Wer Selbstzweifel hat, ein mangelndes Selbstvertrauen, der ist froh "einen " Partner zu haben. In der Regel wird sich so eine Person selten freiwillig von sich aus eher weniger in eine polyamore offene Beziehung begeben. Im Gegenteil, solche Menschen sind gern mit Eifersucht behaftet, weil sie eben das wenige, daß sie haben, auch sichern wollen.
dem stimm ich zu.
ich denke menschen, die sich so an den partner klammern und ihren selbstwert aus einer beziehung beziehen, gibt es zu hauf. diese menschen würden selbst gar nicht zulassen, dass der partner, selbst wenn er polyamor fühlt und das auch leben mag, sich auf weitere liebesbeziehungen, welcher ausprägung auch immer, einläßt.
nach meiner erfahrung, sind diese menschen auch nicht willens und in der lage, sich zu öffnen, sondern tanzen eigentlich nur um ihr eigenes ego und versuchen den partner durch eifersucht und drama (und da sind in meinem umfeld interessanterweise eher die männer die "dramaqueens") umso fester an sich zu binden, je mehr sie merken, das dieser die freiräume der eigenen gefühle ausleben mag.
für mich ist es so, das es ein polyamores fühlen als grundvorraussetzung geben muss, das ist sicherlich nicht bei allen menschen vorhanden.
und nach dieser erkenntnis beginnt eigentlich erst der weg, sich mit den eigenen dingen auseinander zu setzen, die durch sozialisation als richtig erlernt wurden. und da kommen eben auch wieder zweifel auf und ich finde die gehören auch dazu, denn ohne diese zweifel und die auseinandersetzung damit, kann ich den weg nicht gehen, mich auf eine polyammore beziehung einzulassen, egal, ob nur ich diejenige bin, die mehrere liebesbeziehungen eingeht, oder der partner eben auch.
ich denke, das sicherlich ein gewisses maß an selbstvertrauen da sein muss, um überhaupt neue wege zu gehen. aber zwischendurch kann es eben auch mal ins wanken geraten.
wobei ich merke, wenn ich mit mir, aus den unterschiedlichsten gründen eben nicht im reinen bin, dann kommen eher diese selöbstzweifel und eben auch die zweifel an der polyamoren beziehungsführung auf.
aber so wie ich gestrickt bin, ist das für mich dann eher ansporn, mich mit mir selbst auseinander zu setzen und das als willkommenen anlaß zu nehmen, mich selbst und nicht generell den anderen zu hinterfragen.
am anfang meiner "hauptbeziehung", wobei ich das gerade nur als wort nutze, um die zeitliche wertigkeit zu verdeutlichen, die anderen beziehungen kamen später, war ich zwar poly fühlend und habe gerade erst erfahren, das es da ein wort für gibt, wie ich fühle, aber ich musste den alten baalst an schuldgefühlen und eingeimpften moralischen wertungen auch erst los werden. und dann können auch andere lebenssituationen, die einen umwerfen können, sehr am selbstvertrauen nagen. aber heute bin ich viele schritte, die manchmal auch schmerzhaft waren, weiter. eben weil solche "neuen" beziehungsstrukturen genauso wie in einer monobeziehung auseinandersetzung als paar bedeuten und gemeinsame kommunikation.
und wenn die da ist und sich die jeweiligen partner auch offen und ehrlich auf einander einlassen, dann können auch partner, die poly ablehnend gegenüber stehen, ihre sichtweisen ändern. und wenn es nur soweit geht, das die bedürfnisse des anderen akzeptiert werden und für alle tragbare kompromisse gefunden werden.
@******001
in deinem letzten posting fehlt mir ein bischen der moment der liebe..