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Anfängerprobleme

*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
Anfängerprobleme
Hi,

ich wollte mich hier mal über "Anfängerprobleme" in polyamoren Beziehungen austauschen. Bei uns war es bis jetzt so, dass meine Frau ein gutes Jahr lang erst eine Verliebtheit (aus der sich allerdings nichts ergeben) und später ein sexuelles JC-Treffen (aus dem sich auch nicht mehr ergeben hat) hatte. Ich wollte erstmal alles auf mich zukommen lassen und hatte mit den angsprochenen Dingen keine Probleme. Irgendwann wurde ich dann jedoch selber neugierig und habe meinen JC-Account auch wieder aktiviert, ein wenig gepimpt *zwinker* und geschaut, was sich so ergibt. Wie der Teufel so will hat sich relativ direkt etwas relativ "ernstes" ergeben in das ich mich auch recht obsessiv hineingestürzt habe, sodass ich leider Gottes meine Frau ein paar Tage lang ziemlich vernachlässigt habe, was im Grund natürlich gegen unsere (bis dato noch nicht explizit festgelegten Regeln) verstieß (die Hauptbeziehung soll unter Nebenbeziehungen nicht leiden). Das ganze hat natürlich nicht unsere Ehe zerstört, aber nichts desto trotz sind wir jetzt sehr häufig am Reden, weil die Intensität meines Umgangs mit der Bekanntschaft meine Frau doch verwirrt hat. Dabei spielt Eifersucht allerdings (Gottseidank?) keine große Rollen, sondern wohl einfach die Tatsache, dass die Polygeschichte auf einmal konkret wird, sowie:

--> meine Frau mag es nicht, unsere Lebenseinstellung vor ihrer Familie zu verbergen
--> unter dem Einfluss ihres PMS kommt sie generell mit der Sitaution schlechter zurecht
--> sie findet es schade, sich von unserer vorherigen "Idealbeziehung" zu verabschieden und nicht zu wissen, wann oder ob man dort jemals wieder hin kommt.

Momentan ist die Angelegenheit im Fluss, meine Frau überlegt gerade, ob man das Ganze auf Eis legen soll, oder nicht.
Ein weiteres Problem ist, dass meiner Frau natürlich auch auf einmal die Wahl genommen wurde, denn zuerst hieß es natürlich, sobald ein Partner das Polyexperiment nicht mehr packt, kann man es jederzeit beenden. Jetzt ist es aber so, dass, sollte meine Frau das ganze beenden, ich recht unglücklich wäre. Konsequenzen sind unklar, also was soll sie machen? Blöd.

Ich frage mich nun, ob wir ganz normale "Geburtsprobleme" durchwachsen, oder ob es bei uns von jeher schon völlig falsch läuft?

lg

Sky
*******erli Paar
4.485 Beiträge
--> meine Frau mag es nicht, unsere Lebenseinstellung vor ihrer Familie zu verbergen
--> unter dem Einfluss ihres PMS kommt sie generell mit der Sitaution schlechter zurecht
--> sie findet es schade, sich von unserer vorherigen "Idealbeziehung" zu verabschieden und nicht zu wissen, wann oder ob man dort jemals wieder hin kommt.

Meine Meinung (Anja ) zu Deiner Frage :

Wenn Deine Frau Polyamorie nicht heimlich leben möchte, wäre doch eine gute Diskussionsgrundlage .....
Es offen zu leben mit allen dazugehörigen Menschen zusammen unter einem Dach.

Dies macht dann auch einiges einfacher z.B. hast Du ja 2 Arme eine rechts und eine links *g* was die Vernachlässigung auch nicht so aufkommen lässt.

Nur ein Gedanke dazu.
Ist sich deine hinzu gewonnene Partnerin bewusst, dass sie Teil eines polyamoren Beziehungsgeflechts ist, Skyward? Wie steht sie dazu. Es geht doch nicht allein um deine Ehefrau oder welche Qualität misst du der Beziehung zur anderen Frau zu?

Ich vermute ähnliche Herausforderungen, sollte ich einen Partner für mich finden, und habe keine Vorstellungen, wie sich das trotz Einverständnis auf die bestehende Beziehung auswirken würde. Von daher danke für deinen Anstoß zur Diskussion.
Anfängerprobleme....PolyLiebe
Ich lege manchmal gerne ein Tarot, um gewisse Fragen aus einem anderen Interpretationswinkel zu betrachten. Die folgende Karte zog ich unter anderen, als ich das Thema....-Poly??..lebe ich dann meine "SelbstLiebe"- zuträglich für mich zog... Vielleicht gefällt der Text dir/euch auch?????


Crowley Tarot/ Liebe/Kelch2/ Interpretation von Bürger und Fiebig

Quelle: Evelin Bürger/ Johannes Fiebig, Tarot, Wege der Wandlung, Königsfurt Verlag, 3. rev. Auflage 2001


Wahre Liebe

Venus im Krebs: Liebe und Eigensinn….

Diese Karte gehört zu den wenigen Tarotkarten, die für die meisten Betrachter/innen zunächst nur „positiv“ aussehen. So wie es bestimmte Schwerter- Karten gibt, die in der spontanen Betrachtung erst einmal „schlimm“ scheinen, so bewirken kollektive Sehgewohnheiten u.a. bei dieser Karte eine zunächst ausschließlich oder weitgehend positive Wahrnehmung.

Gerade die Karten, die vorwiegend in nur einer Wertungsrichtung wahrgenommen werden, verdienen jedoch eine genauere Betrachtung. Und das gilt hier, obwohl der Titel der Karte „Liebe“ lautet. Was ist nicht schon alles im Namen der Liebe behauptet und getan worden. – Das Bild zeigt überfließende und aufblühende Emotionen, eine Situation des Teilens, des Austausches und des Miteinanders. Die Bedeutung der Situation hängt aber davon ab, was in den Kelchen enthalten ist, welche Wasser hier fließen.

Unbewusst sucht die Seele in Beziehungen und Begegnungen nach Übereinstimmungen. Sie möchte im anderen Menschen etwas Vertrautes wiedererkennen. Dieser Prozess der wechselseitigen Identifizierung kann ungemein beflügeln, die Gefühle und alle seelischen Kräfte zu reichen Fließen veranlassen. Dies geschieht gewöhnlich in Phasen erster Verliebtheit, und dies wäre bis hierher eine erste Deutung der Karte. Irgendwann wird in jeder Beziehung deutlich, dass nicht nur die Übereinstimmungen, sondern auch der Unterschied zwischen dem eigenen und dem anderen Kelch zu den Voraussetzungen eines Gedeihlichen und liebevollen Miteinanders gehören. Solche Unterscheidungen bringen um so mehr Glück, je mehr die Gefühle, die zuvor in der Suche nach Übereinstimmung keinen Platz hatten, nun zum Tragen kommen dürfen. So kann sich sogar zeigen, dass die Grundlage des bisherigen Austausches eine beiderseitige Halbheit war, so dass jede/r der Beteiligten in dem oder der anderen die „bessere Hälfte“ suchte.

So können die beiden Lotusblüten ein Wechselspiel von persönlicher Über- und Unterordnung anzeigen. Die beiden Fische zeigen eine unselige Klammer, welche aus innerem Zwang oder seelischer Not entspringt: Eine Verklammerung von Wünschen und Ängsten, eine Verquickung der Gefühle, die auch „Doppelbindung“ genannt wird. Alles hängt hier davon ab, den Sinn der Gefühle und den seelischen Schwingungen zu verstehen. Erst wenn es gelingt, auch in Gefühlsdingen, die „guten ins Töpfchen und die schlechten ins Kröpfchen“ zu sortieren, erkennen Sie die andere Seite der Seele auch in sich selbst, die berühmten „zwei Seelen in einer Brust“. Erst dann wenn Sie Ihre „bessere Hälfte“ in sich selbst entdeckt haben, suchen Sie Zufriedenheit und Glück nicht mehr bei anderen und werden offen dafür, den oder die andere/n so zu nehmen wie er oder sie ist. Wahre Liebe setzt voraus und wirkt darauf hin, dass jeder Beteiligte sich in der ganz persönlichen, ungeteilten Wahrheit versteht und erblüht. Dann hört die Liebe auf, Ersatz für persönliche Ganzheit und Selbstverwirklichung zu sein, und wird zu dem, was sie schon immer war: Zur Freude am Dasein und Glück, dieses mit anderen teilen zu können.
Der christliche Grundsatz „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ist oft belächelt, oft missverstanden und oft auch für merkwürdige Zwecke missbraucht worden. Aber für sich genommen, drückt dieser Satz aus, worum es bei dieser Karte geht. Er stellt eine Aufgabe heraus, die tatsächlich eine enorme psychische und persönliche Leistung darstellt: Sich selbst und andere in gleicher Intensität zu lieben. Je besser Sie Gefühle zu deuten verstehen, desto klarer können Sie geeignete von ungeeigneten Wünsche unterscheiden, berechtigte und unberechtigte Ängste auseinanderhalten. Wenn Sie Gefühle differenzieren können, gewinnen Sie neue Alternativen, neue Chancen für die Liebe.
*********marrn Mann
1.404 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hallo Skyward..
..ein paar Gedanken dazu von mir:

Aus meiner Sicht hat eure Situation nichts mit "Anfängerproblemen" zu tun, soweit es die Gespräche über die Integration eines weiteren Partners betrifft. Das ist nach meiner Erfahrung immer notwendig, auch nach Jahren gelebter Polybeziehung. Jeder dritte/ vierte etc. ist ja eine eigenständige Persönlichkeit mit anderen Vorstellungen und Wünschen, da muss man immer gemeinsam schauen, wie das zusammenpasst.

In die Rubrik "Anfängerprobleme" würde ich eher die momentane Unsicherheit deiner Frau bezüglich der Polyfrage im Grundsatz einordnen. Wobei sich für mich da ein Widerspruch auftut, wenn einerseits ein "Outing" gegenüber den Eltern für wesentlich gehalten wird (Außenverhältnis), aber andererseits die Überlegung steht, das Ganze auf Eis zu legen (Innenverhältnis). Ich finde es gut, dass deine Partnerin ihre Unsicherheit nicht in sich hineinfrisst und still duldet oder leidet, sondern sich mit dir bespricht. Von dir finde ich es gut, dass du selbstkritisch reflektierst, dass du sie eventuell in der rosa Wolke der Verliebtheit etwas vernachlässigt hast. Das ist eigentlich eine gute Basis. Was ich nicht so gut finde, ist die Absprache, dass jeder von euch jederzeit das "Experiment" beenden können soll. Was meinst du, wie das auf eine potentielle neue Partnerin wirkt, wenn du ihr davon erzählst? Sie ist quasi abhängig vom Wohlwollen und der Duldung deiner Frau, also ehrlich, da werden wohl diejenigen, die nicht nur auf Sex aus sind, schnell die Flucht ergreifen.

Ich denke, mit verstärkter Zuwendung und dem Vermitteln der Erfahrung, dass eine neue Beziehung von dir euer Verhältnis eher bereichert, als schmälert, wirst du die Unsicherheit überwinden können.
*******1522 Mann
80 Beiträge
Hi Skyward,
als Deine Frau ihre einjährige Beziehung hatte, hatte sie kein Problem mit Vernachlässigung !? Erst als Du eine Parallelpartnerin findest kommen bei ihr Probleme auf ? - Habe ich das soweit richtig gelesen - interpretiert ?

Für mich stellt sich die Situation so dar, dass Du dich ihrer Liebe und Zuneigung sicher bist, Du daher auch kein Problem damit hast ihr eine Parallelbeziehung (ich hasse den Ausdruck Zweitbeziehung, da meine Parallelpartnerin denselben Rang einnimmt wie meine Ehefrau, mit der ich ebenfalls sehr glücklich bin) zu gönnen, ja Dich vielleicht sogar für sie zu freuen, was wiederum Eure Beziehung bereichern sollte.

Sie scheint sich dagegen Deiner Liebe und Zuneigung nicht ganz sicher zu sein (was Du damit erklärst, dass Du sie etwas vernachlässigt hast). Da sie momentan nur mit Dir in einer Beziehung ist, hat sie natürlich Angst Dich zu verlieren und nachher allein dazustehen. Hätte sie ebenfalls eine Parallelbeziehung, würde dieses Problem vermutlich nicht aufkommen.

Es liegt nun an Dir, ihr klarzumachen und sie davon zu überzeugen, dass sie für Dich immer noch den gleichen Stellenwert einnimmt wie vor Deiner Parallelbeziehung.

Das "Experiment" jedoch abzubrechen wird euch keinen Schritt weiterbringen, sondern eher noch die Probleme verschärfen. Polyamory ist wie Fahrradfahren - wenn Du es einmal gelernt hast, kannst Du es nicht mehr verlernen - soll heißen: Du kannst jetzt alles abbrechen, aber innerlich wird es in Dir weiterleben und irgendwann wieder ausbrechen. Dann jedoch vermutlich mit Heimlichtuerei und Fremdgehen, was die Beziehung mit Sicherheit zerstören wird. Ebenso kann es übrigens dann auch Deiner Frau gehen.

Es gibt meiner Meinung nach nur die Möglichkeit dich mit Deiner Frau auszusprechen, ihr klarzumachen dass sie nach wie vor denselben Platz in deinem Herzen einnimmt wie zuvor und dort eben nun auch noch eine weitere Frau eingezogen ist.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass eine Parallelbeziehung die ursprüngliche Beziehung nur bereichern kann, da mit ihr neue Sichtweisen, Erfahrungen und Denkweisen Einzug halten und diese eure Beziehung weiterbringen werden.

Ich empfehle Deiner Frau (und Dir natürlich auch) das Buch "111 Gründe, offen zu lieben - Ein Loblied auf offene Beziehungen, Polyamorie und die Freundschaft" von Cornelia Jönsson und Simone Maresch zu lesen (kost nur 10 Euro bei den üblichen Verdächtigen). Bei der Lektüre dieses Buches wurden mir viele Selbstverständlichkeiten erst richtig bewusst und ich wusste, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde.
****ab Mann
1.787 Beiträge
--> sie findet es schade, sich von unserer vorherigen "Idealbeziehung" zu verabschieden und nicht zu wissen, wann oder ob man dort jemals wieder hin kommt.

Warum genau war Eure vorherige Beziehung eine Idealbeziehung?

Hört sich ein wenig danach an, als wenn sie verliebt ist, ist es in Ordnung, aber wenn es Dir passiert, ist es keine Idealbeziehung mehr.
Wie würde Sie darüber denken, wenn aus ihren Liebeleien etwas ernsteres geworden wäre?

Wenn sie meint, dass Eure Idealbeziehung vor Ihren Liebeleien bestanden hat, warum hat sich diese Beziehung aus ihrer Sicht verändert?
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Deine Frau will zwar selber Polyamory leben, kann die Vorstellung aber nicht ertragen, dass du das auch machst. Glaub mir, sie ist nicht die Einzige, ich habe solch ein Verhalten mehr als einmal beobachtet, solange diese Pseudopolies selber mehr als einen Menschen liebt, ist alles gut, aber Wehe einer der Wings verliebt sich ebenfalls, dann hängt der Haussegen schief.

Meine Vermutung, sie wird durchsetzen, dass du deine Freundin verlässt um sich bei der nächsten Gelegenheit wieder zu verlieben und dann dein Verständnis einfordern.

Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht das selbe...
*********under Frau
4.365 Beiträge
Schritt für Schritt
Hallo Sky,

ich möchte mich dem was Kaiserschmarn schrieb zunächst anschließen.
Ihr habt ein "Experiment" gewagt und seht dabei nur Eure Ehe aber ich vermisse was ist mit den Gefühlen der anderen. Wie gehen sie damit um.

Ob das nun Stratschwierigkeiten sind ...
Wenn Ihr damit ein neues Leben beginnen wollt, dann stolpert Ihr wie ein Kind was laufen lernt und immer wieder aufsteht wenn es hin fällt bis es sicher läuft.
Bevor Ihr Neues zulässt solltet Ihr erst mal alte Muster loslassen. Die Art wie Ihr bisher gelebt und geliebt habt. Loslösen von all den Ausschliesslichkeiten einer Ehe ohne Euch dabei zu verlieren.
Ihr verliert nichts wenn Ihr weiter respektvoll in Liebe mit Euch umgeht.
Redet erst über Das was Ihr wollt und auch das was für jeden von Euch gar nicht geht. Findet eine Lösung einen Rahmen Eurer Beziehung zu schaffen in der Ihr seit als "Hauptbeziehung" und klärt das genauso mit Euren anderen Partnern.
Gebt Euch Zeit für einander und wenn es erst mal feste Vereinbarungen sind bis sich das einspielt.

Ich wünsche Euch alles Gute
nicole
...Frau will zwar selber Polyamory leben, kann die Vorstellung aber nicht ertragen, dass du das auch machst
...du deine Freundin verlässt um sich bei der nächsten Gelegenheit wieder zu verlieben und dann dein Verständnis einfordern.

Die Assoziation kann ich nachvollziehen, es könnte so sein.
Aber: Polyamory zu leben ist zwar eine Entscheidung, die jeder rational treffen kann, und doch bleibt der praktische Teil der Übung von Gefühlen geprägt, die sich eben nicht rational "dazu schalten" lassen bzw. "abschalten". Jedes Gefühl, egal wann, wie und bei wem der Beteiligten es auftaucht, hat seine Berechtigung und ist wert, wahr- und ernstgenommen zu werden.

Ist es wirklich so, dass aus der Tatsache, dass jemand fähig ist, mehr als einen zu lieben, gleichzeitig folgt, dass Verlustängste - und Eifersucht ist aus Verlustangst gespeist - der Vergangenheit angehören? Wenn eine Vermutung Schmerzen bereitet, ist es so. Sie ist kein rational gesteuerter Akt ungleicher Verteilung von Freiheiten zu eigenen Gunsten.

Ich beschäftige mich seit Jahren mit der Frage, wie Frauen empfinden, und was welche Gefühle auslöst. Aus unzähligen sehr offenen Gesprächen mit Frauen habe ich erfahren, dass Exklusiv-Empfinden einen wesentlichen Teil des Glücksgefühls ausmacht.

Liebe ist immer ein Geben und Nehmen, nie nur eins davon.
Selbstlos zu lieben ist ein wunderbares Gefühl, aber auch da liegt das "Nehmen" wohl irgendwo bei der Freude, den anderen glücklich zu sehen, etwas Gutes zu tun, oder was auch immer.

In Liebesbeziehungen mit erotischem Austausch kommt eine weitere Komponente hinzu. Das mag bei Frauen ausgeprägter sein als bei Männern, so scheint es oft, und sicher sind auch nicht alle Frauen gleich. Pauschalisierung ist nicht mein Ziel, macht die Wortwahl jedoch manchmal einfacher.

Meine Gedanken dazu: Frauen geben in intimen Momenten (und in Liebesbeziehungen erst recht) sehr viel vom eigenen ich, Hingabe bedeutet Vertrauen. Sie wünschen sich, dass der Empfangende dieses Geschenk erkennt und damit pfleglich und liebevoll umgeht.

Sehr oft habe ich gehört, dass Frauen sich - und den intimen Partner - fragen, ob er gleiche/ähnliche Liebesspielvarianten auch mit einer/der/den anderen erlebt (hat/würde). Die Vermutung, ihre Hingabe könnte für ihn "austauschbar" sein, kann den Genuss schmälern. Das Gefühl, exklusiv wahrgenommen, berührt und geliebt zu werden, macht es möglich, Hingabe zuzulassen, die dabei oft auch den eigenen erotischen Horizont weit überschreiten lässt.

Männer fragen sich und die Partnerin vielleicht - Achtung Klischee! - ob sie gut waren. Frauen interessiert eher, ob sie exkusiv waren/sind. Völlig unabhängig davon, ob sie mehreren Männern was auch immer erleben. Insbesondere, wenn erotische Erlebnisse mitspielen, die jenseits des bisherigen Horizonts lagen. Egal, wie es war, ein "erstes Mal" ist immer etwas Besonderes und in weiblichen Empfindungsstrukturen dazu geeignet, einen Fixpunkt zu markieren.

Die Entwicklung danach, mit genau diesem Partner, festigt diese Besonderheit. Die in manchen Fällen offensichtliche Tatsache, dass die selbst empfundene Exklusivität auf seiner Seite nicht besteht, kann das befreiende Gefühl grenzenloser Offenheit (wieder) einschränken. Das Wohlgefühl der Exklusivität, sich als gleichwertiger Teil eines Paares auf einer geschützten Insel zu finden, kann nur stattfinden, wenn es beim Paar bleibt. Durch beliebige weitere Entwicklungen wird dadurch nichts schlechter, es ändert sich "nur": der Verlust von Exklusivitäts-Empfinden, was die Türen öffnet für weiterreichende Verlustängste, die je nach aktueller Konditionierung und anderen äußeren und inneren Einflüssen variieren kann.

Deshalb kann ich den Gedankengang, ein Teil des Paares gestehe sich selbst mehr zu als dem anderen, nicht mitgehen. Es geht nicht zwangsläufig darum, dass "eine/r darf, was der/die andere nicht darf". Sie "leidet" oft mehr an dem Wissen, dass er mit einer/der/den anderen das macht, was für sie (bis dato zumindest) exklusiv ist. (Besonders bei Frauen nach Trennungen ist die Vorstellung "er macht mit einer anderen das, was mir so wertvoll war" ein großes Thema.)

Anfängerprobleme bei Polyamory - ist ein entpanntes und verlustangstfreies Weitergenießen also abhängig von der Zuneigung und Vertrautheit aller Beteiligten zu einander? Nicht unbedingt im gleichzeitigen praktischen Austausch, mehr in Richtung von "erweiterter Exklusivität" in einem immer noch "eng" gesteckten Rahmen? Ist es im Umkehrschluss hinderlich, wenn sich nicht alle Beteigten kennen? Wird Verlustangst größer duch die Unwissenheit um andere Mitspieler?

Löst sich dieser Konflikt in weiblichem Empfinden mit der Zeit? Mal ganz unabhängig davon, wieviel Raum die Frage individuell einnimmt/-nahm? Spielt es dabei ein Rolle, ob es sich um eine Paar-Partnerin, eine dazu Parallel-Partnerin, oder um eine Alternativ-Partnerin handelt? ...ein Versuch der Umschreibung, wenn es keine Paar-Beziehung in der Polyamory-Konstellation gibt. Es scheint Unterschiede zu geben, so empfinde ich es jedenfalls beim Lesen der Beiträge.

Und können Männer (einzeln, ebenfalls nie pauschal) nachvollziehen, was da in Frauen vorgehen kann? Haben Männer ähnliche "Baustellen", die das Verständnis füreinander positiv beeinflussen könnten - "jeder hat halt so seine Konflikte zu lösen"?

Was haben "Fortgeschrittene" Polys gelernt, gemacht, hat sich etwas geändert im Empfinden? Kann man "anders fühlen" lernen, wenn Gefühle nicht oder nur bedingt steuerbar sind?

Zu viele Fragen? Das sind längst nicht alle... *zwinker*

LG Pesha
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Ich weiss auch nicht wo das herkommt, aber du hast richtig interpretiert es sind meistens die Frau, die trotz eigener Polybeziehung mit Verlusstangst reagiert.
Es geht in die Richtung, die andere wird ihn zu Monoamore überreden und dann stehe ich alleine da.
*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
@****in

Achtung, meine Frau hatte keine einjährige Beziehung. Beide Phänomene waren von relativ kurzer Dauer.

--> Die Situation so, wie sie jetzt ist, ist neu, insofern, dass sich bei mir jetzt eventuell eine (wie auch immer geartete) Art von "Parallelbeziehung" (mir sind die ganze Begriffe irgendwie unheimlich...) anbahnt. Danach hat es davor bei ihr (leider?) nie ausgesehen.

Von daher kann ich nicht mal sicher sagen, wie ich an ihrer Stelle reagiert hätte. Es ist nicht einfach, die rosa Brille einfach abzulegen.

Was ich meiner Frau aber fast glaube, ist, dass sie nicht in dem Sinne eifersüchtig ist, sondern es unheimlich findet/fand (inzwischen habe ich mich wieder unter Kontrolle) wie ich mich in diese Geschichte reingesteigert habe, zumal sie sich selber ja bei ihren Verliebtheiten stark kontrolliert hatte um mich ja eben nicht zu verletzen.

Ein weiterer Grund ist auch wirklich die blöde PMS, die bei ihr sehr stark aufs Gemüt schlägt. Theoretisch kann es sein, dass in ein paar Tagen, wenn sich die Hormone gefangen haben alles wieder passt. Bis zum nächsten Mal *snief*

Was ihr wohl am besten gefallen würde, wäre, wenn wir beide das Ganze einfach auf uns zukommen lassen würden, ohne darauf wirklich aktiv (JC-Profil etc.) hinzuarbeiten, aber da bin ich mir noch nicht ganz sicher, wie sie sich das vorstellt.
Ein weiterer Grund ist auch wirklich die blöde PMS, die bei ihr sehr stark aufs Gemüt schlägt. Theoretisch kann es sein, dass in ein paar Tagen, wenn sich die Hormone gefangen haben alles wieder passt. Bis zum nächsten Mal


Damit muß man/n wohl leben.

...und mal ganz ehrlich, haben wir Männer denn nicht auch unsere Schwankungen? *zwinker*

Moxy
*******1522 Mann
80 Beiträge
@****ard:

pms hin oder her - ich denke das Wichtigste ist, dass Du Deiner Frau begreiflich machen kannst, dass sich Deine Gefühle ihr gegenüber nicht geändert haben. Seht die Parallelbeziehung(en - falls sie auch mal eine haben sollte) als Chance eure Beziehung zu erweitern und neue Horizonte zu entdecken.

Das mit der rosa Brille kann ich nur zu gut verstehen. Geht mir nach über vier Monaten mit meiner Parallelbeziehung immer noch genauso. Da meine Frau jedoch ebenfalls eine glückliche Parallelbeziehung hat, wird dadurch niemand verletzt.

Wünsche Dir in jedem Fall viel Erfolg und ein gutes Händchen bei der Klärung eures Problems.

CU

Martin
*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
@**xy

Nein. Ich kann schonmal genervt sein, aber ich bin es nicht regelmäßig sondern meist, wenn ich Streß habe.
*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
@****in

Das bringt mich zu einer weiteren Frage, weil meine Frau glaubt, im JC lässt sich ein Partner für Poly schlecht finden, weil alle ja doch nur f***en wollen.

Stimmt ihr dem zu oder denkt ihr, man kann im JC gut Leute finden, die nicht nur auf das eine fixiert sind?
meine Erfahrung sagt, ja, man findet hier Leute, die eben nicht nur fixiert sind. Jedenfalls hab ich hier mehr wirklich nette Leute (real) kennengelernt, die nicht fixiert sind. Das mag auch an der Vorauswahl liegen, denn mit anderen treff ich mich nicht - oder nicht wieder.

Das müssen dann nicht unbedingt Polyamorys sein, aber auch. Was sich ergibt ohne Fixierung steht ja sowieso immer auf einem ganz anderen Blatt.

LG Pesha
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Ich würde sogar sagen, der Großteil der Frauen im JC sind nicht fixiert, aber auch viele Männer haben trotz der Suche nach Sex auch noch anderes im Kopf als eine Frau möglichst schnell flach zu legen.
dazu gab es in letzter zeit einige threads hier....

ich denke, das hängt letztlich davon ab, wie man poly definiert.
die extemen 'hardliner' würden wohl sagen, nein - weil hier, in einem datingforum alle parameter quasi verschoben sind und schon alles so vorherbestimmt zu sein scheint - viel vögeln und wenig beziehung.

manche meinen, offene beziehung wär auch poly. und offene beziehung haben hier viele im profil stehen.

aber sie meinen was verschiedenes:
da gibts die, die wirklich nur swingen wollen und tiefere gefühle vermeiden möchten (so sie können). als freivögelschein sozusagen.
und die, für die 'offene beziehung' beinhaltet, parallele bindungen und beziehungen haben zu 'dürfen'.

und solch eine poly-offene beziehung hier zu finden, dürfte möglich sein. wenn man genau nachfragt, was der andere denn als 'poly' versteht.

aber es ist schwierig ...
...und mal ganz ehrlich, haben wir Männer denn nicht auch unsere Schwankungen?


Vielleicht äussern sich dazu ja noch ein paar Frauen *lol*

Moxy
*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
Und ich denke mir, in der freien Wildbahn was zu finden, das in Richtung Poly geht ist doch nahezu nur noch utopisch, oder nicht? Wenn man einem Neupartner zu früh davon erzählt ist er u.U. direkt weg, wenn man es ihm zu spät erzählt (also nachdem er sich richtig reinverliebt hat), dann fände ich es moralisch fragwürdig...
*********dams Mann
2.421 Beiträge
Falsch, du müsst es sogar sofort erzählen, es macht dich in der Flirtphase sogar interessant, ehrlich.
manche meinen, offene beziehung wär auch poly. und offene beziehung haben hier viele im profil stehen.


Trotz mehrfacher Bitte, weigert sich der JoyClub ja, "Polyamorie" als Beziehungsform im Profil anzubieten...zum Teil mit haarsträubenden Argumenten - ich frage mich, vor was die Angst haben *lach*

Moxy
*******_by Mann
280 Beiträge
Themenersteller 
@*********dams

Meinst du, weil man damit sofort die Eroberungsatavismen der Frau befeuert und sie einen dann umso heftiger will, weil sie denkt, dass sie einen nicht wirklich haben kann?
niemand unterschätze nie den "Siegeswillen", den auch manche Frauen entwickeln können...!
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