was unter welchem Gesichtspunkt gleich und unter welchem Gesichtspunkt aus sachlichen Gründen anders zu behandeln ist.

Ob es in diesem Zusammenhang sinnvoll ist, die "Privilegien" der Ehe abzubauen, halte ich für zweifelhaft. Ich denke schon, der Staat soll und muss die Ehe als Keimzelle seiner eigenen Existenz besonders schützen und in diesem Sinne privilegieren. Beispiele für sinnvolle Privilegien in diesem Zusammenhang lasse ich an dieser Stelle einfach mal weg. Die kann sich jeder selbst denken.

Nimmt man aber einmal den Begriff Ehe beiseite und schaut auf die Keimzelle, so kann darin auch eine polyamore Partnerschaft ebenso wie eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft liegen. Hier eine Gleichberechtigung zu schaffen, ist daher sicherlich nach meiner Meinung ein ehrbares Ziel, das gerade auf politischem Wege legitim erreichbar ist.
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Bei der Einkommenssteuer indessen mag der Staat die eingetragenen Lebenspartner nicht an der Wohltat des Ehegattensplitting teilhaben lassen.
Lol, bei uns in der Schweiz ist man, was Steuern angeht, verheiratet sogar schlechtergestellt als unverheiratet. Das geht soweit, das manche Rentner sich scheiden lassen um weniger Steuern zu bezahlen.
Das soll seit Jahren geändert werden, ist aber bisher immer gescheitert. Was der Staat mal hat, gibt er eben nicht mehr her!
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Strafsteuer für die Ehe Aramsdamsdams? Das finde ich ja mal eine mutige politische Entscheidung *lol* ..

@******lis

Kannst du begründen, warum du die Ehe für die Keimzelle der Existenz des Staates hältst? Aus meiner Sicht würde das Staatsgebilde auch ohne die Bevorzugung der Ehe weiter existieren.

Ich stimme dir zu, dass man nur Gleiches gleich behandeln sollte, nur worin liegt jetzt genau die Ungleichheit der Ehe gegenüber anderen Formen des Zusammenlebens? Ich bin zum Beispiel sehr dafür, alle Partnerschaften mit Kindern steuerlich besser zu behandeln (zur Zeit beschränkt auf den Kindergeldbetrag). Am stärksten aber profitiert heute (in D) das konservative Modell der Einverdienerehe.

@****xx

aus deinem Spass-Thread ist ja richtig was geworden *haumichwech*
*********under Frau
4.365 Beiträge
Familien mit Kindern werden auch steuerlich anders gestellt. Die Ehe, oder auch Kleinfamilie ist die Keimzelle des Systems in dem wir leben. Es ist, auch wenn wir formal die Trennung von Kirche und Staat haben, immer noch davon geprägt. Das hat einen guten Grund, denn Moral ist auch ein Machtmittel zur Regulierung und Unterdrückung von Freiheitsbewegungen. Ausbrüche aus dieser Ordnung werden als unmoralisch gestellt oder gar kriminalisiert, oder patologisiert.
Moral ist ein billiges Mittel das "Volk" auf Kurs zuhalten. Die Ehe und Kleinfamilie ist der Kern.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
nur worin liegt jetzt genau die Ungleichheit der Ehe gegenüber anderen Formen des Zusammenlebens?

Die Konsequenz die eine Ehe mit sich bringt.

Finanziell füreinander einzustehen über die Zeit der Parterschaft ( Ehe ) hinaus und eine Scheidung beantragen zu müssen um sich zu trennen.

Am stärksten aber profitiert heute (in D) das konservative Modell der Einverdienerehe.

Falsch

man kann seine/n Partner/in von der Steuer absetzen, das mindert ohne Abzug das Einkommen und damit die zu zahlende Steuer.

Wenn Sie / Er denn keiner beruflichen Tätigkeit nach geht.
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wenn Sie / Er denn keiner beruflichen Tätigkeit nach geht.

Das hab ich doch geschrieben. *gruebel* Stichwort Einverdiener-Ehe.

Finanziell füreinander einzustehen über die Zeit der Parterschaft ( Ehe ) hinaus ..

..das darf man vertraglich einschränken und sogar ausschließen und bekommt den Steuervorteil dennoch.

..und eine Scheidung beantragen zu müssen um sich zu trennen.

..sehr viele leben lange getrennt, ohne sich scheiden zu lassen, nicht so ganz legal wird aber der Steuervorteil weiter kassiert. Und du meinst, die Ehegatten müssten den Steuervorteil haben, weil die Scheidung so teuer ist? Wäre immerhin ein Argument *gg*.
..sehr viele leben lange getrennt, ohne sich scheiden zu lassen, nicht so ganz legal


Was ist daran nicht legal?

Das Verheiratetsein beinhaltet doch keine Verpflichtung zum Zusammenwohnen *lach*

Und die Entscheidung, ob jemand nun zusammen "lebt" oder nicht, sollen wir wohl lieber nicht der Finanzverwaltung überlassen.

Moxy
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
..nicht so ganz legal wird aber der Steuervorteil weiter kassiert.

Sätze zu Ende lesen kann helfen...
Schmarrn!


Verheiratet ist verheiratet...und die doppelte Haushaltsführung wird sogar noch belohnt *zwinker*

Was ist da nicht legal?

Moxy
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die gemeinsame Veranlagung ist nur noch im Kalenderjahr der Trennung zulässig. (§§ 26 ff. EStG)
*********under Frau
4.365 Beiträge
Wer sagt denn das man keine 2 Wohnungen als Ehepaar haben darf. Enen 2 Wohnsitz. Wer sagt denn nur weil man räumlich getrennt ist das es eine Trennung ist?
Wer fragt danach. Wem interessiert es?
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Machen wir jetzt einen Thread zum Steuer- / Familienrecht auf?
Dafür gibts aber schon eine Gruppe Recht
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
nicht nötig Felixx, wir beschnacken das schon per PN
****nLo Mann
3.709 Beiträge
Re: Piratenpolyamoriepolitik
Ich weiß nicht, ob so etwas politisch gemacht werden sollte.
Muss ja schon ein wenig schmunzeln.
Von "Ehe" mal was gehört?
Von "gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften" ebenso?
Die schon sprachliche Diskriminierung wird deutlich?

Mal was vom Adoptionsrecht gehört?
Und welche Hürden da "nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften" in den Weg gelegt werden?
Wird fast unmöglich.

Mal was von "Ehegattensplitting" gehört?

Oder dass jede dritte "Lebenspartnerschaft" in Frankreich als "Zivilpakt" geschlossen wird und die Hamburger Grünen ähnliches planen?

Das alles soll keine "Politik" sein?
Also bitte.


@*********arrn
Mir hat noch niemand "gesellschaftlich" oder "politisch" meine Lebensweise oder mein polyamores Fühlen untersagt.
Mag beim "biedermaier'schen" Gefühlsleben noch so bleiben.
Oben sind bereits "reale", praktische und vorallem rechtliche und finanzielle Beispiele genannt.
Da endet jede "Toleranz" ganz schnell.

Ich bin zum Beispiel sehr dafür, alle Partnerschaften mit Kindern steuerlich besser zu behandeln (zur Zeit beschränkt auf den Kindergeldbetrag). Am stärksten aber profitiert heute (in D) das konservative Modell der Einverdienerehe.
Eben: Wo Kind/er ist/sind, muss mehr Geld sein. So einfach.


@****on
Wobei wir meiner Meinung nach erst mal damit anfangen sollten, eingetragene Partnerschaften der Ehe gleichzustellen.
Eben.


@*****s42
Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen und einer Reform des Steuersystems
Für das BGE bin ich auch, allerdings hat es systematisch und gemäß des BVerfG sogut wie nichts mit dem "Ehegattensplitting" zu tun und fiele daher auch nicht sofort weg.
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
@********_boy

du rennst ja offene Türen bei mir ein, nur was hat das mit der Notwendigkeit politischer Vertretung von Polys zu tun, um die es hier geht?

Die Vorteile des Ehegattensplitting genießen auch die vielen unverheirateten und streng monogamen Paare nicht. Genauso sind sie benachteiligt dadurch, dass sie als Unverheiratete kein Kind gemeinsam adoptieren können. Eine spezifische Polyproblematik kann ich einfach nach wie vor nicht erkennen.
****nLo Mann
3.709 Beiträge
Re: Piratenpolyamoriepolitik
was hat das mit der Notwendigkeit politischer Vertretung von Polys zu tun, um die es hier geht?
Darum geht es doch längst nicht mehr (nur) *zwinker*.
Daher auch obige Replik.

Die Vorteile des Ehegattensplitting genießen auch die vielen unverheirateten und streng monogamen Paare nicht. Genauso sind sie benachteiligt dadurch, dass sie als Unverheiratete kein Kind gemeinsam adoptieren können. Eine spezifische Polyproblematik kann ich einfach nach wie vor nicht erkennen.

Mein Beitrag bezog sich, zitierend, darauf, dass das alles ja nicht "politisch" sei und man das nicht so betrachten sollte.
Darauf kam es mir hauptsächlich an.

"Viele unverheiratete"? Ist das mittlerweile die Mehrheit?
Aber mal angenommen, polyamore Menschen wollen in einer ähnlichen Struktur jur. und anderen nat. Personen gegenüber rechtsfähig sein/werden wie bspw. "Eheleute".
Was dann?
Schlicht nicht darstellbar.
Gilt natürlich in Teilen immernoch auch für andere Konstellationen.
Aber wie bei "Ich bin schwul und das ist gut so!" sind das notwendige Spielbilder der Realität.
Es soll noch Menschen geben, die mit der Nase auf sich längt entwickelnde Prozesse gedrückt und fast gezwungen werden müssen, sich damit zu beschäftigen, damit sie begreifen, dass die Realität längst über die angeblich negativ verändernden Vorurteile hinwegging.

Du liegst insofern richtig, da es bei "Monogamie" eigentlich auch um "Monoamory" und nicht um die Ehebeziehung ansich gehen müsste.
Ist aber bezeichnenderweise so.
Natürlich kann man als Polyamory-Konstellation auch "intern" oder "extern" heiraten um dann leichter adoptieren zu können.
Aber wollen wir uns damit, wie bei Homosexualität, etc. damit zufrieden geben?
"Aufweichen" bisheriger Privilegien dürfte dabei weit schwieriger sein als neue für spezielle Gruppen zu schaffen.
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
"Aufweichen" bisheriger Privilegien dürfte dabei weit schwieriger sein als neue für spezielle Gruppen zu schaffen.

Ich bezweifle das. Die Abschaffung des Privilegs des Ehegattensplitting wird ernsthaft in sämtlichen Parteien des politischen Spektrum diskutiert. Versuch die aber mal zu überzeugen, dass auch in einer 3er oder 4er oder 8er Netzwerkbeziehung alle das Steuersplitting haben sollten.
******_46 Frau
1.294 Beiträge
PiPaPo,
egal, ob ihr euch nun die Köpfe heiss redet oder nicht, es wird sich nichts ändern!
*********under Frau
4.365 Beiträge
ach also doch Politik? *zwinker*
*******Maxx Mann
11.960 Beiträge
egal, ob ihr euch nun die Köpfe heiss redet oder nicht, es wird sich nichts ändern!
Völlig richtig, vom hier Köpfe heißreden ändert sich nichts.
Aber dieses Diskutieren ist eine nicht unwichtige Vorstufe, um überhaupt Vorstellungen darüber zu entwickeln, was gut, wichtig und nötig wäre - egal, ob das nun in der Eckkneipe am Stammtisch, hier im Forum oder sonstwo passiert. *ja*

Und natürlich ist das alles Politik - was denn sonst?
Absolut richtig - das ist gelebte Demokratie!
*******Maxx Mann
11.960 Beiträge
Naja, vielleicht kann Demokratie wenigstens in so unbedeutenden Nebenschauplätzen etwas verändern. *oh*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.