Von der Geburt der Idee zur Realität
Wahrscheinlich gibt es keinen Anfang, der nicht schwer ist.
Besonders dann, wenn es darum geht mit so viel akthergebrachten, vorgelebten und instrumentalisierten zu brechen,w ie mit der Vorstellung der glücklichen, monogamen, ein Leben lang währenden Zweierbeziehung, an der aber doch schon so viele unserer Eltern gescheitert sind.
Deswegen zuallerst mein Dank für diese gute Frage und die bisher vielen und ebenfalls guten Antworten. Wobei mir einfällt, dumme oder nicht gute Fragen gibt es ja gar nicht. Haben mir meine Eltern beigebracht Aber das tut nichts zur Sache....
Sie und ich, also wir, befinden uns auch noch ganz am Anfang davon, Polyamorie für uns zu entdecken, mitten im Prozess also, und stossen immer wieder auf neue/alte Verletzungen, auf Schwierigkeiten, die das theoretisch so wunderbare Konstrukt der Polyamorie ins Wanken bringen. Wir wissen noch nicht, ob das wirklich unser Weg ist und wo er uns hinführt. Unser Ausgangspunkt war der, das wir eine Affaire hattenn (wobei ich das Wort nicht mag), also eine Liebelei, aus der sie bald gerne mehr gemacht hätte, eine eher klassische Beziehung, long-distance zwar (sie Bremen, dann Hamburg, ich Hannover),a ber dennoch nach bekannten Mustern. Ich war zu der zeit aber noch viel zu verletzt von meiner letzten gescheiterten Beziehung mit der schönsten Frau der Welt, wie ich sie damlas immer noch nannte, um mich ernsthafft neu einlassen, fallenlassen und binden zu können. Sie ließ mich aber nicht los, ich sie auch nicht, weil mir auch schon recht bad klar war, das mir ohne sie ein ganzes Stück Lebensteil fehlen würde, so unterschiedlich wir auch sind von Sozialisation und (nicht sexuellen Vorlieben, sie ist Vegetarierin, ich liebe Fleisch, sie tanzt zu House, ich zu Rock, sie ist seit 10Jahren Nichtraucherin, ich murre auf dem Balkon usw...), so sehr wir uns bis aufs Blut reizen können, sos ehr fühlen wir uns beieinander udn miteinander verstanden, was wahrscheinlich eines der höchsten Güter überhaupt ist.
Trotzdem. Wir versuchten es anderthalb Jahre miteinander, klassisch, mehr oder minder monogam, und wir schafften es nicht, dass wir für uns eine Perspektive,, ein Wohlfühlgefühl entwickelt bekamen, im letzten halben Jahr schlief sogar der Sex ein, wobei ich sie immer noch gerne körperlich nahe hatte, sie anfasste, ihre Hand hielt,oder meinen Arm um sie legte.
So konnte das also nicht weitergehen, sie fühlte sich nichtmehr begehrt und ich mich mehr und mehr unter Druck gesetzt.
Lösungen mußten her, wir wollten uns doch erhalten bleiben, und eben mehr sein,als nur Freunde bleiben.
"Vielleicht sollten wir einfach mit anderen schlafen"
Das war ihr Satz, der allles ins Rollen brachte.
Mir gefiel der Gedanke nicht. Ich mochte die Vorstellung nicht, mit anderen zu ficken und zu Hause dann Händchen zu halten und zu kuscheln. Ich mag Sex gerne mit etwas mehr drum und dran, eben echt mit Herz und so. Und brachte meinerseits den Begriff der Polyamorie ins Spiel. Siee war mehhr als überrascht, den eigentlich wäre das ihr Part gewesen, war sie es doch, die aus einer "Ecke" kam, in der es schon immer um alternative Lebensentwürfe gegangen war, während ich eigentlich mehr oder weniger heimlich ein kleiner Spießer bin, Kind einer Arbeiterfamilie mit dut strukturiertem schwarz und weiß.
Wie die Kinder stürtzten wir uns dann in dieses Abenteuer Polyamorie und die Probleme begannen...*lach..
Sie fing etwas mit einem guten alten Freund an, den sie scho lange in vielerlei HInsicht interssant fand. Menschlich also und sexuell. Jemand von dem sie dachte, er könnte ihr nahe sein. Ich lernte ebenfalls eine Frau kennen, wir wünschten uns Glück, sahen uns nach ein bißchen Pause zu Silvester in Hmaburg wieder, hatten eine wunderbare Zeit, mit dem tollsten Sex aller Zeiten und waren voller Zuversicht: Das wird super!
Die Realität holte uns schnell ein,als sich ihre "Geschichte" als relativ perspektivlos herausstellte, während meine in ihren Augen für sie zur Bedrohung wurde, zu viel Zeit, zu viel Nähe. Es waren relativ dramatische, schmerzhafte und tränenreiche Wochen zu Anfang diesen Jahres.
Vielleicht war das alles ein bißchen viel Poly mit der Brechstange.
Jetzt stehen wir da, dass sie ihren Liebhaber quasi als Hausfreund noch bei sich hat, ich mich von der anderen Frau getrennt habe, aber eine weitere "Freundschaft mit Anfassen" zu einer ebenfalls alten Freundin "unterhalte" und wir damit beschäfigt sind, klar zu werden, wo wir überhaupt mitenander stehen, wie wir gemeinsam Zukunft sein können, wie wir unseren durchaus unterschiedlichen Ansprüchen, Sehnsüchten und Lebenswirklichkeiten gerecht werden können, welche Konstellationen für uns überhaupt denkbar sind, ohne uns zu verletzen, ohne in Situationen zu geraten, die mit dem Ideal von Polyamorie nichts mehrr zu tun haben, sondern in denen es nur noch ums bloße aushalten geht, des Nichtverlieren wollen wegens.
Ob Poly also unsere Antworrt sein wird, weiß ich nicht, wir sind noch am Anfang, müßen uns selbst überprüfen, auf unser Wunden unsere Verletzlichkeiten, dem Wunsch dem anderen gerecht werden zu wollen, ohne sich selber dabbei aufzugeben usw...
Ein schwieriger Prozess, aber durchaus und besonderrs, auch sehr sehr naher. Aber mit open End.
Also keine Poly Geschichte mit Happy End von mir zu diesem Zeitpunkt, aber dennoch hoffentlich eine uunterhaltsame und vielleicht sogar irgendwie anregende.
In diesem Sinne, Grüße und die besten Wünsche an alle Liebenden
Herrr_Bunt