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Mehr als eine lieben - aber mehr als eine Partnerschaft?

Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Mehr als eine lieben - aber mehr als eine Partnerschaft?
Guten Morgen, alle...

kürzlich habe ich aus einer Partnerschaft von zweien verabschiedet, weil ich beiden nicht gerecht werden konnte. Über zwei Jahre habe ich versucht, beide Partnerschaften zu leben. Das Ergebnis: zwei Frauen im Mangel (sie hatten keine weiteren Liebsten) und ein Center fast immer in Konflikt, innerer und äußerer Zerrissenheit. Immer lavierend zwischen den Bedürfnissen beider Frauen, um beide Lieben leben zu können - ein Eiertanz. Immer wieder schöne Momente auch zu Dritt, aber überwiegend Vertrauensverlust und Trennungen in fast allen Konstellationen. Schmerz und Leid auf der Tagesordnung.
Am Ende habe ich mich für eine Partnerschaft entschieden - und die Liebesbeziehung zur anderen Frau verloren, weil sie, unsere Liebe nicht ohne die Partnerschaft leben konnte oder wollte.

In meiner Begriffswelt gibt es Liebesbeziehungen (die für den Rest des Lebens angelegt sein können) und Lebenspartnerschaften.
Letzteres ist imho mit einem höheren Anspruch an Einsatz, Solidarität und Pflichten für mich verbunden: Alltag leben, Beistand bei schwerer Krankheit, im Pflegefall, in finanziellen und sonstigen Notlagen, wenn nötig, Teilen des Familienlebens mit der Liebsten, usw.

Könnt Ihr Euch vorstellen, zwei gleichberechtigte Partnerschaften zu führen, wenn
• die beiden Wings sich nicht verstehen und meist schlecht über einander denken,
• nahezu identische Partnerschaftswünsche an den Center haben (Alltagsleben mit Übernachtung etc.) und
• räumlich nicht ganz nahe (in einer Wohnung oder sehr geringer Entfernung) beim Center leben?

Worin liegt für Euch der Unterschied zwischen Liebesbeziehung und Partnerschaft?

Habt Ihr das so schon einmal gelebt oder zu leben versucht und wie ist es Euch gegangen damit?

Welche Wege seht Ihr aus dem Dilemma?

Herzlich ratlos
Tom
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Die Frage der Verantwortung stellte ich auch schon mal in einem Thema hier.


Man kann meiner Meinung nach nicht zwei gleichberechtigte Partnerschaften leben, wenn sich nicht alle Beteiligten Menschen miteinander wohl fühlen.

Ausserhalb der Beziehung zwei gleichberechtige Partnerschaften sind auch meiner Meinung nach unmöglich, da man nicht als Mensch doppelt existiert.

Es geht also, wenn nur zu dritt, viert ..... miteinander in einem Zuhause für alle.

geschrieben von Anja
********iner Paar
793 Beiträge
Guten Morgen Berlin!
Ein schöner Beitrag und eine gute erste Reaktion.
Egal, was jetzt noch kommentiert wird, ich stimme euch uneingeschränkt zu.

In diesem Sinne, Danke-Button drückend.

*g* u.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Ergänzungsfrage an die Frauen
Wie würdet Ihr mit dem Gefühl umgehen können, in der "zweiten Reihe" zu leben?
Würdet Ihr die Liebesbeziehung fortsetzen?

Tom
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Wie würdet Ihr mit dem Gefühl umgehen können, in der "zweiten Reihe" zu leben?

Ich denke kein Mensch ( ausser bei entsprechender Neigung evtl. ein sub, sklave oder Cuckold ) möchte in der zweiten Reihe leben.

Die große Kunst ist es, dieses Gefühl .... du bist die Nr.2 nicht aufkommen zu lassen.
Denn genau in dem Moment gehen die Zickereien los.

Was auch oft geschieht alle begehren einen für sich allein .... auch der Anfang vom Ende.
Schönes Thema *g*, ist zudem der Bereich, mit dem ich mich derzeit gedanklich/theoretisch beschäftige. Ich bin auch noch nicht zu einem endgültigen Schluss gekommen...

Zunächst glaube ich, dass es unsere (beschränkten) Vorstellungen sind, die uns daran hindern, das zu leben, was uns glücklich macht.

Ob es Dich glücklich machen würde zwei Partnerschaften zu leben, weiß ich nicht.

Ich weiß, dass ich in der beschriebenen Konstellation nicht in der zweiten Reihe leben und lieben könnte. Aber vielleicht sind es ja auch nur meine Vorstellungen, die verhindern, dass ich das nicht als Abwertung sondern als Glück empfinde *ggg*.

Was die Meinung betrifft, dass zwei gleichberechtigte Partnerschaften nebeneinander nicht möglich sind... auch da scheinen es die Vorstellungen zu sein, die einen umfassenderen Blick ermöglichen.

Jeder "erfolgreiche" Bigamist würde wahrscheinlich nur müde lächeln und seine gleichberechtigten Partnerschaften weiterleben...

Der Unterschied ist m.E. lediglich das Wissen von- und umeinander. Das ließe sich in der oben beschriebenen unerfreulichen Konstellation nur durch eine strikte "Gewaltenteilung" ersetzen.

Herzlich
Falcon_Fly
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
@falcon_fly
Das ließe sich in der oben beschriebenen unerfreulichen Konstellation nur durch eine strikte "Gewaltenteilung" ersetzen.

Das verstehe ich nicht. Wie könnte das konkret aussehen?

Interessiert
Tom
@*******om58

Nimmt man einfach die Definition der Gewaltenteilung (oder versetzt sich in die Lebenswelt eines Bigamisten), erschließt sich das, was ich meinte, relativ einfach:

Gewaltenteilung ist die Verteilung der Staatsgewalt auf mehrere Staatsorgane zum Zwecke der Machtbegrenzung und der Sicherung von Freiheit und Gleichheit.

Die konsequente Trennung beider Beziehungen würde Machtspiele weitgehend verhindern und Gleichheit herstellen. In jeder der Partnerschaften wird (überwiegend) das gelebt, warum sie eingegangen wurde bzw. das, wohin sie sich entwickelt hat. Es gilt nicht, die jeweils andere Beziehung zu be- oder verurteilen, sondern eigene Qualitäten zu leben... so in etwa *g*.

Falcon
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
@anja
Die große Kunst ist es, dieses Gefühl .... du bist die Nr.2 nicht aufkommen zu lassen.
Denn genau in dem Moment gehen die Zickereien los.

Ohne Sub o.ä. zu sein, gab es eine Zeit, in der war ich Single und verliebte mich erst in eine verheiratete, dann in eine andere Single-Frau ohne weitere Beziehung. Mit einer der beiden Frauen treffe ich mich seit 4einhalb Jahren mindestens ein mal wöchentlich, und wir haben übereinstimmend eine wunderbare Freundschaft.

In beiden Fällen war klar, dass ich in der 2ten Reihe bin.
Ich empfand das als Entlastung. Ich hatte mich für ein polyamores Leben entschieden, weil ich akzeptiert habe, dass ich immer in nur Teilbereichen zu einer Frau passe - und umgekehrt.
Weil die Gemeinsamkeiten für eine Partnerschaft nicht ausreichten, freute ich mich an dem, was möglich ist und versuche das im Miteinander gut zu gestalten. So habe ich sehr viele schöne Stunden in Liebe gelebt.
Was ich teilen durfte, war mir eine Bereicherung in einem Leben ohne Partnerin und ließ mir den Raum, weiterhin nach einer zu suchen.

Herzlich
Tom
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Gewaltenteilung = Ressourcenteilung?
Die konsequente Trennung beider Beziehungen würde Machtspiele weitgehend verhindern und Gleichheit herstellen.

Im Unterschied zur eingangs geschilderten Beziehungskonstellation gibt es bei der staatlichen Gewaltenteilung eine Zusammenarbeitder Organe (Wings). Einen "Center" gibt es im Staat nur als repräsentatives Element in einer relativ machtlosen Position.
Zudem ist die Machtverteilung im Staat grundsätzlich eine andere als in einer gleichberechtigten 3er-Beziehung. Ich glaube deshalb nicht, dass sich der Gedanke der Gewaltenteilung auf Liebesbeziehungen im 3- oder Mehreck übertragen lässt.

Die konsequente Trennung beider Beziehungen würde Machtspiele weitgehend verhindern und Gleichheit herstellen.
... und damit ein sehr enges, starres System schaffen. "Freiheit" und Spontaneität wären mir als Center in einem solchen System nicht mehr möglich. Sobald der Center irgendwelche Freiräume zur eigenen Verfügung hat und diese nicht gleichermaßen "gerecht" (gefühlt und/oder de facto) verteilt, beginnen Wertvergleich und Machtkämpfe wieder.

Hinzu kommt, dass ich einer Frau so weit wie möglich ein "ganzer" Partner sein möchte, und nicht nur zu einem Bruchteil meiner Ressourcen im Alltagsleben; welche Frau wünscht sich schon einen "halben" Partner?.
In einer Konstellation mit Ressourcenteilung sind nur dann beide Frauen nicht im Mangel, wenn beider Bedürfnisse nicht konkurrieren.
Das würde voraussetzen, dass beide Frauen sich trotz Trennung der Partnerschaft ganz eng abstimmen und wenigstens auf einer sachlichen Ebene gut zusammen arbeiten und sich jeweils mit den Wünschen der anderen verbinden können, und zwar im Konsens (nicht im Kompromiss, da verlieren beide, und am Ende alle drei!) .

Herzlich
Tom
Ich denke, es wird immer einen Konflikt geben zwischen Lebenspartnerschaft und Liebesbeziehung. Zumindest bei räumlicher Trennung aller Beteiligten. Wenn ein Teil einer Lebenspartnerschaft in eine andere Liebesbeziehung tritt nimmt er sich mindestens zeitlich aus der Partnerschaft. Alleine die fehlende Anwesenheit ergibt ein "Defizit". Wenn beide Partner die enge Verbindung innerhalb der Gemeinschaft lockern, mehr sich eigenständig fühlen und leben, nach dem Motto, wenn der andere da ist ist es gut, wenn nicht auch, dann kann dies schon funktionieren. Ich jedoch glaube, daß dies nicht immer allen Beteiligten emotional möglich ist. Unabhängig davon, ob einer dem anderen es "gestattet". Auch besteht die Gefahr, daß die Qualität der Lebenspartnerschaft leidet.
Sollten alle Beteiligten räumlich zusammen wohnen und lieben, wäre dies ein durchaus vorstellbarer Weg. Eine Erfahrung, die ich leider noch nicht machen konnte.
LG
Franz
*******erli Paar
4.485 Beiträge
Ohne Sub o.ä. zu sein, gab es eine Zeit, in der war ich Single und verliebte mich erst in eine verheiratete, dann in eine andere Single-Frau ohne weitere Beziehung.

Die Reduktion auf Teile einer Beziehung, weil man das so möchte ist logischerweise immer möglich.

Doch es ging bei meiner Antwort um eine gleichberechtigte Partnerschaften mit allem drum und dran.

Das kann man nun so oder anders formulieren.

Will man Teilaspekte einer Beziehung z.B. nur Sex, Freundschaft oder was auch immer miteinander teilen, kann das sicherlich wunderbar funktionieren, solange beide Menschen dasselbe wollen.

Auch ich habe schon Beziehungen zu Männern gehabt wo nur Teilaspekte erwünscht waren. Hätte mir seine Frau ihn vor die Tür gesetzt .... nach dem Motto : Hier du kannst ihn haben *oh*
*nein* den ganzen Mann will ich nicht.

Doch das nenn ich halt nicht eine Partnerschaft.


Jeder "erfolgreiche" Bigamist würde wahrscheinlich nur müde lächeln und seine gleichberechtigten Partnerschaften weiterleben...

Durch Lügen, Betrügen, verschleiern und schlaue Organisation ist das nur möglich.
Mit Ehrlichkeit, Vertrauen und Liebe hat das wenig zutun.

Bricht sein Gebilde zusammen .... lächelt Er garantiert nicht mehr oder sucht feige das weite, ab zur nächsten Partnerschaft.
*****gra Frau
5.720 Beiträge
2.Reihe
Ich habe nicht das Gefühl bei meinem Liebsten in der 2. Reihe zu stehen.
Und umgekehrt steht er bei ir nicht in der 2. Reihe.
Es ist unsere Reihe und in diesem Sinne gibt es keine Rangordnung. Es ist was es ist - eine Liebesbeziehung. Alltagsdinge werden besprochen und es gibt ganz viel Anteilnahme am Leben der Partner.
Diese Liebe lebt von der Zeit, die wir uns immer wieder schenken.
Danach kehren wir in unsere Lebensräume zurück.
Es gilt aber schon, darauf zu achten, dass keiner/keine Mangel leidet.
Das ist für mich aber eine Frage der (täglichen) Aufmerksamkeit und Achtsamkeit - der Verantwortung für das Beziehungssystem.

Ich glaube nicht, dass es mir/mit mir möglich wäre, zwei Lebens- und Liebespartnerschaften gleichzeitig in verschiedenen Wohnumgebungen zu führen.
Das geht in meiner Vorstellung nur, wenn man sich gut versteht und auch zusammen wohnt.

In meinem Gefühl ist es auch ganz wichtig, dass jeder seine feste zentrale Beziehung hat, die sehr stark ist/ sein sollte. Sie ist die Basis, und sie ist es, die weit genug ist für die Liebe im Orbit.
@*******erli

Ich habe den Eindruck, dass Du meinen Beitrag nicht zu Ende gelesen hast.

Durch Lügen, Betrügen, verschleiern und schlaue Organisation ist das nur möglich.
Mit Ehrlichkeit, Vertrauen und Liebe hat das wenig zutun.

Natürlich ist es so, dass ein Bigamist seine Partnerschaften nicht offen lebt. Deshalb schrieb ich ja, dass der Unterschied zur polyamoren Partnerschaft im voneinander Wissen besteht.

Zudem würde ich nicht werten wollen, ob dieser Mensch liebt *nachdenk* ... warum sollte er sich das sonst antun?

Ich erinnere mich, dass wir auch hier im Forum schon Threads hatten, in denen Menschen von ihrer Gewissensnot berichteten, weil sie zwei Partner liebten, aber sich nicht trauten, das offen einzugestehen.

Bricht sein Gebilde zusammen .... lächelt Er garantiert nicht mehr oder sucht feige das weite, ab zur nächsten Partnerschaft.

Auch das empfinde ich als wertend. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er das auch aus einer großen Gewissensnot, um beide Lieben leben zu können, tat.... wahrscheinlich ist er nicht im Joy und in der Polygruppe *lol*

Herzlich
Falcon
*********under Frau
4.365 Beiträge
Ob eine Beziehungen, Partnerschaften, Liebschaften usw. halten hängt doch immer erst mal von den Beteiligten selbst ab und nicht von einem theoretischem Konstrukt.

Was mit dem einem Menschen schön ist und haltbar ist kann mit einem anderen nicht so sein.

Ich kann zur heutigen Zeit, in diesem Moment sagen das ich so was wie eine Partnerschaft wie sie in in der monoamoren Welt jeder kennt, nicht mehr haben.
Jede Beziehung ist für sich einzigartig und etwas eigenes.
Wenn die eine mit der anderen nicht kann, dann finde ich es schade aber ich liebe beide. Wenn jedoch das dazwischen stehst, dann ist das nicht eine Sache zwischen den zwei Menschen, sondern es wird meine Lebens und Liebesweise nicht anerkannt, nicht akzeptiert. Ich würde vermuten das da dann doch noch der Wunsch ist mich besitzen zu wollen mit der Hoffnung das mal zu erreichen. Das geht mal gar nicht.
*******erli Paar
4.485 Beiträge
wahrscheinlich ist er nicht im Joy und in der Polygruppe *lol*

aber vielleicht bei Facebook


*haumichwech*
******ico Paar
5.900 Beiträge
Die Nr. 1
oder das Leben in der "zweiten Reihe"...

Und Liebesbeziehung "gegen" Lebenspartnerschaft...

Zunächst einmal: Für mich gehören Liebesbeziehung und Partnerschaft zusammen. Es gibt keinen Unterschied... für mich.
Eine Liebesbeziehung ohne eine Partnerschaft, für mich nicht vorstellbar. Eine Lebenspartnerschaft ohne eine Liebesbeziehung... nein, auch nicht.

Könnt Ihr Euch vorstellen, zwei gleichberechtigte Partnerschaften zu führen, wenn
• die beiden Wings sich nicht verstehen und meist schlecht über einander denken,
• nahezu identische Partnerschaftswünsche an den Center haben (Alltagsleben mit Übernachtung etc.) und
• räumlich nicht ganz nahe (in einer Wohnung oder sehr geringer Entfernung) beim Center leben?

Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Egal in welcher Konstellation.
Wäre ich - um bei diesen Begrifflichkeiten zu bleiben - Center, würde es mich über kurz oder lang aufreiben, dass meine beiden Liebsten derart schlecht übereinander denken/reden würden (denn ich liebte sie ja beide), und ich würde mich letztlich dadurch zwischen den Stühlen sitzend fühlen.

Wenn sich beide gut verstehen, sich auch lieben und wir alle gemeinsam wohnen könnten... vielleicht.

Wäre ich die, die mit einer anderen meinen Liebsten teilen würde, und hätte ich das Gefühl, sie würde mich nicht mögen, sie würde schlecht über mich reden/denken, sie würde mich wohlmöglich "ausbooten" wollen... Ich würde vermutlich in einen quälenden inneren Reigen aus Not und Kampf geraten.
Zu allem Überfluss - würde ich tatsächlich in einen solchen Gefühlsreigen geraten - wäre ich vermutlich auch nicht mehr in der Lage, wirklich objektiv auf die Situation zu schauen. Alles wäre gefärbt von dem Denken, dass unsere "Mitliebende" es eh nicht gut mit mir meint und ihre sämtlichen Aussagen/Aktionen gegen mich trifft.

Und ich glaube, die Angst die Nr. 2 zu sein, die schleicht sich auch sehr schnell ein.
Natürlich ist die Ausgangssituation die, dass alle gleichberechtigt und gleichwertig miteinander umgehen.
Aber was, wenn ich gerade in grosser Bedürftigkeit bin und der Liebste hat eine Verabredung mit ihr?
Soll er das Treffen mit ihr sausen lassen, um bei mir zu bleiben?
So oder so... eine von uns würde das "Nachsehen" haben.

Mir ist durchaus klar, das sind Ausnahmesituationen. Wir sind alle erwachsen, wir denken reflektiert und wir reden. Und eigentlich sind wir ja willens, unsere Beziehungsgeflechte kontruktiv zu leben, zu erweitern und zu verändern.

Aber ich stelle es mir sehr schwierig vor.

Obwohl ich weiss, ich liebe mehr Menschen als nur meinen Rico, stelle ich für mich ganz persönlich Polyamore noch in Frage.
Deshalb ist meine Antwort vielleicht auch ein wenig konträr.

Liebe Grüße Runa
Ich finde das ein total spannendes Thema, weil es so nahe an der Realität und den zu erwartenden Konflikten ist.

Vorne weg zu den Fragen:
Könnt Ihr Euch vorstellen, zwei gleichberechtigte Partnerschaften zu führen, wenn
• die beiden Wings sich nicht verstehen und meist schlecht über einander denken,
• nahezu identische Partnerschaftswünsche an den Center haben (Alltagsleben mit Übernachtung etc.) und
• räumlich nicht ganz nahe (in einer Wohnung oder sehr geringer Entfernung) beim Center leben?

Nein, bis auf das "räumliche".

Grundlegend mag ich diese Bezeichnung Center und Wings nicht. Denn das stellt jeden Beteiligten nicht auf Augenhöhe. Nur weil ich mehr als einen Menschen liebe, heißt das für mich nicht, dass ich ein "Center" bin. Denn ebenso gut, können die besagten Wings mehr als mich lieben.

Alleine schon solche Klassifizierungen halten mich innerlich nach wie vor ab, unsere Liebes-/Lebensintentionen in die "leider" erzeugte Polyamor-Schublade zu stecken.

Nach meinem Grundverständnis, ist es doch völlig normal, dass wenn man aus einer Jahrtausende alten Beziehungsform (exklusiv & monogam & dogmatisch) heraus wächst, dass es Übergangsprobleme geben muss.

Zum einen sind wir "Polyamoren" eine deutliche Randgruppe, welche aber dennoch den Mut aufbringen über den Tellerrand zu blicken und ganz besonders den Mut wagen unser eigenes Leben mit neuen, freieren Werten zu besetzen. Ganz gleich was das Umfeld sagt.

Ich habe in einer anderen Plattform sehr viele und offene Gespräche geführt, bezüglich Polyamor. Der Grundtenor bestand wirklich darin, dass ca. 90% äußerten: ich würde so gerne, es hört sich so toll an, das wäre genau das wovon ich träume, aber a) ich trau mich nicht b) wie soll das gehen c) was sollen die Leute denken d) kommt da auch keiner zu kurz e) ich weiß doch gar nicht wohin das dann führt.

Als ich erstmalig gedanklich und real damit in Kontakt kam, fuhren soziemlich alle meine inneren Alarm-Muster auf 150%. Mein Körper signalisierte deutlichst: BIST DU WAHNSINNIG. Ich habe dem absoluten freien Raum gelassen, um dahinter sehen zu können. So durfte ich die Wurzeln der Eifersucht, die Wurzeln des Besitzdenkens und die Wurzeln meiner Glaubenssätze inkl. Ego-Anteil deutlich beleuchten und erkennen.

Es war nicht angenehm, aber es war befreiend.

Der nächste Schritt führt dann in die Umsetzung. Durch die neue "Konfiguration" im eigenen Inneren zieht man entsprechende Menschen an.

Nur das echte, aktive Leben dieser neuen Freiheit bringt dann zwangsläufig Zündstoff mit, denn jeder Beteiligte im Reigen, stößt wieder und wieder an seine Themen. Es genügt ja nie, nur im Geiste und auf energetischer Ebene Veränderungen herbei zu führen. Der Körper, der Kopf, das Ego usw. haben alle ihre eigenen Gewohnheiten und Zwischenspeicher. Angstpatienten kennen das sehr gut, wenn sie an den Wurzeln bereits gearbeitet haben, aber der Körper ab und an immer noch mal in Panikmodus versucht hochzufahren. Es ist unangenehm, aber der letzte Schritt in der Umsetzung. Irgendwann ist das Gleichgewicht da.

Und genauso sehe ich das in der Transformation von alten Beziehungsmustern in die neue Zwischenform "polyamor".

Der Alltag zeigt uns täglich auf, wo wir noch in Schubladen denken und wo wir immer noch in der Zuteilung von Aufmerksamkeit, Körperlichem und Liebe sind.

Ich glaube, wir kommen nicht umhin, die Zündfunken beim aktiven er-/leben des Polyamoren bewusst in Kauf zu nehmen, denn so können alle daran lernen und letztendlich wachsen. Mir gefällt das Center/Wing Ding nicht und ich fange damit erst gar nicht an, es bei mir so zu sehen.

Es gibt bei mir Menschen, zu denen ich eine tiefe Liebe habe, die über das "Platonische" hinaus geht. Ich sehe aber niemanden als Wing an oder versuche es in irgendwelche Formen zu pressen.

Das worauf ich achte ist, dass mein Lebenspartner echte Freiheit leben kann und nicht verbogene Formen wie: dem Partner zuliebe es akzeptieren.

hg

D.
*****gra Frau
5.720 Beiträge
genau
So durfte ich die Wurzeln der Eifersucht, die Wurzeln des Besitzdenkens und die Wurzeln meiner Glaubenssätze inkl. Ego-Anteil deutlich beleuchten und erkennen.

So ist es mir auch gegangen und es war ein Prozess, da meine Denke und das Gespür zu verändern. Befreiend - *ja*
Und das Gefühl für mich selbst und meine Liebe wurde besser, tiefer.
Heute klappt das überwiegend, aber je nach Tagesform auch mal nicht so ganz. Zulassen ist eben auch eine Kunst.
Hauptsache ich stelle mich dem und verdränge nicht. Hinschauen und drüber sprechen hilft mir - nicht leiden!!!!
*******Maxx Mann
11.953 Beiträge
zum EP
Bevor ich alles gelesen habe (werde ich aber sicher noch tun, nur ganz bestimmt nicht heute) erst einmal ein paar Gedanken zu den Fragen im EP:

In meiner Begriffswelt gibt es Liebesbeziehungen (die für den Rest des Lebens angelegt sein können) und Lebenspartnerschaften.
Letzteres ist imho mit einem höheren Anspruch an Einsatz, Solidarität und Pflichten für mich verbunden: Alltag leben, Beistand bei schwerer Krankheit, im Pflegefall, in finanziellen und sonstigen Notlagen, wenn nötig, Teilen des Familienlebens mit der Liebsten, usw.
Lieber Tom,
ich kann deine Gedanken verstehen, dass du das unterscheiden möchtest. Warum auch nicht - vielleicht ist das gar nicht so verkehrt, ein langfristiges (lebenslanges?) Zentrum innerhalb mehrerer Partnerschaften zu haben - sozusagen eine "Hauptbeziehung". Hatte ich ja auch lange Jahre.
Ich sehe aber auch die Gefahr dabei, dass diese "Hauptbeziehung" zur Bremse einer freien Entfaltung werden kann. Und da muss man dann abwägen und letztlich entscheiden, ob man diese Hauptbeziehung wirklich weiter führen möchte. Wenn man mehrere Beziehungen auf gleicher Ebene führt, ist man da vielleicht offener und freier.

Damit plädiere ich nicht dazu, Beziehungen dann, wenn es schwierig wird, einfach zu beenden. Nur - wenn die Liebe nicht mehr da ist, macht dann eine Beziehung noch Sinn?

Könnt Ihr Euch vorstellen, zwei gleichberechtigte Partnerschaften zu führen, wenn
• die beiden Wings sich nicht verstehen und meist schlecht über einander denken, ...
Nein, denn das führt nach meiner Erfahrung immer zu Spannungen.
Wobei ich anmerken möchte, dass ich immer gleichberechtigte Partnerschaften führe - ob die dann auch immer als gleich gerecht angesehen werden, ist dann wohl eher subjektiv.

- nahezu identische Partnerschaftswünsche an den Center haben (Alltagsleben mit Übernachtung etc.) und ...
Ja, warum nicht (vorausgesetzt, beide Wings verstehen sich auch). Ggf. kann man ja auch das Alltagsleben teilweise gemeinsam gestalten.

- räumlich nicht ganz nahe (in einer Wohnung oder sehr geringer Entfernung) beim Center leben?
Das macht es unter Umständen schwerer - vor allem, wenn man mit einem Wing zusammen lebt und zu dem anderen eine Fernbeziehung führt. Wenn aber beide Wings mit dieser Konstellation auch klar kommen warum nicht.

Worin liegt für Euch der Unterschied zwischen Liebesbeziehung und Partnerschaft?
Also wenn ich hier schon unterscheiden soll, dann wäre eine Liebesbeziehung eine besondere Form der Partnerschaft (neben einer freundschaftlichen oder auch einer geschäftlichen Partnerschaft).

Du meinst mit Partnerschaft sicher diese "eine" Liebesbeziehung, die als Primary-Beziehung einen besonderen Stellenwert hat. Da mag ich nicht mehr statisch unterscheiden. Jede Beziehung kann vorübergehend eine hervorgehobene Stellung bekommen oder auch eine "Auszeit" erhalten - so, wie es sich gerade ergibt und/oder notwendig macht. Solange die beiderseitige Liebe noch da ist, ist auch die Beziehung noch da.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Danke, Maxx
Wie gesagt, die Zusammenarbeit zwischen den Wings (@ D.:, das ist keine Wertung, sondern der Versuch einer sachlichen Beschreibung, wie die Beteiligten in einem Liebesnetzwerk zu einander stehen, damit die Kommunikation leichter wird) war nach außen hin zwar durchaus da im Zeit und Raum lassen, dennoch blieb oft eine von beiden wegen der nahezu identischen Wunschkonstellation immer wieder im Mangel zurück.

Du meinst mit Partnerschaft sicher diese "eine" Liebesbeziehung, die als Primary-Beziehung einen besonderen Stellenwert hat.
Mit Partnerschaft bezeichne ich den höheren Grad an Verpflichtung und Verbindlichkeit, den ich eingehen will und kann. Im beschriebenen Fall wollte ich, glaubte am Ende nach allen Erfahrungen aber nicht mehr, das nicht leisten zu können. Ich glaube bis jetzt immer noch, dass zwei auch im Gefühl aller Beteiligten gleichberechtigte Partnerschaften nur dann gelebt werden können, wenn
• die Wünsche der Wings an mich nicht konkurrieren bzw. sehr ähnlich sind oder, falls doch,
• die Wings wenigstens sehr gut zusammenarbeiten können müssen, ohne dass Gefühle von Abgeben, Verzicht, Mangel an Zeit oder Wetschätzung oder Verlust aufkommen.
Ich könnte bspw. zwei Partnerschaften führen, wenn ich tagsüber mit einer Frau zusammen bin und abends/nachts mit einer anderen und beide damit happy sind.
Ich würde sie aber schon nach Möglichkeit beide alle Tage sehen wollen und Alltag mit ihnen leben.
Das Primary-Ding meine ich also nicht mit "Partnerschaft". Dieser Primary-Status ist allenfalls eine Anerkenntnis der Tatsache, dass da in diesem Moment keine andere Liebe ist, die mir insgesamt und auf Lebenszeit gefühlt mindestens gleich wichtig und wertvoll ist. Dieser Status ist nichts mehr, zum dem ich mich - wie einstmals geschehen - bekannt habe wie zu einem Eheversprechen nach dem Motto "Du bist die Erste, egal was geschieht".
Heute bin ich nicht mehr einem Statusbekenntnis, sondern meiner Liebe treu, indem ich sage: ich liebe Dich und will in größtmöglicher Nähe und Intensität mit Dir sein - egal, was und wer da noch kommt. Was dann "größtmöglich" bedeutet, kann nur im Konsens zwischen allen Beteiligten ermittelt werden, und dafür ist konstruktive Kommunikation (Literaturtipp: Beate Motschnig/Ladislav Nyckl: Konstruktive Kommunikation) erforderlich.
Diese war im Eingangsfall nicht gegeben, und es hätte vsl. Jahre gebraucht, um diese Kommuniktion unter allen Beteiligten zu ermöglichen. Diese Aufgabe anzuregen, zu koordinieren und zu begleiten mit dem Risiko, dass sich am Ende doch nichts bewegt (wir hatten es ja schon über 2 Jahre versucht), war mir einfach eine fette Nummer zu groß, zumal ich diese Kommunikation weder selbst beherrsche noch ein guter Didakt bin.

Herzlich
Tom
*******ious Mann
571 Beiträge
Langer Weg
Liebe Mit-Polys,

es ist für die meisten von uns ein langer Weg...

Ich denke, dass nur wenige Menschen die Toleranz aufbringen einem Liebespartner noch andere Liebespartner zuzugestehen. Die Umstände sind notwendigerweise immer komplexer als wenn nur zwei Menschen im Spiel sind...

Nur wer selbst Sehnsucht als essentiell empfindet, kann damit wohl richtig gut umgehen. Nur wem es gut tut zu wissen, dass ein(e) Parnter(in) nicht immer verfügbar ist, sondern auch Kraf und Intensität für andere Liebesverhältnisse aufbringt, wird Polyamoury richtig genießen kennen.

Für mich bedeutet Polyamoury gegebenenfalls die institutionlisierte Sehnsucht. Das gefällt mir! Ich denke besonders als reifer Mensch sollte es einem leichter fallen die Aufrichtigkeit der anderen Partner einzuschätzen. Und in letzter Instanz muss man immer bereit sein loszulasssen...

Liebe Grüße
Euer Freudens- und Leidensgenosse
Equinoxiuos
*******ious Mann
571 Beiträge
PS
Würde gerne zu einem Polytreffen in Berlin kommen, wenn es das gibt. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir mitteilen könntet wann und wo solche stattfinden...
Am Ende habe ich mich für eine Partnerschaft entschieden - und die Liebesbeziehung zur anderen Frau verloren, weil sie, unsere Liebe nicht ohne die Partnerschaft leben konnte oder wollte.

In meiner Begriffswelt gibt es Liebesbeziehungen (die für den Rest des Lebens angelegt sein können) und Lebenspartnerschaften.
Letzteres ist imho mit einem höheren Anspruch an Einsatz, Solidarität und Pflichten für mich verbunden: Alltag leben, Beistand bei schwerer Krankheit, im Pflegefall, in finanziellen und sonstigen Notlagen, wenn nötig, Teilen des Familienlebens mit der Liebsten, usw.

Das ist eben das Entscheidende, was für die meisten Menschen wohl eine Partnerschaft ausmacht.

Und wenn deine Frauen nun während der vergangenen 2 Jahre beide einen Mangel, Verlust und daraus resultierende seelische Schmerzen erlitten haben, glaubst/glaubtest du da tatsächlich, die "verlorene" Frau hätte sich wirklich darauf einlassen können oder wollen?


"Bislang gab es nur einen Teil, der Rest fehlte dir, jetzt gibt es gar nichts mehr."

So klingt das für mich. Und so würde sich das für mich anfühlen an ihrer Stelle.

Wenn du dich also nun in ihre Lage versetzt... Findest du das, diesen Vorschlag, wirklich liebevoll?

Ich finde, es klingt eher nach einer Ohrfeige, nach noch mehr Verlust, nach noch mehr Mangel, noch mehr Leid...

Die andere Frau bekommt dich nun "ganz" und "alles" und die andere Frau bekommt ...

Ja, was eigentlich?

Gestohlene Momente, in denen du dich aus deiner Partnerschaft stiehlst und deine Sehnsüchte (die du ja noch hast an dieser Frau, denn du sehnst dich ja offensichtlich nach ihr, sonst würdest du nicht weiter eine Beziehung mit ihr führen wollen) stillst?


Aber was ist mit ihren Sehnsüchten und mit ihren Wünschen nach Partnerschaft?

Sie hat/hatte doch keinen weiteren Partner, wie du ja schriebst, mit dem sie diese stillen kann.

Offensichtlich hat sie dich geliebt und wollte dich eigentlich grundsätzlich nicht verlieren (wie ja aus einem anderen Thread ersichtlich).
Wie soll sie jemals für einen anderen Mann "frei" sein und sich auf etwas anderes konzentrieren, wenn du sie nicht ganz loslässt/loslassen möchtest/loslassen wolltest?

Hast du je darüber nachgedacht?


Ich weiß, das war nun nicht wirklich eine Antwort auf deine Fragen, aber das geht mir einfach die ganze Zeit durch den Kopf und musste mal "raus". *gg*

Ich meine das auch gar nicht böse und hoffe, das liest sich auch nicht so.
Es sollte lediglich ein Denkanstoß sein.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.941 Beiträge
Themenersteller 
Wie frei darf Liebe sein
um verbindlich zu sein?

Liebe Linghi,
ich habe lange über Deine Worte nachgedacht und hie und dort gelesen...

Frei und binden... wie verträgt sich das?
Dein Beitrag hat mich zu einer lesenswerten Website geführt: (für die admins: rein privat)
http://www.jenseits-von-diesseits.de/
Ich finde sie lesenswert für polyamor ínteressierte Menschen; ich komme noch auf sie zurück.

Linghi schreibt:
"Bislang gab es nur einen Teil, der Rest fehlte dir, jetzt gibt es gar nichts mehr."
So klingt das für mich. Und so würde sich das für mich anfühlen an ihrer Stelle. ... Die andere Frau bekommt dich nun "ganz" und "alles" und die andere Frau bekommt ...

Das, was ich nach meinen Möglichkeiten geben konnte, wollte die "eine" Frau nicht mehr, und ich finde, es war viel an Begegnung und auch Verbindlichkeit. Wenn auch nicht das, was sie sich wünschte.

Teil - Rest - fehlen - alles - nichts - stehlen...
Alles Wörter, die mit Haben und Besitzen in Verbindung zu bringen sind. Als sei meine Liebe, meine Zeit und ich ein Kuchen, den es aufzuteilen gilt.

Ich möchte nicht mehr zwischen Wünschen, Anforderungen, Ansprüchen, Erwartungen und Bedingungen aufgeteilt sein und auch meine Konditionierungen in diese Richtung loslassen.

Wie sagt der Autor der eingangs gelinkten Website:
http://www.jenseits-von-diesseits.de/freie_liebe.html :
Ich bin gefragt worden, ob meine Einstellung nicht sehr egoistisch sei, ob ich nicht zu wenig auf meine Lieben eingehen könne. – Ich denke, daß jeder auf sich selbst achten kann. Ich bin nicht auf der Welt, um alle Menschen glücklich zu machen. Das kann ich nicht, und das begehre ich nicht. Aber es ist mir eine Freude, vielen Menschen zumindest „mal“ etwas Glück zu bescheren. Ich beanspruche nicht, daß sich meine Lieben auf mich einstellen. Ich biete an, was ich gerade geben kann. Wenn jemandem gefällt, was er sieht, wird er zugreifen. Wenn es ihm nicht gefällt, wird er es lassen. Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen.

Ein weiser, junger Mann, der dies und anderes Bemerkenswertes als Mittzwanziger schrieb.

Wie soll sie jemals für einen anderen Mann "frei" sein und sich auf etwas anderes konzentrieren, wenn du sie nicht ganz loslässt/loslassen möchtest/loslassen wolltest?
Hast du je darüber nachgedacht?

Wie könnte ich sie loslassen, wenn die Liebe mich nicht loslässt - und ihre Liebe mich auch nicht? Sie ist, aber wir werden sie uns in dieser Konstellation versuchen müssen, nicht mehr an sie zu denken, zumal wir noch auf sachlicher Ebene (Libernage) zusammenarbeiten - das wird die Zeit und unsere emotionalen Möglichkeiten zeigen.
Wie kann es sein, dass ein polyamor fühlender Mensch nicht frei/offen ist für eine andere Liebe, wenn sonst keine da ist, die ihn erfüllt?
Wäre es eine Möglichkeit, dass ein polyamor fühlender Mensch eine Liebe lebt und gleichzeitig einen Partner/Primary/was immer/ sucht?

Der Autor schreibt auf der zuletzt verlinkten Seite dazu:
Aber vielleicht sehe ich keinen Weg, meine Wünsche an die Liebe zu erfüllen. Dann erlebe ich die Liebe als unglücklich, und vielleicht wünsche ich mir, daß ich diesen Menschen nicht lieben würde. Vielleicht liebt auch jemand mich, und ich kann diese Liebe nicht erwidern. Aber es ist mir unmöglich, eine unglückliche Liebe zu beenden. Ebenso wenig kann ich eine Liebe hervorrufen, wo vorher keine gewesen ist.

Habe fertig.
Tom
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