Ich denke, dass es die Definition sowieso nie geben wird.
1. gibt es viel zu viele von persönlichen Umständen abhängige Faktoren und 2. ist eine Beziehung ständigem Wandel unterzogen.
Beispiel: Ich war mit meiner Frau über 23 Jahre innig vereint, fast schon eine Person. Da stimmte auf emotionaler und sexueller Ebene eigentlich alles. Das wurde uns dann irgendwann zu langweilig (aber eben UNS).
Nach einiger Zeit hatten wir eine offene Beziehung mit der Definition, dass jeder Sex mit jemandem anderen haben kann, aber unsere Hauptbeziehung darunter nicht leiden darf.
Kurz drauf war die Situation dann schon, dass man auch ruhig zugeben kann, dass man in jemand anderen verliebt ist. Wir haben auch offen darüber diskutiert, ob wir uns eine polyamore Mehrfachbeziehung vorstellen können. Und ja - war vorstellbar. Hätten einer oder beide von uns jemanden gehabt, dann hätten wir die Polyamorie "im Haus".
• soweit ist es aber nicht gekommen -
Wir waren zwar nicht mehr monogam, aber auch nicht polyamor. Aber polygam war das nun auch nicht
Mittlerweile ist das ganze noch weiter "gekippt". Leider kann meine Frau jetzt keinen Sex mehr mit mir haben und zieht es vor, dass wir (in unserem großen Haus) getrennte Wohnungen haben. Fragt mich jetzt bitte nicht, wie es dazu gekommen ist - ICH verstehe das eh nicht; das ist aber ein anderes Thema...
Jetzt lieben wir uns immer noch: Sie liebt mich wie einen Sohn (o.s.ä.), ich liebe sie immer noch wie vorher - aber wir leben nicht mehr wirklich zusammen, treffen uns eigentlich nur zum gemeinsam Abendessen oder unternehmen am WE mit unserem Sohn was zusammen. Wir haben beide außerehelichen Sex.
Jetzt sind wir nicht mehr monogam, immer noch nicht polyamor, nicht Single, nicht mehr Liebespaar (oder doch?) aber immer noch Ehepaar.
Aber polygam sind wir auch nicht.
Zugegebener Maßen bin ich verwirrt - aber jetzt kommt der Knackpunkt: MUSS man denn allem einen Namen geben können? Nur weil ich in einer "Situtation" stecke, muss das Kind doch keinen Namen oder eine Definition haben.
Das Leben ist kompliziert und der Mensch (ok, speziell der Deutsche) neigt dazu, alles in Schubladen zu stecken. Es gibt aber nicht für alles eine Schublade. Und muss es m.e. auch nicht.
Der
Malefizdom