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Wie war euer Anfang?

*****ran Frau
98 Beiträge
Themenersteller 
Wie war euer Anfang?
Hallo,


Ich bin recht neu in der Gruppe und bin mir daher nicht sicher ob es schon so ein Thema gibt aber ich wollte halt mal fragen.

Wie war euer erster Kontakt mit Polyamory? Was war das erste Ereignis?
Wann kam ech der Gedanke?
Hattet ihr ein "Coming out"? etc


Für mich hat es mit meiner ersten Beziehung angefangen. Die Gesellschaft und meine Familie und Freunde haben mir die Idee immer mitgegeben von "Wenn man richtig verliebt ist, begehrt man niemand anders".
Das mag ja für manche sein, für mich war das nie so. Und ich habe mich immer schlecht gefühlt über meine Lust für andere Leute aus meinen Beziehungspartnern. Ich habe dann oft neue Leute kennengelernt und mich dann verliebt (ohne Fremdgehen) und dann wurde von mir erwartet eine Entscheidung zu treffen. Ich habe schrecklich darunter gelitten und vielen Leuten unnötig weh getan.
Sogar als ich mit meinem jetzigen Partner zusammen kam gab es Drama. Und nur 6 Monate später bei gemeinsamen Drinks sagte mein Ex, warum hast du eigentlich nicht uns beide beigehalten? Und dann kam diese ganze Idee von Polyamory und eine ganze neue Welt öffnete sich mir.
Allerdings konnte ich meinem Partner nicht wirklich damit zu nahe treten weil er große Verlustängste hat. Mittlerweile sind wir mehr auf einer Wellenlänge obwohl ich zur Zeit keinen zweiten oder mehere Partner habe. Ich habe zur Zeit nur eine offenen Beziehung was für den Moment auch reicht da ich mich auch noch nicht verliebt habe.
Aber sowieso wenn ich Gefühle entwickele, versuche ich jede Beziehung, wie kurz sie auch sein mag, für das zu geniessen was sie ist und nicht mehr daraus zu machen als es jemals sein könnte.


Jetzt wäre ich gespannt, nachdem ihr meinen Anfang kennt, wie das dei bei euch aussah? Für mich ist es vor allem wichtig weil ich noch immer den Druck der monogamen Gesellschaft nicht abwerfen kann deshalb glaub ich würden mir Einblicke in die Wege anderer helfen.

Danke *g*
*******958 Frau
9.875 Beiträge
Wann kam ech der Gedanke?
bir mir wahr das schon sehr früh
ich konnte und wollte nicht "begreifen" das man nur einen partner lieben darf und soll
als kind hatte ich deshalb bei dem thema den leuten schon löcher in den bauch gefragt und bin dabei mehrheitlich nur auf kopfschütteln gestossen (vornehm ausgedrückt)
gut, wenn man zurückrechnet wahr es auch noch eine andere zeit
doch nahm ich mir in der pupertät vor, das ich mich diesem "zwang, nur einen partner zu lieben", nicht unterwerfen werde, da es mir schlicht wiederstrebte und ich mich beim gedanken daran schon nicht wohlfühlte

es gab damals in meinem umfeld jedoch zwei menschen, mit welchen ich dieses thema diskutieren konnte, die mich weder verurteilten noch abstempelten. einer wahr mein grossvater der eine rein monogame ehe führte, weil es einfach so sein muss, der jedoch offen mit mir darüber sprach das es nicht seinem naturell entpsrechen würde.

wenn ich jemand kennenlernte, sagte ich immer offen, das ich nicht monogam bin. viele reduzierten das : nicht monogam sein, lediglich auf meine sexualität und nicht selten hörte ich früher, das ist egal hauptsache du liebst nur mich und wahren dann tw. erschüttert das ich es nicht lediglich auf sex bezog sondern das ich mehr wie einen menschen liebe (bezogen auf partner). verständnis wahr eher die ausnahme. doch hielt mich das alles nicht ab, meinen eigenen weg zu gehen
den ich lebe mein leben und nicht das von anderen

erst sehr sehr viele jahre später kam der begriff polyamorie auf, das sprichwörtliche kind hat nun einen namen und damit ist, so sehe ich es die diskussion darüber auch um ein vielfaches einfacher geworden.
was man früher in tw. wirklich mühsamen diskussionen erklärt und aufgedröselt wurde, diskutiere ich auch heute noch, doch ist meist schon eine grundbasis vorhanden, da viele den begriff, gerade in den letzten jahren, bereits schon einmal gehört oder gelesen haben. die diskussionen heute drehen sich nun nicht mehr darum gibt es das, das ist doch nur ne utopie, sondern eher darum wie setzt du das um.
Wie unser Anfang war ????


Verdammt schwer!


Ich hab mir selber nicht getraut. Wollte Gefühle unterdrücken.
Konnte kaum glauben was mir selber geschah.

Heute weiß ich das ich immer so war.

Mein "coming out" war nen Schlag in´s Gesicht für beide.

Der Umgang damit hat mich aus meiner eigenen Umlaufbahn geworfen.

Heute geht es mir damit gut.

LG YOYO
*********under Frau
4.365 Beiträge
Hallo LadyOran,

bei mir war ähnlich verlaufen. Ich fühlte mich nicht verstanden. Mir war es ein Bedürfnis über schöne Erlebnisse zu erzählen mit der Quittung von Eifersuchtsanfällen. ich sei nicht "normal und krank" hieß es. Ich könne nicht lieben.
Viele Jahre später traf ich einen lieben Menschen die genauso tickte wie ich. Wir hatten eine, wir nannten es "Teilpartnerschaft".
Dadurch Sie sich selbst damit als Soziologin auseinandersetzte lernte ich das Wort Polyamorie kennen und auf dem örtlichen Stammtisch noch mehr Menschen.
Ein Jahr später richteten wir ein Filmfestival zum Thema Polyamorie. Ich war sehr überrascht das jeder Tag ausgebucht war und von wie weit einige angereist kamen.

Überraschend war für mich das ich erst mit meiner bewussten polyamoren (Liebens)Lebensart erst Eifersuchtsgefühle kennengelernt habe *zwinker*
**********er999 Mann
379 Beiträge
Die erste Begegnung mit anderen Formen des Zusammenlebens hatte ich an der Grenze zum Erwachsensein (Ende der 70er-Jahre), als ich diverse "alternative" Literatur verschlang. Und so kam ich vom "Bericht des Club of Rome" (der die Endlichkeit unserer vermeintlich unerschöpflichen Resourcen aufzeigte) lesenderweise zu ersten Ideen von anderen Formen des Zusammenlebens. Soweit ich mich zu erinnern glaube, wurde durchaus auch so etwas wie polyamore Lebensformen beschrieben, das Thema in extremis waren aber die Ideen der Kommunen. - Ich fand es zwar sehr spannend, über solche Lebensformen zu lesen, sie selber zu leben war für mich aber zu exotisch und damit undenkbar.

Meine erste Berührung mit Polyamory (und hier sage ich bewusst "Berührung", weil es mir wie Schuppen von den Augen fiel und mich beinahe aus den Socken haute), war ein Artikel im Wochenend-Magazin des Tages-Anzeigers, einer grossen Schweizer Tageszeitung. Mit einem Mal fragte ich mich ernsthaft: "Ja, warum sollte das eigentlich nicht möglich sein?" (Ich glaube, das war etwa Ende der 90er-Jahre).

Wieder ein paar Jahre später entdeckte ich den JC, und schon kurz darauf gabs im Forum unter der Rubrik "Liebe und Beziehung" einen Thread, der die Frage in den Raum stellte, ob Polyamory ein neuer Trend sei oder nur eine Zeiterscheinung. - Da habe ich mich dann wirklich intensivst mit dem Thema auseinandergesetzt, im Forum das eine und andere geschrieben und auch innerlich begonnen, mich zu verändern.

So war's. Und ist's. Und die Beschäftigung mit den "potentiellen" Möglichkeiten ist für mich zur Zeit sogar aktueller denn je. Man wird sehen, spannend ist es allemal!

LG
der gratwanderer
***vy Frau
224 Beiträge
Schöne Frage!
ich war schon immer "anders", das wurde meist negativ bewertet: du kannst dich nicht einlassen! Du bist flatterhaft! "Man kann nicht alles haben", war die moralische Hauptaussage...und in mir wohnte ein kleiner Trotzkopf, der das in Frage stellte: ja, wieso eigentlich nicht! Liebe geben und Liebe empfangen ist wunderbar und in Liebesbeziehungen können alternative Formen erprobt werden. *experimentier* Damit ist das Polysein für mich auch ein politisches Statement: raus aus der engen kontrollierbaren 2-Personenehe - hinein in ein wandelbares, wenig kontrollierbares Gebilde.
So richtig mit Worten be-greifen konnte ich es erst nach Treffen und langen Gesprächen mit kaiserschmarrn, dem ich Löcher in den Bauch fragen durfte.
Ich mag alles, was mir eine Wahl läßt: ich kann so oder so oder so sein.
So ist das Polysein nicht mein neues Korsett geworden, sondern die Erweiterung meiner Möglichkeiten.
*******Maxx Mann
11.960 Beiträge
Hm, den Begriff "Polyamory" kenne ich erst seit etwas über 3 Jahren. Das heißt aber nicht, dass ich vorher nicht polyamor gelebt hatte - ich hatte nur keinen Begriff dafür *zwinker*

Ich glaube, ich bin schon immer ein wenig so, dass ich nicht an das "Märchen" der einen, großen, romatischen, ewigen Liebe geglaubt habe, wenn man denn nur die "Richtige" findet. Natürlich gab es auf der anderen Seite die Liebesfilme, die Musik etc. , die genau in diese Richtung orientierten. Und es gab das Bild der Familie von Vater, Mutter und möglichst drei Kindern (im Osten). *ja*

Trotzdem habe ich schon als Jugendlicher nie andere Frauen/Mädchen ignoriert, nur weil ich mit einer "gegangen" bin. So war ich über 2 Jahre mit einer sehr liebevoll zusammen (wir dachten durchaus auch schon an Familie) und gleichzeitig sehr gut mit der Frau befreundet (oder war es schon Liebe? - und Nein, es war kein sexuelles Verhältnis), mit der ich später ein Leben lang verheiratet sein sollte. *g* [¹]

Später in unserer Ehe gab es auch gleich zu Beginn eine polyamore Episode. Ich verliebte mich in eine Kollegin (meine Mone kannte sie auch), sie war selbst verheiratet und hatte auch 2 Jungen, etwas älter als unsere beiden. Aus der anfänglichen Affaire wurde mehr, natürlich flog es auf - und es wurde eine jahrelange feste, liebevolle Freundschaft zwischen unseren Familien.

In ca. 10 Jahren monoamorem Leben (die Familie - Kinder, Job, Haus und Großeltern forderten uns voll) verfielen wir in Routine, "liebten uns auseinander" - wie es so schön heißt - und funktionierten eigentlich nur noch in dieser Ehe-Routine. Nicht, dass wir uns nicht mehr liebten - aber wir nahmen diese Liebe nicht mehr bewusst wahr. Und so flüchteten wir beide fast gleichzeitig ins Abenteuer außerhalb, statt miteinander über die Defizite und vor allem deren Ursachen miteinander zu reden. Aber wir hatten natürlich ein schlechtes Gewissen dabei - und nicht lange, dann haben wir uns dem anderen Gegenüber offenbart. Es folgten lange Gespräche, Vorwürfe, Versöhnungen - und die Feststellung: Egal, was wir getan haben - wir lieben uns und dachten in keiner Sekunde daran, den Anderen zu verlassen.

Und so erinnerten wir uns an die schöne "Vierer-Beziehung" zu Beginn unserer Ehe und öffneten unsere Beziehung. Allerdings zunächst nur sexuell - und nicht bei uns zu Hause. Wir hatten also unsere Affairen, wussten aber gegenseitig Bescheid - und teilweise lernten wir den Anderen dann auch kennen. Wir spürten: Diese Affairen taten uns nicht nur persönlich gut - sie stärkten auch unsere Beziehung zueinander. Und allmählich merkten wir, dass selbst tiefe Liebe zu unseren Affairen unserer Liebe zueinander keinen Abbruch tat. *ja* *g*

Naja, und dann ... *schiefguck* - wurde unsere Ehe ziemlich rabiat beendet. Aber nicht unsere Liebe. Und für mich gibt es keine andere Möglichkeit mehr, als offen, ehrlich, als polyamor meine Beziehungen zu leben.

---------------
[¹] Wir haben uns vor kurzem wieder getroffen, nach fadt 30 Jahren - und es knistert immer noch zwischen uns. Ich habe nur Angst, ihre Liebe zu ihrem Mann zu zerstören - und bleibe darum auf Abstand.
*****ran Frau
98 Beiträge
Themenersteller 
@sorbas
Es scheint als hättest du einen langen und anstrengenden Weg hinter dir. Aber ich glaube viele von uns haben das. Vor allem wenn man es merkt wenn man in einer monoamoren Beziehung lebt.
Ich kann mir aber vorstellen, so wie es auch bei mir war, wenn man erst heraus findet wie man selbst glücklich ist, ist es viel einfacher andere glücklich zu machen und wird oft deshalb selbst viel glücklicher. Das wissen wer man ist und was man will ist besonders wichtig für polyamore aber auch für monoamore, finde ich.

Und zu guter letzt finde ich es sehr schön dass ich euch noch immer gut versteht, aber ihr habt ja auch viel durch gemacht. ich kann mir gut vorstellen dass man so eine Person, nie wirklich aufhört zu lieben.


Ich liebe meinen Partner über alles und bin deshalb nicht in einer zweiten Beziehung wegen seiner Verlustängste. Ich habe daher eher eine offene Beziehung auf Distanz, was mich nicht davon abhällt Gefühle für meine Liebhaber zu haben (sagt ja auch das wort, lieb haben *zwinker* )
*****ran Frau
98 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe dieses Thema auch deshalb eröffnet weil es schön ist zu hören, wie Leute sich selbst entdeckt haben und wie sie damit klar gekommen sind.

*freu2* Für mich persönlich ist das nähmlich extrem wichtig.
Ich kann mir aber vorstellen, so wie es auch bei mir war, wenn man erst heraus findet wie man selbst glücklich ist, ist es viel einfacher andere glücklich zu machen und wird oft deshalb selbst viel glücklicher. Das wissen wer man ist und was man will ist besonders wichtig für polyamore aber auch für monoamore, finde ich.


Genauso ist und währe es wünschenswert.

Die Realität und "gesellschaftlichemoral" sowie die Rücksicht auf Monoamoröse Menschen, läßt das nur selten zu.
*****ran Frau
98 Beiträge
Themenersteller 
Ja leider ist sich selbst zu erkennen und das ganze, gut und schlecht, was man ist wahrzunehmen auch nicht immer einfach und sehr viele finden es einfacher, lieber nicht über sich selbst und die Welt nach zu denken.

Klar, aber man sollte schon danach streben *zwinker* die Gesellschaft wird es uns nie einfach machen. Auch wenn jeder rein theoretisch das Recht hat glücklich zu sein.
Ohja ! Wie schön würde alles sein, wenn leben aus Theorie bestehen würde.

Die Realität ist aber eher Praxisbezogen, und da erlebe ich immer die dicksten "Schotten"
*******Maxx Mann
11.960 Beiträge
Es scheint als hättest du einen langen und anstrengenden Weg hinter dir.
Nö, als anstrengend würde ich ihn nicht bezeichnen. Lag wohl auch mit daran, dass meine Mone sehr ähnlich tickte.

Die Diskussionen, die Schuldzuweisungen während der Phase unserer "Neufindung" waren noch Nachwirkungen der Angst, der jeweils andere könnte einen verlassen, wenn man nicht so weiter spielt, wie man meint, dass der andere einen haben möchte. Also hat jeder zunächst nicht seine eigenen Wünsche geäußert, über seine eigenen Vorstellungen und Gefühle gesprochen, sondern eher dem Anderen vorgeworfen, dass er nicht so sei, wie man es sich immer vorgestellt hat.
Das ist natürlich total bescheuert - und es hätte auch fast unsere Beziehung, unsere Liebe gekostet (unsere Ehe vielleicht nicht). Gegenseitige Vorwürfe sind nun genau kein gutes Mittel, die Liebe zu fördern. Zum Glück haben wir unser völlig irrationales wie auch emotional widersinniges Verhalten noch rechtzeitig erkannt. *ja*

Diese Zeit war heftig, sie war teilweise leidvoll - aber selbst diese Phase würde ich nicht als anstrengend bezeichnen *zwinker*
Vor allem war sie aber sehr lehrreich *ja*
andere Seite
Mir war schon immer klar, dass Frauen nicht treu sein können. Warum sollte ich also meine Kraft darauf verschwenden, mich darüber aufzuregen?

Ohne dass wir immer darüber geredet haben, hatte meine Frau regelmäßige Sexabenteuer. Dass ich mit meiner Umgebung niemals darüber reden durfte, dass ich das billigte, empfand ich als normale Konvention.
Probleme tauchten erst auf, als sie sich in eines ihrer Abenteuer verliebte. Da mussten wir reden. Und haben eine "etwas" unkonventionelle Lösung gefunden. Nach dem Motto, dass nicht alle alles wissen müssen, solange es ihnen gut geht. *zwinker*

Genauso habe ich es auch in späteren Beziehungen gehalten. Mal haben wir mehr darüber geredet, mal weniger. Wie es eben passte.


Die ersten Hinweise, dass es normal ist, mehrere Menschen zu lieben, fand ich bei Peter Lauster.
Bei seinen Büchern merkte ich das erste Mal, dass ich nicht geistesgestört bin. *oh*

Theorie ist immer noch nicht mein Ding, wenn es um Menschen geht. Ich verlasse mich auf mein Gefühl.
Der Versuch mich in das alte Weltbild der klerikalen Leistungsgesellschaft zu pressen, scheiterte schon sehr frühzeitig daran, dass ich mich zwar anpasste aber permament alles in Frage stellte.

Um heraus zu finden, wo die "Wahrheit" denn läge, habe ich erst den Weg des alten Weltbildes ausgelotet, bis zum Exzess, um dann zu merken, dass hier zuviel im argen liegt.

Kindheitsbedingt fiel es mir die meiste Zeit meines Lebens schwer Nähe und Liebe zu zulassen, was dazu führte, dass ich funktionierte, aber selbst überhaupt nichts davon hatte. So wie ein Fließbandmonteur bei Porsche, der für die Freude und Lust anderer ackert, aber selbst nie in den Genuß kommen wird. Durch das Streben in der Leistungsgesellschaft, wo das Anhäufen von Besitz und das Besitzdenken tief verwurzelt ist, infiltierte selbiges mein Denken. Beziehungen mussten exklusiv sein.

Erst im Zuge der Aufarbeitung der Themen Nähe/Liebe und des Austritts aus dem alten Weltbild, vor allem aus den klerikalen Glaubenssätzen, war ich mit Themen wie Eifersucht/Besitzdenken direkt konfrontiert. Ich habe mir all dies in allen Tiefen angesehen und das Ungleichgewicht und die Defizite aufgelöst. Ich habe mir erlaubt Liebe zu zulassen und Liebe den Raum zu geben, den es braucht.

Also kein Coming-Out, sondern eine Entwicklung, die ich dann konsequent so auch angefangen habe zu leben. Obgleich der Großteil der Menschen damit nichts anfangen kann, halte ich meine Lebensweise für mehr kompatibel als die Exklusiv-Anhänger, denn ich muss ja nicht zwanghaft 2 oder 3 Lieben leben, sondern darf ja offen sein für Neues ohne ein MUSS. Letztendlich spült uns das Leben erst dann Neues an, wenn die innere Konfiguration und Sender verändert wurden.

Somit kann ich in einer Zweisamkeit leben ohne eine verpflichtende Dreisamkeit, das Fundament jedoch sollte von Beginn an die Offenheit für eine zwangsjackenfreie Liebe sein.

hg

D.
********el64 Frau
638 Beiträge
Ich lernte meinen Schatz damals im Internet kennen, in einem anderen Chat.
In seinem Profil habe ich damals auch noch einen Begriff gelesen mit dem ich aber absolut nichts anfangen konnte...Polyamor..Ich suchte im Internet danach und wurde fündig...ich war sehr erstaunt das es so was gibt und in dem Moment wurde mir etwas klar...ich hatte mal eine Bez. mit einem Mann der seine Frau und mich sehr liebte und dieser sich immer wieder fragte ob es normal ist 2 Frauen zu lieben, darf man das überhaupt???Nachdem ich das über poly gelesen hatte im Internet ,hatte ich die Antwort darauf gefunden..ja man durfte und man kann mehrere lieben.
Ich habe ihn (meinen Schatz) nach diesem Begriff gefragt und wir haben uns sehr intensiv darüber unterhalten. Es war für mich sehr interessant und ich wusste das es sicher nicht das erste und auch nicht das letzte Gespräch da drüber sein wird. Nun wusste ich auch, wie er in den letzten Jahren mit seiner Frau gelebt hatte und auch vor hat weiter polyamor zu leben.
Einige Wochen später trafen wir uns das erste Mal und es hat sofort gefunkt. *love*
Ich wußte zu dem Zeitpunkt aber auch das er einige Tage nach unserem ersten Treffen mit einer anderen Frau in den Urlaub fliegt.
Und genau da kam es das erste Mal auf mich zu...Polyamor...denn auch diese Frau war ihm nicht egal...er liebte auch sie, wenn auch anders als mich.
In mir schrillten alle Alarmglocken und es stellte sich mir die Frage, sehe ich diesen Mann wieder? *panik*
Polyamor war mir bis dahin ja völlig unbekannt und da war es nur zu verständlich das ich Angst hatte...das sagte er mir dann auch .
Ich sah in sofort nach seinem Urlaub wieder was mich glücklich machte und so sollte es irgendwie passieren das nicht nur ich in seinem Leben war sondern auch diese andere Frau, welche ich noch vor seinem gemeinsamen Urlaub mit ihr kennenlernte.
Da er und ich uns wirklich total ineinander verliebt hatten ..hatte ich nun für mich die Entscheidung zu treffen ob ich so mit ihm leben möchte...Meine Entscheidung war ein klares... JA.....zu mindestens werde ich es versuchen und wenn es nicht funktioniert dann werde ich wohl wieder gehen müssen...
Ich bin nicht wieder gegangen bin immer noch bei ihm und habe es nicht bereut. *ja*
*******Maxx Mann
11.960 Beiträge
Mir war schon immer klar, dass Frauen nicht treu sein können.
Mir waren meine Frauen immer treu - und ich ihnen auch. *oh* *gruebel* *zwinker*
Darüber könnten wir ein Buch schreiben...
.. tun wir hier aber nicht..lol.

Kurzfassung: Wie bei YoYo... smile!

Im Überschalltempo "aufgearbeitet"... heute glücklich, zwei so starke Menschen zu sein, dass wir uns tatsächlich nicht gegenseitig Knüppel zwischen die Beine werfen!

Liebe - > Die stärkest Kraft auf Erden!

Eifersucht - > Verletzte Eitelkeit und Verlustangst (Egoismus!)

Freiheit - > sich im Miteinander an einander stärken...

... indem zusammen erlebte(s) Freude / Glück
-> mehr als doppelte(s) Freude / Glück für jede(n) Beteiligte(n)...

... und ...

... indem zusammen ertragenes Leid / Unglück
• > weniger als halb so schweres Leid / Unglück für jede(n) Beteiligte(n)

auch tatsächlich zusammen (er)lebt wird, denn...

..."nur" alle Herausforderungen zusammen anzunehmen und miteinander zu teilen,

ermöglicht es auch zusammen daran zu wachsen!

Daher ist jeder Versuch, etwas im Alleingang bewältigen zu wollen, von Anfang an zum Scheitern verurteilt!


Unser Weg dahin kann nachgelesen werden im Buch:

"Liebe dich selbst, und freue dich auf die nächste Krise"
Eva-Maria und Wolfram Zurhorst (Goldmann / Arkana)

Wir sind weder mit den Autoren verwandt, noch (auch mit dem Verlag nicht) in irgendeiner Weise anderweitig verbunden (ausser im Geiste)!

Wir machen hier keine Webung, erhalten keine Privilegeien, und sind an geschäftlichen Umsätzen des Verlages bzw. privaten Vorteilen der Autoren in keiner Weise beteiligt (zahlen unsere Rechnungen wirklich alle selbst) ... zwinker, lach!


Kurzfassung zum "Weg" (im Buch):

Sorry, aber das können wir hier nicht leisten, diese "Arbeit" müsst ihr euch schon selbst machen. Wir können euch hier "nur" versichern:

Es lohnt sich!!!


*sonne* *schwitz* *faechel* *zwinker*
*****een Paar
2.736 Beiträge
Bei uns dreien kam es wie die Jungfrau zum Kinde. Keiner hatte damit gerechnet und keiner von uns kannte das Thema so richtig. Wir haben uns hier im Joy kennen gelernt und einfach nur für nette Abende getroffen. Dann haben Jasi und ich uns allerdings ineinander verliebt. Wir hatten vom ersten Moment an das Gefühl, dass zwischen uns deutlich mehr ist als einfach nur Zuneigung. Tja, daraufhin haben wir uns immer öfter getroffen und mehr und mehr miteinander gemacht und unternommen. Und somit wurde es immer intensiver.
Irgendwann war es dann doch so intensiv, dass wir nicht mehr so einfach vor allen Bekannten und Verwandten erzählen konnten, dass ich einfach nur ein Freund bin. Und somit wurde es dann so gaaaanz langsam erzählt. Aber alle haben es toll aufgenommen und ich bin auch in den Familien voll akzeptiert.
Also, der Wunsch danach war gar nicht mal da, aber wir leben es jetzt glücklich aus!
LG
Chris
******unt Mann
6 Beiträge
Von der Geburt der Idee zur Realität
Wahrscheinlich gibt es keinen Anfang, der nicht schwer ist.
Besonders dann, wenn es darum geht mit so viel akthergebrachten, vorgelebten und instrumentalisierten zu brechen,w ie mit der Vorstellung der glücklichen, monogamen, ein Leben lang währenden Zweierbeziehung, an der aber doch schon so viele unserer Eltern gescheitert sind.
Deswegen zuallerst mein Dank für diese gute Frage und die bisher vielen und ebenfalls guten Antworten. Wobei mir einfällt, dumme oder nicht gute Fragen gibt es ja gar nicht. Haben mir meine Eltern beigebracht Aber das tut nichts zur Sache....
Sie und ich, also wir, befinden uns auch noch ganz am Anfang davon, Polyamorie für uns zu entdecken, mitten im Prozess also, und stossen immer wieder auf neue/alte Verletzungen, auf Schwierigkeiten, die das theoretisch so wunderbare Konstrukt der Polyamorie ins Wanken bringen. Wir wissen noch nicht, ob das wirklich unser Weg ist und wo er uns hinführt. Unser Ausgangspunkt war der, das wir eine Affaire hattenn (wobei ich das Wort nicht mag), also eine Liebelei, aus der sie bald gerne mehr gemacht hätte, eine eher klassische Beziehung, long-distance zwar (sie Bremen, dann Hamburg, ich Hannover),a ber dennoch nach bekannten Mustern. Ich war zu der zeit aber noch viel zu verletzt von meiner letzten gescheiterten Beziehung mit der schönsten Frau der Welt, wie ich sie damlas immer noch nannte, um mich ernsthafft neu einlassen, fallenlassen und binden zu können. Sie ließ mich aber nicht los, ich sie auch nicht, weil mir auch schon recht bad klar war, das mir ohne sie ein ganzes Stück Lebensteil fehlen würde, so unterschiedlich wir auch sind von Sozialisation und (nicht sexuellen Vorlieben, sie ist Vegetarierin, ich liebe Fleisch, sie tanzt zu House, ich zu Rock, sie ist seit 10Jahren Nichtraucherin, ich murre auf dem Balkon usw...), so sehr wir uns bis aufs Blut reizen können, sos ehr fühlen wir uns beieinander udn miteinander verstanden, was wahrscheinlich eines der höchsten Güter überhaupt ist.
Trotzdem. Wir versuchten es anderthalb Jahre miteinander, klassisch, mehr oder minder monogam, und wir schafften es nicht, dass wir für uns eine Perspektive,, ein Wohlfühlgefühl entwickelt bekamen, im letzten halben Jahr schlief sogar der Sex ein, wobei ich sie immer noch gerne körperlich nahe hatte, sie anfasste, ihre Hand hielt,oder meinen Arm um sie legte.
So konnte das also nicht weitergehen, sie fühlte sich nichtmehr begehrt und ich mich mehr und mehr unter Druck gesetzt.
Lösungen mußten her, wir wollten uns doch erhalten bleiben, und eben mehr sein,als nur Freunde bleiben.
"Vielleicht sollten wir einfach mit anderen schlafen"
Das war ihr Satz, der allles ins Rollen brachte.
Mir gefiel der Gedanke nicht. Ich mochte die Vorstellung nicht, mit anderen zu ficken und zu Hause dann Händchen zu halten und zu kuscheln. Ich mag Sex gerne mit etwas mehr drum und dran, eben echt mit Herz und so. Und brachte meinerseits den Begriff der Polyamorie ins Spiel. Siee war mehhr als überrascht, den eigentlich wäre das ihr Part gewesen, war sie es doch, die aus einer "Ecke" kam, in der es schon immer um alternative Lebensentwürfe gegangen war, während ich eigentlich mehr oder weniger heimlich ein kleiner Spießer bin, Kind einer Arbeiterfamilie mit dut strukturiertem schwarz und weiß.
Wie die Kinder stürtzten wir uns dann in dieses Abenteuer Polyamorie und die Probleme begannen...*lach..
Sie fing etwas mit einem guten alten Freund an, den sie scho lange in vielerlei HInsicht interssant fand. Menschlich also und sexuell. Jemand von dem sie dachte, er könnte ihr nahe sein. Ich lernte ebenfalls eine Frau kennen, wir wünschten uns Glück, sahen uns nach ein bißchen Pause zu Silvester in Hmaburg wieder, hatten eine wunderbare Zeit, mit dem tollsten Sex aller Zeiten und waren voller Zuversicht: Das wird super!
Die Realität holte uns schnell ein,als sich ihre "Geschichte" als relativ perspektivlos herausstellte, während meine in ihren Augen für sie zur Bedrohung wurde, zu viel Zeit, zu viel Nähe. Es waren relativ dramatische, schmerzhafte und tränenreiche Wochen zu Anfang diesen Jahres.
Vielleicht war das alles ein bißchen viel Poly mit der Brechstange.
Jetzt stehen wir da, dass sie ihren Liebhaber quasi als Hausfreund noch bei sich hat, ich mich von der anderen Frau getrennt habe, aber eine weitere "Freundschaft mit Anfassen" zu einer ebenfalls alten Freundin "unterhalte" und wir damit beschäfigt sind, klar zu werden, wo wir überhaupt mitenander stehen, wie wir gemeinsam Zukunft sein können, wie wir unseren durchaus unterschiedlichen Ansprüchen, Sehnsüchten und Lebenswirklichkeiten gerecht werden können, welche Konstellationen für uns überhaupt denkbar sind, ohne uns zu verletzen, ohne in Situationen zu geraten, die mit dem Ideal von Polyamorie nichts mehrr zu tun haben, sondern in denen es nur noch ums bloße aushalten geht, des Nichtverlieren wollen wegens.
Ob Poly also unsere Antworrt sein wird, weiß ich nicht, wir sind noch am Anfang, müßen uns selbst überprüfen, auf unser Wunden unsere Verletzlichkeiten, dem Wunsch dem anderen gerecht werden zu wollen, ohne sich selber dabbei aufzugeben usw...
Ein schwieriger Prozess, aber durchaus und besonderrs, auch sehr sehr naher. Aber mit open End.
Also keine Poly Geschichte mit Happy End von mir zu diesem Zeitpunkt, aber dennoch hoffentlich eine uunterhaltsame und vielleicht sogar irgendwie anregende.
In diesem Sinne, Grüße und die besten Wünsche an alle Liebenden
Herrr_Bunt
**em Mann
1.191 Beiträge
Auch durch Aufenthalte + Erfahrungen in einer grossen spirituellen Kommune vor vielen Jahren ist mir schon lange klar, dass in meinem Herzen weit mehr Platz ist als nur für eine einzige Frau.

Sexuell habe ich ich selbst fast nur monogam gelebt, während ich öfters damit konfrontiert wurde, dass meine jeweilige Freundin 2 oder mehr "Liebhaber" gleicchzeitig hatte. Es gab + gibt Eifersucht, Traurigkeit + unschöne Szenen, aber auch die generelle Bereitschaft, sich/mir/uns diese aufwühlenden, teils sehr schmerzvollen Gefühle anzusehen + an ihnen zu arbeiten.
Der Begriff Polyamorie war mir trotzdem noch fremd.

Vor 2,5 Jahren schrieb mich hier im Joyclub eine verheiratete Frau an + es begann eine komplizierte, sehr leidenschaftliche + tiefgehende Affäre/Fernbeziehung. In der Auseinandersetzung mit unserer Situation näherten wir uns der Welt der Polyamorie, Vieles wurde uns klarer + verständlicher. Wir beide redeten auch viel darüber, dachten z.B. auch an ein Zusammenziehen mit ihrem Ehemann, der aber nichts davon wissen wollte.

Auch diese Beziehung endete nach einigen Monaten.
Geblieben sind extrem viel Einsamkeit + Schmerz in mir, aber auch das dankbare Gefühl, wichtige Erfahrungen gemacht zu haben + auf dem richtigen Weg zu sein. Ich "muss" weder ausschließlich monogam noch ausschließlich polyamor leben, ich sehe jetzt aber noch mehr Potential im Lieben mit mehreren Menschen.

LG

Prem Amido
****ra Frau
844 Beiträge
in den 90´gern
mit viel ansprüchen und viel entscheidungszwang und eifersucht anderer frauen...
also eher anstrengend ...
zur zeit erleb ich mir eifersucht von männern...
hmmmm
*zwinker*
****68 Paar
67 Beiträge
Unsere Erfahrung mit Polyamorie
Hallo,
wir kennen das Thema Polyamorie erst seit ca. 11 Monaten.
Wie sind wir dazu gekommen?
Wir sind ein Paar das seit nunmehr 23 Jahren Verheiratet ist.
Wir sind uns immer Treu gewesen und wir wollten unseren Horizont einfach erweitern in dem wir anfingen in ein und den anderen Club zu gehen und Kontakte über den Joy zu knüpfen.
Nachdem wir die Suche nach einem passenden Paar fast aufgegeben hatten, lernten wir ein Pärchen kennen, mit dem eigentlich nur das Sexuelle Abenteuer gesucht wurde.
Wir merkten sehr schnell, das es viel mehr als nur Sex ist.
Jeder von uns Vieren hatte auf einmal wieder ein kribbeln im Bauch. Wir sprachen über unsere Gefühle und merkten, das es Liebe ist.
Wir wussten nicht das es sowas geben kann, den eigenen Partner zu lieben und noch eine weitere Person.
Wir setzten uns damit auseinander, was es sein könnte und
googelten danach und suchten hier in den Foren nach Erklärungen.
Dann stießen wir das erste mal auf das Wort POLYAMORIE, welches wir vorher nicht kannten.
Aber wir konnten uns auf einmal in vielen Beiträgen wieder finden und konnten auf einmal sagen, das ist nicht Unormal, sondern es kann etwas ganz wunderbares sein und das ist es auch immer noch.
Unsere Beziehung mit dem anderen Paar besteht nun seit fast einen Jahr.
Was Anfangs sehr Euphorisch war, hatte zwischendurch auch sehr viele Probleme von Neid, Eifersucht und eventuellen Trennungen mit sich gebracht.
Momentan überwiegen doch wieder die schönen Momente und wir lieben uns.

Zum Coming Out.

Wir sind jetzt dabei uns zu outen, da wir auch öffentlich oft getauscht unterwegs sind.
Den Kindern vom anderen Paar wurde von uns und unserer Beziehung schon recht schnell erzählt und sie nahmen das sehr gut auf .Die Kids freuen sich schon immer wenn wir kommen.
Wir sind Teil deren Familie.
Total schön.
Nach und nach erzählen wir jetzt Freunden von unserer zweiten Beziehung, die dann dann zwar fragend gucken und auch schmunzeln, aber es wird akzeptiert.

Aber der Absolute Hammer war gerade letztes Wochenende, da sollte es Ihre Familie und Ihre Eltern erfahren, weil alle zu unseren Hochzeitstag kommen und unsere Zweitbeziehung sollte auch als solche vorgestellt werden.
Unser Coming Out war noch gar nicht ausgesprochen, da ist Schwiegermutter schon Heulend aus dem Zimmer gerannt.
Das ganze endete in einem Fiasko.
Man konnte und kann bis heute nichts dazu erklären. Sie meint einfach, das ist nicht normal.
Schade, wir haben Ihr zwar erklären versucht das wir uns nicht trennen und das wir glücklich sind, aber das wird einfach ignoriert und sie meint, das wenn wir glücklich sind, dann sollen wir das doch einfach sein lassen.
Tja das war ein Coming Out, womit wir nicht gerechnet haben, wo das Mutter / Tochter Verhältnis zur Zeit arg Strapaziert ist.
Was eine Frage!
Himmel, die Frage ist wirklich verdammt gut.

Wenn ich recht darüber nachdenken, dann mache ich mir seit ungefähr einer Woche Kopfzerbrechen darüber. Denn vorher war mir der Begriff einfach nicht geläufig. Als erstes frage ich mich, bin ich polyamor veranlagt? Ich weiss es nicht.

Aber ich versuche mal meine Gedanken zu sortieren, vielleicht gelingt es mir ja wärend ich hier schreibe.

Früher dachte ich immer, dass ich es sehr viel schlimmer empfinden würde, wenn mein Partner mich "gedanklich" betrügen würde - also wenn da ein Mensch wäre, den er mir vorziehen, aber aus moralischen Gründen - weil das macht man ja nicht - nicht tuen würde, als die Tatsache, dass es wirklich einmal "passieren" würde, so unvorhergesehen, vielleicht sogar noch mit dem Einfluss von Alkohol. Die Meisten meiner Freundinnen haben mich mit meiner Meinung dann für verückt erklärt.

Vor ca. 20 Jahren habe ich dann einen Mann kennengelernt, den ich verdammt liebte. Es gab ein heiden "hin und her", über ungefähr 6 Jahre. Ich habe gelitten wie ein Tier, weil er mir immer sagte, dass ich der wichtigste Mensch in seinem Leben sei, er mich aber nicht lieben könne- weil er grundsätzlich nicht wirklich lieben kann. Es kam wie es kommen musste, er verliebte sich dann tatsächlich in eine andere Frau. Ich war im ersten Moment am Boden zerstört. "Aha, er kann ja doch lieben", waren meine ersten Gedanken. Nach ganz kurzer Zeit, begriff ich dann aber, dass mir der Mensch soviel Wert war, dass ich ihm seine neue Liebe absolut gönnen konnte. Denn eines war mir damals schon ganz bewusst.... Liebe ist bei mir nicht auf "Gegenseitigkeit" begründet. Ich liebte ihn und wollte nur, dass es ihm gut geht. Wir wurden die besten Freunde!
Was meine Freunde dazu sagten, brauche ich sicher nicht zu erwähnen......

Dann lernte ich meinen jetzigen Partner kennen (ok, es gab noch den einen oder anderen dazwischen, aber das hat nichts mit dem Thema zutun). Ich las sein Profil hier im JC und war beeindruckt. (Wen es interessiert, es ist die HP auf unserer Seite, die aus seiner Feder stammt "Liebe, Eifersucht, Sex, Treue und Betrug".) Diesen Mann MUSSTE ich einfach anschreiben!
Zuerst empfand ich seine Gedanken als wirklich bemerkenswert, ich empfand genau so! Mir war aber auch bewusst, dass ich hier in der Theorie denke. Wie würde die Realität sein? Ich wusste es nicht, und wenn ich ganz ehrlich bin, wollte ich das auch garnicht wirklich erleben.

Nun, ich habe es erlebt! Zu meiner Überaschung war es ein sehr schönes Erleben. Es ist so derart befreiend wenn man ganz frei von "üblichen moralischen Vorstellungen" seine Gefühle äußern kann und sogar auch soll. Es gibt absolut keinen Grund mit "außerhäusigen *zwinker* Gedanken" hinter dem Berg zu halten. Bis dahin war ich mir dann ganz sicher, dass uns nichts trennen kann, auch keine tiefen Gefühlen für einen weiteren Menschen. Polyamorie war aber noch immer kein Thema, weil wir den Begriff einfach nicht kannten.

Dann vor einer Woche habe ich einen Forenbeitrag in einem ganz anderen Forum hier geschrieben, und wir sind auf grund dessen hier in diese Gruppe eingeladen worden. Seit dem rattern meine Gedanken......sind wir polyamor?

Die Rosengärtnerin
Ich selbst für meinen Teil wusste schon immer, dass ich mehr als nur einen Menschen lieben kann und will. Und dass ich nicht ernsthaft in Erwägung ziehe mich auf einen Partner zu beschränken. In der Vergangenheit ließ ich mich immer wieder auf feste Beziehungen ein, die 1 bis maximal 3 Jahre gut gingen. In dieser Zeit habe ich immer wieder noch andere Menschen gesucht und gefunden, was natürlich dann der Auslöser für eine Trennung war. Ich bin nie direkt fremdgegangen, da für mich Ehrlichkeit das oberste Gebot ist. D.h. ich habe es meinem Partner immer gesagt, nie etwas versucht zu verheimlichen. So konnte er immer frei wählen ob er mit mir zusammen bleiben möchte oder nicht. Würde man es verschweigen, so erachte ich dies als äußerst ungerecht, weil man seinem Gegenüber die Entscheidung abnimmt ob er „mitspielt“ oder nicht und das ist wirklich unfair! Egal wie tolerant sie auch waren und versucht haben es zu akzeptieren, es hat sie zweifelsfrei enorm verletzt. Sie waren geplagt von Selbstzweifeln. Bin ich Ihr nicht gut genug? Was hat der oder die was ich nicht habe? Usw. Es aus Liebe zu einem Menschen zu akzeptieren dass es noch andere gibt ist nicht der richtige Weg und macht auf Dauer einen Menschen kaputt. Wenn er die Einstellung und den freien Willen polyamorös zu leben nicht hat, nicht verspürt so bringt es meiner Ansicht nach nichts. Ich habe dadurch gelernt, dass Lieben auch los lassen heißt. Und weil ich sie liebte, wollte ich Ihnen dass nicht länger zumuten und trennte mich. Seit ca. 2 Jahren bin ich nun Single. Mit meinen Ex-Partnern besteht bis heute ein sehr guter und freundschaftlicher Kontakt. Und solange ich keinen Partner finde der meine Einstellung auch lebt – werde ich Single bleiben.
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